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Tummelplatz für alle Freunde des finnischen Skispringens
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BeitragVerfasst: Mi 28. Jan 2009, 19:56 
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Das zweite Stückchen Geschichte aus meiner Feder. Eigentlich das erste große Stückchen. Hatte eben mal eine Zeit, in der ich großer Schlieri Fan war. Eigentlich kann ich zu diesem Stückchen Geschichte nicht viel sagen, außer, das es mir ziemlich doll am Herzen liegt - weshalb auch immer :mrgreen: Vielleicht findet es ja Anklang bei euch, würde mich auf jeden Fall freuen.
Feedback könnt ihr im passenden Thread abladen. Viel Spaß beim Lesen!

Was dein Herz dir sagt

Keine angst du hast nichts mehr zu verlieren
der boomerrang kommt nicht zurück zu dir
flieg jetzt los, bis hintern Horizont es gibt nix was ich am Boden hab bei mir
in deinen Augen seh ich das was mir wohl fehlt
kaum zu glauben wie der wind sich für dich dreht
ich glaube fest das, dus alleine schaffst
du hast hart trainiert und hast viel riskiert für dich

flieg jetzt los, immer weiter
flieg bitte los, hier wartet keiner
flieg jetzt los, immer weiter
dreh dich nicht um, hier wartet keiner

es brennt in dir, ich verschwende deine zeit
lass mich hier, ich bin noch nicht bereit
ich hol dich ein, wenn mein glück mich nicht verlässt
ich werd mit dir sein an jedem tag der kommt

(Gregor Meyle)

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Verfasst: Mi 28. Jan 2009, 19:56 


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BeitragVerfasst: Mi 28. Jan 2009, 19:57 
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Kapitel 2: Der erste Tag beim ÖSV

Langsam und unsicher schlich ich durch die Gänge. Es war mein erster Tag hier. Ich hatte keine Ahnung wo es nun lang ging. Die Frau unten an dem Empfang hatte mir nur gesagt, ich sollte den Aufzug in den zweiten Stock nehmen und dann rechts den Gang entlang zum Büro des Chefs. Ja, in diesem Gang stand ich nun. Ich sah mich um. So ein Mist aber auch!
Ich nahm den anderen Gang und gingen diesen entlang. An einer Tür blieb ich stehen und studierte das Schild, was an der Wand hing. Hey! Hier war ich richtig. Gott sei Dank. Die Hilfe der Empfangsdame war ja mal wieder sehr erfolgreich.
Total nervös klopfte ich an der Tür an. Ein nettes „herein“ kam von innen. Unsicher öffnete ich die Tür. Ich trat ein.
„Ah Frau Brachmann. Schön, das sie auch endlich hier her finden.“ Herr Schröcksnadel, der Präsident des Schuppens, reichte mir freundlich die Hand.
„Ja entschuldigen Sie bitte, ich hatte mich etwas verlaufen.“ Peinlich berührt sah ich durchs Büro. Der Mann vor mir lachte herzhaft. Ja, ist doch gut. Mir ist es doch so schon genug peinlich.
„Das habe ich ja noch nie gehört. Wie haben Sie denn das geschafft?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich glaube, ich habe da ein gewisses Talent für.“ Er lachte noch herzhafter. Langsam wurde mir das echt unangenehm.
„Aber kommen wir nun zum eigentlichen Grund unseres Treffens – ihr Praktikum hier bei uns.“ Ich nickte. Genau deswegen war ich hier. Mein einjähriges Praktikum.
„Wir haben sehr lange überlegt in welche Abteilung wir sie nun stecken und sind zu einem Entschluss gekommen...“ Innerlich betete ich, das es Ski-Alpin sei.
Das war genau mein Sport und deswegen hatte ich mich in diesem Schuppen beworben. Ich wollte die Skifahrer trainieren.
„Sie werden das ganze Jahr in der Abteilung Skispringen verbringen.“ Mir klappte die Futterlucke auf. Ach du meine Güte! Da war ich jetzt ja überhaupt nicht darauf vorbereitet gewesen. Erstaunt sah mich der Mann vor mir an.
„Freuen Sie sich etwa nicht?“ Heftig schüttelte ich mit meinem Kopf.
„Doch, natürlich. Ich war nur nicht ganz darauf vorbereitet. Ich hätte eigentlich gerne in die Abteilung Ski Alpin gemocht, aber mit dem Skispringen komme ich auch klar. Wo muss ich denn jetzt genau hin?“ Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Ich wollte mein Jahr so perfekt wie möglich dort machen. Schließlich war ich extra aus Hannover hier her gekommen – nach Innsbruck.
„Gleich kommt Herr Pointner, das ist der Trainer des Nationalteams, vorbei. Der bringt Sie an die Schanze, damit Sie schon einmal etwas sehen können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß an Ihrem ersten Arbeitstag.“ Ja danke, den werde ich bestimmt haben.
Wer bitteschön kam auf die unsinnige Idee mich in die Abteilung Skispringen zu stecken? WER WAR DAS?

