Diese Geschichte ist nicht von mir, ich poste sie von einer Freundin die mir aber erlaubt hat dies zu tun.
Wie immer gilt auch hier, dass alles reine Fiktion ist. Nichts entspricht der Wahrheit. Alle Personen gehören sich selbst. Feedback aller Art ist gerne gesehen und ich freue mich da drüber.
Ich weiß wo ich mich am wohlsten fühl Ich weiß was ich am allerliebsten spiel Ich weiß wann ich mich total verlier Und das machst du mit mir!
In seine Kissen versteckt lag er dort. Niemanden wollte er jetzt sehen, hören oder sonst etwas. Matti war enttäuscht. Enttäuscht von sich und seiner Umwelt. Alles lief einfach nur scheiße. Warum musste auch alles so kompliziert sein? Warum konnte er nicht auch einfach einmal Glück haben? Warum immer die anderen? Aber wie hieß es so schön, Glück in der Liebe Pech im Spiel... Das Spiel in seinem Fall war das Skispringen... aber trotzdem hatte er auch kein Glück in der Liebe. Nein leider nicht. Absolut nicht und deswegen lief es auch beim Springen nicht. Er war die ganze Zeit abgelenkt. Die ganze Zeit mit den Gedanken bei ihr.
Liina.
Seine beste Freundin Liina. Seit Tagen hatte er nichts mehr von ihr gehört und das regte ihn auf. Es konnte ihr schließlich vielleicht etwas passiert sein, aber selbst das wüsste er jetzt nicht. Er konnte sie einfach nicht erreichen und die Telefonnummer von ihren Großeltern hatte sie ihm nicht gegeben. Warum auch? Aber was ihn wesentlich mehr beschäftigte war, die Tatsache dass sie aus Kuopio wegziehen wollte. Wollte, musste passte besser. Helsinki. Helsinki war nicht gerade einen Katzensprung von Kuopio entfernt und er wollte Liina nicht soweit weg von sich wissen. Dazu war sie ihm zu wichtig.
Erschrocken fuhr er zusammen, als er spürte wie sich eine Hand zwischen seine Schulterblätter legte. Langsam drehte er sich herum und erkannte Liina auf seiner Bettkante sitzen. Vorsichtig lächelte sie ihn an, während er sich fahrig über seine Augen fuhr.
Als er schließlich aufschaute, blickte er geradewegs in ihre Augen. Blaue Augen, die so viel wärme ausstrahlten. Seinen Blick konnte er nicht von ihr wenden und bekam so nur aus dem Augenwinkel die Bewegung ihrer Hand mit. Ihrer Hand die ihm über die Wange strich. Über seinen Dreitagebart. Seit dem er wieder hier war zu Hause hatte er sich nicht mehr rasiert. Warum auch? Es hatte keinen Grund gegeben, aber jetzt... Siedend heiß fiel ihm ein, dass er heute nicht einmal geduscht hatte. Seit dem er aufgestanden war am morgen, war er auch nur um etwas zu essen und um auf die Toilette zugehen aus seinem Zimmer gekommen. Auf seinen Mitbewohner Pekka hatte er keine Lust gehabt. Wieso auch? Er würde ihn sowieso nur mit seiner guten Laune nerven.
Als Liina begann zu sprechen, wurde Matti aus seinen Gedanken gerissen. „Pekka hat mich rein gelassen. Er meinte zwar, dass du niemanden sehen willst... Also, wenn ich gehen soll dann...“. „Nein...“. Vielleicht war es etwas zu voreilig gekommen, denn Liina schaute ihn leicht überrascht an bevor sie begann zu lächeln. Ohne den Blick von ihm zunehmen legte sich ihren Kopf schief und ihre Hand auf die von Matti. Von ihrem Lächeln angesteckt begann nun auch Matti zu lächeln. „So gefällst du mir doch gleich besser!“. „Hm...“. „Hei, nicht aufhören zu lächeln. Das lässt deine Augen immer so schön glitzern...“. Augenblicklich begann Matti wieder zulächeln, noch breiter als zu vor.
