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 Betreff des Beitrags: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Do 1. Jan 2009, 20:49 
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Wachser

Registriert: Mo 4. Aug 2008, 15:05
Beiträge: 198
So, ich habe auch die Erlaubnis meiner Freundin bekommen diese Geschichte zu posten. HOffe sie gefällt euch.

I´ll be waiting


Ich wage mich nun auf das Gebiet der Norweger. Also, habt bei kleineren Fehlern Rücksicht mit mir, ich kenne mich einfach gar nicht aus. Wie immer gehören die Protagonisten sich selbst, das ist meines Wissens nach niemals so passiert und ich verdiene hiermit kein Geld. Also, viel Spaß beim Lesen und Reviews wären sehr toll.

Diese Geschichte widme ich im übrigen Fridolin. Fridolin du bist mein Held.

I'm the one who really love ya, baby
I've been knockin' at your door
and as long as I'm livin'
I'll be waitin'
as long as I'm breathin'
I'll be there
whenever you call me
I'll be waitin'
whenever you need me
I'll be there

(Auszug aus I´ll be waiting von Lenny Kravitz)


Gedanken verloren lag Mia auf ihrem Bett. Sie beobachtete schon die ganze Zeit die Schneeflocken, welche gegen ihr Fenster fielen. Ein leises seufzen entfuhr ihr. Warum musste es auch immer noch schneien? Hatte es nicht schon den ganzen Tag genug? Nein, natürlich nicht. Aber ein gutes hatte es so wenigstens. Weihnachten mit Schnee. Weihnachten. Sie freute sich drauf. Zu einem würde die gesamte Familie mal wieder zusammen kommen und zu anderem würde sie Tom mal wieder länger als nur einen Tag sehen, denn dies tat sie auch nur, wenn Tom schon früher nach Oslo fuhr und sie dort besuchte. So hatte es immerhin etwas gutes, dass Mia in Oslo studierte, denn so konnte Tom immer vor den Wettkämpfen bei ihr in Oslo übernachten oder auch wenn er mal erst spät von einem Wettkampf wieder kam. Allerdings sahen Mia und Tom sich so nur noch selten. Um so mehr freuten sich beide auf die Weihnachtszeit.
Aber bis sie ihren besten Freund heute zu Gesicht bekommen würde, würde es sicherlich noch dauern. Er hatte ihr zwar bereits geschrieben, dass sie im Flugzeug waren, aber aus der Schweiz bis nach Norwegen dauerte es sicherlich auch seine Zeit. Und dann vom Flughafen hier her – nach Asker – bei dem Wetter, würde es auch noch lange genug dauern. Na ja sie hatte auch noch etwas zu tun. Geschenke einpacken. Also machte sie es sich auf dem Fußboden bequem, nachdem sie alles nötige hervor geholt hatte. Nebenbei lief Musik. Während des Einpackens vergaß Mia die Zeit vollkommen und war um so mehr überrascht, als ihr jemand mit eiskalten Händen die Augen zu hielt.
„Ah lass los du hast arschkalte Hände Tom…“.
„Manno, woher weißt du denn schon wieder, dass ich das bin?“.
„Tja, ich kann hellsehen…“.
„Oh du packst Geschenke ein…“.
„Jaha…“.
Augenblicklich ließ Mia ihren Blick schweifen, ob sie irgendetwas entdecken konnte, was Tom bekommen sollte. Aber dies war nicht der Fall.
„Magst du die für mich auch einpacken?“
„Nein, das kannst du schön brav alleine machen…“.
„Manno, du weißt doch wie das bei mir immer endet…“.
„Ja, ein Tom der die Nerven verliert und sich lustig machende Brüder…“.
„Du bist fies…“.
Damit ließ sich Tom auf Mias Bett fallen.
„Damit stimmst du mich auch nicht um…“.
„Hm, ich weiß, aber ich bin kaputt…“.
„Och armer Tom…“.
„Du meinst das ja eh nicht ernst…”.
„Nein, gerade nicht. Aber wie war das Springen?“.
„Wie du hast es gar nicht geschaut?“.
„Nein, ich musste im Haushalt helfen und hatte keine Zeit…“.
„Na, dann sei dir verziehen…“.
„Und, wie war es nun?“.
Da Tom ihr nicht antwortete, war Mia am überlegen auf zustehen und ihn tröstend in den Arm zunehmen, denn eigentlich würde er nicht mit dem Ergebnis zurück halten, es sei denn es wäre so schlecht. Beide Freunde hatte Schluss endlich die selbe Idee und standen sich so gegenüber. Tom konnte sich ein grinsen schon nicht mehr verkneife.
„Boah, du bist blöd. Ich habe schon gedacht du wärst schlecht gesprungen…“.
„NEIN! Ganz im Gegenteil…“.
Tom hatte Mia in seine Arme geschlossen und fing an rum zu hüpfen. Aber verriet ihr immer noch nicht seine Platzierung.
„Ey, sowie du dich aufführst hast du gewonnen. Und ich konnte es nicht sehen. So ein scheiß…“.
„Na, aber bei meinem ersten Weltcupsieg schaust du zu ja? Heute bin ich zweiter geworden…“.
„Geil!!!“.
Beide Freunde freuten sich, als Tom inne hielt.
„Ha, weißt du noch was du mir versprochen hattest vor der Saison?“.
„Klar, weiß ich das noch. Für jeden Podestplatz…“.
Sie hielt inne, denn Tom hielt ihr demonstrativ seine Wange hin.
„Also, einlösen. Sofort…“.
Nun war Mia am grinsen und um Tom ganz zu verblüffen, platzierte sie den Kuss nicht wie versprochen auf die Wange, sondern auf den Mund. Tom schaute sie im ersten Moment ein wenig verdutzt an, aber meinte dann grinsend.
„Och, dass lasse ich mir auch gefallen…“.
„Ja, ja. Warum war mir das nur klar?“.
Daraufhin streckte Tom ihr nur die Zunge raus. Beide Freunde waren danach dabei sich zu kappeln, als Toms Bauch anfing zu knurren.
„Boah, da bekommt man ja angst. Also, los lass uns was essen gehen…“.
Da Mia Tom kannte, ließ sie keine Widerworte gelten und schliff ihren besten Freund einfach mit in die Küche.
„Boah, weißt du wo drauf ich könnte? Auf ein Toast mit Salami und Käse überbacken…“.
Tom grinste sie nur an, was Mia als eine Zustimmung nahm. Also, suchte sie alles zusammen belegte einige Scheiben Toast so und schob es anschließend in den Backofen.

Wenig später hockten beide bei Mia im Zimmer und aßen in Ruhe, bis Tom anfing rum zu albern und Mia den Teller weg nahm.
„Ach, man Tom ich habe keine Lust auf deine Spielchen. Also, gib den Teller wieder her…“
„Nein, hol dir den doch…“.
„Nö, keine Lust…“.
Mia ließ sich gegen die Lehne der Couch fallen und schaute beleidigt von Tom weg. Diesen ließ dies allerdings erst mal kalt, aber nach einiger Zeit tauchte dann ein Toast in Mias Gesichtsfeld auf.
„So, brav abbeißen…“.
„Ich kann auch alleine essen…“.
„Nein, ist nicht…“.
Mia änderte nach einiger Zeit ihre Sitzposition, so dass sie gegen ihn gelehnt dort saß und ließ sich von Tom weiter füttern.
„Hach, so lässt es sich leben. Einen erfolgreichen Tag gehabt, etwas zu essen und eine tolle Frau im Arm…“.
Mia piekte ihn in die Seite. „Spinner!“.

Am nächsten Tag tauchte Mia irgendwann nach zwölf Uhr bei Familie Hilde auf. Terje öffnete ihr die Tür.
„Na, du willst doch sicherlich zu Tom oder?“.
„Jeppa, und wieso grinst du so?“.
„Hm, vielleicht bekommst du ihn ja wach. Truls und mich hat er schon aus seinem Zimmer geschmissen…“.
„Ich möchte auch nicht wissen wie ihr ihn versucht habt zu wecken…“.
Da Terjes grinsen nun noch breiter wurde, war es Mia klar, dass es nicht sonderlich gefühlvoll war, sondern ehr die Holzhammer Methode. So ließ sie den ältesten der Brüder stehen und lief hoch in Toms Zimmer. Sie klopfte vorsichtig an, auch wenn sie wie erwartet keine Antwort bekam. Als sie die Tür öffnete schlug ihr eine Kälte entgegen. Augenblicklich fragte sie sich, wie Tom bei der Kälte schlafen konnte und welcher seiner Brüder das Fenster aufgemacht hatte. Nachdem sie es geschlossen hatte, ging ihr Blick rüber zu Toms Bett. Aber mehr als einen Berg von Zudeck sah sie nicht. Als sie näher kam, sah sie das wenigstens ein paar Haare raus schauten, aber dennoch war es ihr ein Rätsel wie er sich so tief unter die Decke verstecken konnte. So bekam man ja gar keine Luft. Deshalb zog sie die Decke ein Stück weg und setzte sich auf die Bettkante. Nach einiger Zeit sprach sie ihn an.
„Tom?“. Keine Reaktion. „Tom? Ey aufwachen!“. Wieder keine Reaktion. Mia versuchte es noch einige male. Irgendwann stupste sie ihn in die Seite, was ihn immerhin dazu brachte das Gesicht zu verziehen. Dies fand Mia so lustig, dass sie anfing zu lachen, wo von Tom nun endgültig wach wurde.
„Boah, was gibt es denn zu lachen?“.
„Dich…“.
„Mich? Na warte, dass gibt noch Rache…“.
„Ich habe schon angst…“.
„Hm, wie spät ist es denn?“.
„Warte…“. Mia schaute auf Toms Wecker und fing an zu lachen.
„Mittlerweile ist es gleich eins…“.
„Oh, und was gibt es da zu lachen?“.
„Das ich seit halb versuche dich zu wecken…“.
„Hm, mag trotzdem nicht aufstehen…“.
„Du hörst dich an wie ein Kleines Kind…“.
Mehr als ein grunzen kam von Tom nicht zurück, denn der hatte sich die Decke wieder über den Kopf gezogen.
„Och ich dachte wir wollten heute noch etwas unternehmen?“.
„Hm, dann muss ich ja aus meinem Bett raus…“.
„Musst du eh, du darfst ja deine Geschenke noch einpacken…“.
Mia streckte ihrem besten Freund die Zunge raus.
„Noch ein Grund, warum ich im Bett bleiben will. Ich habe heute frei, aber das ist ja meinen Brüdern völlig egal…“.
„Och armer Tom…“.
Mia konnte sich nicht zurücknehmen und musste Tom in den Arm nehmen. Zwar hatte sie mehr Zudeck im Arm als alles andere, aber das war ihr egal.
„Du verarschst mich doch auch nur, oder?“.
„Nein, ich verstehe dich. Ich hätte die an deiner Stelle schon gekillt…“.
„Hm, aber gegen dich werde ich jetzt keine Chance haben noch mal zuschlafen oder?“.
„Nein, du bewegst jetzt deinen Pracht Körper aus dem Bett…“.
„Pracht Körper? So was hört Mann doch gerne…“. Tom konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, aber Mia wusste sofort was sie ihm dazu wieder an den Kopf werfen konnte.
„Mann? Wo ist hier ein Mann?“.
Tom schaute seine beste Freundin entrüstet an, sprang auf und stemmte sein Hände in die Hüfte.
„Na hier vor dir…“.
„Nee, da sehe ich nur meinen besten Freund. Und keinen Mann!“.
„Boah…“.
Bevor Mia überhaupt reagieren konnte, hatte sich Tom auf sie gestürzt und angefangen sie durch zu kitzeln.

Später saßen beide in der Hildeschen Küche. Wobei Tom gerade dabei war den Kühlschrank zu durchsuchen um etwas zu Essen zufinden. Dabei motzte er mehr als alles andere, da er nichts fand wo, drauf er gerade Hunger hatte.
„Was suchst du denn genau?“.
„Hm, egal ich weiß jetzt was ich essen will. Willst du auch Pfannkuchen?“.
„Au ja…“.
So hantierte Tom in der Küche und zauberte für sich und Mia einige Pfannkuchen, als Terje auftauchte.
„Ach nein, du kommst doch noch aus deinem Bett und bist gleich wieder am futtern. Typisch“.
Tom sagte gar nichts weiter dazu, sondern kümmerte sich lieber um die Pfannkuchen. Terje würde sich schon verziehen, wenn er merkte das Tom diesmal nicht auf seine Sprüche ansprang. Leider war es diesmal nicht so, denn Terje ließ sich neben Mia nieder und unterhielt sich mit ihr. Als Tom schließlich die Pfannkuchen fertig hatte, schnappt er sich Zucker, Nutella und Marmelade und verschwand damit in seinem Zimmer. Mia kam ihm wenig später nach.
„Warum isst du hier und nicht in der Küche?“.
„Weil Terje nervt…“.
Mia wuschelte Tom einmal durch die Haare und schnappte sich sein restlichen Pfannkuchen weg.
„Warum kannst du nur so geil kochen?“.
„Hm, ich kann es eben…“.
„Mit dir eine WG zusammen und ich würde aus einander gehen wie ein Hefekloß, weißt du das?“.
„Na ja ich wäre ja nicht immer da. Also, müsstest du ab und an auch für dich alleine kochen…“.
„Ja, schon klar. Aber ansonsten…“. Mia machte ein Kunstpause und fing an zu grinsen. „…ansonsten wärst du der perfekte Traummann…“.
„Ach, dass hängt nur daran ob ich kochen kann oder nicht?“.
„Na ja, da gibt es auch noch andere Dinge, aber kochen ist schon wichtig? Oder denkste etwa wir Frauen wollen immer in der Küche stehen und kochen? Ganz sicher nicht…“.
„Nein, das ist klar. Außerdem dazu koche ich ja auch viel zu gerne…“.
Während sie die restlichen Pfannkuchen vernichteten, unterhielten sie sich weiter über dies Thema und sponnen daran rum.

Nachdem sich Tom doch mal mehr als Trainingshose und T-Shirt angezogen hatte, überredete er Mia mit ihm einkaufen zu fahren. Kaum das sie los gefahren waren, klingelte Toms Handy.
„Ah, geh mal ran…“.
Damit nahm Mia das Handy aus der Mittelkonsole und meldete sich.
„Guten Tag, Sie sprechen mit Tom Hildes Sekretärin. Herr Hilde ist gerade nicht anwesend…“.
Ihr gegenüber wie auch Tom brachen da in lachen aus.
„Manno, ihr beiden seid blöd. Was möchten Sie denn Herr Bardal?“.
„Hm, was könnte ich wohl wollen, wenn ich auf Toms Handy anrufe?“.
„Na mit mir reden, was denn auch sonst? Nein Spaß beiseite, du musst mit mir reden Tom fährt grad Auto und ist zu faul anzuhalten…“.
„Hm, kannst du ihm mal fragen ob er zufällig mein eines paar Turnschuhe hat?“.
Mia gab dies an Tom weiter, der natürlich keine Ahnung hatte, da er seine Tasche bisher nicht ausgeräumt hatte, aber er würde nachher sofort nach schauen. Nachdem Mia aufgelegt hatte. „Was willst du eigentlich haben? Doch nicht etwa Geschenke?“.
„Nein, ich brauche neues Duschgel und so. Meins ist dank Anders alle…“.
„Ah, ich möchte glaube nicht wissen was ihr damit gemacht habt, so wie du schon wieder grinst…“.
„Och, wir haben nur Björn damit eingeseift…“.
„Spielkinder…“.
„Klar wir doch immer…“.

Tom und Mia liefen so durch die Läden, als Tom urplötzlich stehen blieb.
„Ah Mia, komm mal her…“.
„Och, was denn?“.
Mia ging zurück zu Tom, der grinsend an einem Ständer mit T-Shirts stehen geblieben.
„Ich habe gerade das ultimative Ding für Anders und mich gefunden…“.
„Und was?“.
So zog Tom ein knall Pinkes T-Shirt hervor, wo vorne drauf `Twins´ stand. Im ersten Augenblick wusste Mia nicht was sie sagen sollte, aber sie realisierte was für ein T-Shirt Tom dort in der Hand hielt musste sie los lachen. Natürlich wusste Tom nicht warum sie nun lachte. „Warum lachst du? Ich meine das ernst…“.
„Ja, toll. Das ist ein Shirt für Frauen…“.
„Oh… Na und, du weißt doch Anders und ich sind ein Paar…“.
Da Tom dies mit so einer Überzeugung über die Lippen brachte, musste Mia nur noch mehr lachen. Nachdem sich Mia dann wieder beruhigt hatte, meinte sie zu Tom. „Echt guter Scherz. Der unschwulste Typ bist ja wohl du…“.
„Wer sagt das ich schwul bin? Hast du vielleicht schon mal etwas von Bisexualität gehört?“.
„Klar, ein bisschen Bi schadet nie…“.
Nun war es an Tom der lachen musste.
„Hach, ich liebe deine lache Tom…“.
„Ich deine auch…“.
Bevor Mia noch irgendetwas sagen konnte, hatte Tom ihre Hand geschnappt und zog sie hinter sich her.
„Wohin willst du denn nun?“.
„Weiß noch nicht, obwohl ich weiß was…“.
„Und was?“.
„Wir fahren wieder nach Hause, ich wasche meine Sachen und du packst meine Geschenke ein…“.
„Nein, das kannst du vergessen Tom. Ich gucke dir gerne dabei zu…“.

Allerdings klappte Mias vorhaben nicht, da sie nach Hause musste um dort noch ein wenig zu helfen. Aber sie drohte Tom, dass er endlich die Geschenke einpacken sollte, schließlich war morgen bereits Weihnachten. So geschah es dann auch wenig später. Tom hatte seine Sachen ausgepackt und in die Waschmaschine gesteckt und dabei auch zumindest ein Turnschuh von Anders gefunden. Nun hockte er in seinem Zimmer auf dem Fußboden und hatte ein Chaos an Geschenkpapier und Tesafilm um sich, als sein Handy mal wieder klingelte. Er angelte es aus seiner Hosentasche und ging ran.
„Wer stört mich? Ich bin in stress!“.
„Stress? Was treibst du?“.
„Ach Anders du bist es. Was ich treibe? Ich packe Geschenke ein…“.
„Lass mich raten du verzweifelst schon wieder daran oder?“.
„Du hast es erfasst, aber egal. Ach übrigens ich habe nur einen Turnschuh von dir…“.
„Hm, blöd. Ich habe definitiv keinen. Dann muss ich die anderen doch noch fragen, nicht dass ich den in Engelberg verloren habe…“.
„Du machst mir Konkurrenz, ich bin doch das Chaos und nicht du…“.
„Tja, du bist ansteckend…“.
„Hm, mag sein…“.
„Hast du Mia eigentlich schon von ihrem Glück erzählt?“.
„Nein, dass erfährt sie erst morgen. So zusagen mein Weihnachtsgeschenk für sie…“.
Tom und Anders telefonierten noch einige Zeit weiter, allerdings würgte Tom ihn dann ab, da er die Geschenke weiter einpacken wollte, denn wenn Mia auftauchen würde und er wäre immer noch fertig, würde sie ihn nur wieder ärgern.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Do 1. Jan 2009, 20:49 


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Di 6. Jan 2009, 17:58 
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Wachser

Registriert: Mo 4. Aug 2008, 15:05
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Tom war gerade dabei vergebens ein Geschenkband um das eine Geschenk – letzte – Geschenk zumachen, als Mia auftauchte.
„Na wie schaut es aus?“.
„Bin fast fertig. Nur das hier will nicht so wie ich will…“.
„Na, da kann ich dir ja jetzt bei helfen…“.
„Ach, da geht es auf einmal? Aber danke ja wäre sehr lieb von dir…“.
In null Komma nix hatte Mia das Band um das Geschenk gemacht und reichte es Tom.
„Danke, jetzt bin ich fertig. Und das nicht nur mit den Nerven…“.
„Och hat dich das böse Tesafilm angegriffen?“.
Während Mia sprach, nahm sie Tom in die Arme, der auch noch mit spielte.
„Ja, gucke, das hat mich in den Finger gebissen…“.
Mit einer tot trauriger Mine hielt Tom Mia zeigen Zeigefinger vor die Augen. Ohne groß zu fackeln, pustete diese erst gegen den Finger und verpasste Tom dann auf eben diesen Finger einen Kuss.
„Jetzt besser?“.
Da Tom nicht in der Lage war zu antworten nickte er. Ihm war nicht klar warum, aber sein Zeigefinger kribbelte und dieses Kribbeln schien sich allmählich aus zuweiten. Tom schüttelte seinen Kopf, dass konnte er sich nur einbilden. Er griff nach den Sachen auf dem Boden und brachte alles wieder weg. Als alles soweit in Ordnung war, ließ er sich neben Mia auf seine Couch fallen.
„So, was machen wir beiden hübschen heute noch?“.
„Hm, mir egal. Wozu hast du Lust?“.
„Faulenzen. Einfach dort auf dem Bett liegen und irgendwelche DVD´S schauen…“.
„Genehmigt…“.
Damit stand Mia auf und ließ sich wenige Augenblicke später auf Toms Bett fallen.
„Gut, kannst dir ja schon mal einen Film aus suchen, ich geh gucken ob ich was zum Knabbern auf treiben kann…“.
Wenig später tauchte Tom schließlich mit Chips und Schokolade wieder auf und ließ sich nun auf seinem Bett nieder, während Mia noch nach einer DVD schaute. Die Zeit die Mia dafür nutzte, nutzte Tom dafür sich doch lieber eine Jogginghose anzuziehen, da die zum Faulenzen bequemer war. So fragte er Mia auch, ob sie eine haben wollte.
„ Klar. Das ist dann doch viel bequemer…“.
So lagen beide Freunde wenig später in Eintracht auf dem Bett und schauten DVD.

Als Tom am morgen langsam wach wurde, wollte er sich sein Zudeck über den Kopf ziehen, aber etwas hinderte ihn daran. So öffnete er doch seine Augen ein Stück und sah Mia neben sich liegen. Diese schlief noch friedlich. Deswegen entschied sich Tom ebenfalls noch dafür weiter zu schlafen.
Einige Zeit später wachte Tom erneut auf, denn irgendetwas hatte ihn geweckt. Um diesem Problem auf die Spur zukommen, brauchte Tom nur seine Augen aufmachen, da sich Mia an ihn gekuschelt hatte. Kein Wunder, dass er dadurch wach geworden war, denn so gewohnt war er es dann doch nicht. Zwar hatten sich beide Freunde schon sehr oft ein Bett geteilt, aber dennoch war es immer wieder etwas ungewohnt für Tom. Aber diesmal war es irgendwie anders, auch wenn er nicht wusste wieso.

Am Nachmittag war Mia zu Hause gerade dabei den Weihnachtsbaum zuschmücken, als Tom auftauchte.
„Boah, freue ich mich wenn ich wieder unterwegs…“.
„So schlimm?“.
„Ja, wenn es wenigstens nur Terje wäre der mich nervt, nein die beiden mussten sich ja zusammen tun…“.
„Och armer Tom…“. Mia schloss Tom mal wieder in ihre Arme. „… du hast schon ein schweres Leben…“.
Tom nickte nur, da er sich nicht sicher war, ob Mia dies nun ernst meinte oder nicht.
„Mmh, deine Brüder gehen dir wenigsten nicht auf die Nerven…“.
„Ha, das glaubst auch nur du. Morten und Mathias können ganz schön nerven und die beiden anderen haben dafür immer ein Auge auf mich wenn wir wo sind, dass ich ja kein Blödsinn anstelle…“.
„Hey, kann ich verstehen…“.
„Es nervt aber. Wir können ja gerne die Brüder tauschen…“.
„Okay! Sofort?“.
„Spinner! Aber du kannst mir beim Schmücken weiter helfen…“.
„Hm, wenn es sein muss. Davor bin ich gerade zu Hause unter anderem auch geflüchtet…“.
„Musst du nicht, wenn du nicht willst…“.
So schaute Tom ihr eine Zeit lang zu, bevor er sich doch dazu entschloss Mia zu helfen.
„Bist du morgen zu Hause Tom?“.
„Ähm, glaube ja. Ich weiß gar nicht, wann wir zu meiner Oma fahren. Wieso fragst du?“.
„Weil ich dann jetzt weiß, dass ich zu dir flüchten kann, wenn es mir hier zu stressig wird…“.
„Ach, ist eure Familienfeier dies Jahr hier?“.
„Ja, am Anfang habe ich mich drauf gefreut aber mittlerweile…“.
„Kann ich verstehen…“.
„Ich höre meine Tanten auch schon wieder `Ach bist du aber groß geworden…´…“.
„Ist das nicht immer so?“,
Erschrocken fuhren Tom und Mia um, denn Mias älterer Bruder Marius war rein gekommen, ohne das sie es mitbekommen hatten.
„Toll, das du kommst. Kannst du die dämliche Christbaumspitze mal drauf setzen?“.
„Klar…“.
Während Mia dann weiter schmückte, unterhielten sich Tom und Marius, als auch noch Mats ankam.
„Wo hast du Mathias und Morten gelassen?“.
„Die sind bei Ma und helfen in der Küche mit“.
„Ach und ihr beiden Faulpelze nicht?“.
„Nö! Sonst wären wir ja nicht hier…“.
„Hm…“.
Mia ließ die drei Jungs machen und legte letzte Hand an den Baum an um sich dann ihr Werk anzuschauen.
„So Jungs, eure Meinung?“.
„Hast du toll gemacht Mia…“.
„Boah, Mats schau wenigstens hin, wenn du schon ein Kommentar abgibst…“.
„Was denn? Das sieht echt gut aus…“.
„Hm, und was sagt ihr beiden?“.
Auch Tom und Marius trauten sich nicht gegenteiliges zu sagen, wobei es auch nichts zu beanstanden gab.
„Kommst du eigentlich auch mit zur Weihnachtsdisco heute?“.
Mia schaute Mats nur an. Sie war sich nicht sicher, ob er die Frage tatsächlich ernst meinte, schließlich war es so zu sagen seit einigen Jahren Brauch, dass sie gemeinsam dort hingingen. Mats hob schließlich entschuldigend die Hände, was Tom zum lachen brachte. Er liebte es, wie sie mit ihren Blicken Leute dazu bringen konnte etwas zu tun. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Mats sich nun an ihm verging und ihm in die Seite buffte.
„He, Kleiner lass das…“.
„Klein? Wer?“.
Nun war es an Mia die lachen musste. Mats war zwar jünger als Tom, aber keinen Zentimeter kleiner als er.