Es klopfte an der Tür.
„Herein!“, kam es vom Chef. Die Tür ging auf und ein widerrum anderer Mann trat ein.
„Guten Morgen Herr Schröcksnadel. Ich soll unsere Praktikantin abholen.“ Na super. Das war also jetzt mein Praktikumsbetreuer. Klasse.
Der Mann kam auf mich zu.
„Hey. Ich bin Alexander Poitner. Kannst mich aber gerne nur Alex nennen. So nennen sie mich alle im Team.“ Er reichte mir die Hand und lächelte mich an. Schien ja doch ganz nett zu sein. So kam er mir jedenfalls in diesem Moment rüber.

Gemeinsam verabschiedeten wir uns vom Chef und fuhren zur Schanze. Die Fahrt verging schleppend. Ich musste Alex einiges über mich erzählen. Er hörte mir gespannt zu.
„Und wie bist du jetzt zum Skispringen gekommen?“ Wir standen gerade an einer Ampel und er sah mich an. Ich musste lachen.
„Also, das ich mich durch ne Freundin beim ÖSV beworben habe, darüber hatten wir ja gesprochen – aber wie ich zum Skispringen gekommen bin? Das ist eine gute Frage. In meiner Bewerbung hatte ich zwar geschrieben das ich gerne in die Ski Alpin Abteilung möchte, da ich den Sport selber ausführe. Aber... anscheint wollten die Herren des Vereins das nicht. Wer weiß.“
„Das heißt jetzt was?“
„Das heißt – ich habe überhaupt keine Ahnung von dem Sport. Und ihr müsst mich ein ganzes Jahr über bei euch haben. Viel Spaß.“ Alex ’s Gesicht verzog sich zu einer fiesen Grimasse.
„Ach. Das kriegen wir schon irgendwie hin. Mach dir da mal keine Sorgen. Gleich lernst du erst einmal die Mannschaft kennen. Die sind alle ganz nett. Brauchst also keine Angst haben, das die beißen oder so.“
„Weißt du, das beruhigt mich ungemein.“ Wir mussten beide lachen. Er war mir immer noch sehr sympathisch. So einen Praktikumsbetreuer hatte ich mir vorher gewünscht. Gott sei Dank ging das an.

Wir fuhren auf den Parkplatz vor der Schanzenanlage. Als ich ausstieg fing ich an zu staunen. Das war vielleicht ein Monstrum. Ein richtig gutes Design aber – es war mir eindeutig zu hoch.
Alex stand neben mir.
„Schöne Schanze, was?“ Ich nickte zögerlich.
„Hat ein nettes Design. Aber... sie ist mir ein wenig zu hoch.“ Er fing an zu lachen.
„Ach red doch keinen Mist. Wenn du erst einmal oben bist, dann ist sowieso alles anders.“ Na der hatte gut reden. Er wusste nicht wie sehr ich Höhenangst hatte.
„Kommst du auch mit oder möchtest du hier Wurzeln schlagen?“ Ich sah mich um. Alex war schon einige Meter vorgegangen. Ja Nela, sowas passiert mal wieder, wenn du in Gedanken bist. Hastig lief ich ihm hinterher. Wir liefen die Zuschauerreihen runter. Und dann sah ich sie – die Jungs. Alle schlaksige Typen. Bekamen die nie was ordentliches zu essen?