Einige Zeit blieben beide einfach so sitzen und lächelten sich gegenseitig an. Worte wären gerade auch vollkommen fehl am Platz. Aber Liina war es schließlich die das Schweigen zwischen ihnen unterbrach. „Ich muss dir was sagen Matti...“. Liinas Unterton in der Stimme machte Matti ein wenig angst was nun kommen würde. Auch wenn er Liina noch so gut kannte, konnte er sie gerade nicht einschätzen. Oder wollte er dies nicht können? Egal. „Ich habe über alles nachgedacht und ich werde doch hier in Kuopio bleiben. Es würde ja doch keinen Unterschied machen, ob ich nun hier unterrichte oder in Helsinki. Ich würde euch Chaoten hier doch nur vermissen...“. Ein großer Stein fiel Matti gerade vom Herzen. Liina würde hier bleiben. Bei ihm in der Nähe. In seiner Stadt. In einer Stadt. Seine Gedanken gingen gerade Kreuz und Quer und so bekam er Liinas Nachsatz fast nicht mit. „... vor allem dich!“. „Mich?“, überrascht schaute Matti sie an. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet. Nicht im geringsten. „Ja dich Matti. Dich und unsere Gespräche. Dich und unser gemeinsames Schweigen. Dich und einfach nur dich...“. Ohne groß drüber nachzudenken, beugte sich Liina zu Matti und küsste ihn. Nicht das sie sich noch nie geküsst hätten, aber dennoch war es jetzt doch ungewohnt seine rauen Lippen auf ihren zu spüren, aber sie hatte sich in den letzten Tagen so oft danach gesehnt ihn zu küssen. Wieder zu küssen. Aber das war eigentlich eine andere Geschichte. Das lief alles ohne Gefühle ab und nun? Als sie sich wieder von einander lösten, schloss Liina erst einmal ihre Augen. In ihr tobte gerade ein Wirbelsturm von Schmetterlingen. Aber auch in Matti sah es nicht besser aus. Als sie beide erneut ansahen, sah Liina in seinen Augen das Glänzen was sie so sehr mochte. So stahl sich gleich ein Lächeln auf ihre Lippen. Ein Lächeln was Matti ebenfalls ansteckte.
Ich weiß wann Schönheit animalisch ist Als wenn ein Engel einen Teufel küsst Wo das Dunkel strahlt in hellstem Licht Und das weiß ich durch dich!
Rücklings lag Liina auf dem Teppichboden und hatte ihre Beine auf seinem Bett liegen. Grinsend ließ sie ihren Blick durch sein Zimmer gleiten. Auch wenn sein Zimmer gerade nicht sonderlich ordentlich war, gefiel es Liina. Es hatte seine persönliche Note. Als sich die Tür öffnete und Matti vorsichtig mit zwei Tassen in sein Zimmer kam, schaute Liina zu ihm. „Was hast du da?“, fragte sie neugierig. „Kaffee!“. „Ja, was denn auch sonst. Du und dein Kaffee...“. Matti grinste nur. Er wusste wie es Liina meinte. Sie wollte ihn nur necken, necken wie so oft. Vorsichtig setzte sie sich auf und lehnte sich mit ihren Rücken gegen sein Bett um schließlich ihre Tasse von Matti in Empfang zunehmen. „Wie war eigentlich das Trainingscamp?“, wollte Liina schließlich wissen, nachdem sich Matti bäuchlings auf sein Bett gelegt und seine Tasse auf dem Boden abgestellt hatte. „Hm...“, war sein einziges Kommentar. „Okay, ich kann es mir ja denken. Aber...“. „Liina, können wir das Thema wechseln? Ich habe keine Lust da drüber gerade zu sprechen...“. „Das wollte ich auch gerade vorschlagen...“. Damit ließ sich Liina ein Stück weiter runter rutschen und legte ihren Kopf auf Mattis Bettkante ab, drehte ihren Kopf zu Matti, sodass sie ihn ansehen konnte. „Magst du nicht auch mit auf das Bett kommen? Ist doch bequemer, hm?“, fragte Matti schließlich einige Zeit später. Nach kurzem überlegen stand Liina auf. „Los, dreh dich! Ich benutzt dich jetzt als Kopfkissen...