Am Abend trafen sich Marius, Mats, Terje, Tom, Truls und Mia bei den Hildes, da Tore sie fahren wollte. Zurück würden die sechs entweder zu Fuß kommen, oder doch mit Taxi oder aber Magnus – Mias Vater – anrufen. Je nachdem.

In der Disco, verschwand Mats erst einmal mit den Jacken zur Garderobe, während die anderen sich einen Weg zur Bar suchten.
„Was möchtest du trinken Mia?“.
„Hm, einen Tequilla-Sunrise bitte…“.
„Kommt sofort!“.
Das die Jungs Bier tranken, war eigentlich klar und so bestellte Marius die Getränke, während sich Terje nach dem Tisch der anderen Freunde umsah. Als er die anderen endlich entdeckte, bewegte er sich zielstrebig darauf zu und winkte dann die anderen hinter sich her. So saßen alle sechs schließlich dort mit den anderen zusammen und stießen erst einmal an. Nach einiger Zeit machte sich der weibliche Teil der Gruppe auf den Weg zur Tanzfläche, während die `Männer´ lieber dort sitzen blieben.
Die Mädels erwischten gerade die richtige Phase zum abtanzen, denn von Timbaland über Nelly Furtado bis hin zu Justin Timberlake liefen nur richtige Tanzlieder und keine Schmusesongs. Die Mädels hatten ihren Spaß und ließen sich den auch nicht von einigen Antanzversuchen von irgendwelchen Kerlen vermiesen. Sofie und Nora machten irgendwann ein Zeichen, dass sie etwas weiter weg Mats, Jonas, Truls, Rune und Tom entdeckt hatten. Das ließen sich Malin und Mia nicht lange sagen, denn so kamen sie hoffentlich von diesen Kerlen los. Also machten sich die vier Mädels auf den Weg zu den Jungs und tanzten diese an. Am Anfang wollten diese zwar nicht, aber die Mädels hatten kein erbarmen, der einzige der ungeschoren davon kam war Truls, der sich sofort verzogen hatte.
„Boah, dein Bruder ist ein Feigling…“.
„Tja, so ist er eben…“.
Nach zwei Liedern mit den Jungs wollten die Mädels doch mal eine Pause, aber Mia hatte die Rechnung ohne Tom gemacht, denn der wollte nun weiter tanzen und hielt sie auf der Tanzfläche.
„Nur noch zwei Lieder ja?“.
Da Tom dabei so einen derben Dackelblick drauf hatte, konnte Mia gar nicht `nein´ sagen. Als nachdem ersten Lied ein langsames kam, wollte Tom nun doch nicht mehr, aber Mia hinderte ihn daran zugehen.
„Du wolltest zwei Tänze, also hau jetzt nicht. Oder bist du auch so ein Feigling wie Truls?“.
Bevor sich Tom versah, hatte Mia seine Hände schon auf ihre Hüfte platziert und hielt sie dort noch mit ihren fest.
„Oder hast du auf irgendein Mädel hier ein Auge geworfen? Wenn ja, dann können wir gehen, aber wenn nicht wird dies Lied auch noch getanzt…“.
Da Tom ihre Frage nur verneinen konnte, musste er notgedrungen mit Mia weiter tanzen. Hätte er sie bejaht, hätte Mia mit Sicherheit darauf bestanden, dass er ihr das Mädchen wenigstens zeigen würde und sich dann mit Sofie oder so zusammen getan um etwas aus zu hecken. Dazu kannte er Mia einfach zu gut.

Als auch dieses Lied zu Ende war, fand es Tom sogar schade, dass sie aufhören mussten zu tanzen, denn es hatte ihm schon gefallen, dass Mia ihre Hände in seinem Nacken hatte und so nah bei ihm war, aber Mia brauchte eindeutig eine Pause.
„Soll ich dir etwas zu trinken mit bringen?“.
„Ja, das wäre toll…“.
„Cola oder eine Cocktail oder etwas ganz anderes?“.
„Hm, ich müsste meinen restlichen Cocktail ja noch haben oder?“.
Tom schüttelte den Kopf. „Nein, den hat Mats ausgetrunken…“.
„Na dann kann er mir auch einen neuen holen. Ich nehme eine Cola…“.

Während Mia nun wieder zu den anderen ging, ging Tom an die Bar etwas zu trinken besorgen. Bei den anderen angekommen, begrüßte sie erst einmal Eva, Marius Freundin da diese nun auch da war. In der Zeit bis Tom von der Bar zurück kam, bearbeitete Mia Mats, dass er ihr gefälligst einen neuen Cocktail zu holen hätte, wenn er ihren schon austrank.
„Boah, der Kerl der dich mal abbekommt tut mir jetzt schon Leid. Du kannst einem Jahr das Ohr ablabern…“.
Während Mats nun in Richtung Bar verschwand, konnte sich Terje ein grinsen und ein Kommentar nicht verkneifen.
„Tja, dass hast du eindeutig mit Tom gemeinsam“.
„Boah…“. Leicht eingeschnappt, schlug Mia Terje gegen die Schulter. „Arsch! Ich bin nicht so eine Labertasche wie dein Bruder…“.
Besagter tauchte dann auch gerade in dem Moment auf, hatte aber zum Glück nichts mitbekommen.
„Hier deine Cola…“.
„Danke!“.
Tom ließ sich neben Mia nieder, die trotz das sie eigentlich eine Tanzpause haben wollte schon wieder am zappeln war.
„Du kannst auch nicht genug bekommen oder?“.
„Och, lass mich doch. Ich habe halt gute Laune…“.
„Ich lass dich ja auch…“.
Mia grinste Tom nur an und trank weiter ihre Cola. Allerdings als dann `Glamourous´ von Fergie kam, scheuchte sie Tom weg, da sie nun unbedingt tanzen wollte. Ihr war es auch egal ob wer mit kommen wollte oder nicht. Sie war schon halb bei der Tanzfläche angekommen, als ihr Truls über den Weg lief. So zusagen als Rache dafür, dass er vorhin einfach abgehauen war, zog sie ihn mit. Als das Lied schließlich zu Ende war.
„War das jetzt so schlimm zu tanzen?“.
„Nein, ich hatte vorhin einfach keine Lust. Darf ich jetzt gehen?“.
„Ja, von mir aus…“.
Während Truls nun wieder zu den anderen ging, tanzte Mia alleine weiter. Kaum das Truls weg war, tauchte der Typ von vorher wieder auf, der sie da schon immer angetanzt hatte. Die erste Zeit ignorierte Mia den Typen völlig, allerdings als sie seine Hände auf ihren Hüften spürte reichte es ihr und sie drehte sich um und wollte ihn welche klatschen. Ausgeholt hatte sie bereits, konnte aber noch stoppen, da es nicht der Typ war, sondern Tom.
„Man, hast du ein Schwein, dass ich nicht zu gehauen habe…“.
„Ich sehe es“. Lächelte Tom.
Aber er konnte es auch irgendwie verstehen, dass der andere Typ Mia noch mal angetanzt hatte. Auch war er sich ziemlich sicher, dass der ihr noch näher gekommen wäre, wenn er nicht aufgetaucht war. Allerdings verständlich. Schließlich hatte Mia keinen Kartoffelsack oder so an. Nein, ganz im Gegenteil. Die schwarzen Stiefel, die Hüftjeans, der rote Neckholder über dem schwarzen Shirt, sahen schon verdammt gut aus. Vor allem versteckten sie nicht Mias Vorzüge, sondern im Gegenteil. Die hoch gesteckten Haare, wo vereinzelt einige Strähnen heraus fielen, machten Mias Outfit perfekt. Tom musste über sich selbst den Kopf schütteln. Was für Gedanken er gerade hatte, dass war schon nicht mehr normal. Um so erleichtert war er, als er feststellte, dass Mia bereits weiter tanzte, so entschloss er sich ihr das gleich zu tun.

Am morgen hatte Mia im Gegensatz zu ihren Brüdern keinen Kater. Sie war Top fit und half ihrer Mutter bei den letzten Vorbereitungen. Als auch diese erledigt waren, spielte sie ein wenig mit Morten und Mathias. Pünktlich zum Kaffeetrinken trudelte die restliche Familie ein. Mia war schon nach einer halben Stunde mehr als genervt von allen und war froh, als sie mit Mats zusammen den Tisch abräumte. Sie hatte vorher mit ihrer Mutter abgemacht, dass sie dann zu Tom konnte. Schließlich mussten die beiden Freunde noch ihre eigene Bescherung machen. Da bei Mia Full-House war, wollten sie diese bei Tom machen. So schnappt sich Mia das Paket für Tom und verschwand nach drüben. Dort öffnete ihr Toms Mutter die Tür.
„Frohe Weihnachten Tone!“
„Danke, wünsche ich dir auch. Möchtest du auch noch Kuchen mit essen?“.
„Nein, danke. Das habe ich zu Hause gerade hinter mir…“.
„Ach ja, ihr habt ja großes Familienfeier dieses Jahr…“.
„Mmh, und ich bin froh da erst mal weg zu sein…“.
Mia folgte Tone, nachdem sie Schuhe und Jacke ausgezogen hatte ins Wohnzimmer, wo die vier Herren des Hauses am Esstisch saßen. Ein leichtes Grinsen konnte sich Mia beim Anblick der Jungs nicht verkneifen, da sie alle drei recht verkatert aussahen. Nachdem sie nun doch noch eine Tasse Kaffee mitgetrunken hatte, verzogen sich Tom und Mia auf sein Zimmer. Tom war bereits in seinem Zimmer, als Mia mit dem Paket rein kam. Augenblicklich bekam Tom große Augen wie ein Kleinkind.
„Das ist für mich?“.
„Ja…“.
Mia stellte das Paket auf den Boden ab und schaute ihren besten Freund an, der immer noch mit strahlenden Augen dort stand. Dies entlockte Mia wieder einmal ein Grinsen.
„Du siehst aus wir Morten gestern, als er seine Autorennbahn ausgepackt hat…“.
„Ich fühl mich auch gerade so…“.
Mia ging zu Tom rüber und nahm ihn in den Arm.
„Och, Kleiner Tom, das Paket tut dir schon nichts…“.
„Hm, ich weiß…“.
Nachdem Mia ihn wieder losgelassen hatte, holte Tom das Geschenk für sie von seinem Schreibtisch. Als Mia es sah musste sie lächeln, denn es war das Paket wo sie selbst das Geschenkband drum gebunden hatte.
„Ha, es hätte mich ja eigentlich schon stutzig machen müssen, dass ausgerechnet du um ein Geschenk ein Geschenkband machst…“.
„Na ja, ich hatte mir halt gedacht, dass es passt…“.
„Ist ja auch toll. Danke…“.
„Bitte schön. Und `Frohe Weihnachten´ noch einmal…“.
„Auch dir noch einmal `Frohe Weihnachten´ Tom…“.
Damit gaben sich beide Freunde das jeweilige Geschenk. Während Tom die Zeit gar nicht abwarten konnte, schaute Mia ihm beim auspacken erst einmal zu. Über sein verdutztes Gesicht, nachdem er den großen Karton ausgepackt hatte, musste Mia lachen. Tom schaute zu ihr rüber, aber ließ sich nicht beirren, denn schließlich wartete im inneren sein Geschenk. Aber Mia wäre nicht Mia gewesen, wenn sie sich nicht etwas überlegt hätte. Der gesamte Karton war mit Papierschnipseln voll und Tom durfte sich erst einmal durch wühlen. Nachdem er festgestellt hatte, dass dort mehr als ein Geschenk drin war, fragte er nach einiger Zeit Mia, wie viele er denn finden musste.
„Warte mal, müssten fünf sein…“.
„Gut, drei habe ich schon…“.
Mir grinste, die beiden anderen würde er so auch nicht finden. Tom war es bisher gar nicht aufgefallen, dass der Karton gar nicht mit dem Boden auf lag, sondern in der `Luft schwebte´. Je länger Tom suchte, desto mehr musste sich Mia ein Lachen unter drücken. Natürlich bekam Tom dies mit.
„Was ist los? Warum lachst du?“.
„Weil es lustig ist. Schau dir den Karton doch mal genau an. Drinnen wirst du nichts mehr finden…“.
„Ah!“. Jetzt war es Tom endlich aufgefallen und er drehte den Karton um, um die beiden letzten Geschenke abzumachen.
„Warum machst du eigentlich deins nicht auf?“.
„Mache ich schon noch. Keine Panik. Ich möchte bloß erst sehen wie du reagierst…“.
„Okay, ist es so schlimm?“.
„Oh ja. Du hast ganz grässliche Geschenke da drin…“.
„Mit Sicherheit nicht so grässlich wie deins“. Grinste Tom nun.
„Spinner!“.
Mia streckte Tom die Zunge raus, der das gleiche tat.
„Muss ich das die Geschenke in irgendeiner Reihenfolge aufmachen?“.
„Nein, wäre nur toll, wenn du das große da als letztes aufmachst…“.
Mia zeigte auf das eine rechteckige, Tom nickte und machte sich dran, die erst Geschenke aus zupacken. Geschenk Nummer 1 war ein Kalender, schließlich war Tom ein Genie in Termine vergessen. Im zweiten Geschenk waren einige Tafel Schokolade und ein Zettel `Für die langen Auslandsaufenthalte´. Zwischen durch warf Tom ein „Cool danke!“ ein und machte sich am nächsten Geschenk zuschaffen. Dort kam eine neue Packung von TNT zum Vorschein. „Woher wusstest du, dass es bald alle ist?“.
„Tom, ich rede mit deiner Mutter oft genug, außerdem hast du mir die Ohren voll geheult, dass du das hier nirgends mehr findet. Und als ich dann mit Sofie und so mal in Oslo gewesen bin, habe ich das gefunden…“.
„Geil!“.
Tom freute sich wie ein Kleinkind. Im nächsten Geschenk war ein Pullover, den Mia einfach passend für Tom und sich fand, da vorne ein `Fridolin´ drauf stand. Es war ein Insider zwischen den beiden, denn immer wenn sie sich über Personen unterhielten die anwesend waren oder sich über wen unterhielten, was andere nicht mit bekommen sollten redeten sie von `Fridolin´. Genauso wenn sie sich drüber unterhielten, wen sie denn so toll finden. Sprich `Fridolin´ war für Tom und Mia der Traum schlecht hin.
„Ah wie geil ist das denn? Hast du auch so einen?“.
„Klar, wenn schon den schon…“.
Tom zog sich den Pullover sofort über und grinste Mia dann an. „Fridolin?“.
„Klar, Tom du bist und bleibst mein Fridolin…“.
Während sich Tom dann an das letzte Geschenk machte, war er immer noch am lachen. Einerseits über Mias Spruch andererseits über `Fridolin´ generell. Im letzten Geschenk entdeckte Tom ein Fotoalbum.
„Boah, das ist ja geil…“.
Mia hatte dort Bilder rein geklebt, die eigentlich ihre gesamte Freundschaft zeigten. Auch hatte sie zu fast jedem Bild ein Spruch dazu geschrieben. Tom blätterte es kurz durch, denn er hätte später noch genügend Zeit es sich anzuschauen. Allerdings auf der letzten beschrifteten Seite blieb er hängen, denn dort hatte Mia ein Foto aus Trondheim eingeklebt, was Anders von ihnen gemacht hatte. Beide lagen nach dem Springen auf dem Bett – Arm in Arm – und waren am pennen. Unter dem Bild stand `Auch Terrorzwerge brauchen mal eine Pause´. Tom fing anzugrinsen, denn das Wochenende war schon nicht mehr normal gewesen, denn Mia und er waren Anders so sehr auf die Nerven gegangen, dass dieser sobald Tom ihn nervte mit Terrorzwerg anfing.
„Danke Mia. Die Dinge sind voll geil, weißt du das?“.
Tom strahlte Mia regelrecht an, aber auch Mia strahlte. Sie war sich nicht sicher gewesen wie Tom die Dinge finden würde, aber nun war sie froh, dass sie ihm gefielen.
„So, jetzt packst du aus…“.
Dies ließ sich Mia auch nicht zweimal sagen, schließlich war sie auch neugierig, was Tom für sie hatte. Auch Tom hatte in dem Paket zwei Dinge eingepackt, bloß sie nicht extra eingepackt. So entdeckte Mia zunächst eine CD von Nickelback und dann eine Akkreditierung. Mia schaute Tom etwas verwirrt an, weil sie nicht wusste was sie mit der Akkri sollte. Vom Bild her war es die aus Trondheim.
„Schau sie dir mal an…“.
Als Mia nun einen genaueren Blick drauf warf, bekam sie immer größere Augen. Es war tatsächlich die aus Trondheim, aber Tom hatte sie verändert. Anstatt Trondheim stand dort nun eine Auszeichnung für die Vierschanzentournee.
„Heißt das ich darf mit?“.
„Nein, nicht ganz. Aber du kommst mit Brigitta und Martine zu Sylvester nach, also wenn du willst...“.
„Klar, will ich...“.
„Ja, und ich weiß noch nicht ob es geklappt hat, aber vielleicht darfst du bei den beiden letzten Springen dabei sein. Clas konnte es mir noch nicht sagen, wegen Hotelbuchung und so...“.
Während Tom das so mehr als Alltagsgerede vor sich hin redete, bekam Mia immer größere Augen. Schließlich hieß dies für sie Sylvester das erste Mal in ihrem Leben nicht in Norwegen zu sein, außerdem hieß es auch sie würde mit Tom feiern und sie würde mal bei einem Weltcup außerhalb Norwegens dabei sein. Irgendwie konnte Mia nicht anders und musste Tom in den Arm nehmen.
„Danke Tom!“.
„Keine Ursache. Ich freue mich schließlich auch, wenn du dabei bist. Außerdem...“.
„Ja?“.
„Außerdem sehen wir uns so auch mal wieder länger als sonst. Auch wenn es stressig sein wird für mich, ich freue mich drauf“.
„Kann ich verstehen mit dem ganzen Stress bei der Tour, aber willst du echt, dass ich dann noch länger dableibe?“.
„Ja, klar. Du bringst mich schließlich auf andere Gedanken...“.
Mia hatte mittlerweile ihre Hände in Toms Hosentasche wandern lassen und schaute ihn von unten heraus an.
„Du bist süß Tom...“.
Kaum hatte Mia dies ausgesprochen verzog Tom das Gesicht, was Mia zum lachen brachte.
„Das ist nicht lustig...“.
„Doch ist es. Eigentlich müsstest du es doch mittlerweile gewohnt sein, dass man dich als süß bezeichnet...“.
„Ja, und? Trotzdem muss ich das nicht mögen oder?“.
„Nein, natürlich nicht...“.
„Na da haben wir es ja...“.
Tom grinste Mia triumphierend an, die ihm nur die Zunge herausstreckte und sich von ihm losmachen wollte, doch Tom hielt sie weiter fest.
„Wann musst du wieder rüber?“.
„Gegen halb sieben soll ich wieder rüber kommen. Und ich soll dich fragen, ob du mitkommen willst...“.
„Wieso?“.
„Na ja meine Oma hat nach dir gefragt...“.
Mia konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, während Tom das Gesicht verzog.
„Komm das letzte Mal als sie dich gesehen hat, ist auch schon fast zwei Jahre her. Und damals sahst du echt aus wie ein Mädchen...“.
„Ach ja?“.
„Ja, obwohl nein auch nicht wirklich. Aber mittlerweile kannst du echt nicht mehr als ein Mädchen durchgehen...“.
„Danke, dass wollte ich schon immer hören...“.
„Deswegen sage ich es dir ja...“.
Mia schloss Tom wieder in ihre Arme und duckte sich an ihn.
„...aber eins muss ich dir trotzdem sagen. Als `Lästerschwester´ bist du einsame Spitze...“.
Da Tom es gerade zu angenehm fand Mia in seinem Arm zuhalten, ärgerte er sie für den Spruch nicht. Beide standen einige Zeit einfach so da, und hingen beide ihren Gedanken nach. Tom seufzte irgendwann, wodurch Mia auch wieder in die Realität zurück kam.
„Wie spät?“.
„Kurz vor sechs...“.
„Hm, dann muss ich ja bald wieder rüber. Was wollen wir so lange noch machen?“.
„Weiß nicht. Ich muss mich eh seelisch auf deine Familie vorbereiten...“.
„Du bist blöd, als wenn du meine Familie nicht kennen würdest. Außerdem Mats und Marius werden dich sicherlich unterstützen. Im Notfall bin ich ja auch für dich da, mein Kleiner...“.
„Boah, ich gebe dir gleich Kleiner...“.
Bevor sich Mia in Sicherheit hätte bringen können, hatte Tom angefangen sie zu kitzeln. Während dieser Kitzelattacke landeten sie beide irgendwann auf Toms Bett. Dort ließ Tom auch bald von Mia ab, die knall rot im Gesicht war und nun erst einmal tief Luft holen musste. Als sie sich erholt hatte, drehte sie ihren Kopf zu Tom, der sie schon die ganze Zeit beobachtete.
„Na, macht es Spaß?“.
„Klar, warum auch nicht?“.
„Was weiß ich denn. Bei dir kann man sich ja alles denken...“.
„Ach ja?“.
„Ja, so viel Schwachsinn den wir beide schon verzapft haben ist bei dir alles möglich...“.
„Na, dann warte mal die Zeit ab...“.

Wenig später machten sich Tom und Mia auf den Weg zu ihr nach Hause. Da Mia ihren Schlüssel vergessen hatte mussten sie klingeln. Es dauerte auch nicht lange, da hatte Morten die Tür geöffnet und freute sich gleich Tom zusehen.
„Tom, soll ich dir mal meine Rennautobahn zeigen?“.
„Ja, klar gleich. Aber erst wollte ich `Hallo´ sagen...“.
Nachdem Tom dies getan hatte, ließ Morten ihn auch nicht in Ruhe und er musste mit in sein Zimmer. Mia hingen verschwand in die Küche, um ihrer Mutter zu helfen.
„Brauchst du Hilfe?“.
„Nein gerade nicht. Aber wolltest du nicht Tom mitbringen?“.
„Ja, habe ich auch. Aber Morten hat ihn in Beschlag genommen und wette ich mit dir, dass beide vor der Rennautobahn hocken...“.
Marte grinste ihre Tochter an, denn beide Frauen hatten gerade den selben Gedanken.
„Und was hat Tom zu seinem Geschenk gesagt?“.
„Gefreut hat er sich wie ein Kleinkind. Aber was viel geiler ist, ich darf mit nach Deutschland zur Vierschanzentournee. Besser gesagt zu Silvester und eventuell darf ich bei den beiden letzten Springen mit dabei sein. Aber das kann mir Tom erst übermorgen sagen, wenn er Clas wieder gesehen hat...“.
Mia strahlte über das gesamte Gesicht während sie ihrer Mutter von Toms Geschenk erzählte.
„Ich bin bei Morten ja?“.
„In Ordnung. Ich hole dich dann, wenn ich Hilfe brauche...“.
„Okay...“.

Am Zimmer ihres jüngsten Bruders angekommen stand die Zimmertür offen und so konnte Mia Morten und Tom auf dem Boden hocken sehen wie sie mit den Autos spielten. Mit einem Grinsen auf den Lippen, hockte sich Mia neben Tom.
„Was grinst du so?“.
„Wie war das vorhin noch `Was heißt hier Kleiner?´ also momentan machst du Morten Konkurrenz im klein sein...“
„Ich bin nicht klein Mia...“, protestierte Morten gleich.
„Nein, ich meine ja auch Tom...“.
„Wieso? Tom ist doch auch größer als du?“.
„Hm, ist schon gut Morten. Tom versteht schon wie ich das meine...“.
„Ach ja, tue ich das?“.
Mia streckte Tom nur die Zunge raus. Es war ja klar gewesen, dass er sie mal wieder ärgern wollte.
„Morten, sag mal wo sind eigentlich Julie und Sara?“.
„Bei Mathias... Jon und Tobias auch...“.
„Ah okay. Und warum du nicht?“.
„Weil ich euch dir Tür aufgemacht habe und Tom dann meine Autorennbahn gezeigt habe...“.
„Hm, kommst du mit Tom?“.
„Klar, dann kannst du auch wieder zu den anderen Morten...“.

Auf dem Weg ins Wohnzimmer liefen sie Marte über den Weg, die sich gesucht hatte.
„Sagt ihr den Kindern Bescheid das es Essen gibt und helft mir dann beim Auftragen?“.
„Ja, können wir machen. Soll ich Mats und Marius auch Bescheid sagen, dass sie helfen sollen?“.
„Nein, wenn ihr beiden mir helft reicht das. Deine Brüder durften vorhin schon den Tisch decken...“.
„Oh, was für eine schwere Arbeit...“.
Während Tom mit Marte in die Küche ging, sagte Mia den Kindern Bescheid.
Nachdem sie alles ins Wohnzimmer getragen hatten, stellten sie fest, dass zwei Stühle fehlten.
„Wieso eigentlich? Vorhin hattest du doch auch einen platz Mia?“.
„Ja, Tante Ida, aber da war Eva noch nicht da. Ist aber auch egal, Tom und ich können auch in der Küche essen. Das ist kein Problem...“.
Mia zog Tom an seiner Hand hinter sich her in die Küche. Dort holte sie zwei Teller und Besteck für sie hervor und tat erst Tom und dann sich etwas auf den Teller. In zwischen hatte sich Tom bereits auf die Eckbank gesetzt und Mia setzte sich nun neben ihn.
„Guten Appetit!“.
„Danke, dir auch Tom...“.