„Jungs! Hört mal her. Ich habe hier unsere neue Praktikantin. Sie wird uns jetzt ein ganzes Jahr lang begleiten. Das heißt sie wird auch bei den Springen dann dabei sein. Ich bin dafür sie stellt sich jetzt einfach mal vor.“ Und nun war ich an der Reihe. Alle Augenpaare richteten sich auf mich. Ich wurde rot.
„Ja also ... ich bin Nela Brachmann, ich bin 17 Jahre alt und komme aus Hannover. Das widerrum liegt in Deutschland, wer es nicht kennt. Vor wenigen Wochen habe ich meinen erweiterten Realschulabschluss gemacht und bin nun hier...“
„Und wie bist du hier her gekommen?“, wurde ich von einem, der wenigen kleineren, Junge mit wasserstoffblonden Haaren unterbrochen.
„Hättest du mich ausreden lassen – wüsstest du es.“, antwortete ich und zwinkerte ihm zu.
„Nein, Spaß beiseite. Durch eine Freundin bin ich zum ÖSV gekommen. Eigentlich hatte ich mich für die Abteilung Ski Alpin beworben aber ... wie ihr seht wurde daraus nichts.“
„Ja das sehen wir. Da du dich so schön vorgestellt hast bin ich dafür das wir uns auch alle mal namentlich vorstellen. Also ich bin Mario.“, sagte der wasserstoffblonde von eben.
„Hey. Ich bin Arthur.“ Uih uih. Arthur sah ja gar nicht mal so schlecht aus.
„Ich bin Thomas. Schön mal wieder eine weibliche Praktikantin zu haben.“ Ich lächelte.
„Ich bin Stefan. Nett dich kennen zu lernen.“
„Tadaaa ich bin Martin. Find’s auch toll dich kennen zu lernen.“ Mein Gott, das war ja ne tolle Begrüßung.
„Hey. Ich bin Manuel.“ Er begrüßte mich mit einem Kuss auf der Wange. Was für ein Charmeur. Ich musste lachen.
„Und ich bin Gregor.“, kam es brummend von dem letzten. Gott sei Dank hatte ich nicht allzu viel erwartet.
Aber im Großen und Ganzen fand ich die Mannschaft äußerst nett. Ich war gespannt was jetzt auf mich zukam.

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BeitragVerfasst: Sa 31. Jan 2009, 22:16 
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Kapitel 3: Der erste Tag beim ÖSV II