“. So lag sie schließlich mit ihrem Kopf auf Mattis Bauch, hatte seine Hand auf ihrem Bauch liegen und ihre Hand auf seiner. Keiner der beiden sagte ein Wort, und so wären sie auch fast eingeschlafen, wenn nicht Mattis Handy begonnen hätte zu klingeln. Gedanklich brachte Matti den Anrufer bereits um, als er sein Handy vom Nachttisch angelte. Mit einem mürrischen „hm?“, nahm er schließlich das Gespräch an, was ihm ein Schlag von Liina auf die Schulter einbrachte. Diese hatte sich nun seitlich neben ihn gelegt und hielt Matti immer wieder die Nase zu, während er mit Jupe sprach. Als er schließlich aufgelegt hatte, schmiss er sein Handy unsanft auf den Boden, drehte sich zu Liina und begann sie in Bauch zu stupsen. „Na, macht es Spaß? - Ja?“, während er immer wieder zu stupste wurde sein grinsen jedes mal breiter. „Lass das! Das ist nicht lustig und es tut mt der Zeit weh... Und nein, Nase zuhalten tut nicht weh!“, setzte Liina hinzu als Matti seinen Mund öffnen wollte um etwas zu erwidern. „Was wollte Jupe denn?“, wollte Liina schließlich wissen. „Neugierig ist das Fräulein ja mal gar nicht...“. „Nein, bin ich auch nicht. Also? Was wollte er?“. Grinsend legte Liina ihren Kopf schief und wartete auf eine Antwort von ihm. Aber Matti sah es gar nicht ein ihr zu antworten. Sie hinzuhalten war viel lustiger, allerdings wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn einige Zeit später klingelte Liinas Handy – sie hatte eine SMS bekommen. Nachdem sie diese gelesen hatte, grinste sie Matti an. „Ha, ich weiß Bescheid...“. „Menno! Jetzt kann ich dich ja gar nicht mehr hinhalten und irgendetwas fieses von dir erpresse...“. „Nein, dass kannst du knicken Hautamäki. Kommst du denn mit?“, fragte sie ihn vorsichtig, schließlich war sie sich noch nicht sicher ob seine schlechte Laune von vorhin bereits verflogen war. Aber anstatt ihr zu antworten, bekam Liina eine Gegenfrage, ob sie denn mit kommen würde. „Klar! Wieso auch nicht?“. „Hm, wer weiß. Aber wenn du mit kommst, dann komme ich auch mit...“. „Ach, machst du das etwa von mir abhängig?“. „Wer weiß...“, meinte Matti nur geheimnisvoll. „Hm, und wenn ich nun doch nicht mit will sondern viel lieber etwas anderes tun wollen würde...“. „Und das wäre was?“, wurde sie von Matti in ihren Ausführungen unterbrochen. Schelmisch grinsend schaute sie ihn an. Wenn sie das was sie jetzt dachte laut aussprechen würde, wusste sie ganz genau, dass Matti in schallendes Gelächter ausbrechen würde, da er es ihr nicht abkaufen würde, auch wenn sie es beide schon des öfteren gehabt hatten. Unverbindlich und dies nicht nur einmal. „Willst du es echt wissen?“. „Ja!“. „Gut du hast es nicht anders gewollt...“. Um Matti zu ärgern legte Liina eine extra große Pause ein, was ihr einen genervten Blick von Matti zukommen ließ. „Hemmungslosen, wilden Sex mit dir!“. Gespannt schaute sie Matti an. Aber dieser zeigte erst einmal keine Regung. Weder zum Lachen noch sonst etwas. Langsam, ganz langsam begann Liina zu grinsen. Sie hatte ihn sprachlos gemacht und wollte sich gerade da drüber freuen, als Matti schließlich meinte. „Hier und jetzt? Oder doch lieber dann später auf dem Männerklo?“. „Warum nicht beides? Ach scheiße stimmt ja, ihr Sportler habt ja keine Ausdauer und könnt nur einmal...“. So schnell wie Liina nun aufgesprungen war, konnte Matti nicht reagieren aber auch er stand schon auf seiner Seite des Bettes. „Das war dein Todesurteil!“. „Ach ja? Das glauben auch nur Sie Herr Hautamäki!“, damit schnappte sie sich sein Kopfkissen und schlug damit um sich während sie versuchte die Zimmertür zur erreichen.
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