Als alle mit dem Essen fertig waren, halfen Mia und Tom, Mats, Eva und Marius beim Tisch abräumen und den Nachtisch auftragen. Als die drei wieder im Wohnzimmer verschwunden waren, ging Mia noch einmal zur Gefriertruhe und holte dort noch Eis für sich und Tom raus.
„Lass uns in mein Zimmer. Die drei können das bisschen auch alleine abräumen...“.
Damit drückte Mia Tom das Eis in die Hand, holte zwei Schalen aus dem Schrank und zwei Löffel.
In Mias Zimmer machten sie es sich auf ihrer Couch bequem und löffelten jeder sein Eis. Als Tom aufgegessen hatte ließ er sich ein Stück nach unten rutschen und legte demonstrativ seine Hände auf seinen Bauch.
„Boah, ich werde bis übermorgen noch platzen...“.
„Stell dich nicht so an. Du nimmst doch eh nicht so schnell zu...“.
„Trotzdem. Ich bewege mich sonst auch mehr und esse nicht die ganze Zeit...“.
„Aber dazu ist Weihnachten doch da: Essen und Faulenzen. Du wirst doch bei der Vierschanzentournee genug Stress haben, also reg dich ab...“.
„Hm, hast ja recht...“.
„Ich weiß!“.
Mia grinste Tom an, der ihr nur die Zunge raus streckte. Mia stellte ihr leere Schale neben die von Tom auf den Tisch und legte sich dann mit ihrem Kopf auf Toms Bauch.
„Hach, so lässt es sich leben...“.
„Ach ja?“.
„Mmh, lässt es sich...“.
Tom nickte nur. Beide Freunde hingen einige Zeit ihren Gedanken nach. So hatte Tom auch recht unbewusst seine rechte Hand auf Mias Bauch gelegt, während er mit der linken Hand in ihren Haaren spielte. Mia störte dies nicht, denn sie mochte es, wenn man mit ihren Haaren spielte. Auch hatte Mia mehr unbewusst ihre Hand, auf die von Tom gelegt und ihre Finger mit seinen verschränkt.

Später wurden beide in der Position wach, aber auch nur weil Morten sie weckte.
„Was willst du?“.
„Mats will was von dir. Du sollst in sein Zimmer kommen...“.
„Hm, wenn er was will soll er selbst herkommen...“.
Morten verschwand wieder und wenig später stand Mats auf der Matte.
„Och sagt nicht, dass ihr geschlafen habt?“.
„Wonach sehen wir denn sonst aus? Was willst du von mir?“.
„Eigentlich fragen, ob ihr mit ins `Macao´ kommen wollt...“.
„Wie ihr wollte heute schon wieder Party machen?!“.
„Klar, wieso denn auch nicht?“.
„Na ja so wie ihr heute morgen aussaht...“. Mia konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber ich komme mit und du Tom?“.
„Och ja, wieso nicht? Wann wollt ihr los?“.
„Hm, halb zehn oder so?“.
„Kommen meine Brüder auch mit? Wissen die schon Bescheid?“.
„Nein, kannst die ja noch fragen. Uns ist es eben so eingefallen. Den anderen sagt Marius gerade Bescheid...“.
„Okay, ich bin dann weg...“.
Tom und Mats waren schon einige Zeit aus Mias Zimmer verschwunden, aber sie schaute immer noch verträumt in die Gegend. Ihr hatte es gefallen so in Toms Armen zu liegen. Es war angenehm und bequem gewesen, außerdem hatte sie völlig abschalten können. Beide hatten natürlich schon öfters so zusammen gelegen und auch geschlafen, aber diesmal war es irgendwie anders gewesen.

Mia war gerade noch im Badezimmer zugange, als Terje, Truls und Tom auftauchten. Die Jungs machten natürlich wieder einmal Scherze, dass Frauen ja grundsätzlich so lange brauchen im Badezimmer, als Mia aber schon fertig auftauchte.
„Tja, dann beeilt ihr beiden euch das nächste mal ein wenig, dann kann ich auch früher ins Badezimmer. Wo ist eigentlich Eva?“.
„Zu hause, die holen wir aber noch ab...“.
„Ah, okay. Und die anderen kommen auch alle?“.
„Klaro. Können wir dann los?“.
„Gleich, ich muss nur noch meine Schuhe anziehen...“.
Somit verschwand Mia in den Flur und zog sich dort ihre Stiefel an, als ihr Vater dazu kam.
„Seit ihr dann soweit?“.
„Ja, ich wollte dir gleich Bescheid sagen...“.

Im `Macao´ brachte dies mal Terje die Jacken zur Garderobe, während die anderen auf ihn warteten. Allerdings verschwanden Eva und Mia gleich darauf auf die Tanzfläche, während die Jungs sich einen Weg zur Theke bahnten. Dort standen die Jungs dann auch in der Nähe, als Mia und Eva sie suchten.
„Na, noch keinen Tisch ergattern können?“.
„Nein, sonst würden wir hier nicht stehen oder?“.
„Wer weiß. Schließlich ist bei euch ja alles möglich...“.
„Mia, kommst du mit zur Cocktailbar?“.
„Klar! Ciao Jungs...“.
So verschwanden beide Mädchen dorthin und fanden dort in der anderen Ecke des `Macaos´ auch Platz zu sitzen.
„Warte mal ich rufe Tom an, und sage den Bescheid, dass sie hier herkommen sollen...“.
„Das glaubst aber auch nur du, dass sie soweit weg von ihrer heiß geliebten Biertheke gehen...“.
„Hm, wenn nicht haben sie Pech. Mehr als ihnen Bescheid sagen kann man nicht...“.
Zu der Verwunderung der Mädels tauchten einige Zeit später alle dort auf und auch die anderen, welche nachgekommen waren tauchten auf. Nachdem Eva und Mia die anderen begrüßt hatte, fand sich Mia zwischen Tom und Mats wieder.
„Hm, dann muss ich ja wieder ein Auge auf meinen Cocktail haben, nicht dass du ihn mir wieder austrinkst...“.
„Und wenn? Dann hole ich dir halt wieder einen neuen Cocktail. Was hast du denn da überhaupt diesmal?“.
„Sex on the beach und das ist meiner...“.
„Ach ja?“.
Bevor sich Mia versah, hatte Tom sich ihr Glas genommen und etwas getrunken.
„Boah, Hilde die Ansage ging auch in deine Richtung. Ich trink ja auch nicht einfach von deinem Bier...“.
„Och, kannst du aber gerne...“. Damit drückte Tom ihr sein Bier in die Hand und nahm im Gegenzug den Cocktail an sich. „Prost!“.
Mia nahm nur einen Schluck von Toms Bier, schüttelte sich. „Boah, dass Bier schmeckt ja so was von gar nicht nach dem Cocktail. Gib mir sofort den Sex wieder...“.
Nachdem Spruch konnte sich Tom ein grinsen natürlich nicht verkneifen und zog Mia sofort damit auf.
„Ach so schaut das aus, du willst Sex von mir...“.
„Ha, das würde dir gefallen was? Ich meine den Cocktail, du Nase...“.
Tom grinste Mia immer noch an.
„Das kann man immer sagen...“.
Mia schüttelte nur den Kopf. Natürlich war ihr klar, dass Tom sie nur verarschen wollte. Aber dennoch musste sie über ihn grinsen.
Sofie, Eva und Malin wollten irgendwann dann tanzen und so ist Mia mit ihnen mit. Tom schaute den vier Mädels nach, was Mats natürlich mitbekam.
„Na, die vier schauen heute echt nicht schlecht aus oder?“.
„Hm, nö“.
„Aber die Mädels scheinen sich irgendwie abgesprochen haben...“.
„Wieso? Und vor allem wann?“.
„Na ja mit dem Handy und weil sie alle fünf einen Rock anhaben...“.
„Hm, stimmt jetzt wo du es sagst...“.
„Kommst du mit den hinterher?“.
Tom überlegte kurz und machte sich dann mit Mats auf den Weg den Mädchen hinter her.

Auf der Tanzfläche sahen sie die Mädels sofort und gesellten sich gleich zu ihnen. Nach einiger Zeit tauchten auch noch Rune und Marius auf, der natürlich mit Eva dann tanzte. Da Mats mittlerweile mit Sofie tanzte und Rune Anstalten machte mit Malin tanzen zu wollen, grinste Mia Tom an und fing an ihn anzutanzen. Als irgendwann ein langsames Lied kam, verschwanden die anderen alle von der Tanzfläche – bis auf Marius und Eva. Tom zog Mia da an sich ran. Ihn freute es, dass ein langsames Lied kam. Mia störte dies gar nicht. Sie ließ irgendwann während des Liedes ihre Hände in Toms Hosentasche verschwinden und verringerte so, den kleinen Abstand zwischen ihnen nun völlig. Tom konnte sich irgendwann ein Kommentar nicht mehr verkneifen.
„Na, wie war das mit dem Sex vorhin?“.
„Boah...“. Als Rache pickte Mia Tom in die Rippen. „Du bist echt unmöglich...“.
Tom grinste Mia nur an, schnappte sich ihre Hand und zog sie hinter sich her.
„Wohin willst du mit mir?“.
„Ich besorge dir jetzt Sex!“.
„Boah, weißt du wie sich das anhört?“.
„Ja, klar! Ich schleppe dich jetzt auf die Männertoilette und falle da über dich her...“.
„Zu trauen würde ich dir das Tom!“.
„Was?“. Tom war tatsächlich entrüstet über diese Äußerung von Mia. „Was du nur wieder über mich denkst...“.
„Nur gutes! Man das war ein Scherz. Du bist einer der letzten den ich so eine Aktion zutrauen würde. Selbst Truls würde ich so was eher zu trauen als dir...“.
„Na danke. Ich bin also langweilig?“.
„Nein, dass habe ich nicht gesagt und nicht gemeint. Bloß du bist eben nicht so ein Draufgänger...“.
„Hm, ich verstehe schon...“.
„Gut, willst du auch einen Cocktail?“.
„Mmh, lass uns Cocktails trinken...“.
Mia staunte über Tom, dass er einen Cocktail seinem geliebten Bier vorzog, aber sagte nichts weiter dazu. An der Cocktailbar bestellte sie zwei Swimmig Pools. Als Tom Anstalten machte bezahlen zu wollen, protestierte Mia. Also gab sich Tom geschlagen und nahm den Cocktail entgegen. Im Laufe des abends, hatte Tom noch mehrere Revanche Situationen.

Gegen zwei Uhr hatte Mia keine Lust mehr und wollte nach Hause. Tom schloss sich ihr an, da für ihn die nächste Tage anstrengend genug werden würde, wollte er wenigstens den nächsten Tag entspannen und ausschlafen. Nachdem sie aus dem Taxi ausgestiegen waren, standen Tom und Mia noch einige Zeit auf der Straße. Die Cocktails die sie beide getrunken hatten, zeigten jetzt an der frischen Luft erst recht ihre Wirkung. Tom grinste Mia recht dümmlich an, schnappte sich ihre Hand und zog sie mit sich mit.
„Wohin willst du?“.
„Rein! Und ich habe gerade beschlossen, dass du bei mir schläfst...“.
„Ach ja tue ich das?“.
Bevor Tom Mia antwortete, zog er sie zu sich in seine Arme.
„Ich möchte mit dir kuscheln, so wie vorhin...“.
Mia wusste selbst nicht warum, aber Toms Blick und die Berührungen auf dem Rücken lösten in ihr ein kribbeln aus. So ließ sie sich auch ein Stück gegen Tom fallen und versteckte ihr Gesicht an Toms Hals. Augenblicklich hatte sie Toms Geruch in der Nase – TNT. Sie liebte diesen Geruch einfach. Beide hatten alles um sich herum vergessen, sie hatten kein Zeitgefühl mehr und gingen so auch erst rein, als Mia anfing zu zittern. Während Mia sofort im Badezimmer verschwand, verschwand Tom in seinem Zimmer. Er hatte eigentlich vorgehabt sich um zuziehen, aber war nicht sonderlich weit gekommen. Neben seinen Schuhen, die er bereits wie Mia an der Haustür ausgezogen hatte, hatte er nur noch sein Shirt ausgezogen und lag nun halb auf seinem Bett, als Mia in sein Zimmer kam. Diese grinste nur, und ging zu Toms Schrank. Sie wollte ein T-Shirt zum schlafen haben. Als Mia nun vor Toms Schrank stand, zog sie sich ihr Oberteil ebenfalls aus und suchte dann nach einem Schlafshirt. Sie hatte gerade eins gefunden, als sie Toms Hände auf ihren Bauch spürte, der sie an sich zog. Tom hatte seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt und machte sonst gar nichts weiter, aber Mia hatte das Gefühl, als würde alles in ihr brennen. Irgendetwas musste sie dagegen tun, so nahm sie Toms Hände weg und drehte sich zu ihm. Eigentlich wollte sie etwas sagen, aber Tom ließ sich gar nicht weiter beirren, sondern zog Mia trotzdem wieder zu sich. Im ersten Moment war Mia leicht angespannt, aber als sie merkte, dass Tom anfing ihr den Rücken zu kraulen entspannte sie sich immer mehr. Die gesamte Zeit hatte Mia sich an Tom angeduckt und ihre Hände hatte sie zwischen zeitlich oberhalb seiner Hose hingelegt und eine Hand wieder in seine Hosentasche geschoben. Da Mia nach einiger Zeit eine Gänsehaut bekam und Tom sich nicht sicher war ob diese vom kraulen kam oder ob Mia kalt war, fragte er sie vorsichtshalber. Mia schaute ihn leicht verwundert an, lächelte und schüttelte den Kopf. Irgendetwas in Toms Augen hielt sie gefangen, sodass sie nicht mehr weg schauen konnte. Tom ging es ebenso. Nach einiger Zeit ließ Tom Mia los und schaute auch weg. Nachdem er sich geräuspert hatte, schlug er vor ins Bett zugehen. Also, ließ auch Mia ihn los, zog sich das Schlafshirt über und ihre restlichen Klamotten aus, während Tom das selbe tat.
In Toms Bett kuschelte sie sich an ihn. Tom schloss die Augen. Er wusste selbst nicht was mit ihm los war, aber hätte er eben nicht schon die Notbremse gezogen, hätte er für nichts garantieren können. Aber nun? Nun kuschelte sich Mia auch noch an ihn, und dies war alles andere als förderlich für Tom. Während Mia recht bald einschlief lag Tom noch einige Zeit wach. Ihm gingen so einige Dinge durch den Kopf, unter anderem auch wieso Mia ihm seit einiger Zeit nicht mehr kalt ließ und auch seit wann nicht mehr.

Am morgen wusste Mia im ersten Moment nicht wo sie war. Allerdings nachdem sie einige male geblinzelt hatte, erkannte sie zu einem Toms Zimmer und zum anderen auch Tom neben sich. Dieser schlief noch und hielt sie so fest im Arm, dass sie sich kaum bewegen konnte ohne ihn zu wecken. So beschloss Mia halt noch ein bisschen zuschlafen. Als Tom wach wurde entdeckte er zunächst einen Berg von blonden Locken neben sich. Mia. Augenblicklich musste er lächeln. Auch wenn in der Nacht nichts passiert war außer dem kraulen, hatte es ihm gefallen. Auch wenn Mia keine Initiative gezeigt hatte, war er sich jetzt – nach seinem nachdenken in der Nacht – sicher, dass es ihr gefallen haben muss, denn sonst hätte sie etwas dagegen gesagt.
Mia schob irgendwann im Halbschlaf ihre Hand unter Toms T-Shirt und fing an ihn zukraulen. Dies nahm Tom mit einem lächeln zu Kenntnis und entschloss sich sie ebenfalls zu kraulen – am Rücken. Mit der Zeit wurde Mia immer wacher, drehte sich so, dass sie schlussendlich als sie ihre Augen öffnete Tom ansehen konnte. Ihre Hand ruhte mittlerweile auf seinem Bauch. Sie schaute Tom an, bevor sie sich das Zudeck über den Kopf zog. Tom musste grinsen, denn normalerweise machte er das immer.
„Grins nicht...“.
„Woher willst du das wissen?“.
„Ich kenne dich Tom...“.
Tom grinste immer noch, als Mia unter der Decke wieder hervor kam.
„Siehst du, du grinst entweder immer noch oder schon wieder...“.
Da Toms grinsen nun noch breiter wurde, entschloss sich Mia dazu ihn zu ärgern. Bevor sich Tom versah, hatte sich Mia auf ihn gesetzt und angefangen zu kitzeln. Da er mit so einer Attacke von ihr nicht gerechnet hatte, dauerte es auch eine Weile, bis er es geschafft hatte Mia von sich runter zubekommen, um sich nun an ihr zu rächen konnte. Als Mia schließlich einen roten Kopf bereits hatte, hielt Tom inne und grinste sie an. Mia streckte ihm nur die Zunge raus.
„Ach, soll ich weiter machen oder warum bist du schon wieder so frech?“.
„Nein, hab erbarmen mit mir. Ich kann nicht mehr. Irgendwann schaffst du es noch und bringst mich dabei um...“.
„Hm, wäre ein außergewöhnlicher Tod: `Beim kitzeln erstickt!´“.
„So will ich aber nicht sterben...“.

Tom und Mia entschieden sich irgendwann aufzustehen um zu frühstücken, da ihre Bäuche anfingen synchron zu knurren. In der Küche begegneten sie Terje, der gerade dabei war den Kühlschrank zu inspizieren.
„Morgen Terje!“.
„Morgen, was machst du denn schon hier?“. Da sich Terje während er sprach umdrehte, beantwortete er seine Frage daraufhin selbst. „Na, hast den Weg nach Hause nicht gefunden?“.
Mia streckte Terje nur die Zunge raus und ließ sich auf den nächst besten Küchenstuhl nieder. Tom machte sich auf zur Kaffeemaschine, als er einen Zettel entdeckte.
„Ey, Terje weißt du schon, dass unsere Eltern bei Oma sind und wir nach kommen sollen?“.
„Nein, wusste ich nicht. Und ich habe mich schon gewundert wo die sind. Aber weißt du eigentlich, wo Truls ist?“.
„Nee, wieso?“.
„Na ja mit uns ist er nicht nach Hause gekommen...“.
„Vielleicht hat der Kleine ja ein Mädchen aufgerissen, im Gegensatz zu euch beiden?“.
Mia grinste die beiden Brüder viel sagend an.
„Was weißt du denn schon? Du tust doch nur so, als würdest du etwas wissen...“.
„Hm, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wer weiß das schon...“.
Mia wollte nicht zu viel verraten von dem was sie wusste. Die drei waren gerade mit dem Frühstück fertig, als Truls auftauchte.
„Ach nein, wo kommst du denn her?“.
„Von wo anders. Wo sind die Eltern?“.
„Bei Oma. Wir sollen nachkommen...“.
„Na, dann macht euch mal fertig...“.
Mia scheuchte die beiden Älteren dann aus der Küche, schließlich war es bereits zwei Uhr und sie sollten sich doch langsam auf den Weg machen. So bald Terje und Tom verschwunden waren, drehte sich Mia zu Truls und grinste ihn an.
„Wie heißt denn die glückliche?“.
„Hm?“.
„Tu nicht so. Ich habe euch beiden gesehen. Vor den Toiletten in der Ecke...“.
Truls konnte sich jetzt ein grinsen nicht mehr verkneifen. „Lea heißt sie...“.
„Und?“.
„Was und?“.
„Erzähl schon. Ich verrate auch nichts deinen Brüdern...“.
„Da gibt es nichts zu erzählen. Ich war zwar über Nacht bei ihr, aber das war´s. Frag du mal lieber Mats, wenn du zu Hause bist...“.
„Wieso?“.
„Na ja, ich sag nur Sofie...“.
Mia bekam nun große Augen. Das sich Mats und Sofie schon immer gut verstanden haben wusste Mia natürlich, aber soweit hätte sie nicht gedacht.
Nachdem Truls auch verschwunden war und Mia den Küchentisch abgeräumt hatte, machte sie sich auf den Weg in Toms Zimmer. Dort suchte sie gerade ihre Klamotten zusammen, als Tom rein kam.
„Du, ich lass dein T-Shirt und die Jogginghose an ja? Bekommst du dann wieder in Ordnung?“.
„Mmh, kannst du machen. Sehen wir uns heute Abend noch?“.
„Von mir aus ja. Kannst dich ja melden wenn ihr wieder hier seid, oder du kommst rüber....“.
„Mmh, mal sehen. Ich muss heute ja auch noch meinen Koffer packen...“.
„Ach so... bis später dann...“.

Am Abend hockte Mia bei Mats und horchte ihn aus, als sie eine SMS von Tom bekam.
`Bin wieder zu hause! Kannst ja vorbei kommen, wenn du magst!´.
Mats war froh, dass seine Schwester abhauen würde. Sie verstanden sich zwar, aber dennoch er wusste selbst nicht genau, was es mit Sofie war und so konnte er Mia auch nicht viel verraten.
Bevor Mia zu den Hildes ging, machte sie sich etwas zu Essen. Deswegen bekam sie auch gleich einen Spruch zuhören, als Truls ihr die Tür öffnete, da er gerade weg wollte.
„Ach nein, der Vielfraß ist da...“.
„Du mich auch Truls. Wohin willst du denn?“.
„Weg!“.
„Zu Lea?“.
Truls hielt augenblicklich inne. Ihm fiel wieder ein, dass Mia es ja wusste, so nickte er nur und verschwand dann.
Mia hatte gerade ihre Schuhe und die Jacke ausgezogen, als ihr Tore entgegen kam.
„Wie bist du denn rein gekommen?“.
„Durch Truls. Der ist weg und ich bin rein...“.
„Na dann! Wenn du zu Tom willst, der ist in seinem Zimmer und verzweifelt an seinem Koffer...“.
„Gut zu wissen!“.
Damit machte Mia sich auf zu Toms Zimmer. Dieser hockte, als sie reinkam, vor seinem Koffer.
„Na, will das Teil nicht so wie du?“.
„Doch! Aber ich muss ja den scheiß Anzug einpacken und wenn ich so packe wie sonst, hat der mehr Falten als alles andere“.
„Soll ich dir helfen?“.
„Hm, und wer hilft mir dann in Oberstdorf?“.
„Anders?“.
„Ha, der lacht sich lieber kaputt als mir dann zuhelfen...“.
„Dann pack den Anzug ganz glatt nach unten und den Rest oben drauf. Schon müsste das alles klappen...“.
Tom versuchte es dann so und es klappte sogar.
„Mia, du bist ein Schatz!“.
Tom nahm Mia in den Arm und auch sie schloss ihn in ihre Arme. Ohne groß nachzudenken lehnte sich Mia gegen Tom. Sie fühlte sich einfach wohl bei ihm. Beide standen eine Zeit lang so da. Ein wenig erschrak Mia, als Toms Fingerspitzen auf ihrer Haut spürte. Er hatte sich nicht zusammenreißen können, und war mit den Fingern unter den Rand ihres Shirts gekrochen. Da Mia nichts dagegen sagte, ließ er sie auch dort. Aber dennoch war es Tom, der schließlich einen Rückzieher machte.
„Was wollen wir heute noch machen?“.
„Weiß nicht...“.
„Jedenfalls nichts Aktion reiches. Ich will einfach nur etwas faules machen...“.
„Ja, ja. Wie wäre es dann mit einem TV Abend?“.
„Von mir aus! Ich gehe runter und hole die Fernsehzeitung, damit wir schauen könne was läuft?“.
„Hm, oder wir beide machen es uns auf deinem Bett bequem und zappen einmal quer durchs Programm?“.
Bevor Tom etwas dazu sagen konnte, schnappte Mia seine Hände und zog ihn zu seinem Bett. Als sie mit den Kniekehlen gegen die Bettkante kam, ließ sie sich einfach nach hinten fallen und zog Tom mit sich. Tom konnte sich noch gerade abstützen, bevor sie beide mit den Köpfen zusammen rauschten. Allerdings schwebten ihre Gesichter sehr nah über einander und Tom konnte sich genauso wenig wie Mia den Blicken entziehen. Als Mia eine Hand hob um Toms Haare aus dem Gesicht zustreichen, schloss dieser automatisch die Augen. Dies lockte Mia ein lächeln auf die Lippen. Tom ließ sich irgendwann neben Mia rutschen, die sich daraufhin auf die Seite drehte und Tom anschaute. Dieser angelte die Fernbedienung vom Nachtschrank und schaltete den fernseher ein. Da nichts weiter vernünftiges im Fernseh lief, musste sich Tom Mia geschlagen geben und `Titanic´ schauen.
„Wehe du sabberst wegen Leo mein Bett voll oder heulst mein Bett voll, wenn Leo stirbt!“.
„Päh! Da kennst du mich aber schlecht. Ich heule und sabbere bestimmt nicht wegen dem Typ. So heiß ist der nun auch wieder nicht...“.
„Ach nein?“.
„Nein, da gibt es weit aus heißere Typen als den da...“.
„Wer denn bitte schön?“.
„Brad Pitt oder George Cloney, die sind heiß...“.
„War ja klar!“.
„Was denn? Hast du etwa gedacht, dass ich sage das du heiß bist?“.
„Nein, ich weiß ja das ich heiß bin...“.
„Spinner!“.
Mia knuffte Tom in die Seite und kuschelte sich gleich an ihn, damit er sie nicht ärgern konnte. Tom wurde recht schnell langweilig und so fing er an mit Mias Haaren zuspielen. Mit der Zeit wurde es Mia zu bunt und so schnappte sie sich Toms Hand, hielt sie fest und legte sie auf ihre Seite. Als der Film zu ende war,lagen beide immer noch so.
„Wann musst du denn morgen früh aufstehen?“.
„Ich muss um eins in Oslo sein. Also, muss ich um zehn hier so los, das heißt um acht aufstehen oder so. wieso fragst du?“.
„Nur so! Ich gehe dann am besten bald nach hause oder?“.
„Hm, mir egal. Ich kann auch auf dem Flug noch schlafen, oder bist du müde?“.
„Nö, aber ich kenne uns. Wir würde wieder so lange rumgammeln, bis wir beide einschlafen und ich hatte nicht vor morgen schon so früh aufzustehen...“.
„Hm, kannst ja weiter schlafen. Hier sagt doch eh keiner was dagegen, wenn du hier schläfst, auch wenn ich nicht da bin...“.
„Hm, trotzdem. Ich will aber nicht schuld dran sein, wenn du morgen früh verschläfst. Also, gehe ich lieber...“.
„Okay, mach was du nicht lassen kannst...“.
Mia nickte und drehte sich zu Tom um. Dabei rutschte ihr Oberteil ein Stück hoch und da Tom seine Hand nicht weg genommen hatte, lag diese nun auf Mias Haut. Mia war es egal, da sie gerade etwas anderes ausheckte.
„Ich soll machen was ich nicht lassen kann?“.
Da Mia schon grinste, fing Tom auch an zugrinsen.
„Na ja, nicht immer. Aber so wie du schaust hast du doch was vor?“.
„Nein, nicht mehr. Du hast mir gerade den Spaß dran verdorben...“.
„Ach ja? Wieso?“.
„Darum, du muss schließlich nicht alles wissen...“.
„Ach ja? Das sehe ich anders...“. Bevor sich Mia versah, hatte Tom sie auf sich gezogen und hielt sie nun fest. „...deswegen werde ich dich so lange festhalten bist du es mir verrätst...“.
„Hm, ich habe Zeit und du musst morgen weg...“.
„Och, bis dahin werde ich es schon aus die raus gequetscht haben...“.
„Das glaubst auch nur du Tom. Ich kann schweigen wir ein Grab und das weißt du ganz genau...“.
„Hm, ich halte dich trotzdem fest. Dann bekomme ich wenigstens meinen Willen, dass du hier schläfst...“.
„Ach so schaut es aus? Eben sollte ich noch machen was ich nicht lassen kann und nun soll ich doch das machen was du willst?“.
„So war das doch auch nicht gemeint Mia...“.
„Hm, dann lass mich los...“.
Nachdem Tom Mia los gelassen hatte, stand diese auf.
„Ich geh dann lieber...“.
„Warte ich komme noch mit zur Tür...“.
Nachdem sich Mia ihre Schuhe und die Jacke angezogen hatte, standen sich beide unschlüssig gegenüber.
„Na ja, wir sehen uns dann in Deutschland...“.
„Mmh...“.
Um Tom viel Glück zu wünschen nahm Mia ihn dann schließlich doch noch in den Arm. Irgendwie wollte Mia nun doch nicht weggehen, sie fühlte sich wohl bei Tom, aber Mia wusste auch, dass es besser wäre wenn sie ein wenig Abstand zwischen sich brächten. Allein wegen gestern und auch wegen den heutigen Aktionen. Es war zwar nichts gravierendes passiert, aber Mia spürte das sie beide momentan eindeutig daraufhin steuerten. Mia war noch in ihren Gedanken vertieft, als sie Toms Lippen auf ihren spürte.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Do 8. Jan 2009, 15:26 
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Wachser

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Der Kuss war nur ganz kurz gewesen, aber es hatte gereicht um Mia vollkommend zu verwirren. Sie lag – genauso wie Tom – zu Hause auf ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Schließlich hatte Mia kurz bevor Tom sie geküsst hatte, drüber nachgedacht, dass sie beide eben auf etwas zusteuerten, was bisher nie zwischen ihnen stand. Oder hatte es doch schon länger zwischen ihnen gestanden, nur hatten sie es bisher nicht weiter wahrgenommen, da sie sich nicht mehr so oft sahen? Während Mia da drüber nachdachte schlief sie schließlich ein. Tom lag noch weiter wach. Er wusste selbst nicht was ihn geritten hatte Mia zu küssen. Aber er musste sich auch eingestehen, dass er Mia am liebsten gestern bereits geküsst hätte. Beim Tanzen bereits, oder später auf der Straße aber am ärgsten hatte er das Bedürfnis gehabt Mia küssen zu müssen als sie beide vor seinem Schrank gestanden hatten.