„So, Jungs, erst einmal warm laufen. Nela? Möchtest du vielleicht mitlaufen?“ Schon wieder waren alle Augenpaare auf mich gerichtet. Ich war jetzt zwar nicht sooo die Kanone, wenn es um ’s Laufen ging, aber ich nickte.
Und schon setzten wir uns alle in Bewegung. Ich lief zwischen Arthur und Mario. Wir unterhielten uns köstlich.
„Wo wohnst du eigentlich zur Zeit?“, kam es von Mario.
„Momentan wohne ich noch in einem Hotel. Ich glaube aber, das ich dort auch weiterhin wohnen bleibe – bezahlt ja der ÖSV.
Sollte sich trotzdem eine Familie bereit erklären mich aufzunehmen, wäre ich auch dafür dankbar. Im Hotel ist alles immer so unpersönlich.“
„Da stimm ich dir zu.“, ich drehte mich meinen Kopf zu Arthur. Der Typ sah echt verdammt gut aus. Rawr.
„Wohnt ihr denn alle hier so in der Nähe?“
„Also Gregor, Mario und ich wohnen in Orten rund um Innsbruck. Die anderen leben verteilt in Österreich.“ Interessant.
„Und wenn Training ist von dem Nationalteam, dann fahren die alle hierher?“
„Nicht unbedingt...“, Mario ergriff das Wort. „es kann auch schon mal passieren, das wir Tiroler dann mal nach Villach oder so fahren müssen.“
„Und wie oft habt ihr von der Nationalmannschaft dann Training?“
„Jetzt viel öfters als sonst. Der Sommer Grand-Prix rückt ja näher. Da müssen wir alle ja fit sein.“
„Sommer Grand – Prix?“ Ich verstand nur Bahnhof.
„Ja. Skispringen im Sommer. Kennst du das nicht?”
„Ich habe ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung von eurem Sport.“ Verdattert schauten mich die beiden an.
„Und dann bist du hier?“
„Ja wie gesagt – ich wurde von dem Verein hier hergeschleppt. Ich hatte überhaupt keine Wahl.“ Ich wollte gerade noch etwas sagen, als mich Alex zur Seite zog. Die Jungs liefen munter weiter – so als hätten sie gar nicht bemerkt, das ich weg war. Ich musste schmunzeln.
„Was ist denn los?“ Alex hatte mein schmunzeln mitbekommen.
„Ach nichts. Ich fühl mich nur schon unglaublich wohl hier.“
„Freut mich zu hören. Du kannst gleich mal hoch auf den Schanzenturm. Vorher gebe ich dir ein Walkie – Talkie mit und du achtest dann einfach darauf was ich sage und schickst die Springer runter, okay?“ Ich nickte verständnisvoll. Aber das hochfahren auf den Schanzenturm – das würde schon eine Prozedur werden. Hätte ich schon erwähnt das ich Höhenangst hatte?
Alex kramte in seiner Tasche rum, holte ein Walkie – Talkie raus und drückte es mir in die Hand.
„Der Fahrstuhl ist da hinten.“ Er zeigte auf den Turm. Hmmm ... grandios. Dann mal los.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch stapfte ich hoch zum Turm. Ich war ja schon immer sportlich – also waren die 455 Stufen kein Problem für mich. Ironie pur.
Total aus der Puste stand ich vor dem Aufzug.
„Na Höhenangst?“, erschrocken drehte ich mich um. Vor mir stand Gregor - so hieß er doch, oder?.
„Sieht man mir das an?“ Der Junge war mir einfach unsympathisch.
„Jetzt wo du’s sagst, schon. Was machst du überhaupt hier, wenn du Höhenangst hast?“ Hatte ich das vorhin nicht erklärt?
„Hättest du vorhin zugehört – dann wüsstest du es. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich muss mit dem Aufzug da hoch.“
„Soll ich dich vielleicht begleiten? Nicht das du da oben noch umkippst.“ Bääähhh. Auf seine Hilfe konnte ich echt verzichten.
„Nein, danke. Das schaffe ich schon alleine.“ Der Aufzug öffnete sich, ich stieg ein und war erleichtert. Gregor regte mich einfach nur auf. Er war der einzige negative Punkt meines Praktikums. Was hatte der eigentlich gegen mich? Also schlimm war ich ja jetzt wohl wirklich nicht, oder etwa doch?
Der Aufzug setzte sich in Bewegung – und meine Angst stieg. Mit jedem kleinen Zentimeter, den wir höher fuhren, bekam ich ein mulmigeres Gefühl.
Ich redete mir Mut zu, das ich das doch schaffen würde. Aber im Endeffekt klappte überhaupt nichts. Ich musste mich meiner Angst stellen – und das tat ich jetzt. Auch wenn es ungewollt war.
Der Aufzug öffnete sich und ich stieg aus. Ich sah mich um. WUMS – mir wurde schwindelig. Ich sah alles verschwommen. Ich suchte nach etwas zum festhalten. Eine Stange an der Wand war meine Rettung.

„Nela? Bist du oben?“ Alex’s Stimme schallte aus dem kleinen Gerät, was in der rechten Hand hielt.
„Ja ... ja bin ich.“, stotterte ich vor mich hin. Ich musste mich zusammenreißen. Doch das war leichter gesagt als getan.
„Ist alles in Ordnung bei dir?“ Wie gut, das er nicht sah, wie ich an der Stange geklammert nun hier oben stand.
„Nela?“
„Ja es ist alles okay. Ich war einfach von der Aussicht hier ein wenig abgelenkt.“
„Gut. Wenn du jetzt rechts entlang gehst, kommst du zum Bakken.“ Bakken? Was um Gottes Willen war das denn nun?
„Okay.“ Immer noch an der Stange geklammert, lief ich rechts entlang und gelang nach draußen. Ich sah die Stufen ... nein! Da geh ich nicht runter!
„Bist du da?“
„Hmmm...“
„Was ist denn los? Du hörst dich so komisch an.“
„Alex ... ich hab unglaubliche Höhenangst!“, ich schrie schon fast.
„Ja warum sagst du das denn nicht gleich? Ich schick dir wen hoch, der dich rettet.“ Ich hörte sein Lachen. Na Super. Gleich am ersten Tag machte ich mich zum Horst. So hatte ich mir meinen ersten Tag auch vorgestellt.

Mir wurde so schwindelig, das ich mich hinsetzen musste. Ich kniff die Augen zu. Es ging einfach nicht. Ich stellte mir die grausamsten Sachen vor – wie ich die Treppen runterstürzte etc.
„Na. Haste es also doch nicht alleine geschafft.“ Ich öffnete meine Augen und sah Gregor. Der hatte mir echt noch gefehlt.
„Laber mich nicht voll.“
„Du, ich soll dich abholen.“
„Nett von dir. Aber ich schaffe das alleine.“
„Das glaube ich eher weniger. Wir haben alle gehört was du gesagt hast, war ziemlich witzig.“ Herzlichen Dank auch.
„...“
„Na komm. Du willst doch hier nicht versauern oder?“ Er reichte mir seine Hand. Ich nahm sie und er zog mich hoch. Gemeinsam gingen wir wieder rein und stiegen in den Aufzug. Als wir unten waren war ich nur noch eines – froh darüber das ich endlich unten war.
„Danke.“, murmelte ich leise.
„Hab ich zwar nicht gern gemacht, aber es war okay.“ Und schon verschwand er. Mit dem würde ich erst mal keine Freundschaft schließen – dafür war er mir zu unsympathisch.

Ich lief die Stufen wieder runter und sah in amüsierte Gesichter. Ich wartete schon auf die ersten dummen Sprüche aber ... ich wurde davon verschont.
„Alles wieder okay?“ Alex sah mich besorgt an.
„Hmmm. Entschuldige bitte, das ich dir das nicht vorher gesagt habe.“ Er wank ab.
„Ist doch kein Problem. Du hilfst mir jetzt einfach immer hier unten und dann ist das schon okay.“ Er lächelte mich an. Das er es so gelassen nahm, hätte ich nicht gedacht.
Den restlichen Teil meines ersten Praktikumstages verbrachte ich nur damit Alex zuzuhören. Er erklärte mir alles mögliche von dem Sport.

Gegen 16 Uhr kam ich im Hotel an. Ich sank auf mein Bett und schlief ein...

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BeitragVerfasst: Mi 18. Feb 2009, 16:37 
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Kapitel 4: Ein lustiger Nachmittag