Am nächsten Tag war Tom die meiste Zeit mit seinen Gedanken völlig woanders. Er hatte Mia am morgen eine SMS geschrieben und wartete auf eine Antwort. In der SMS hatte zwar nichts wichtiges gestanden, aber normalerweise antwortete Mia trotzdem. Eine Antwort wäre wenigstens ein Zeichen, dass sie nicht sauer war auf ihn. Das Tom mit seinen Gedanken nicht bei der Sache war, bekamen die anderen natürlich auch mit. Aber der einzige der ihn schließlich drauf ansprach war Anders, als sie am frühen Abend in Oberstdorf ankamen und in ihrem gemeinsamen Zimmer waren.
„Was los mit dir Tom?“.
„Nichts...“.
„Nichts? Bist du dir sicher?“.
„Man nichts wo drüber ich mit dir oder sonst wen reden will...“.
„Nicht mal mit Mia?“.
Tom schwieg und das war Anders erst einmal Antwort genug. Also hatte es irgendetwas mit Mia zu tun. Außerdem war Anders der Auffassung, dass Tom schon noch reden würde.
„Hast du eigentlich schon mit Clas gesprochen?“.
„Scheiße nein. Ich bin dann mal weg...“.
Bevor Tom aus dem Zimmer verschwand, schnappte er sich noch sein Handy. Vielleicht würde sich Mia ja doch noch auf die SMS melden.

Den gesamten Tag über hatte Mia ihr Handy immer wieder in den Händen gehabt, hatte einen Text getippt aber wieder gelöscht. Sie wusste nicht was sie von Toms SMS halten sollte. Als ihr Handy am Abend klingelte, erschrak Mia zunächst. Aber nachdem sie auf das Display geschaut und gesehen hatte, dass es nicht Tom war, entspannte sie und nahm den Anruf an. Während des Telefonats setzte sich Mia auf ihre Couch und lungerte dort noch herum, als ihr Handy erneut piepte.
`Hey Mia! Habe mit Clas gesprochen. Er hat es geregelt, dass du bei den letzten Springen dabei sein darfst. Musst dir bloß wahrscheinlich dann ein Zimmer mit mir und Anders teilen...´.
Mia überlegte einige Zeit, was sie Tom antworten sollten und schrieb ihm dann.
`Schön, freue mich schon. Wünsche euch morgen viel Glück und wehe ihr enttäuscht mich, werde es mir natürlich anschauen´.
Eigentlich hatte Mia nicht damit gerechnet, dass Tom ihr antworten würde und freute sich um so mehr.
`Versuchst du mich unter Druck zusetzen? Das gibt ärger! ´.
`Wie kommst du auf die Idee, dass ich dich unter Druck setzen würde? Hat Anders eigentlich seinen Turnschuh wieder?´.
`Ja, hat er. Björn hatte den. Na ja wegen den enttäuschen, aber wann haben wir dich schon einmal enttäuscht?´.
`Siehst du. Ihr habt mich noch nie enttäuscht. Wünsche dir eine gute Nacht, denn ich werde nun schlafen gehen...´.
`Gute Nacht Mia! Und träume was schönes...´.

Am nächsten Tag war Tom wieder wie sonst. Das SMS schreiben mit Mia, hatte seine Angst dass sie sauer auf ihn sei genommen. Wäre sie sauer, hätte sie ihm schließlich nicht geantwortet.
Als es später an die Schanze ging, hatte Tom sein Handy die gesamte Zeit bei sich. bereits den ganzen Tag spielte er mit den Gedanken Mia etwas zuschreiben, aber er wusste nicht was.
Mia ging es ähnlich, aber da sie wusste, dass es Mika nicht sonderlich gerne sah, wenn die Jungs vor dem Springen mit ihren Handys herum hantierten. Aber trotzdem entschloss sie sich Tom eine kurze Nachricht zuschreiben. Vielleicht würde er es vor dem Springen noch lesen, oder aber danach und wüsste dann das sie an ihn gedacht hatte.
`Wünsche dir viel Glück!´.
Mia hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass sie eine Antwort bekommen würde und freute sich um so mehr, als wenig später ihr Handy piepte.
`Danke kann ich gebrauchen. Irgendwie bin ich nervös im Gegensatz zu sonst...´.
`Brauchst du doch nicht sein. Ich weiß das du es schaffst und das du gut bist. Glaub an dich, dann schaffst du es auch...´.
Tom schaffte es in den Wettkampf und hatte dank seines guten Sprungs sogar einen relativ leichten Gegner für den nächsten Tag erwischt. So entschloss er sich später, als Anders gerade duschte Mia anzurufen. Diese ging allerdings nicht an ihr Handy, da sie es zu Hause hatte liegen lassen und mit Sofie unterwegs war. Tom war ein wenig enttäuscht, aber wollte es später noch einmal versuchen. Allerdings auch da ging Mia immer noch nicht an ihr Handy, da sie mit Sofie und den anderen erst ins Kino und anschließend noch in eine Bar gegangen war und zwischendurch nicht zu Hause gewesen war.

Als Mia am nächsten Tag ihre Klamotten packte, fiel ihr ein dass Tom vergessen hatte ihr die Flugdaten zugeben. Das schrieb sie ihm schließlich und auch warum sie nicht an ihr Handy gestern gegangen war. Danach machte sie sich auf den Weg nach Oslo. Die meisten ihrer Sachen hatte sie schließlich in ihrer Wohnung dort und nicht hier zu Hause.
Sie war gerade in ihrer Wohnung angekommen, als Tom sie anrief.
„Hey Tom! Wie lief es?“.
„Hey! Hast du nicht geschaut?“.
„Nein, ich war doch auf den Weg nach Oslo...“.
„Ach so...“.
„Ja, und wie ist es nun gelaufen?“.
„Prima! Ich bin auf den vierten Platz gekommen...“.
„Cool! Und die anderen?“.
„Anders auf 3, Björn 6, der andere Anders auf 11, Roar 15, Siggen 21 und Vili 23...“.
„Cool, gratuliere!“.
„Danke! Aber weswegen ich eigentlich anrufe ist, wegen deinen Flugdaten...“
„Mmh, warte mal kurz ich gehe mir etwas zu schreiben holen...“.
Tom sagte Mia so ihre Abflugzeit und das Gate durch.
„Wer holt uns denn morgen aus München ab?“.
„Anssi denke ich mal. Der Rest wird ja beim Springen gebraucht...“.
„Okay. Was liegt heute noch bei euch an?“.
„Hm, ich denke mal das wir demnächst essen werden und dann mal sehen. Wir sind ja gerade eben erst hier in Garmisch – Partenkirchen angekommen...“.
„Und dann telefonierst du schon?“.
„Ja, wieso auch nicht? Du brauchst schließlich die Daten und ich habe sie eben bekommen und bevor ich es vergessen hätte sie dir mitzuteilen...“.
„Ja, ja du Chaot!“.
Mia und Tom telefonierten noch einige Zeit, bis Tom schließlich runter musste. So fing Mia dann endlich an ihren Koffer zupacken, was einige Zeit in anspruchnahm.

Am nächsten Tag hatte Mia verschlafen und tauchte so recht gehetzt am Flughafen auf, wo Martine und Brigitta bereits auf sie warteten.
„Was denn mit dir los?“.
„Ah, ich habe gnadenlos verschlafen...“.
Mia erzählte ihnen so, dass sie eigentlich direkt aus dem Bett kam und noch nicht einmal gefrühstückt hatte.
„Na, dann lasst uns einen Kaffee trinken gehen, wir haben ja noch etwas Zeit...“.
Bevor die drei Frauen dies machten, gaben sie ihre Koffer noch auf.

Der Flug verlief reibungslos, allerdings gab es schließlich in München Probleme. Anssi war noch nicht angekommen weil er irgendwo in einem Stau stand und somit wussten sie nicht wie lange sie noch warten mussten. Schlussendlich kamen sie gleichzeitig mit den Jungs im Hotel an.
„Was für ein Timing...“.
„Das kannst du laut sagen Siggen!“.
„Ach nein, klein Pettersen!“.
Mia streckte Sigurd nur die Zunge heraus, verdrehte die Augen und wandte sich an Anders.
„Hat er einen Clown zum Frühstück gegessen?“.
„Wer Siggen? Nein, wenn dann eher Tom...“.
„Ach das ist ja nichts neues. Wo ist der eigentlich?“.
„Noch an der Schanze. Dadurch das Anssi euch abholen war, hat der eine Bus eben gefehlt. So sind Tom, Geir, Vili, Anders, Stian und Björn noch an der Schanze...“.

Im Hotel bekam Mia von Anssi ihren Zimmerschlüssel und machte sich dann mit Anders zusammen auf den Weg nach oben. Im Aufzug fühlte Anders Mia mal auf den Zahn, wieso Tom beim Abflug so komisch war.
„Weißt du was mit Tom los war?“.
„Wann denn?“.
„Vor zwei Tagen...“.
„Hm, keine Ahnung...“.
Mia war sich nicht sicher, ob Anders ihr das abkaufen würde, aber ihr war es egal. Wenn er etwas genaueres wissen wollen würde, sollte er Tom fragen. Sie konnte selbst nur raten was mit Tom los gewesen war, wobei sie ahnte, dass es sicherlich etwas mit dem Kuss zu tun hatte und das sie ihm erst nicht auf seine SMS geantwortet hatte. Als Mia feststellte, dass sie sich hier in Garmisch - Partenkirchen das Zimmer mit Tom alleine teilte, fühlte sie sich ein wenig unwohl. Aber etwas dran ändern konnte sie wahrscheinlich nicht. Das Hotelzimmer hatte allerdings auch schon Toms Handschrift, denn überall flogen sein Klamotten herum. Mit einem seufzen ließ sie sich auf das Bett fallen und lag auch noch so, als Tom einige Zeit später auftauchte. Er ließ seine Klamotten einfach auf den Boden fallen und sich neben Mia auf das Bett.
„Na, wie schaut es aus?“.
„Och ja, chaotisch hier...“.
Tom grinste Mia nur an.
„Du bist und bleibst ein Chaot!“.
„Hm, mag sein. Ich gehe duschen...“.
„Stopp!“.
„Was denn?“.
„Ich will wissen wie es gelaufen ist?“.
„Och, geht so. Bin auf Platz 12 gelandet, aber wer mein Gegner ist, kann ich dir nicht sagen...“.
„Geht doch aber oder?“.
„Mmh, ich bin zufrieden...“.
Tom verschwand dann im Badezimmer. Während Tom duschte, sammelte Mia doch mal seine Klamotten zusammen und ließ sie auf seinen Koffer fallen. So konnte man wenigstens sicheren Fußes durch das Zimmer gehen. Mia hatte ihre Mutter gerade angerufen um Bescheid zusagen das sie angekommen war, als Tom aus dem Bad kam. Mia hatte aufgeschaut, aber im selben Moment auch wieder weg. Schließlich war Tom nur in Boxershorts aus dem Bad gekommen. Nicht das Mia ihn noch nie so gesehen hatte, aber nach dem Kuss war es ihr doch ein wenig unangenehm ihn nun so zusehen. Gedanklich schlug sich Tom auch mit der Hand vor die Stirn. Er fühlte sich auch nicht sonderlich wohl gerade, aber er hatte einfach vorher nicht dran gedacht. Nachdem er sich etwas übergezogen hatte, setzte er sich neben Mia.
„Du, ich glaube wir sollten reden...“.
„Hm, scheint besser zu sein. Wobei ich nicht weiß, ob es was bringt?“.
Tom nickte nur, denn er verstand was Mia meinte. Den Kuss konnten sie schlecht rückgängig machen. Er wollte es allerdings auch nicht. Das einzige was er wollte war wieder ein normales Verhältnis zu Mia zu haben.
„Du Tom...“.
„Hm?“.
„Was hat sich zwischen uns verändert?“.
„Ich weiß es nicht. Im Prinzip ja nichts oder?“.
„Na ja ich weiß nicht. Bisher sind wir uns nie wirklich auf diese Weise nahe gekommen. Gut, wir haben eigentlich schon immer mit einander gekuschelt, aber...“.
Mia biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste nicht wie sie es ausdrücken sollte, was sie dachte. Tom bekam dies natürlich mit.
„Lass deine Lippe ganz, die kann nichts dafür...“.
„Hm. Dich hat es doch auch alles aus der Bahn geworfen oder?“.
„Wie kommst du da drauf?“.
„Ach Anders hat mich vorhin gefragt, ob ich wüsste was mit dir los gewesen sei. Aber ich habe ihm nichts gesagt. Also, habe ich recht?“.
Tom schaute Mia an und nickte schließlich.
„Ich weiß doch auch nicht was los ist...“. Während Tom sprach stand er auf und ging zum Fenster. „... irgendwie hat sich bei mir was verändert, seit dem du in Oslo wohnst. Aber was es genau ist weiß ich auch nicht...“.

Tom schaute aus dem Fenster, er wusste nicht wie er Mia sagen sollte was ihn beschäftigte. Er wusste selbst nicht wie er das in Worte fassen sollte, was ihn schon seit einiger Zeit nicht in Ruhe ließ. Es war keine negative Unruhe, aber es ließ ihn eben nicht in Ruhe. Vor allem hatte die Weihnachtszeit ihn auch nicht weiter geholfen. Tom war mit seinen Gedanken völlig wo anders und erschrak so ein wenig, als er Mia bemerkte, die sich einfach nur neben ihn gestellt hatte. Sie biss sich erneut auf die Unterlippe.
„Lass deine Lippen in Ruhe...“.
„Hm? Du weißt, dass ich das gar nicht merke...“.
„Ja, deswegen sage ich es dir ja...“.
„Darf ich dich was fragen Tom?“.
„Klar, was denn?“.
„Kannst du mich in den Arm nehmen?“.
Tom schaute Mia an, nickte schließlich und schloss Mia in seine Arme. So standen beide Freunde eine Zeit lang und sie entspannten sich beide immer mehr.
„Tom?“.
„Mmh, was denn?“.
„Lassen wir einfach alles weiterhin passieren? Ohne uns Gedanken darüber zumachen?“.
Im ersten Moment wusste Tom nicht, was er sagen sollte. Aber wahrscheinlich wäre, dass das beste. Schließlich waren die drei Tage zu Hause alles andere als negativ gewesen.
„Meinst du, dass es richtig wäre?“.
„Ich weiß es nicht. Das einzige was ich momentan weiß, ist das wenn wir versuchen gegen das anzugehen, was momentan zwischen uns ist, dass dann alles anders wird. Nicht mehr so locker wie sonst...“.
„Hm, du wirst wahrscheinlich recht haben, aber Mia...“.
Tom stoppte nun doch und ließ Mia los. Er wusste nicht, ob er es ihr sagen sollte.
„Ja, was denn?“.
„Nein, ist schon gut...“.
Mia wollte noch etwas sagen, als es klopfte. Tom verdrehte die Augen und öffnete die Tür.
„Hast du die Analyse vergessen?“.
„Ach scheiße ja! Ich komme ja schon...“.
Während Tom verschwand kam Vili ins Zimmer rein.
„Na du!“.
„Na, wie schaut es aus?“.
Andreas ließ sich auf das Bett fallen und unterhielt sich mit Mia, als diese eine SMS bekam. Nachdem sie die Nachricht gelesen hatte, konnte sie sich ein grinsen nicht verkneifen.
„Was grinst du so?“.
„Och, ich habe gerade erfahren das mein kleiner Bruder eine Freundin hat...“.
„Wie Morten?“.
Da Vili wie ein Auto schaute und wegen seiner Frage, konnte sich Mia ein Lachen nicht verkneifen.
„Klar, Morten ist ein Weiberheld mit seinen sechs Jahren. Ich meine Mats du Pfeife...“.
„Ach so, sag das doch...“.
„Tue ich doch! Hach, ist doch schön seine Informanten zu Hause zu haben...“.
„Wer denn?“.
„Na, Nora und Malin...“.
„Was haben die denn damit zu tun?“.
„Na, Mats ist mit Sofie zusammen und da werde ich doch gleich auf den neusten Stand gebracht...“.

Als Mia Tom diese neue Begebenheit später erzählte, schaute er zu nächst auch wie ein Auto.
„Boah, du kannst ja genauso intelligent schauen wie Vili....“.
„Was denn? Ich wusste bis eben nicht einmal, dass die beiden etwas von einander wollen...“.
„Och man Hilde! Mach das nächste mal wenn wir auf Piste sind die Augen auf. Das hätte doch selbst ein Blinder mit Krückstock mitbekommen müssen, nur du mal wieder nicht...“.
Tom machte den Mund auf, aber sagte dann doch lieber nichts. Es hätte ihn mehr rein geritten als alles andere. Mia bekam dies gar nicht mit, sondern verkündete dass sie nun duschen gehen würde.

Das Essen am Abend war recht lustig. Vor allem machten sich Anders, Tom und Vili vor allem als sie draußen waren über Mia lustig. Diese stand die ganze Zeit mit zugekniffenene Augen und zugehaltenen Ohren, neben Mika und Anssi, da sie sich dort in Sicherheit wähnte.
„Wollen wir Mia mal erschrecken?“.
„Nee, ohne mich. Mia bringt mich sonst noch um...“.
„Wer es glaubt. Mia kann doch nicht ohne dich Tom...“.
„Ha, dass glaubt auch nur ihr. Tut was ihr nicht lassen könnt, aber ohne mich. Und ich hoffe, dass ihr das Echo vertragen könnt...“.
„Sicher, du kannst uns keine Angst machen Tom...“.
Schulterzuckend verschwand Tom zu Roar und Sigurd. Von dort beobachtete er Anders und Andreas, die sich zu Björn und so gesellten.
„Was hecken dir da drüben aus?“.
„Sie wollen Mia ärgern...“.
Kaum hatte Tom es ausgesprochen, sprang Mia auch schon durch Gegend. Anders und Andreas hatten zwei Knaller neben ihren Füßen geworfen und lachten nun über sie.
„Boah, ihr Arschlöcher...“.
Bevor sie reagieren konnten, hatte Mia Anders Schnee ins Gesicht gepatscht und Vili in den Arsch getreten.
„Seid froh, dass mir gerade nichts fieseres einfällt...“.

Als Mia und Tom später im Bett lagen, hatte Mia immer noch schlechte Laune.
„Hattest du mit der Aktion auch etwas zu tun?“.
„Nein, das waren die ganz alleine. Ich stand doch bei Roar und so. Außerdem weiß ich doch das du so ein schiss vor Knallern hast...“.
„Hm, dein Glück. Sonst müsstest du jetzt leiden...“.
Mia pickte Tom trotzdem zwischen die Rippen.
„Ey, ich habe doch gar nichts gemacht...“.
„Na und? Mir war gerade danach...“.
„Ach ja?“.
„Ja!“.
„Wenn ich nicht genau wüsste, dass du das gesamte Hotel zusammen schreien würdest, würde ich dich als Rache jetzt durchkitzeln...“.
„Ha, da habe ich aber Glück gehabt dann oder wie?“.
„Klar, du kennst mich. Aber lass uns jetzt schlafen...“.
Beide Freunde lagen so eine weile schweigend nebeneinander im Bett, aber keiner von ihnen konnte einschlafen.
„Tom?“.
„Hm? Was denn?“.
„Ich kann nicht schlafen...“.
„Ich auch nicht...“.
„Und nun?“.
„Weiß nicht...“.
„Ich aber...“.
„Und?“.
„Kuscheln?“.
Tom konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, sagte aber `in Ordnung´ und schloss Mia kurz darauf in seine Arme.

So an einander gekuschelt wurden die beiden am morgen auch wach, als Toms Wecker klingelte. Nachdem Tom seinem Handywecker eins auf den Deckel gegeben hatte, zog er sich das Zudeck über den Kopf und Mia auch gleich.
„Tom, nimm das weg...“.
„Hm, wenn es sein muss...“.
„Ja!“.
Brummend zog Tom das Zudeck wieder runter, aber schnappte sich dafür sein Kopfkissen und verkroch sich darunter. Mia musste wieder einmal über Tom grinsen. Er wie ein kleines Kind bei dieser Aktion. Als sich Tom auch noch auf den Bauch gedreht hatte, konnte sich Mia nicht mehr zusammenreißen und fing an zu lachen.
„Boah, hier ist gar nichts lustig. Außerdem wenn hier einer lacht dann bin ich es...“.
Kam es schließlich von unter dem Kissen hervor.
„Aber nicht, wenn du dich mal wieder unter deinem Kissen wie ein fünfjähriger verkriechst der nicht aufstehen will“.
„Ich will ja auch nicht aufstehen! Draußen ist es kalt und hier ist es warm. Draußen sind die anderen die nerven und hier habe ich meine ruhe...“.
„...und mich, die dich nerven wird bis du aufstehst!“.
„Nein, du nervst mich nicht. Bei dir weiß ich jedenfalls wie ich dein nerven ausstellen kann, bei den anderen nicht...“.
„Mich kannst du nicht ausstellen! Ich habe keinen `Aus-Knopf´ falls es dir noch nicht aufgefallen ist...“.
„Trotzdem bekomme ich dich ruhig gestellt“.
„Hm, ich gehe jetzt duschen...“.
Damit verschwand Mia im Badezimmer. Als sie zwanzig Minuten später wieder im Zimmer erschien, schlief Tom erneut. Mia konnte nicht anders, als über Tom zu grinsen. Nachdem sie sich komplett angezogen hatte, hockte sich Mia vor Tom und nahm ihn das Kissen vom Kopf.
„Tom? - Tom? Hey, du musst aufstehen...“.
Da von Tom keine Reaktion kam, pustete Mia ihn ins Gesicht. Aber mehr als dass er das Gesicht verzog, passierte nicht. So sah Mia nur noch zwei Möglichkeiten. Sie stellte sich vor Tom, räusperte sich „Tom Andre Hilde! Aufstehen sofort!“. Aber selbst dies brachte nichts, also schnappte sich Mia den Zimmerschlüssel und ging zu Anders. Dort öffnete ein recht verschlafender Andreas die Tür.
„Was willst du?“
„Mit Anders sprechen!“.
„Jetzt?“.
„Ja, jetzt sofort!“.
„Hm, dann komm rein. Der ist aber gerade im Badezimmer...“.
Mia ließ sich auf dem Bett nieder, wo Vili wahrscheinlich keine Minute vorher noch drin gelegen hatte. Er war ebenfalls im Bad verschwunden und einen Augenblick später tauchte Anders im Zimmer auf.
„Was gibt es denn?“.
„Tom wacht nicht auf...“.
„Ach mal wieder...“.
„Ja, und ich habe schon alles mögliche versucht. Aber der Kerl schläft einfach weiter....“.
„Ich weiß etwas fieses was wir machen können. Ich hole Vili mal eben...“.
Als die drei wieder drüben in Mias und Toms Zimmer waren, versuchten sie es noch einmal auf die sanfte Tour, aber als Tom wieder nicht reagierte, schnappten Andreas und Anders ihn sich und steckten ihn unter die Dusche. Als das kalte Wasser auf Tom prasselte war der augenblicklich wach und sprang aus der Dusche. Die drei anderen lachten sich natürlich kaputt über Tom, der die ganze Aktion weniger lustig fand.
„Ihr Arschkinder! Ich hasse euch!“. Tom war am fluchen und drohte ihnen damit, dass er nicht mehr mit ihnen reden würde.
„Echt nicht?“.
„Ja, ihr könnte mich mal...“.
„Geil, das wird ja mal ein ruhiger Tag dann...“.
Anders und Andreas schlugen ein und verschwanden wieder in ihrem Zimmer.