Ein Geräusch was sich irgendwie nach Holz anhörte, weckte mich auf. Ich sah mich um. Ich lag in meinem Hotelzimmer, das war mir vorher auch klar gewesen, aber ... was hatte mich jetzt aufgeweckt? Ich hörte in die Stille.
Es klopfte an der Tür – das war es also. Ich schob die Bettdecke beiseite, sprang aus dem Bett und öffnete die Tür.
„Wie siehst du denn aus?“ Arthur stand vor der Tür.
„Woher weißt du ...?“ Ich war echt erstaunt. Aber anstatt das er mir eine Antwort gab, betrat er einfach so das Zimmer. Er schmiss sich auf mein Bett, wo ich bis eben noch gelegen hatte.
„Alex hat mir den Hotelnamen und die Zimmernummer gesagt. Und da ich eh nichts zu tun hatte, dachte ich mir ich komm mal bei dir vorbei.“ Das war echt nett von ihm.
„Schön. Und nun?“
„Was hälst du davon, wenn wir ein bisschen spazieren gehen. Hier gleich um die Ecke ist ja der große Stadtpark. Bist du dabei?“
„Klingt viel versprechend. Also klar bin ich dabei. Aber lass mich bitte noch einmal meine Haare durchkämmen, ich habe nämlich das Gefühl das die gerade zu allen Seiten abstehen.“
„Dein Gefühl bestätigt sich – sieht aber sehr niedlich aus.“ Ich merkte wie ich rot anlief.
Ich verschwand im Badezimmer und bürstete meine langen dunkelbraunen Haare durch. Sicherheitshalber schminkte ich mich noch einmal über. Ich war Perfektionistin – und das in allen Sachen.
„So, wir können.“, sagte ich und schnappte mir meine Tasche. Arthur sprang auf und sah mich an. Er war einfach niedlich. Ich nahm den Schlüssel und machte zu Arthur eine Handbewegung, die soviel heißen sollte wie „und einmal bitte raus hier“ – immerhin verstand er es.

Langsam und gemütlich schlenderten wir durch den Stadtpark. Enten schnatterten, Liebespaare lagen im Gras und küssten sich – es war alles einfach toll. Trotzdem fragte ich mich immer wieder was Gregor nun gegen mich hatte?
„Kannst du mir mal ne Frage beantworten?“ Ich versuchte es auf diese Tour. Arthur sah mich an.
„Na klar – schieß los. Ich bin der Frauenversteher überhaupt.“ Ich musste lachen. So kam er auch rüber.
„Weißt du was Gregor gegen mich hat?“
„Wie kommst du denn darauf das der was gegen dich hat?“
„Der ist voll böse zu mir.“
„Böse? Sowas kann der sein? Das verwundert mich ja. Sonst ist er Mädchen gegenüber total schüchtern... hmmm...“ Das beantwortete meine Frage ja super.
„Vielleicht hat er mal wieder seine Tage – wobei... nein, die hatte er letzte Woche schon. Du siehst, ich kann dir leider deine Frage nicht beantworten.
Eventuell solltest du selber mal mit ihm reden, was hälst du davon?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht. Aber eine Freundin hat er nicht, oder?“
„Nein, er ist Single. Seine Beziehungen haben noch nie sehr lange gehalten. Die Mädchen wollten nämlich nur mit dem Skispringer Gregor Schlierenzauer zusammen sein und nicht mit seiner Persönlichkeit.“
„Ist der denn so erfolgreich?“ Arthur starrte mich an, dann fiel er plötzlich in einen Lachanfall. Hatte ich jetzt etwas falsches gesagt?
„Das meinst du nicht ernst oder?“
„Ähm ... doch. Ich hab echt keine Ahnung wie erfolgreich der nun ist oder nicht.“
„Ach du Scheiße! Der Kleine ist echt gut im Skispringen, merk dir das.“ Okay – gemerkt!
„Und wie gut bist du?“
„Mittelmäßig. Ich war schon mal besser.“
„Was machst du noch so für Sport?“
„Ich reite, spiele Volleyball, gehe Tanzen. Das übliche halt.“
„Stimmt.“ Er lächelte mich an.