Den ganzen Tag über war Tom bemüht kein Wort mit Anders, Mia und Andreas zusprechen, wobei vor allem die beiden Teamkollegen es ihm nicht einfach machten. Mia war das gesamte Springen über mit Martine und Brigitta im VIP-Bereich und somit fiel es Tom eh nicht schwer mit ihr nicht zu Reden, schließlich sahen sie sich nicht.
Anders und Andreas hatten hingegen nichts besseres zu tun, als Tom zum reden zu bekommen. Dieser musste zwar sehr mit sich kämpfen, aber er hielt es durch und redete nur mit den anderen.
Die drei Frauen hatten es sich im VIP-Zelt bequem gemacht und tranken Kaffee.
„Wieso spricht Tom jetzt genau nicht mehr mit euch drei?“.
„Ach, der ist ein geschnappt. Tom wollte heute morgen nicht wach werden und dann habe ich halt irgendwann Anders gefragt, was ich machen kann damit Tom sein Arsch aus dem Bett bewegt. Na ja und den beiden ist dann die Idee mit der Dusche gekommen. Tja und seit dem spricht er nicht mit uns. Wobei ich denke, dass er es demnächst wieder tun wird und mir dann die Ohren voll sülzt. Es ist schließlich eher eine Strafe für sich selbst als für uns, aber das hat Tom noch nicht wirklich geschnallt...“.

Das Springen den Tag war recht spannend, vor allem aus norwegischer Sicht, denn Anders, Tom und Björn hatten nach dem ersten Durchgang durch aus reelle Chancen auf das Treppchen zukommen. Die anderen vier aus dem Team lagen auch alle in der Nähe der Top Ten Plätze. Die drei Frauen jubelten im zweiten Durchgang bei jedem Sprung der Norweger, denn sie überflügelten sich gegenseitig. So kam es, dass bevor die Top Ten an der Reihe waren, dass Anders vor Roar, Vili und Siggen lag. Als der andere Anders an der Reihe war, lagen Anders und Roar immer noch auf den ersten beiden Plätzen. Durch seinen Vorwert reihte er sich schließlich vor diesen beiden ein. Während Anders und Roar nun bei jedem Springer Plätze verloren, hielt sich der andere Anders vorne, bis Tom kam. Dieser setzte sich nun in Front und verweilte dort auch, bis Björn als dritt letzter kam. So lagen Björn, Tom und Anders im Norweger – Dreierpack vorne. Dies blieb aber nicht bis zum Ende so, aber dennoch waren Tom und Björn auf dem Podest. Anders hatte den fünften Platz, der zweite Anders war auf Platz acht, Roar auf neun, Vili lag auf 13 und Siggen auf Platz 14.
Martine, Brigitta und Mia waren nach dem Springen mit Vili, Siggen und Roar hoch ins Springerlager gegangen. Die anderen vier waren erst einmal bei der Siegerehrung.

Im Hotel lag Mia auf dem Bett und wollte sich aus ruhen, als Tom von den Pressekonferenz mit Björn kam. Eigentlich hatte Mia damit gerechnet, dass Tom sie ansprechen würde oder so. Aber dies war nicht der Fall. Tom verschwand ohne ein Wort im Badezimmer – duschen. Mia wäre dann auch fast eingeschlafen, wenn nicht irgendwann irgendwo im Zimmer ein Handy geklingelt hätte. Nachdem Mia das klingelnde Handy – Toms – gefunden hatte und einen Blick aufs Display geworfen hatte, ging sie einfach ran.
„Hey Tone! Frohes Neues! Dein Sohn duscht gerade...“.
„Hallo Mia, auch dir ein frohes Neues! Hm, dass Tom duscht ist unpraktisch, aber denn versuch ich es später noch mal...“.
„Ja okay. Ich sage Tom aber trotzdem Bescheid, dass du angerufen hast. Vielleicht meldet er sich dann ja bei dir...“.
Mia hatte sich nachdem sie das Handy an die Seite gelegt hatte ans Fenster gestellt. Als Tom aus dem Bad kam, war sie mit ihren Gedanken völlig wo anders. Im ersten Augenblick wollte Tom sie in ruhe lassen, aber seine Freude über den dritten Platz war einfach zu groß und so schloss er Mia einfach in seine Arme und wirbelte sie einmal umher. Mia die damit natürlich nicht gerechnet hatte, schrie bei dieser Aktion auf. Als Tom sie wieder auf ihre Füße stellte, strahlte er sie an und Mia grinste auch.
„Bist du noch sauer?“.
„Nein! Ich konnte euch ja mit meiner Aktion eh nicht ärgern...“.
„Ich habe mir trotzdem Gedanken gemacht. Es ist so ungewohnt in deiner Nähe zu sein, aber du redest nicht mit einem...“.
„Hm, ist auch ungewohnt nicht mit dir zu reden...“.
„Ach so, Tone hatte eben angerufen als du geduscht hast...“.
„Oh, dann rufe ich am besten gleich zurück...“.
„Mmh, mach das“.

Während Tom dann telefonierte verschwand Mia im Badezimmer. Als sie wieder heraus kam, lag Tom auf dem Bett und redete immer noch mit seiner Mutter. Mia ließ sich auf ihrer Bettseite nieder, als auch ihr Handy klingelte. Da sie Tom beim Telefonieren nicht stören wollte verschwand sie mit ihrem Handy im Badezimmer. Als Tom aufgelegt hatte, konnte er Mia im Badezimmer fluchen hören. Als sie schließlich verstummte, aber nach fünf Minuten immer noch nicht aus dem Bad kam, klopfte Tom vorsichtig an.
„Mia? – Darf ich rein kommen?“.
„Warte ich komme schon...“.
Da Tom nicht von der Tür weggegangen war, standen sich die beiden Freunde nun gegenüber. Da Mia Tränen in den Augen hatte, nahm Tom sie ohne zu zögern in den Arm.
„Was los?“.
„Die haben bei uns in Oslo im Haus eingebrochen. Sverre war das eben und hat mir das erzählt...“.
Tom strich Mia beruhigend über den Rücken.
„Ich muss morgen zurück Tom...“
„Klar sicher. Beruhige dich erst einmal...“.
Mia versuchte es und schaffte es schließlich nachdem sie einige male tief ein und aus geatmet hatte.

So flog Mia anstatt Brigitta mit Martine am nächsten Tag zurück nach Oslo. Tom hatte ihr vorsorglich seinen Autoschlüssel mit gegeben. Mia war auch froh, dass mit dem Auto vom Flughafen zu ihrer Wohnung fahren konnte. Mit der Straßenbahn wäre es auf jedenfall stressiger gewesen. Als Mia in ihre Wohnung kam, bekam sie einen Schock. Es sah aus als wäre ein Bombe eingeschlagen. Es war alles durch einander und Mia hatte gar keinen Überblick was geklaut worden war. Sie wusste von Sverres Anruf, dass die Polizei bis zum Abend eine Liste von ihr haben wollte, mit den Dingen die gestohlen worden waren. Natürlich waren alle Geräte wie Laptop, Fernseher und so geklaut worden und auch etliche andere Dinge. Mia war froh, als es an ihrer Tür klingelte und sie Sverre diese öffnete. Sverre half Mia bei der Liste schreiben und fuhr auch später mit zur Polizei, schließlich hatte er gestern mit der Polizei schon zu tun gehabt. Als sie wieder aus dem Revier heraus waren, war Mia froh. Allerdings hatte sie ein mulmiges Gefühl, dass sie in ihrer Wohnung schlafen musste. Nach Hause zu ihren Eltern zu fahren, dazu fühlte sich Mia nicht mehr in der Lage. Sie war müde und geschafft, deswegen nahm sie Sverres Angebot nur zu gerne an bei ihm schlafen zu können.
Später rief Tom an. Er wollte sich natürlich erkundigen wie es bei Mia aussah. So erzählte sie ihm alles, auch das sie bei Sverre schlafen würde.

Da Mia am Abend mit ihrer Mutter telefoniert hatte, kam diese gegen Mittag nach Oslo. Mia war froh, dass Marte bei ihr war und sie gemeinsam die Wohnung aufräumten.
„Haben die nur hier bei dir eingebrochen?“.
„Nein, bei einer Wohnung unten und im Keller haben sie es auch versucht...“.
„Willst du hier bleiben oder kommst du nachher mit nach Hause?“.
„Ich weiß es noch nicht. Es ist schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass hier irgendwelche fremde Typen alles durchwühlt haben und so. Aber spätestens wenn wieder Uni ist, muss ich ja sowieso hier schlafen...“.
„Ja da hast du auch wieder recht...“.
„Siehst du Ma. Außerdem wenn es gar nicht geht, kann ich auch wieder bei Sverre schlafen...“.
„Sverre?“.
„Mein Nachbar. Er war es auch gewesen, der mir Bescheid gesagt hat, was passiert war. Ich habe auch letzte Nacht bei ihm auf dem Sofa geschlafen...“.

Als Tom am Abend anrief, hatte Mia sich gerade etwas gekocht.
„Tom du störst!“.
„Dann rufe ich eben später wieder an...“.
„Nein! So war es doch nun auch nicht gemeint...“.
„Hm, wobei störe ich dich denn überhaupt?“.
„Beim Essen!“.
„Oh, was gibt es denn?“.
„Spiegeleier und Nudeln...“.
„Na dann guten Appetit!“.
„Danke! Wie war es heute?“.
„Och ja, lief ganz gut...“.
„Und was heißt das?“.
„Fünfter!“.
„Cool...“.
„Na ja geht so. Ich muss gegen Siggen springen...“.
„Och, das schaffst du schon... Du bist schon groß. Und Sigurd wird dich nicht fressen wenn du besser bist als er...“.
Mia war sich sicher, dass Tom am anderen Ende des Telefons am grinsen war. Sie hatte damit auch recht.
Nachdem Telefonat lag Mia auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie wäre jetzt zu gerne bei Tom. Der ganze Kram von hier nervte sie tierisch und bei Tom konnte sie sich sicher sein, dass er sie ablenken würde. Ablenkung. Das wäre es jetzt. Kurz entschlossen stand Mia auf und ging zu Sverre.
„Na, was los?“.
„Hast du heute noch etwas vor?“.
„Nein, wieso?“.
„Ich brauche Ablenkung. Kommst du mit ein bisschen um die Häuser ziehen?“.
„Och, ja warum nicht...“.
„Schön, in einer halben Stunden los?“.
„Mmh, einverstanden. Bis gleich!“.
Unterwegs trafen Mia und Sverre in einer Bar auf Caro, Kris und Lukas. Nachdem sie einige Zeit dort saßen und sich unterhielten, beschlossen sie sich dazu weiter ins `Exit´ zuziehen. Dort angekommen verschwanden Caro und Mia gleich auf die Tanzfläche. Mia und Caro hatten dort ihren Spaß und verschwanden erst zu den Jungs, als sie keine Puste mehr hatten.

Als Mia am morgen aufwachte wusste sie im ersten Moment nicht wo sie war. Das einzige was sie wusste war, dass es nicht ihrer Wohnung war und einen extremen Kater hatte. So blieb Mia auch liegen und machte die Augen erst auf, als sie etwas durch die Tür kommen hörte.
„Morgen!“.
Sverre lächelte Mia an und stellte ihr ein Glas mit Aspirin auf den Nachtschrank und kroch wieder neben ihr ins Bett. Mia verkroch sich unter die Decke, dabei stellte sie fest dass sie nackt war. Im Moment war ihr dies aber egal, denn sie hatte genug mit ihrem Kater und dem aufkommenden Brechreiz zu kämpfen. So kam sie unter der Decke lieber wieder hervor, was aber keine Linderung brachte.
„Du solltest das Aspirin trinken...“.
„Nee, mir ist so schon schlecht und wenn ich das trinke dann muss ich mich nur übergeben...“.
„Oh, nicht schön...“.
Bevor Mia noch etwas sagen konnte, sprang sie auf und lief in Richtung Toilette. Das sie immer noch nackt war, fiel ihr erst wieder ein, als sie das Badezimmer nach einiger Zeit verlassen wollte. So suchte sie sich einfach aus dem Badezimmerschrank ein großes Badetuch und schlang es um sich. Da Sverre natürlich die Badezimmertür hörte, tauchte er im Flur auf.
„Geht es dir besser?“.
„Ein bisschen. Ich ziehe mich an und lege mich drüben dann wieder hin...“.
„Okay...“.

Mia wachte erst am Abend auf, als ihr Handy ununterbrochen klingelte. Sie hatte keine Ahnung wie spät es war und ging so auch noch recht verschlafen an das Handy.
„Ja?“.
„Boah Mia endlich!“. Tom. „Wo warst du den ganzen Tag?“.
„Im Bett...“.
„Wieso?“.
„Mir geht es nicht gut. Ich war mit Sverre unterwegs und ich habe einen üblen Kater...“.
Das sie mit Sverre im Bett gelandet war, ließ Mia lieber weg. Tom musste jetzt nicht alles wissen.
„...und was willst du?“.
„Ich habe mir Sorgen gemacht. Marte hatte mich angerufen und gefragt ob ich dich heute schon erreicht hätte und seit dem habe ich versucht dich an das Handy zubekommen...“.
„Tschuldigung. Ich habe geschlafen...“.
„Geht es dir denn jetzt besser?“.
„Ich denke schon. Wo bist du gerade?“.
„Auf dem Balkon. Anders telefoniert drinnen und da ich ja nicht wusste ob ich dich nun erreiche bin ich raus gegangen...“.
„Okay...“.
Erst als Tom aufgelegt hatte, fiel Mia ein, dass sie ganz vergessen hatte nachzufragen wie das Springen gelaufen war. So entschloss sie sich nachdem sie im Badezimmer gewesen war Tom eine SMS zuschicken.
`Wie war das Springen überhaupt?´.
Danach steckte sie ihr Handy in die Jogginghose und ging in die Küche sich etwas zu essen machen. Sie hatte gerade von ihrem Toast abgebissen, als Toms Antwort kam.
`Du musst dein versprechen jetzt schon doppelt einlösen. Den Kuss aus Garmisch - Partenkirchen habe ich ja noch nicht bekommen und nun für Innsbruck bekomme ich noch einen. Habe den zweiten Platz geschafft und liege in der Gesamtwertung nun auch auf zwei. Das Springen war recht durchwachsen bei den anderen. Viele sind in der Gesamtwertung abgestürzt´.
`Glückwunsch! Dann will ich dir morgen bei der Quali und übermorgen beim Wettkampf erst recht die Daumen drücken. Vielleicht sollte ich doch nach Hause fahren, da habe ich wenigstens ein Fernseher wo ich mir das Springen dann ansehen kann... Gute Nacht Tom!´.
Es dauerte nicht lange und Mia bekam erneut eine SMS von Tom.
`Wie du willst schon wieder ins Bett gehen? Zu viel schlafen ist ungesund. Kannst mit meinem Auto nach Hause fahren, wenn du mich dann übermorgen Nachts vom Flughafen abholen magst...´.
`Klar kein Ding. Können dann ja bei mir in der Wohnung schlafen. Musst mir nur sagen wann ihr ankommt. Und ja ich gehe wieder ins Bett. Vorher rufe ich zu Hause an, dass es mir gut geht. Bis morgen dann!´.
Nachdem Telefonat mit ihrer Mutter schlief Mia relativ schnell wieder ein.

Mia war pünktlich zum Mittagessen zu Hause. Morten wich ihr auch eine ganze Zeit lang gar nicht von der Seite, aber Mia störte es nicht weiter. Ihr kleiner Bruder hatte ab und an solche Phasen, worüber sich Mia meistens dann freute, weil er dann so kuschel bedürftig war. Und dies – kuschel bedürftig – war sie im Moment auch. Mia ertappte sich selbst, dass sie am liebsten mit Tom nun kuscheln wollte, aber dieser war weit weg in Österreich. Als Mia seufzte schaute ihr Bruder auf.
„Was los Mia?“.
„Nichts, was du verstehst Morten. Weißt du ob Mats da ist?“.
„Nein, der ist weg. Marius auch...“.
Mia fiel augenblicklich Sofie ein. Es war doch klar, dass Mats bei ihr sein würde. Nach kurzem überlegen entschloss sich Mia bei Malin anzurufen. Sie brauchte jemanden zu Reden und da war Malin sicher nicht die verkehrteste. So rief Mia sie wenig später an ob sie Zeit hätte und fuhr schließlich bei ihr rum.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Mo 12. Jan 2009, 18:50 
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Wachser

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Nachdem beide Freundinnen über alles möglich geredet hatten, wollte Malin wissen was mit Mia los sei.
„Hm, du sagst aber zu niemanden auch nur einen Ton ja?“.
„Nein, ich werde alles für mich behalten. Also, was bedrückt dich?“.
So fing Mia an zu erzählen. Zunächst, dass sich etwas in ihrer und Toms Freundschaft geändert hatte, seit dem sie in Oslo wohnte. Von einigen Situationen zwischen ihr und Tom.
„Es knistert verdammt zwischen euch Mia!“.
„Was? Woher weißt du das?“.
„Ich habe Augen im Kopf. Tom hätte dich glaube am ersten Weihnachtstag am liebsten angesprungen...“.
Mia nickte leicht. Malin wusste ja noch nichts von der Schrankaktion und von dem Kuss vom nächsten morgen. „... Tom und ich haben in Deutschland mit einander gesprochen. Ich glaube er sieht das alles ein wenig anders wie ich...“.
„In wie fern?“.
„Weiß nicht genau...“. So erzählte Mia Malin die Schrankaktion und auch von dem Kuss am morgen. „...und ich glaube er bereut den Kuss nicht...“.
„Tust du es denn?“.
Mia schwieg. Sie wusste keine Antwort auf diese Frage. Wollte sich selbst keine Antwort darauf geben. Aber etwas in ihr drinnen hatte die Antwort schon längst gefunden, aber Mia sagte zu Malin etwas gegenteiliges.
„Ja, seit dem ist alles zwischen uns so angespannt. Aber was viel beschissener ist, ist dass ich mit Sverre geschlafen habe und nicht weiß ob ich Tom davon erzählen soll oder nicht...“.
Mit diesem Sexgeständnis hatte Malin nicht gerechnet und musst nun erst einmal schlucken. Sie kannte Sverre und dieser sah wirklich nicht schlecht aus. Aber eigentlich war er absolut nicht Mias Typ von Mann.
„Hat es dir denn etwas bedeutet?“.
„Nein, hätten wir beide unterwegs nicht so viel getrunken wäre es gar nicht passiert...“.
„Dann kannst du es Tom ruhig erzählen. Es wird ihn schon nicht umbringen...“.
„Ich bin mir da nicht so sicher. Wenn meine Vermutung doch stimmt und Tom in mir nun doch mehr sieht, dann wird es ihn umbringen. Dafür kenne ich Tom einfach zu gut...“.
Malin und Mia waren noch am quatschen, als Mias Handy piepte. Nachdem Mia die SMS gelesen hatte, konnte sich Malin ein grinsen nicht verkneifen.
„Tom?“.
„Mmh...“. Mia schaute zu Malin. „Warum grinst du so?“.
„Weil gegen dich gerade wahrscheinlich nicht mal ein Atomreaktor eine Chance hätte, so wie du strahlst...“.
„Hm, Tom hat ja auch die Qualifikation gewonnen!“.
„Cool!“.

Am Abend lag Mia auf ihrem Bett und las etwas für die Uni was nicht viel brachte da ihr Gedanken immer wieder zu Tom aber auch zu Sverre abstreiften, als Mats zu ihr kam.
„Na du, hattest du Sehnsucht nach uns?“.
„Ja, weißt du. Und wie schaut es bei dir aus?“.
„Och gut! Winterferien sind schon was tolles...“.
„Vor allem wenn man frisch verliebt ist, nicht wahr?“.
„Woher weißt du das?“.
„Malin!“.
„War ja klar! Vor euch Weibern bleibt auch nichts geheim...“.
Mia streckte Mats die Zunge raus.
„Und wie war es unterwegs?“.
„Lustig!“.
Mats machte es sich auf Mias Couch bequem und so waren die beide eigentlich den gesamten Abend am Reden. Dies tat Mia gut, denn so konnte sie ihre Gedanken über die beiden Männer vertreiben.

Am nächsten Tag war Mia mit ihren beiden Brüdern in Oslo unterwegs. Sie hatte sich Geld von ihrem Konto geholt und auch welches von ihren Eltern bekommen, schließlich brauchte sie einen neuen Laptop. Während Mia mit Mats in der Stadt unterwegs war, war Marius damit beschäftigt seinen alten Fernseher bei Mia anzuschließen und die Programme zu speichern.
Mia und Mats wurden gerade von einem Verkäufer beraten als Mias Handy klingelte. Sie entschuldigte sich und nahm das Gespräch an.
„Tom, was gibt es denn? Ich habe keine Zeit!“.
„Ich wollte dir auch nur sagen wann wir ankommen...“.
„Ach so...“.
Somit war das Gespräch auch recht schnell beendet, nachdem Tom ihr die Uhrzeit gesagt hatte.

Als Mia und Mats wieder zurück waren, war Marius fast am verzweifeln, denn der Fernseher wollte nicht so wie er. So versuchte Mats ihm auch noch zu helfen, während Mia am drängeln war, da sie wenigstens das letzte Springen sehen wollte. Marius riss irgendwann der Geduldsfaden. „Geh doch Sverre fragen ob du bei ihm schauen kannst“.
Mia schaute ihren großem Bruder mit großen Augen an „Nein! Das geht nicht!“.
Sie war bisher froh darüber Sverre nicht wieder unter die Augen gekommen zu sein, denn sie bereute es mit geschlafen zu haben. Während Marius nichts von Mias Gesichtsausdruck mitbekommen hatte, schaute Mats sie um so komischer an. Aber zu Mias Glück sagte er nichts. Irgendwann hatte es Mia aufgegeben zu hoffen, dass sie das Springen noch sehen konnte und entschloss sich so, für sich und ihre Brüder zu kochen. Ihr Kühlschrank war dank dem spontan Einkauf von vorhin nun doch gefüllt.
Aus ihrem Wohnzimmer konnte Mia immer mal wieder Marius` fluchen hören, wo drüber sie mittlerweile lachen konnte. Er war einfach verdammt ehrgeizig und regte sich einfach auf wenn etwas nicht so lief wie er wollte. Mats ging dies irgendwann auf die Nerven und er tauchte bei Mia in der Küche auf.
„Brauchst du Hilfe?“.
„Nein, ich habe alles fertig. Der Auflauf muss nur noch gar werden...“.
„Hm, okay...“.
Als dieser endlich gar war, hatte Marius auch endlich Erfolg bei dem Fernseher.
„Kommst du essen Marius?“.
„Hm, gleich. Ich habe es endlich raus wie es funktioniert...“.
„Dann kannst du auch jetzt kommen, es läuft dir schon nicht weg. Aber der Auflauf wird sonst nur wieder kalt...“.
Mit einem grinsen schaute Marius seine Schwester an.
„Du hörst dich schon an wie Ma!“.
„Na, danke schön!“.
„So war das doch auch nicht gemeint. Nicht ein geschnappt sein ja?“.
„Nee, bin ich schon nicht. Keine Panik. Aber nun komm bevor Mats alles aufgefuttert hat...“.

Als Mias Brüder später fuhren, hockte sie sich vor den Fernseher und schaute irgendetwas. Sie hoffte irgendwo Sportnachrichten zu erwischen, denn weder Videotext noch Internet gingen, daher wusste sie immer noch nicht wie das Springen ausgegangen war. Malin oder so anrufen wollte sie deswegen nicht. Sie würde es spätestens am Flughafen erfahren wie es gelaufen war. Tom würde sicherlich nicht hinter dem Berg damit halten.

Am Flughafen brauchte Mia nicht lange auf die Springer warten, denn sie hatte sich sowieso verspätet und hatte dann das Gate nicht gleich gefunden. Sie wollte sich gerade in eine Sitzgruppe setzen, als sie Brigitta schon aus dem Gate kommen sah.
„Hey Mia!“
„Hallo, wo sind die Jungs?“.
„Ach, die kommen auch gleich!“.
„Ah gut!“.
„Und wie schaut es bei dir aus?“.
„Och ja, geht so. Mats und Marius haben mir heute einen neuen Fernseher angeschlossen und einen neuen Laptop habe ich auch schon. Der Rest der geklaut wurde, muss erst einmal warten...“.
„Dann hast du das Springen heute nicht gesehen oder?“.
„Nein, leider nicht. Wie lief es?“.
„Na ja ganz gut...“.
Bevor Brigitta weiter sprechen konnte, tauchte Tom auf und kam zu ihnen rüber.
„Können wir los?“.
Mia warf Brigitta einen fragenden Blick zu, aber die zuckte nur mit Schultern. So verabschiedete sich Mia von ihr und machte sich auf den Weg hinter Tom her, der schon weiter gegangen war. Die gesamte Autofahrt über schwieg Tom, so dass Mia sich auch nicht traute etwas zusagen. Aber bei sich in der Wohnung machte sich Mia dann doch Gedanken.

Tom hockte auf ihrer Couch und sah aus wie ein Häufchen elend. Deshalb setzte sich Mia zu ihm und schloss ihn ohne ein Wort zusagen in ihre Arme. So saßen sie einige Zeit dort, bis Tom irgendwann leise sagte.
„Ich bin gestürzt und habe alles damit vermasselt...“.
„Oh!“.
Mehr konnte Mia nicht sagen, sie hätte auch nicht gewusst was. Tom tat ihr Leid und das er nun geknickt war konnte sie ihm auch nicht verübeln. Sie war sich sicher, dass die anderen versucht hatten ihn auf zumutern, aber sie kannte Tom gut genug. Er brauchte seine Zeit um so etwas zu verarbeiten.
„Ich bin müde. Ich gehe ins Bett...“.
Damit löste sich Tom aus Mias Umarmung und ging rüber. Mia blieb noch einige Zeit auf der Couch sitzen. Sie machte sich Gedanken über Tom, denn der verhielt sich nicht normal, auch wenn sie natürlich verstehen konnte was für eine Enttäuschung das für ihn sein muss. Wenig später ging sie ebenfalls ins Bett, wo Tom an die Decke starrend lag.
„Hast du dich verletzt bei dem Sturz?“.
„Nein, ist nichts großartiges passiert...“.
„Gut!“.
So lagen beide schließlich nebeneinander und keiner sagte ein Wort. Aber beide wussten, dass der jeweilige andere ebenso wach war wie man selbst. Nach einer kleinen Ewigkeit durchbrach Tom das Schweigen, mit einer vorsichtigen Frage.
„Mia?“.
„Hm? Was denn?“.
„Kuscheln?“.
Im ersten Moment schwieg Mia, aber willigte schließlich doch ein. Als beide Freunde Arm in Arm dort lagen, dauerte es nicht lange bis sie schliefen.

Am morgen als Mia aufwachte war Tom schon aufgestanden und hatte sogar bereits Brötchen besorgt, Kaffee gekocht und den Tisch gedeckt. Mia freute sich so sehr darüber, dass sie Tom spontan in den Arm nahm und auf die Wange küsste.
„Oh cool! Du bist ein Schatz!“.
Tom war davon so überrumpelt, dass er Mia leicht verwirrt ansah, aber gleich anfing zu grinsen. Mia versuchte die Situation zu überspielen, da es ihr irgendwie unangenehm war.
„Was für Brötchen hast du denn mitgebracht?“.
„Och alles mögliche. Croissants, Mohnbrötchen und so was...“.
„Geil, Croissants...“.
Mia schnappte sich sofort eins und biss rein. Danach schmierte sie sich Nutella drauf. Sie hatte das halbe Croissant bereits aufgegessen als sie inne hielt und Tom das Ende hin hielt.
„Hier, oder darfst du nicht?“.
„Klar darf ich!“.
Bevor es sich Mia noch einmal anders überlegen konnte, biss Tom von ihrem Croissant ab.

Nachdem beide in Ruhe gefrühstückt hatten und Mia irgendwann im Bad gewesen war, ließ sich neben Tom auf dem Sofa nieder.
„So wann fahren wir?“.
„Gar nicht?“.
Mia stutzte.
„Wieso willst du nicht nach Hause?“.
„Weil ich keine Lust habe. Ich will viel lieber meine Ruhe haben und die werde ich zu Hause mit Sicherheit nicht haben...“.
„Tom du bist krank! Sonst kannst du auch nicht schnell genug nach Hause kommen und nun? Irgendetwas ist doch mit dir los?“.
Tom schloss die Augen. Er konnte sein Spiel, welches er mit Mia seit seiner Ankunft spielte, nicht mehr lange aufrecht erhalten. Aber es machte ihm zu viel Spaß sie zu verarschen.
„Nein, es ist nichts...“.
„Hm, dann können wir auch nach Hause fahren. Oder spricht irgendetwas wichtiges dagegen?“.
„Ja, ich will meine Ruhe haben und wie gesagt die werde ich zu Hause mit Sicherheit nicht haben...“.
„Dann kommst du eben mit zu mir! Meine Brüder lassen dich mit Sicherheit zu Frieden und meine Eltern sind sowieso arbeiten. Also?“.
„Wenn ich dann sowieso bei dir rumhänge, können wir auch gleich hier bleiben...“.
„Hm...“.
Mia ließ nicht so leicht locker und so diskutierten sie noch einige Zeit, bis ihr Handy klingelte.
„Ja?“.
„Hey Mia ich bin es Nora. Wo bist du und ist Tom in deiner Nähe?“.
„Ja, der sitzt hier neben mir auf dem Sofa. Wieso? Soll ich ihn dir geben?“.
„Nein, kannst du irgendwo anders hingehen, dass er dir nicht zuhören kann?“.
„Ja, klar...“.
Somit verschwand Mia in ihrem Schlafzimmer.
„Was gibt es denn so geheimes, dass es Tom nicht wissen darf?“.
„Och, wir haben nur beschlossen, dass wir heute eine Überraschungsparty für Tom bei Rune schmeißen und du musst dafür sorgen, dass er da hin kommt ohne etwas zu ahnen...“.
„Ähm, wieso Überraschungsparty? Ich glaube das ist keine gute Idee, so wie Tom drauf ist...“.
Nora verstand nur Bahnhof.
„Wie? Tom ist nach gestern schlecht gelaunt?“.
„Ist doch verständlich wenn er stürzt und deswegen so abgekackt ist...“.
„Gestürzt? Abgekackt? Von wem hast du den Müll?“.
„Von Tom! Du hättest den gestern mal sehen müssen. Wie ein Häufchen elend saß er auf meinem Sofa...“.
Am anderen Ende des Telefons konnte sich Nora ein Lachen nicht mehr unterdrücken.
„Was gibt es denn da nun zu lachen?“.
„Da hat dir Tom aber einen schönen Bären aufgebunden...“.
„Wieso?“.
„Du weißt echt von nichts Mia oder?“.
„Nein, woher denn auch?“.
„Zeitung, Fernseh oder Internet?“.
„Man nein! Nun rück schon mit der Sprache raus!“.
„Okay...“.
So erfuhr Mia von Nora, dass Tom gestern im Springen dritter geworden war und somit seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung gesichert hatte.
„Boah, die Party könnt ihr absagen. Tom wird nämlich meine Wohnung nicht mehr lebend verlassen...“.
„Mia du kannst ihn nicht umbringen...“.
„Doch kann ich! Weißt du was für Gedanken ich mir gemacht habe, weil der Herr so komisch drauf ist und nun so was...“.

Als Mia wieder ins Wohnzimmer kam, blitzte sie Tom aus ihren grünen Augen heraus an. Tom war sich nicht sicher, ob Mia nur so tat als wäre sie sauer oder ob sie es wahrhaftig war. Allerdings als sie anfing zu sprechen, war ihm klar das sie kurz vorm explodieren war.
„Tom Andre Hilde! Du bist so ein Arsch! Wie kannst du mir so ein Müll erzählen? Ich habe mir Gedanken um dich gemacht und du verarschst mich nur...“.
Mia redete sich richtig in Rage. So konnte sie irgendwann die Tränen nicht mehr unterdrücken. Tom sah ein, dass er scheiße gebaut hatte und wollte Mia trösten.
„Hau ab!“.
„Aber Mia es...“.
„Lass mich in ruhe!“.
„Mia! Es...“.
„Ich will gar nichts mehr hören! Ich will dich auch nicht mehr sehen Tom...“.
Mia ließ ihren besten Freund gar nicht mehr zu Wort kommen, sie war einfach nur enttäuscht von ihm. Als sie in ihr Schlafzimmer verschwinden wollte, hielt Tom sie fest.
„Mia es tut mir Leid...“.
„Lass mich los! Ich hasse dich Tom! Da ist die Tür und du kannst gehen...“.
Damit riss sie sich von Tom los, verschwand in ihrem Schlafzimmer, wo sie sich einschloß. Tom blieb wie angewurzelt stehen. Das hatte er nicht gewollt. Es sollte ein Spaß werden. Damit das Mia so reagieren würde hätte er nicht gerechnet. Ihm tat es weh, sie aus dem anderen Zimmer weinen zu hören. Auch wenn sie sich nicht eingeschlossen hätte, sie würde sich nicht von ihm trösten lassen wollen.
So suchte er sich seine Sachen zusammen und machte sich ohne Mia auf den Weg nach Hause.

Zu Hause angekommen merkte Tone gleich, dass etwas mit ihrem Sohn nicht stimmte. Aber Tom ließ sich auf kein Gespräch ein, sondern verschwand nach dem er seine Klamotten bei der Waschmaschine aus gekippt hatte in seinem Zimmer. Er hatte die gesamte Fahrt über nachgedacht. Sicher war es nicht fair gewesen Mia nichts zu erzählen und ihr anstatt diese Lügengeschichte auf zu Tischen, aber damit dass sie so reagieren würde hätte er nie im Leben gerechnet. Nun musste er sich etwas einfallen lassen, damit er den Streit wieder aus dem Weg schaffen konnte.
Als Tom später gerade auf dem Weg in Richtung Küche war, lief er Terje über den Weg.
„Na...“.
„Lass mich in ruhe!“.
„Was denn mit dir los?“.
„Nichts! Lass mich einfach in ruhe ja?“.
Tom ging weiter in Richtung Küche und Terje folgte ihm.
„Was willst du von mir?“.
„Wissen was mit dir los?“.
„Nichts!“.
„Nichts? Das kannst du sonst wem erzählen...“.
Ohne etwas darauf zu erwidern, schnappte sich Tom etwas zu trinken und verschwand in erneut in seinem Zimmer.
Da er aus seinem Bruder nichts raus zu bekommen schien, entschloss sich Terje bei Mia anzurufen. Drüben bei den Pettersens nahm Mats das Telefon ab.
„Pettersen!“.
„Hey, ich bin es. Kannst du mir Mia mal geben?“.
„Nein, die ist nicht da. Ist Tom denn schon da?“.
„Ja, schon lange. Weißt du wann Mia wieder kommt?“.
„Nein, Mia war ja noch gar nicht hier. Versuch es mal auf ihrem Handy...“.
„Okay! Bis später dann!“.
Nachdem es Terje etliche male auf Mias Handy versucht hatte, sie aber nicht dran gegangen war, entschied er sich ihr eine SMS zu schreiben.
`Hey! Kommst du heute nicht, oder wieso bist du nicht mit Tom hergekommen?´.
Mit einer sofortigen Antwort rechnete Terje erst gar nicht. Um so überraschter war er, als er einige Zeit später eine bekam – auch wenn diese recht kurz war.
`Nein!´.
Somit übernahm Terje die Aufgabe Tom mit zu Rune zubringen, allerdings war dies nicht so leicht. Aber nachdem Mats auch noch auf Tom eingeredet hatte, ging er doch mit.

Während Tom mit den anderen auf der Party war und gute Miene zu allem machte. Hing Mia bei sich in der Wohnung in Oslo und blies Trübsal. Sie hatte vorhin Überreagiert, aber es war nun nicht mehr zu ändern. Sauer war sie trotzdem auf Tom und das konnte er ruhig die nächste Zeit noch spüren. Sie schaltete wild hin und her und blieb irgendwann bei einem halbwegs interessanten Film hängen, bei dem sie auch einschlief.
Mitten in der Nacht wurde Mia wach. Ihr Handy klingelte ununterbrochen. Noch ziemlich verschlafen ging sie ran.
„Hm?“.
„Miaaaaaaaaaaa??????“.
Tom. An seiner Stimme merkte Mia gleich, dass Tom ziemlich betrunken war und so antwortete sie ihm genervt.
„Was willst du?“.
„Misch entschuldigen...“.
„Tom nein! Das kannst du vergessen...“.
Und damit legte Mia auf.

Die nächsten Tage herrschte absolute Funk stille zwischen den Freunden. Mia reagierte auf nichts was mit Tom zu tun hatte. Da die Uni wieder begonnen hatte, hatte sie auch genügend Ablenkung, so dass sie nicht ins grübeln kam. Weder über Sverre, der immer noch in ihren Gedanken herumwirbelte, noch über Tom. Sie war der festen Überzeugung, dass Tom sich etwas sehr gutes einfallen lassen müsste, damit sie ihm wieder verzieh. Aber erst einmal würde sie noch alles ignorieren.
Am Wochenende hatte Mia weder das verlangen nach Hause zu fahren, noch sich das Springen im Fernseh anzusehen. Sie vertiefte sich lieber völlig in ihre Uni Sachen.

Bei Tom hingen lief es nicht so wie es sollte. Er versaute einem Sprung nach dem nächsten. Natürlich verstand niemand den plötzlichen Leistungsabfall bei ihm, aber er war nicht dazu bereit mit jemanden zu sprechen. Selbst Anders kam nicht an seinen Kumpel ran, was schon komisch war. Allerdings war Anders schlau genug eins und eins zusammen zählen zukönnen, denn dadurch das Tom die komplette Zeit nicht ein einziges mal mit Mia telefonierte oder sie erwähnte, war er sich ziemlich sicher, dass es Stress zwischen den beiden gab.

Der Konflikt zwischen Mia und Tom lag auch die gesamte nächste Woche zwischen ihnen. Während Mia damit mittlerweile zurecht kam, war Tom nicht nur deswegen mies gelaunt, sondern er war sauer auf sich selbst. Seine Sprünge liefen gar nicht so wie sie sollten. Weder im Training, noch in der Quali und erst recht nicht im Wettkampf. Da sie sich auch ausgerechnet jetzt noch bei einem Skifliegen befanden, war das alles nicht sonderlich förderlich. Am Abend nach der Qualifikation – welche Tom nur dank seiner Top Ten Platzierung im Gesamtweltcup überstanden hatte – versuchte Anders mit ihm zu reden. Tom hockte auf dem Bett und starrte mal wieder Löcher in die Luft.
„Was ist mit dir los Tom?“.
„Nichts! Lasst mich doch einfach alle in ruhe...“.
„Nein, du frisst bloß wieder alles in dich rein und du siehst doch worauf das hinaus läuft...“.
„Man, was soll ich denn machen?“.
„Reden!“.
„Ja toll. Als wenn du mir helfen könntest?“.
„Hm, vielleicht. Ich weiß nicht mal was dein Problem ist, also verrätst du es mir?“.
„Hm, ich habe Mia doch verarschen wollen. Na ja bevor ich sie aufklären konnte, hatte sie einen Anruf von Nora die sie wegen einer Überraschungsparty Bescheid sagen wollte und da hat sie halt von Nora erfahren, wie es gelaufen ist. Und nun ist sie von mir enttäuscht, dass ich es ihr nicht gesagt habe und redet seit dem nicht mehr mit mir. Reagiert auf keinen Anruf oder SMS...“.
„Hast du schon versucht mit ihr von Angesicht zu Angesicht zu reden?“.
„Ja, Mittwochnachmittag, aber sie war in der Uni um zu lernen“.
„Hm, dumm gelaufen. Aber Tom versuch dich hier zusammen zureißen...“.
„Ja, ich weiß ja. Aber ich weiß doch auch nicht...“.
Tom ließ sich rücklings auf das Bett fallen und schloss die Augen. Er war am überlegen mit Anders über den Kuss zwischen ihm und Mia zu reden, schließlich war seit dem alles so komisch zwischen ihnen.
„Du Anders?“.
„Ja, was denn?“.
Tom schwieg nun doch lieber.
„Vergiss es! Ist schon gut!“.
„Hm, wenn du meinst. Aber wenn du reden willst...“.
„Ja, schon klar. Aber ich sollte erst noch drüber nachdenken...“.
„Okay, magst du mit runter kommen?“.
„Nein, ich bleibe hier...“.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Do 15. Jan 2009, 13:25 
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Wachser

Registriert: Mo 4. Aug 2008, 15:05
Beiträge: 198
Am Montag, als sie endlich in Oslo angekommen waren, hatte Tom nur ein Bedürfnis: zu Mia. Das Mia am Vormittag in der Uni war, war ihm egal. Er hatte schließlich einen Schlüssel für ihre Wohnung und würde dort auf sie warten. Nach Hause wollte er nicht. Allerdings hatte Tom auch angst vor Mias Reaktion, schließlich hatten sie eigentlich immer noch diesen Konflikt miteinander.
Als Mia am Nachmittag von der Uni kam, sah sie Toms Auto vor der Tür stehen. Am liebsten wäre sie wieder umgedreht, aber sie hatte Hunger und sie war völlig fertig. In ihrer Wohnung angekommen, hörte sie den Fernseher laufen. So warf sie einen Blick ins Wohnzimmer, wo Tom auf der Couch lag und schlief. Sie musste lächeln und verschwand in der Küche. Dort entdeckte sie einen Zettel von Tom.
`Habe für dich mit gekocht! Steht im Backofen. Tom´.
Als Mia in den Backofen schaute, entdeckte sie dort selbst gemachte Pizza. Tom war einfach ein Schatz. Nachdem sie sich die Pizza aufgewärmt hatte, verschwand sie damit zu ihren Schreibtisch. Sie hatte noch so einiges zu tun und jetzt nachdem sie etwas gegessen hatte war sie auch nicht mehr so schlapp.

Als Tom aufwachte, war er im ersten Moment leicht verwirrt. Aber nachdem er sich orientiert hatte und einen Blick auf die Uhr geworfen hatte, ging er auf die Suche nach Mia. Diese saß vor ihrem Schreibtisch und war gerade dabei sich zu strecken. Ihr tat der gesamte Schulterbereich weh und so versuchte sie gerade diese Partie zu entspannen. Tom hatte dies mit bekommen und war hinter sie getreten. Ohne etwas zusagen, legte er ihr die Hände auf den Bereich und fing an sie vorsichtig zu massieren. Im ersten Augenblick war Mia überrascht, da sie nicht mitbekommen hatte das Tom bereits wieder wach war, aber sie ließ sich sofort fallen und genoss die Massage.
„Was machst du hier?“.
„Dich massieren!“.
„Das meine ich nicht?“.
Tom druckste rum und hielt so auch mit seinen Händen inne. Mia nutzte dies und drehte sich zu Tom um. Dieser hatte die Augen niedergeschlagen.
„Mika hat mich aus dem Team genommen...“.
„Aber wieso?“.
„Wieso? Weil mir unser dämlicher Streit zu sehr an die Nieren gegangen ist, dass ich mich auf nichts mehr konzentrieren konnte. Ich hatte die gesamten letzten zwei Wochen meinen Kopf nicht frei. Mia...“.
Während Tom sprach, hatte er mit den Tränen zu kämpfen, was ihm unangenehm war. Klar hatte Mia ihn schon öfters weinen gesehen, aber diesmal sollte sie dies nicht und er wollte auch nicht weinen.
„... du bist mir verdammt wichtig und das weißt du auch...“.
„Klar! Du mir doch auch Tom!“.
Mia war aufgestanden und hatte ihren besten Freund in die Arme geschlossen. Es tat ihr weh ihn so fertig zusehen. Und es tat ihr noch mehr weh, zu wissen dass sie nicht unschuldig daran war. Als Mia Tom in den Arm geschlossen hatte konnte er nichts mehr gegen seine Tränen tun. Diese bahnten sich nun einfach ihren Weg. Als Mia dies realisierte, kam sie sich auf einmal vor wie eine Mutter die ihr Kind tröstete. Wäre die Situation nicht so prekär gewesen, hätte sie wahrscheinlich lachen müssen, aber Tom tat ihr einfach nur Leid.

Tom schaute irgendwann auf und Mia somit direkt ins Gesicht. Diese musste schlucken, denn Toms Augen verwirrten sie. Sie sahen traurig aus, aber gleichzeitig lag soviel verlangen in ihnen. Unbewusst biss sich Mia mal wieder auf die Lippen, denn sie war sich nicht sicher ob Tom wusste was seine Augen ausdrückten. Vorsichtig strich Mia Tom die Tränenspuren weg, wobei er seine Augen schloss.
Spätestens nachdem Mia mit einem Finger über Toms Lippen fuhr, konnte dieser für nichts mehr garantieren. Sein ganzer Körper kribbelte und er hatte das unendliche verlangen Mia küssen zu müssen. Aber er wusste wie es das letzte mal geendet hatte und das wollte er nicht wieder riskieren. Tom machte sie gerade Gedanken, wie er sich aus der Situation befreien könnte, als er Mias Lippen auf seinen spürte. Im ersten Moment glaubte er es sich einzubilden, da der Kuss so plötzlich zu ende war, wie er begonnen hatte.

Mia die selbst erst realisierte was sie tat, als sie Tom bereits küsste, löste sich von Tom und wollte Richtung Badezimmer verschwinden, aber Tom hielt sie auf.
„Nicht weg laufen!“.
Mia schaute ihren besten Freund mit großen Augen an. Sie konnte jetzt nicht hier bleiben. Eine Zeit lang musste sie nun für sich sein.
„Doch! Ich...“. Mia musste abbrechen, denn augenblicklich füllten sich ihre Augen mit Tränen. „...lass mich los Tom!“.
Dieser tat dies nur widerwillig und so verschwand Mia im Badezimmer. Dort setzte sie sich auf den Fußboden, zog ihre Beine an und versteckte sich hinter ihren Händen. Ihr war als müsste sie sich übergeben. Sie fühlte sich, als hätte sie Tom mit den Onenightstand mit Sverre betrogen. Woher dieses Gefühl kam wusste Mia auch nicht.

Tom lag derweil auf Mias Bett. Er wusste nicht was er von dem Kuss halten sollte. Mia hatte ihn geküsst. Von sich aus. Der Kuss war länger als der Kuss gewesen, der von ihm ausgegangen war. Aber wieso war sie dann geflüchtet? Sollte er nach ihr schauen gehen? Tom wägte alles ab, bevor er sich doch dazu entschloss zu ihr ins Badezimmer zugehen. Mia schaute nicht einmal auf, als er ins Badezimmer kam. Nach kurzem zögern setzte er sich neben sie auf den Boden, zog ebenfalls seine Beine an und starrte an die Wand. Mia wunderte sich nach einiger Zeit wieso Tom nichts sagte und schaute so zu ihm.
„Was ist nur los Mia?“.
„Ich... ich weiß es doch auch nicht...“.
Beidseitiges schweigen.
„Wieso hast du...“.
„Ich weiß es nicht Tom...“.
Mia schaute zu Tom der sie unsicher anschaute.
„Aber ich weiß, dass wir beide Abstand von einander brauchen...“.
„Wieso?“.
„Wieso? Weil wir beide momentan unweigerlich daraufhin steuern mit einander im Bett zu landen...“.
„Aber wenn wir das nicht wollen, passiert es auch nicht. Bisher ist doch auch nichts passiert...“.
„Bisher haben wir uns auch nie so geküsst, dass wir beide danach durch den Wind waren. Gut, der Kuss heute und der Kuss bei euch im Flur waren nichts besonderes, aber trotzdem. Ich bin völlig verwirrt Tom. Meine ganze Gefühlswelt spielt Achterbahn. Wir sind nicht zusammen, aber dennoch habe ich das Gefühl ich hätte dich mit Sverre betrogen...“.
Bei dem Namen Sverre wurde Tom hellhörig.
„Sverre?“.
„Ja, ich bin mit ihm Bett gelandet...“.
„Wann?“.
„Als ich diesen üblen Kater hatte...“.
Tom konnte seine Unmut nicht verstecken.
„Hat er es ausgenutzt?“.
„Nein, hat er nicht. Ich wollte es auch...“.
Mia wusste es nicht wirklich. Sie hatte einen Filmriss und konnte sich eigentlich nur noch an den morgen erinnern. Der war schließlich peinlich genug.
Sie sah Toms fragendes Gesicht und fühlte sich als müsste sie sich verteidigen.
„Man Tom es ist egal. Es ist passiert und ende...“.
„Nein! Warum erzählst du mir das dann?“.
„Habe ich dir doch gesagt! Weil ich völlig verwirrt bin...“.
Mias Augen schwammen erneut vor Tränen. Normalerweise hätte Tom Mia in den Arm genommen, aber die Tatsache das sie ihm gerade erzählt hatte, dass sie mit Sverre im Bett gewesen war, ließ ihn nicht los.
Beide Freunde saßen einige Zeit nebeneinander da und sagten kein Wort. Beide waren in ihren Gedanken vertieft.

Mia bereute Tom von der Nacht mit Sverre erzählt zu haben. Klar sie waren beste Freunde und hatten über das Thema Sex schon oft mit einander gesprochen. Mia wusste genauso wie Tom über sie, von seinem Sexleben Bescheid. Aber nun? Sie hatte ihm doch nicht mehr erzählt als vorher auch. Aber bisher waren sie beide nicht in dieser Situation, dass sie drauf und dran waren gemeinsam im Bett zu landen. Hätte sie lieber schweigen sollen?

Als Tom mit bekam, dass Mia ihre Lippe erneut malträtierte, wusste er das ihr das alles gerade nicht leicht fiel. Sie hatte ja recht damit, dass sie beide momentan darauf zu steuerten mit einander im Bett zu landen. Die Tatsache machte Tom wenig Sorgen. Viel mehr Sorgen machte es ihm, dass er merkte das er eifersüchtig auf Sverre war, nur weil dieser mit Mia im Bett gewesen war. Nachdem Tom bewusst geworden war, dass es genau das war was er mit Mia wollte, sprang er auf und verschwand.
Mia konnte gar nicht so schnell reagieren. Nachdem sie auch aus dem Bad kam, stand Tom bereits angezogen im Flur.
„Wohin willst du?“.
„Nach Hause!“.
„Aber ich denke da willst du nicht hin?“.
„Will ich auch nicht, aber es ist besser wenn ich nicht hier bleibe...“.
„Wieso? Du rennst doch nur weg...“.
„Ich? Nein, ich bewahre uns nur davor unvernünftig zu sein...“.
„Sind wir beide nicht sowieso unvernünftig?“.
„Ja, aber nicht in dem Sinne...“.
„Dann... dann lass uns auch in dem Sinne unvernünftig sein!“.
Tom schaute Mia überrascht an. Sie selbst war ebenso von ihrer Äußerung überrascht, aber sie wollte nicht dass Tom ging. Er sollte hier bleiben – bei ihr. Da Tom keine Anstalten machte sich zu bewegen, ging Mia auf ihn zu und schob ihm seien Jacke von den Schultern.