Wir gingen gerade an dem einen See vorbei, als wir hinter uns lautes Gebrüll hörten. Wir drehten uns um und sahen zwei Personen sich ankeifen.
„Ist das nicht Gregor?“, fragte mich Arthur. Bei näherem hinsehen, sah ich es aber auch.
„Sieht verdammt danach aus, ne?“
„Japp. Aber ... wer ist das Mädchen da bei ihm?“
„Was fragst du mich das? Ich kenn doch niemanden außer euch.“ Der hatte ja ne Logik.
„Meinst du das ist seine Freundin?“ Hatte der überhaupt verstanden was ich grade gesagt hatte?
„Ich weiß nicht – vielleicht. Warten wir erst einmal ab, was jetzt passiert.“ Ich liebte es Leuten beim Streiten zuzuschauen.
Wir hörten sowas wie:
„Du dumme Schlampe, wieso hast du mich betrogen?“ Das sprach dafür, das sie seine Freundin war. Das Mädchen redete sich damit raus, das sie betrunken gewesen war. Klasse Mädchen, genau die richtige Ausrede. Ich an Gregor ’s stelle würde der so Feuer unterm Hintern machen.
Gregor sah sich um. Er schaute genau in unsere Richtung. Es schien so als ob er uns erkannte hätte, aber Arthur wollte wohl kein Risiko eingehen und sprang hintern einen Busch und zog mich mit. Total überrumpelt stand ich da nun. Arthur verkniff sich ein Lachen.
„Hättest du mir nicht mal Bescheid sagen können, das du hier hinter springst?“
„Nein. Das ist unsere Mission Impossible.“ Okayyy. Da hatte jemand eindeutig zu viel James Bond geschaut.
„Und was machen wir nun?“
„Warten. Was sonst?“ Na super. Und wie lange sollten wir jetzt nun hier warten?
Es wurde Still. Wir versuchten durch das Gebüsch zu schauen was los war? Aber ... wir sahen nichts. Die beiden waren verschwunden. Komisch.
Ich kletterte aus dem Gebüsch.
„Du, die sind weg.“ Auch Arthur kam herausgeklettert.
„Super. Jetzt haben wir das wichtigste verpasst.“
„Und das wäre?“
„Die Versöhnung. Wir wissen ja gar nicht ob sie sich versöhnt haben oder nicht.“
„Haben sie bestimmt. Also, mach dir da mal keine Sorgen.“

Wir gingen weiter und ehe ich mich versah, waren wir wieder am Hotel angelangt. Vor dem Eingang blieben wir stehen.
„Was machst du heute Abend noch?“, fragend sah er mich an.
„Hmmm. Keine Ahnung, was schlägst du denn vor?“
„Ich hol dich um 20 Uhr ab und dann fahren wir in eine Bar. Danach vielleicht noch in einen Club.“
„Okay, ich bin dabei. Macht doch nichts, wenn ich es jetzt als Date ansehe, oder?“
„Nein, ganz und gar nicht. Ich freu mich. Bis nachher.“ Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete er sich von mir. Mit nur einem Gedanken ging ich ins Hotel – er war toll. Sehr toll sogar. Ich war doch nicht etwa dabei mich in ihn zu verlieben, oder? Nein, ich glaube nicht. Der Junge, in den ich mich verliebte, sollte das gewisse Etwas haben und das ... fand ich bei Arthur noch nicht.
Gedankenverloren ging ich hoch auf mein Zimmer. Ich hatte gerade meine Zimmertür aufgeschlossen, als meine Tasche anfing zu vibrieren. Ich sah auf den Display.
„Hey Süße. Schön das du dich meldest.“ Meine Beste Freundin Emma rief an.
„Heeyyy. Los erzähl schon. Wie war dein erster Tag?“
„Es war toll. Die Jungs sind sooo nett.“
„Jungs?“ Ich musste lachen.
„Ja. Ich bin bei den Skispringern gelandet.“
„Das ist nicht dein Ernst, oder?“
„Doch. Es ist mein vollster Ernst.“
„Man Nela. Weißt du eigentlich wie sehr ich dich beneide. Dieser Arthur Pauli, der ist ja so süß.“
„Ja, das finde ich auch. Mit dem hab ich nachher ein Date.“ Es wurde still.
„NELA! Ich bring dich um.“ Ich hörte ihr Lachen.
„Was denn? Tut mir leid, aber er hat mich gefragt ob ich mit ihm in eine Bar gehe.“
„Waaahhh. Und wehe du angelst dir den nicht.“
„Mal schauen.“
Die restliche Zeit bis zu meinem Date verbrachte ich nur noch damit mit meiner besten Freundin zu schnattern. Aber ... ich freute mich. Ich freute mich sehr auf den Abend.


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