In Toms Kopf arbeitete es in Hochtouren. Er wusste nicht, was er von dem halten sollte was Mia ihm gerade gesagt hatte. Meinte sie es ernst? Oder war es für sie nur ein Spiel? Nur Spaß? Im Normalfall hätte er es gewusst, aber was war momentan zwischen ihnen schon normal? Nichts – absolut gar nichts.
„Mia stopp...“. Tom sah seine beste Freundin kopfschüttelnd an. „...ich fahre lieber nach Hause. Es ist besser. Ich will unsere Freundschaft nicht auf´s Spiel setzen, nur weil wir etwas unüberlegtes tun...“.
Mia schaute ihn an und begann schließlich zu nicken.
„Sehen wir uns am Wochenende?“.
„Ich weiß nicht, ob ich Training habe, aber wenn dann bin ich sowieso in Asker...“.
„Ja, wir werden es dann ja sehen. Ich komme jedenfalls nächstes Wochenende nach Hause...“.
„Gut, bis dann...“.
Tom nahm Mia zum Abschied in den Arm und verschwand dann.

Bis zum Wochenende herrschte zwischen Mia und Tom erneute Funk stille. Aber dies störte beide wenig, denn beide hingen die meiste Zeit ihren Gedanken nach. Allerdings sahen sich beide am Wochenende nicht, da Tom zum Training in Lillehammer war.
Da Tom am nächsten Wettkampf wieder teilnahm, sahen sich die Freunde erst den Sonntagabend, als er wieder kam. Mia lag gerade in der Badewanne, als Tom in das Badezimmer geplatzt kam.
„Oh, sorry ich habe gedacht du bist nicht da...“.
Mia schaute Tom nur an, während er versuchte seine Blicke von Mia fern zuhalten – was ihm misslang. Da Mia es generell liebte mit extrem viel Schaum zu baden, sah Tom nur ein Knie was aus dem Wasser schaute und alles ab ihren Schultern aufwärts. Aber dennoch allein das Bewusstsein, dass Mia dort nackt im Wasser lag, reichte ihm. Als sich Tom doch von Mias Anblick loseisen konnte, verschwand er im Wohnzimmer.
Einige Zeit später tauchte Mia dort im Bademantel auf und ließ sich neben Tom auf der Couch nieder.
„Hallo übrigens. Wenn du etwas essen willst, ich habe noch Nudeln in der Küche...“.
„Nein, danke. Ich habe vorhin am Flughafen etwas gegessen...“.
„Okay, und wie war es?“.
„Gut soweit. Bin zehnter und neunter geworden...“.
„Schön!“.
Mia lächelte Tom an.
„Und was hast du gemacht?“.
„Gelernt und deswegen tut mir auch wieder mein ganzer Nacken weh...“.
„Hm, soll ich dich massieren?“.
„Ja, wenn du magst!“.
„Sicher, sonst hätte ich dir das nicht vorgeschlagen...“.
Mia lächelte Tom erneut an, drehte Tom ihren Rücken zu und zog ihren Bademantel ein Stück von den Schultern runter. Als Tom realisierte, dass Mia kein BH trug musste er schlucken, denn damit hatte er nicht unbedingt gerechnet. Sicher, sie war gerade aus der Badewanne gekommen, aber trotzdem. Je länger Tom Mias freien Nacken vor Augen hatte, desto weniger konnte er sich beherrschen.

Mia war fast wie weggetreten von Toms Massage, außerdem gefiel es ihr Toms Finger zu spüren. So hatte Mia eine Gänsehaut bekommen, bevor sie überhaupt realisieren konnte was Tom tat, denn dieser hatte angefangen sich von einem Schulterblatt zum anderen einen Weg zu küssen. Dieser merkte sofort, dass sie etwas an Mias Haltung geändert hatte und hörte so auf. Als sich Mia zu Tom drehte, hatte dieser seine Augen geschlossen und seine Haare fielen ihm in Gesicht. Mia strich ihm die Haare aus dem Gesicht und sprach ihn an.
„Mach die Augen auf Tom!“.
Dieser tat dies, aber bereute es zu gleich. Dadurch dass sie Mia zu Tom gedreht hatte, war ihr Bademantel aufgeklafft und ließ Tom nun Einblicke gewähren, die für ihn momentan nicht sonderlich förderlich waren. Mia brauchte eine Weile um zu realisieren in welche Richtung Toms Blicke gingen. Als sie den Bademantel wieder enger zog, fühlte sich Tom ertappt und schloss die Augen. Er machte sich auf eine Standpauke von Mia gefasst, aber diese fand Toms verhalten gerade viel zu süß als das sie meckern wollte. Außerdem wollte sie die Stimmung die gerade zwischen ihnen herrschte nicht vermiesen. Sie setzte sich erneut ein wenig anders hin und strich Tom vorsichtig die Konturen seines Gesichtes nach. Als dieser die leichten, vorsichtigen Berührungen nicht mehr aushielt, nahm er Mias Hände in seine und sah sie an. In seinen Augen lag so viel verlangen, dass Mia schlucken musste. Sie wollte etwas zu Tom sagen, doch bevor sie auch nur ein Ton raus bekam, hatte sich Tom vorgebeugt und Mia geküsst. Er hatte eigentlich nur vorgehabt Mia zum schweigen zu bringen, daher war er um so überraschter als diese den Kuss intensivierte und ihre Zunge mit ins Spiel brachte. Beim ersten zusammentreffen ihrer Zungen konnte Tom ein leises auf stöhnen nicht vermeiden. Kurzzeitig öffnete Mia ihre Augen, aber verlor sich sofort wieder in diesem Kuss und schloss sie somit wieder. Als sie sich schließlich von einander lösten, ließ sich Mia gegen Tom fallen, der so nach hinten kippte. Beide Freunde hatten leicht gerötete Wangen, aber es störte keinen von ihnen. In dieser Position blieben sie liegen und schliefen somit aneinander gekuschelt auf dem Sofa ein.

Als Mia am morgen wach wurde und einen Blick auf ihre Uhr an der Wand geworfen hatte, sprang sie auf. Sie hatte verschlafen. Fluchend verschwand sie erst im Badezimmer und dann in ihrem Zimmer sich anziehen. Tom war zwischenzeitlich ebenfalls wach geworden und stand ziemlich verschlafen im Flur. Als Mia ihren besten Freund so sah, musste sie lächeln. Dieser bekam dies mit und machte einige Schritte auf sie zu, um Mia in seine Arme zuschließen.
„Willst du nicht einfach zu Hause bleiben?“.
„Das ist meine einzige Vorlesung heute und wenn ich mich nicht beeile dann, komme ich...“.
Tom ließ Mia nicht ausreden. Er hatte gestern ein Mittel entdeckt, wie er sie sicherlich zum schweigen bringen konnte. Die Situation jetzt war eine andere als gestern, aber dennoch hatte er das Verlangen Mia küssen zu müssen. Ehe er weiter drüber nachdenken konnte, hatte er bereits seine Lippen auf die von Mia gelegt. Diesmal war er es, der den Kuss augenblicklich vertiefte, als er merkte dass sich Mia entspannte. Während des Kusses fuhr Mia mit ihrer Hand über Toms Rücken und kroch schließlich unter sein Shirt. Auch als der Kuss beendet war, ließ Mia ihre Hand dort und malte kleine Kreise auf Toms Haut.
Nach einiger Zeit löste sich Tom von Mia und schaute sie an.
„Was machen wir beide heute noch?“.
„Weiß nicht. Zur Uni brauche ich nun auch nicht mehr. Aber fährst du nicht zurück nach Asker?“.
„Nein, lohnt sich nicht. Wir fliegen bereits morgen Vormittag nach Deutschland, wegen der Skiflugweltmeisterschaft. Also, wäre ich heute Abend sowieso wieder hier bei dir...“.
„Okay, dann wäre ich spontan für shoppen...“.
„Einverstanden! Dann können wir in der Stadt auch frühstücken – ich lade dich auch ein, ja?“.
Nach kurzem zögern nickte Mia.
„Fein, aber vorher gehe ich duschen...“.

Obwohl die beiden Freunde bereits am Vormittag in die Stadt gefahren waren, kamen sie erst am Abend wieder in Mias Wohnung. Dort ließ sich Mia ohne Umschweife mit dem Kommentar `ich kann nicht mehr´ auf ihre Couch fallen. Tom grinste sie nur an, denn im Gegensatz zu ihr war er noch fit.
„Ich bin dann in der Küche!“.
„Stopp! Wir wollten doch zusammen kochen...“.
„Dann komm!“.
„Ich kann aber nicht mehr stehen...“.
„Du, es gibt da so eine Erfindung die nennt man Stühle. Da kann man sich drauf setzen – auch beim Gemüse schnippeln“.
Mit einem grinsen verschwand Tom und bekam so nicht mit, wie Mia ihm die Zunge raus streckte. Als sie schließlich in der Küche erschien, blieb sie in der Tür stehen, denn Tom war bereits voll kommend im kochen vertieft. Als er seinen Pullover auszog, realisierte er Mia in der Tür und warf ihr den Pullover an den Kopf.
„Blödmann!“.
„Ich doch immer“.
Mia wollte Tom den Pullover ebenfalls an den Kopf werfen, als ihr auffiel welchen er bereits den gesamten Tag trug – Fridolin. Da Tom ihre Hilfe nicht zu brauchen schien, verschwand sie erneut im Wohnzimmer. Dort saß sie und dachte nach. Mia ließ den gesamten Tag Revue passieren. Beide hatten ihren Spaß gehabt und waren miteinander umgegangen wie immer. So konnte sie nur vermuten, ob Tom den Pullover absichtlich getragen hatte oder nicht. Aber ihr war es momentan auch nicht so wichtig. Wichtiger war es ihr, dass sie sich den gesamten Tag verstanden hatte und ihren Spaß hatten.

Am nächsten Tag, brachte Tom Mia zur Uni, bevor er selbst zum Flughafen fuhr. Dort begegnete er, nachdem sein ganzen Gepäck aufgegeben war, einen grinsenden Anders.
„Hey, was denn mit dir los?“.
„Och nichts. Aber hast du heute noch in keine Zeitung geschaut?“.
„Nein, wieso auch?“.
Während Tom ihn verwirrt an sah, kramte dieser eine Zeitung aus seinem Rucksack.
„Die Klatschseite ist das interessante!“.
Tom schlug diese Seite auf und schaute wie vom Donner geschlagen auf das Bild, welches ihn und Mia zeigte. Während Tom den kurzen Text hastig überflog, zeigte seine Reaktion Anders einiges.
„Also ist nichts dran an dem was sie schreiben?“.
„Nein, wir waren gestern nur shoppen und hatten unseren Spaß dabei. Zwischen uns läuft absolut gar nichts...“.
Das Tom gerade seinen Teamkameraden anlog, war ihm egal. Anders musste schließlich nicht alles wissen.
Aber was lief auch zwischen ihm und Mia? Aus den beiden Küssen war nichts weiter geschehen. Gut, sie waren – wie das Foto auch bewies – gestern beim einkaufen Hand in Hand gelaufen. Aber dies waren sie schon so oft und Tom konnte sich auch gar nicht mehr dran erinnern wie es dazu gekommen war. Es war einfach zwischenzeitlich passiert und es hatte keinen von ihn beiden gestört. Als die beiden Springer zu den anderen gelangten, durfte sich Tom gleich einen Spruch von Björn an hören, der natürlich das Bild in der Zeitung auch gesehen hatte.
„Na, wer ist die Blonde?“.
„Mia! Der ganze Artikel ist Schwachsinn...“.
„Sag es nicht uns. Sag das lieber der VG...“.
Tom warf Roar einen genervten Blick zu. Auf solche Ratschläge konnte er generell verzichten. Er zögerte kurz und zog dann sein Handy aus der Tasche. Ihm war der Gedanken gekommen Mia davon etwas zusagen. Zwar konnte man sie auf dem Foto nicht sonderlich gut erkennen, aber trotzdem fand er sollte sie Bescheid wissen.

Mia saß gerade in einer mehr als langweiligen Vorlesung als sie die Nachricht von Tom bekam. Beim ersten Lesen hatte sie gar nicht verstanden was Tom versuchte ihr mitzuteilen, aber nach erneutem lesen entfuhr ihr ein leises `oh´ was Caro neben ihr mitbekam. So dauerte es auch nicht lange und Mia bekam ein Zettel von ihr rüber geschoben.
`Was los? Du guckst so komisch...´.
`Nichts weiter! War gestern mit Tom shoppen und wir haben miteinander herum gealbert. Na ja jetzt spekuliert die VG wer ich bin und ob ich mit Tom zusammen sei´.
`Wie dann bist du das auf dem Bild? Ich zeige dir die Zeitung später ja?´.
`Okay!´.
So konnte Mia das Ende der Vorlesung nicht mehr erwarten. Sie war neugierig auf das Bild und den Text dazu. Kaum waren Caro und Mia in der Mensa, holte die andere die Zeitung aus ihrer Tasche, schlug besagte Seite auf und legte sie vor Mia hin. Als Mia das Bild sah, musste sie grinsen. Nachdem auch sie den Text gelesen hatte, schüttelte sie den Kopf.
„Das ist absoluter Schwachsinn! Zum Glück erkennt man mich nicht deutlich...“.
„Mmh, das wird dein Vorteil sein...“.
„Ja, ansonsten wären hier schon Reporter der VG aufgetaucht...“.
„Oder die sind bei deiner Wohnung!“.
„Bitte nicht! Darauf kann ich echt verzichten. Nur Tom tut mir Leid...“.
„Wieso?“.
„Der wird der Presse in Deutschland ausgesetzt sein. Zumal VG auch noch deren Sponsor ist...“.
„Aber wenn er nichts sagt, können sie auch nichts schreiben...“.
„Hm, oder sie nehmen es als Zustimmung...“.

Wie Mia befürchtet hatte, war Tom den Fragen der VG ausgesetzt. Schon in Oslo am Flughafen versuchten sie eine Stellungnahme von ihm zu bekommen. Die Reporter gingen davon aus, dass `diese Frau´ der Auslöser für seinen Leistungsabfall gewesen war. Wie recht sie hatten wussten sie ja nicht. Aber Tom schwieg zu dem Thema. Er wusste auch nicht was er sagen sollte. Mia und er waren nur Freunde. Nur Freunde?
Den gesamten Flug über war Tom in seine Gedanken vertieft. Er musste feststellen das er über den Bericht nicht einmal sauer war. Er entsprach leider nur nicht der Wahrheit. Das war die Tatsache die ihn störte. Er wollte sagen können, dass Mia nicht nur seine beste Freundin war, sondern sie sollte seine Freundin sein. Tom wurde schlagartig bewusst, dass er sich in Mia verliebt hatte.

Zu Hause machte sich Mia immer noch Gedanken über den Bericht. Das sie aus diesem Bild so eine Geschichte machten wunderte sie. Es hatte doch bisher wesentlich eindeutigere Situationen zwischen ihnen gegeben, die sich für solch eine Geschichte bessere eignen würde. Aber – wenn Mia es zugab – bei den Springen war sie nie nur mit Tom zusammen gewesen. Sie hatte sich den anderen gegenüber genauso verhalten wie Tom. Da gab es eigentlich nichts, was auf so etwas hin gedeutet werden konnte. Inständig hoffte sie nur, dass niemand so schnell heraus bekam, dass sie die Frau auf dem Foto war. Jetzt, wo die nächsten Wochen die Prüfungen waren, brauchte sie nicht auch noch solche Probleme.
Mia machte gerade eine Lernpause, als ihr Handy klingelte. Nach einem kurzen Blick auf das Display nahm sie das Gespräch an.
„Na, du Casanova!“.
„Jetzt fang du nicht auch noch so an. Björn und Anders nerven mich schon die ganze Zeit...“.
„Es sollte nur ein Witz sein...“.
„Hm, ja. Bei dir ist noch kein Reporter aufgetaucht oder?“.
„Nein, ich bin ja nun auch nicht sonderlich gut zuerkennen auf dem Bild...“.
„Hm, sei froh...“.
„Nerven die dich mit fragen?“.
„Mmh, aber Mika hat für mich jetzt ein Presse verbot verhängt. Also, müssen sie ab sofort wen anders mit den sinnlosen Fragen löchern...“.
„Dann kannst du ja beruhigt sein...“.
„Mmh... Wie läuft es mit dem lernen?“.
„Ganz gut! Du hast mich ja gerade in einer Lernpause erwischt...“.
„Dann habe ich ja Glück gehabt...“.
„Mmh,hast du! Aber ich hätte den Anruf auch angenommen, wenn es nicht der Fall gewesen wäre...“.
Das Telefonat zwischen ihnen verlief eigentlich wie immer. Es passierte nichts besonderes, aber dennoch breitete sich bei Mia ein Gefühl aus welches sie nicht deuten konnte. Die beiden Freunde wollten sich gerade verabschieden, als Mia es am anderen Ende rascheln hörte und wenig später Björn sich meldete.
„So Butter bei den Fischen, was ist dran an dem Bericht?“.
„Oh Björn! Da ist nichts! Die haben sich da irgendetwas aus den Fingern gesaugt!“.
„Hm, okay ich hätte es eh nicht geglaubt...“.
„Na dann. Kann ich dann Tom wieder haben?“.
„Nein, geht gerade nicht...“.
„Wieso nicht?“.
Ohne Mia zu antworten legte Björn einfach auf. Darüber wunderte sich Mia schon gar nicht mehr, denn so hatte er bisher eigentlich jedes Telefonat was sie miteinander geführt hatten beendet.

Dadurch das Mia so viel lernen musste, bekam sie von den Skifliegen nicht besonders viel mit. Von Tom hörte sie auch nicht sonderlich viel, da dieser einfach zu viel um die Ohren hatte.
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde Mia durch ein poltern geweckt. Im ersten Moment hatte sie gedacht, dass sie das geträumt hatte, aber da sie dann jemanden fluchen hörte, wusste sie das Tom da war. So stand sie auf und ging in den dunklen Flur. Weder im Badezimmer, noch im Wohnzimmer oder in der Küche brannte licht, so tastete sich Mia zum nächsten Lichtschalter vor. Als sie diesen betätigte, kam kein Licht – Birne defekt. Sie wollte sich gerade zum nächsten Lichtschalter wenden, als Tom sie festhielt und in seine Arme zog. Mia schloss ihn ebenfalls in ihre Arme und stellte dabei fest, dass er bis auf seine Boxershorts nichts mehr trug.
„Warum hast du dich im Dunkeln umgezogen?“.
„Weil ich nicht weiß wo deine Sicherungen liegen, ich dich deswegen eigentlich nicht wecken wollte, aber hier geht gar kein Licht gerade...“.
„Oh!“.
Mia löste sich von Tom und ging in Richtung Wohnungstür, denn dort lag ihr Sicherungskasten. Nachdem sie die Kippschalter alle angemacht hatte, brannte in der gesamten Wohnung das Licht wieder. Als Tom Mia nun sah, musste er anfangen zu grinsen, denn ihr Haare standen in alle Richtungen ab.
„Lach nicht! Ich gehe wieder schlafen...“.
Damit verschwand sie in ihrem Zimmer. Kurze Zeit später kam Tom ebenfalls zu ihr ins Bett gekrochen und Mia musste feststellen, dass er sich nun doch ein T-Shirt übergezogen hatte. Durch das Bedürfnis mit Mia kuscheln zu müssen, zog Tom sie gleich in seine Arme. Mia störte dies nicht, so legte sie Tom eine Hand auf den Bauch. So neben Tom liegend, konnte Mia nicht mehr einschlafen.
„Wie war das Fliegen? Ich habe es wegen dem Lernen nicht gesehen...“.
„Hm, das Einzel war nicht so pralle. Nur platz 17. Aber im Team haben wir Silber geholt...“.
„Cool! Glückwunsch!“.
Im ersten Moment wollte Mia ihm einen Kuss aufdrücken, aber ließ dies dann doch. Als sie schließlich von Tom nur noch gleichmäßige Atemzüge vernahm, drehte sie sich etwas, als Toms griff auch gleich enger wurde. Also blieb sie so liegen und fand dann auch irgendwann in den Schlaf.

Am morgen war Tom noch am schlafen, als Mia zur Uni musste. Sie war nur ungern aufgestanden, aber sie musste aufstehen schließlich schrieb sie eine Klausur.
Nach der Klausur schaltete sie ihr Handy ein und bekam gleich eine SMS.
`Melde dich wenn du fertig bist. Hole dich dann ab. Einverstanden? Tom´.
Mia schrieb ihm grinsend zurück.
`Wie denn zu Fuß? Habe mir dein Auto geliehen, sonst wäre ich nicht mehr pünktlich gekommen. Mia´.
Als Mia wenig später ihre Wohnung betrat, war Tom gerade dabei den Kochlöffel zu schwingen. Er hatte nicht mit bekommen, dass Mia zurück war, da er das Radio recht laut aufgedreht hatte und mitsang. Nachdem Mia ihre Tasche zum Schreibtisch gebracht hatte, ging sie in Richtung Küche und beobachtete Tom eine Weile, bevor sie hinter ihn trat und ihre Arme um seinen Bauch schlang. Tom der damit nicht gerechnet hatte, erschrak im ersten Moment, aber entspannte sich so gleich auch.
Gegen Abend verabschiedete sich Tom von Mia, denn er fuhr nach Asker.
„Wann sehen wir uns wieder?“.
„Na in Lillehammer bei den Springen oder?“.
„Nein, ich kann doch dies Jahr nicht kommen wegen den Klausuren...“.
„Oh, aber in Oslo bist du dabei oder?“.
„Klar!“.


So sahen sich die Freunde auch nicht bis zu den Springen in Oslo. Durch die Telefonate mit Tom, wusste Mia auch bereits, dass er für sie eine Akkreditierung in Oslo besorgt hatte. Somit konnte sie das Springen von überall aus ansehen.
Am Abend, wo das Springen in Lillehammer statt gefunden hatte, hatte es sich Mia gerade auf der Couch bequem gemacht. Sie wollte nur gammeln, entspannen, die schlechte Laune vertreiben und sonst nichts tun. Aber daraus wurde nichts, da es bei ihr Sturmklingelte und wenig später Tom, Vili, Terje, Jon und Anders in Mias Wohnzimmer standen.
„Was macht ihr denn hier?“.
Bevor Mia eine Antwort bekam, machten es sich alle bei ihr im Wohnzimmer bequem.
„Darauf warten das du dich anziehst und wir dich mitnehmen können...“.
„Und wohin?“.
„Mit zu uns ins Hotel den Bus weg bringen und dann Party machen...“.
„Habe ich irgendetwas verpasst?“.
„Jetzt sag nicht du hast nichts vom Springen mitbekommen?“.
„Nein, wie denn auch wenn ich um die Uhrzeit die dämliche Klausur schreiben musste?“.
Tom zog eine Augenbraue hoch. Mia hatte schlechte Laune und das verhieß eigentlich nichts gutes bei ihr. Und das zeigte sich auch sofort. Die anderen hatten natürlich nicht mitbekommen das Mia schlecht gelaunt war und redeten so weiter munter durcheinander und auf sie ein. Irgendwann reichte es Mia und ihr platzte der Kragen.
„Boah, haltet alle eure Klappe! Ich habe keine Bock mit zukommen! Da ist die Tür und tschüss!“.
Die Jungs sahen sie alle überrascht an, da sie Mia so nicht kannten. Aber ihr war es egal und sie verschwand in ihrem Schlafzimmer. Als sie wenig später ihre Wohnungstür ins Schloss fallen hörte, war sie erleichtert. Das war das letzte gewesen was sie gebrauchen konnte. Fünf aufgedrehte Kerle – nein das waren ihr schon fünf zu viel und im Hotel wären noch mehr gewesen. Nein danke! Wobei Tom gerne hätte bleiben können. Tom... Mia hätte ihren besten Freund gerade sehr gerne bei sich. Einfach nur, dass jemand da war.
Mia seufzte und ließ sich auf ihr Bett fallen. Gerade in dem Moment öffnete sich ihre Tür und Tom kam rein.
„Darf ich?“.
Mia richtete sich auf und schaute ihn verwundert an, da er genauso unsicher aus sah wie sich seine Stimme angehört hatte.
„Sicher!“.
So setzte sich Tom zu Mia auf das Bett.
„Was ist los, dass du so schlecht drauf bist?“.
Mia sah Tom an. Sie wusste es selbst nicht warum sie so mies drauf war. Wie immer wenn Mia nachdachte kaute sie auf ihrer Lippe. So entschloss sich Tom seine Freundin in den Arm zunehmen.
„Was ist los Mia?“.
„Ich weiß es doch selbst nicht. Es ist heute einfach nicht mein Tag. Und dann kamt ihr und...“.
„Hm, soll ich gehen?“.
„Nein! Ich mag von dir im Arm gehalten werden...“.
Tom grinste in sich hinein. Er hätte zwar auch gerne Party mit den anderen gemacht, aber hier bei Mia zu sein schien ihm gerade viel wichtiger. Sie schien irgendetwas zu haben. Während Tom nachdachte, fing er unabsichtlich an Mia den Rücken zukraulen. Diese genoss dies, denn die Berührungen lösten ein angenehmes kribbeln aus. Das selbe tat Mia auch bei Tom, wo es die selben Auswirkungen hatte.

Nach einiger Zeit hielt Mia inne und schaute Tom an. Sie wusste selbst nicht woher es kam, aber sie hatte das verlangen Tom küssen zu müssen. Im nächsten Augenblick spürte er Mias Lippen auf seinen. Es war ein kurzer vorsichtiger Kuss, der aber reichte um Tom die Sinne zu rauben. Tom ließ Mia los und wollte aufstehen, als Mia ihn festhielt.
„Bleib hier ja?“.
„Mia ich...“.
Tom hielt inne, er konnte jetzt nicht abhauen. Aber würde er hier bei Mia bleiben, könnte er für nichts garantieren. Da war sich Tom sicher. Während Tom noch mit sich haderte zog Mia ihn wieder zu sich und küsste ihn erneut. Dies brach Toms letzten Widerwillen und er ließ sich auf den Kuss ein. Als sie sich von einander lösten, schauten sie sich in die Augen. Tom verlor sich völlig in ihren grünen Augen. Mia ließ ihre Hände unter Toms Pullover verschwinden, was diesen dazu ermutigte dies ebenfalls bei ihr zu tun. Nur eine kurze Zeit hielt Mia diese neuerlichen Berührungen auf dem Rücken aus, sodass sie sich auf den Rücken drehte. Seine Hand rutschte so auf ihren Bauch und zog den Pullover dabei hoch.
Einige male kreiste Tom mit seinen Fingern um Mias Bauchnabel, bevor er einige Küsse dort platzierte. Mia hatte damit nicht gerechnet und zog so scharf Luft ein. Während über Toms Lippen ein lächeln huschte, schob er den Pullover immer weiter hoch und küsste die frei gewordene Haut. Als er bei ihrem BH angekommen war, schaute Tom auf. Er war sich nicht sicher, ob er weiter gehen sollte und ob er dies von Mias Seite aus durfte. Allerdings nahm Mia ihm die Entscheidung ab, da sie sich den Pullover über den Kopf zog und Tom zu sich, um ihn erneut zu küssen. Da Mia ihm während des Kusses den Pullover hoch gezogen hatte, entledigte er sich ihn nun. Bevor Tom sich versah, hatte Mia mit ihm die Position getauscht und bedeckte nun seinen Oberkörper mit küssen.
Nachdem Mia an seinem Hosenbund mit den Küssen angekommen war, küsste sie sich einen Weg wieder nach oben, wo sich schließlich ihre und Toms Lippen trafen. Beide verloren sich in dem neuerlichen Kuss. Während Mia sich neben Tom mit den Händen abstützte, ließ dieser seine während des Kusses auf Wanderschaft gehen. Er harkte den BH auf, der langsam an ihren Armen herunter rutschte und schließlich, nachdem Mia einen Arm heraus gezogen hatte, auf seinem Oberkörper lag. Nach einem neuerlichen Positionswechsel fuhr Mia Tom über den Rücken und durch die Haare, während er sich ihren Brüsten widmete. Unterdessen ließ Tom sein Hände dazu auf Wanderschaft gehen und zog Mia so ihre Jogginghose immer weiter hinunter. Als Tom sie schließlich wieder auf den Mund küsste, machte sich Mia sich an seiner Hose zu schaffen – erst den Knopf, danach den Reißverschluss. Dann, mit einem Ruck, zog sie ihm die Hose aus. Tom schaute sie erstaunt an, aber ließ sich gleich wieder von einem Kuss gefangen nehmen. Erneut ließ Tom seine Hände auf Wanderschaft gehen, so dass Mia scharf die Luft einzog, als er seine Finger in ihrem Höschen verschwinden ließ. Wenig später fiel erst Mias Höschen auf den Boden und kurz darauf Toms Shorts. Beide ließen ihre Blicke über den Körper des jeweiligen anderen gleiten, bevor sie sich erneut in einem Kuss verloren. Während des Kusses rutschte Tom zwischen Mias Beine und drang wenig später in sie ein.
Tom lag neben Mia. Er brauchte einige Zeit um wieder klar denken zu können. Aber er wollte Mia ebenfalls einen Orgasmus bescheren wie er ihn auch gehabt hatte. So ließ er seine Lippen auf ihre gleiten, schnappte nach ihrer Unterlippe und zog mit den Zähnen vorsichtig daran bis er sie losließ und mit der Zunge besänftigend darüber fuhr. Gleichzeitig um fuhren seine Hände ihre Brüste, glitten über ihren Körper, massierten ihre Oberschenkel. Langsam küsste er sich erneut einen Weg Mias Körper hinunter und schob sanft ihre Oberschenkel auseinander und glitt mit seiner Zunge dazwischen.

Als Mia am morgen wach wurde, musste sie feststellen dass Tom bereits weg war. Ein Blick auf ihren Wecker sagte ihr, dass es bereits halb eins war und Tom sicherlich schon an der Schanze war.
Tom. Beim Gedanken an ihn stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie hatten mit einander geschlafen – gestern – hier in ihrem Bett.
Nachdem Mia sich dazu entschlossen hatte zu frühstücken und in die Küche gegangen war, blieb sie erstaunt in der Tür stehen. Auf dem Küchentisch lag eine Brötchentüte und ein Zettel daneben.
`Guten Morgen! Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich wollte dich nicht wecken, als ich los musste da du so süß aussahst. Lass dir die Brötchen schmecken, mir haben sie geschmeckt, auch wenn ich lieber mit dir gemeinsam gefrühstückt hätte. Freue mich schon dich später zu sehen. Bis dann. Tom´.
Mia las den Zettel einige male, wobei sich ein immer breiter werdendes Lächeln auf ihre Lippen stahl. Es war einfach zu süß von Tom, extra Brötchen zu holen für ein gemeinsames Frühstück und sie dann doch nicht zu wecken. Mit ihren Gedanken völlig wo anders, bekam Mia nicht mit dass ihre Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Sie hatte gerade in der Brötchentüte ein Croissant entdeckt gehabt und wollte sich aus dem Küchenschrank Nutella holen, als sich zwei Hände um ihren Bauch schlossen und sie nach hinten gezogen wurde. Mia ließ das Nutellaglas Nutella sein, drehte sich ein wenig sodass sich ihre und Toms Lippen fast automatisch fanden. Nachdem sie sich von einander gelöst hatten, schauten sich die Freunde an.
„Was machst du hier?“.
„Dir dein Akkreditierung bringen und mein Autoschlüssel hier lassen. Du kannst nachher damit zur Schanze fahren. Die anderen holen mich hier ab...“.
„Hast du ärger bekommen?“.
„Das ich hier geschlafen habe?“. Als Mia nun nickte konnte sich Tom ein grinsen nicht verkneifen. „Nein, ich bin zwar etwas zu spät beim Frühstück erschienen, aber das machte auch nichts. Ich hatte ja schon gefrühstückt...“.
„Ja, und du hättest mich ruhig wecken können...“.
„Wollte ich aber nicht...“.
„Hm...“.
Mia löste sich aus Toms Armen, nahm das Nutellaglas und ihr Croissant und beschmierte dies. Danach hielt sie es Tom hin, der davon ab biss.
„Wann kommen die anderen?“.
„Weiß nicht genau. Wenn sie vorm Haus sind, wollte mich Anders anklingeln...“.
„Okay, was mir gerade einfällt wie hast du eigentlich in Lillehammer abgeschnitten?“.
Auf diese Frage hatte Tom schon seit gestern gewartet. So begann er augenblicklich zu strahlen.
„Na ja, meine eigentliche Siegesparty habe ich verpasst, aber unsere fand ich viel besser...“.
Bevor Mia irgendetwas sagen konnte, hatte sich Tom zu ihr gewandt und küsste sie wieder.
„DU hast gewonnen?“.
Das strahlen von Tom steckte Mia an, die aber daraufhin gleich traurig wurde.
„Hey, was los?“.
„Ich wollte doch dabei sein, wenn du das erste mal gewinnst. Jetzt tust du das sogar in Norwegen und ich musste diese scheiß Klausur schreiben...“.
„Dafür kannst du doch nichts Mia! Beim nächsten mal wirst du es sehen, wollen wir wetten?“.
Tom zog Mia in seine Arme, die sich gleich an ihn an duckte. Mia sprach irgendetwas in seine Jacke, was er aber nicht verstand und so nach fragte.
„Deine Jacke ist scheiße...“.
„Ach ja? Wieso? Ich kann sie auch ausziehen!“.
„Weil sie so dick ist und ja zieh sie aus...“.
Schon während Mia sprach hatte sie den Reißverschluss aufgemacht, sodass Tom nur noch heraus schlüpfen musste.
„So besser?“.
„Mmh...“.
Nun schloss sie ihn in ihre Arme und ihre Hände krochen gleich unter seinen Pullover, was ihm ein Lächeln entlockte. Solange sie so dastanden, hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Auch wenn es die selben waren.
Beide dachten an den Bericht von der VG. Damals – vor nicht einmal mehr als drei Wochen – war nichts weiter zwischen ihnen gewesen, aber jetzt?

Die Freunde hätten so ewig zusammen stehen können, aber Toms Handy klingelte. So machten sie sich von einander los, Tom zog seine Jacke über und küsste Mia noch kurz bevor er verschwand. Diese ließ sich auf den Küchenstuhl fallen und aß ihr Croissant auf. Ihre Gedanken waren immer noch bei Tom.

Später an der Schanze, suchte Mia erst einmal Jon, Vili, Terje und Anders, denn sie wollte sich für gestern Abend bei ihnen entschuldigen. Sie konnten ja nichts dafür, dass sie schlechte Laune gehabt hatte. Die vier nahmen es ihr auch nicht weiter übel.
Während des Springens war Mia im VIP-Bereich, wo sie auch auf Toms Eltern traf. So blieb Mia einige Zeit bei ihnen, bis es ihr doch zu langweilig dort wurde und sie sich wieder auf den Weg ins Springerlager machte. Dort hockte sie mit Vili und Jon zusammen auf einem Holzbalken.
„Müsstet ihr nicht eigentlich oben sein?“.
„Nö, unser Job als Vorspringer ist für heute beendet, oder willst du uns los werden?“.
„Nein, so war das nicht gemeint...“.
„Gut, du wärst uns eh nicht los geworden...“.
„So ein Pech aber auch...“.
„Werde hier mal nicht frech Kleine...“.
„Ihr beiden könnt mir nicht drohen. Ich habe keine angst vor euch...“.
„Ach ja?“.
Bevor sich Mia versah, hatte Vili sie vom Balken in den Schneehaufen hinter ihnen geschubst. Die beiden lachten über Mia, die nun Schnee nach ihnen warf. Dies hätte sie lieber sein lassen, dann beide stürzten sich nun auf sie und luden ihr einen Haufen Schnee nach dem nächsten ins Gesicht. Als die Jungs schließlich aufhörten, rappelte sich Mia auf und schaute sie böse an, was ihr aber misslang und die Jungs erneut anfingen zulachen. Zu Mias Freude tauchten Terje, Tom, Björn und beide Anderse nun ebenfalls auf.
„Was hast du denn gemacht?“.
„Mia hat ein Bad im Schnee genommen!“.
„Es sieht er aus. Als hätte sie sich in die Hose gepullert...“.
„Ja, weißt du Terje ich bin ja noch nicht Stubenrein...“.
Da Mia Terje ohne Vorwarnung ansprang, stolperte dieser zurück, stieß gegen Björn und Anders, die sich im Gegensatz zu Terje und Mia fangen konnten und nicht im Schnee landeten.
„So jetzt bist du auch nicht mehr Stubenrein!“.
Mit einem grinsen verschwand Mia aus Terjes weit reiche, da sie mit einer Rache rechnete.

Sonntagabend nach dem Springen – welches Tom als zweiter abgeschlossen hatte – war er am überlegen wie seine Eltern nach Asker zu fahren, oder hier bei Mia in Oslo zubleiben. Beide Freunde hatten das gesamte Wochenende nicht wirklich Zeit alleine miteinander verbringen können und das war es eigentlich was er wollte. Aber er musste eigentlich nach Hause schließlich brauchte er frische Wäsche, dennoch fuhr er vorher noch bei Mia vorbei.
Diese hatte nicht damit gerechnet das Tom noch herum kommen würde und war gerade damit beschäftigt sich ihre Fotos von der Digitalkamera anzuschauen. Es waren auch noch viele von der Vierschanzentournee dabei, aber eben auch vom Wochenende. Sie hatte gerade ein Bild aufgerufen, was sie mit Tom, Jon und Vili am gestrigen Abend zeigte. Sie hatte von Tom Klamotten an, da sie gleich von der Schanze aus mit ins Hotel gekommen war und ihre Kleidung dank der Schneehaufenaktion nass gewesen war. So trug Mia Toms Fridolin – Pullover und hatte wie die anderen auf dem Foto eine Teammütze tief ins Gesicht gezogen. Alle vier machten irgendwelche Rapperposen und versuchten so ernst aus zuschauen wie es nur ging. Aber es war ihnen alles andere als einfach gefallen nicht zu lachen.
In Gedanken an gestern Abend musste Mia lachen, als Tom rein kam.
„Was lachst du?“.
„Ich musste nur an gestern Abend denken. Aber was machst du hier? Wolltest du nicht nach Asker?“.
„Ja, habe ich auch noch vor hinzufahren. Aber vorher wollte ich noch mal bei dir vorbei schauen...“.
Mia lächelte Tom an, stand auf und schloss ihn in ihre Arme. Zwischen ihnen herrschte sofort wieder die übliche Vertrautheit. Wenig später lagen beide kuschelnd auf Mias Couch und schauten fern. Tom hatte absolut nicht das verlangen nach Hause fahren zu müssen, er wollte viel lieber hier bei Mia bleiben, aber er musste wenigstens zu Hause Bescheid sagen. Als sich Tom bewegt, beschwerte sich Mia träge. Sie war kurz vorm einschlafen gewesen.
„Lass mich mal aufstehen. Ich will nur Bescheid sagen, dass ich morgen erst komme...“.
So verschwand Tom zu seiner Jacke, holte sein Handy heraus und telefonierte mit seiner Mutter. Tone kannte ihren mittleren Sohn natürlich und hatte schon damit gerechnet, dass er bei Mia war. Jetzt während der Saison war ihre Freundschaft wieder enger geworden, was Tom anscheinend gut tat. Also, sagte Tone nichts weiter dazu. Was hätte sie auch sagen sollen? Tom war schließlich erwachsen, auch wenn er sich nicht immer so verhielt.

Während Tom telefoniert hatte, war Mia in die Küche gehuscht und inspizierte nun ihren Kühlschrank, als Tom dazu kam.
„Und etwas gefunden?“.
„Nein, nichts worauf ich Hunger hätte...“.
„Was möchtest du denn essen?“.
Mia schaute Tom an, bevor sie schließlich grinsend sagte.
„Pfannkuchen à lá Tom Hilde!“.
Tom grinste seine beste Freundin ebenfalls an.
„Ach ja?“. Ein nicken von Mia. „Nur wenn Fräulein Pettersen mir hilft!“.
„Klaro! Ich helfe dir beim vernichten der Pfannkuchen!“.
Damit ging Mia einige Schritte auf Tom zu und nahm seine Hände in ihre.
„Tust du mir den Gefallen?“.
Bei dem Blick von Mia, konnte Tom gar nichts anderes tun als `Ja´ sagen. Dies quittierte sie mit einem neuerlichen lächeln. Schlussendlich machten die beiden Freunde die Pfannkuchen doch zusammen.
„Wann fliegt ihr eigentlich nach Planica?“.
„Mittwoch Vormittag irgendwann. Ich weiß die Flugzeiten mal wieder nicht...“.
„Hm, dann kommst du Dienstag nicht her oder?“.
„Nein, Terje kommt ja auch mit und so fahren wir dann gemeinsam...“.
Beide Freunde genossen den restlichen Abend und die Nacht zusammen – auch wenn nicht mehr lief als kuscheln.

Am Samstagabend war Mia mit ihren Uni Leuten in Oslo unterwegs. Sie wollten die überstandenen Prüfungen feiern. Außerdem freute sich Mia darüber, endlich wieder etwas mit Sverre zu unternehmen nach ihrem letzten Mal. Beide kamen mittlerweile wieder mit einander aus, aber dank der vielen Lernerei hatten sie keine Zeit gefunden mal wieder gemeinsam um die Häuser zu ziehen. Bis heute.
Während Mia ihren Spaß unterwegs hatte, lag Tom auf seinem Hotelbett und dachte ununterbrochen an Mia. Er musste feststellen, dass er eifersüchtig war. Mia hatte ihm davon erzählt was sie den Abend vor hatten, auch das Sverre dabei war und so kamen ihm so viele Gedanken, was Mia machen könnte, dass er nicht schlafen konnte.
Mia hatte ihren Spaß, somit war sie mit ihren Gedanken überall nur nicht bei Tom. Als Sverre irgendwann auftauchte war sie froh, denn die Kerle die Mia bisher angetanzt hatten nervten sie und so zusagen war Sverre nun ihr `Retter´ vor den Kerlen. Während Mia dachte, dass er dies aus Freundschaft tat, hatte Sverre ein anderes Ziel.
Später als Mia vom Klo wieder kam, fing Sverre sie ab.
„Was willst du?“.
Er sah sie unverwandt an und grinste.
„Soll ich ehrlich sein?“.
Mia nickte nur, aber anstatt zu antworten küsste Sverre Mia einfach. Im ersten Moment war Mia von dem Kuss überrumpelt, aber dennoch ließ sie sich drauf ein. Augenblicklich waren ihre Gedanken wie leer gefegt. Nur noch Sverre war Tatsache für sie. Den Abend blieb es nicht nur bei dem einen Kuss zwischen Mia und Sverre.

Als Mia am nächsten Tag wach wurde, spürte sie einen fremden Arm über ihrer Hüfte. Sie wusste gleich, dass es Sverres war, aber diesmal schreckte es sie nicht so ab. Viel mehr schreckte es Mia ab, dass sie es in Sverres Armen gemütlich fand. Daher gab es dies mal auch keinen überstürzten Abgang von ihr. Dies mal war es mehr als eine Bettgeschichte – zumindest von ihr aus. Beide verbrachten den gesamten Tag zusammen, so bekam Mia auch nichts vom Springen mit. Aber daran verschwendete sie gar keinen Gedanken.

So machte sie sich auch erst am Montag auf den Weg nach Asker. Zu Hause angekommen verschwand sie um gehend in ihrem Zimmer. Mia musste nachdenken. Es war alles so wirr bei ihr. Sverre und Tom. Unterschiedlicher konnten die beiden nicht sein und trotzdem hatten beide etwas anziehendes für sie, auch wenn Mia nicht wusste was es war.
Am Nachmittag war Mia zwar noch nicht viel schlauer, aber sie freute sich auf Tom. Um so erstaunter war Mats als er ihr irgendwann über den Weg lief.
„Wie? Du bist noch hier und nicht drüber bei Tom?“.
„Wie? Die sind doch schon da?“.
Da Mats nickte, grinste Mia ihren Bruder nur an, verschwand kurz in ihrem Zimmer und machte sich dann auf den Weg zu den Hildes. Dort angekommen öffnete Truls ihr die Tür. An seine Begrüßung merkte Mia gleich, dass er mit jemand anderen gerechnet hatte.
„Hey Lea... Oh Mia!“.
„Ja, ich bin es. Aber auch dir `Hallo´, wo ist dein Bruder?“.
„Welcher?“.
„Terje, wer sonst?“.
„Der ist noch nicht zu Hause und Tom ist glaube bei der Waschmaschine...“.
Die Worte Tom und Waschmaschine in einem Satz, brachten Mia zum grinsen. Um dem auf die Spur zugehen, machte sie sich auf den Weg in den Keller. Dort fand sie Tom tatsächlich bei der Waschmaschine, aber mit Tone zusammen.
„Na ihr beiden...“.
„Oh, hallo Mia!“.
„Was grinst du schon wieder so?“.
„Ach, ich habe gedacht du wagst es mal wieder alleine zu waschen...“.
„Nein, ganz sicher nicht. Eine Ladung verfärbter Wäsche reicht mir...“.
Mia streckte ihrem besten Freund die Zunge raus.

Wenig später in Toms Zimmer angekommen, schloss Mia ihren besten Freund in die Arme, wobei dieser scharf die Luft einzog.
„Was ist los?“.
„Nicht so doll...“.
„Wieso? Was ist passiert?“.
„Aus deiner Fragerei entnehme ich, dass du dir das Springen nicht angeschaut hast?“.
„Nein, ich habe lieber geschlafen“. Das es mit Sverre war, behielt Mia lieber für sich. Schließlich hatten sie vor nicht einmal mehr als einer Woche ebenfalls Sex mit einander gehabt. Diese Gedanken vertrieb Mia fix aus ihren Kopf, darüber hatte sie schon den Tag lang genug nach gedacht.
„Also, was ist mit dir los? Bist du gestürzt?“.
„Ja, aber nur halb so wild. Es sind nur Prellungen...“.
Mias Panik wich ihr ein wenig aus dem Gesicht.
„Wie denn und wo hast dich verletzt?“.
„Beim Ausfahren. Die Ski sind über einander gekommen und da ich mich so über die Weite gefreut hatte, hatte ich keine Chance. Nun ist die komplette rechte Seite eigentlich...“.
„Oh...“.
„Mmh, ist alles ganz fies blau. Schau!“.
Damit hob Tom sein Shirt hoch und Mia durfte seine blaue Seite begutachten. Vorsichtig strich sie mit ihren Fingern drüber, denn sie wollte Tom natürlich nicht weh tun. Sie war nun froh, dass sie das Springen nicht gesehen hatte, denn mit dem wissen das Tom gestürzt gewesen war, wäre sie nur nervös gewesen bis er wieder hier war.
„Das tut bestimmt extrem weh oder?“.
„Na ja, Lars hat mir Schmerzmittel gegeben und ich war vorhin hier auch schon beim Arzt. Soll mich eine Woche schonen und dann geht es wieder meinte der...“.
„Na ja du hast ja jetzt eh Urlaub oder?“.
„Mmh, die Meisterschaften nächstes Wochenende kann ich jedenfalls knicken. Aber egal, so lange ich zum Skifahren wieder fit bin!“.
„Das wirst du sicherlich. Ist ja erst in zwei Wochen...“.
„Mmh...“.
Tom hatte keine Lust darüber nachzudenken. Ihm passte es nicht, dass er nicht bei der Meisterschaft teilnehmen konnte, aber darüber nachdenken wollte er jetzt auch nicht. Viel lieber wollte er nun mit Mia kuscheln. So zog er sie einfach mit zu seiner Couch und zwischen seine Beine. Einerseits überrascht anderseits ängstlich schaute Mia ihn an.
„Schau nicht so. Wenn es weh tun würde, würde ich mich nicht mit dir so hinsetzen...“.
„Hm, stimmt...“.
So entspannte sich Mia und genoss es in Toms Armen zu liegen.
Dieser war vom Flug und allem drum und dran so geschafft, dass er irgendwann so einschlief. Als Mia dies bemerkte, machte sie sich vorsichtig von ihm los, holte sein Zudeck um ihn zu zudecken und verschwand dann nach Hause.
Zu Hause hing Mia ihren Gedanken nach. Es hatte sich gut angefühlt bei Tom in den Armen zu liegen, aber sie war die meiste Zeit mit ihren Gedanken bei Sverre gewesen. Sverre. Kurzentschlossen holte Mia ihr Handy und schrieb ihm.
`Na wie schaut es aus bei dir? Hoffe bist gut angekommen!´.
Lange hatte sie nicht auf ein Antwort von ihm warten müssen.
`Nein, ich bin noch in Oslo, fahre erst am Wochenende heim. Schön das du mir schreibst, habe schon gedacht dass es wieder so endet wie nach unserer ersten Nacht und wir nicht mehr miteinander reden...´.
Als Mia dies las musste sie schlucken. Im nach hinein hatte es ihr auch Leid getan, dass sie ihm aus dem Weg gegangen waren, aber sie hatten sich irgendwann wieder zusammen gerissen.
`Nein, dass war ja auch blöd. Wir mögen uns schließlich, außerdem so einen geilen Nachbarn hat man ja nicht immer´.
Erst nach dem sie die Nachricht abgeschickt hatte, fiel ihr auf dass es zweideutig war mit dem `geilen Nachbarn´. So war Mia auch nicht verwundert, als ihr Handy wenig später klingelte und auf dem Display `Sverre´ zulesen war. Bevor sie das Gespräch annahm, atmete Mia noch einmal tief durch.
„Ja?“.
„Ich bin also geil?“.
Es war klar gewesen das Sverre genau das als erstes fragte.
„Na ja nicht in dem Sinne, obwohl...“.
Da Mia eine Pause machte, fragte er nach.
„Obwohl was?“.
„Du bist ein geiler Nachbar in dem Sinn, dass man mit dir echt in jeder Richtung fun haben kann, aber du bist auch im Bett ein geiler Typ!“.
Damit war es raus.
„So, so...“.
Mia konnte sein schmunzeln fast sehen.
„Darf ich das Kompliment, als dass was ich es ansehe, zurück geben?“.
„Sicher!“.
„Gut, dann damit geschehen. Und Mia?“.
„Hm?“.
„Gibt es so ein Intermezzo zwischen uns noch einmal?“.
Im ersten Moment musste Mia schlucken. Im Prinzip sprach er das aus, was sie sich wünschte. Wünschte? Mia musste über sich selbst den Kopf schütteln und vergaß so fast Sverre eine Antwort zugeben.
„Bist du noch dran?“.
„Äh, ja! Du... ich...“.
„Okay, es war eine scheiß Frage...“.
„Nein...“.
„Wie nein?“.
„Keine scheiß Frage. Ich war nur nicht drauf vorbereitet...“.
„Und? Was sagst du?“.
„Ich muss erst drüber nachdenken Sverre. Das ist alles nicht so einfach. Aber du wirst eine Antwort bekommen. Versprochen...“.
Damit legte Mia ohne Vorwarnung auf. Mit geschlossenen Augen lag sie auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Es gingen ihr so viele Gedanken durch den Kopf. Gedanken über die sie im Normalfall mit Tom gesprochen hätte, aber dieser war Bestandteil der Gedanken. Aber Mia war sich sicher, dass sie mit jemanden sprechen musste und da fiel ihr momentan nur Malin wieder ein. So rief sie ihre Freundin an und machte sich wenig später auf den Weg zu ihr.

Zwischenzeitlich war Tom wieder wach geworden und ein wenig enttäuscht, da Mia nicht mehr bei ihm war. Aber was sollte sie auch hier bleiben, wenn er schlief? So spannend war es nun auch nicht. Außerdem würden sie sich sicherlich die nächsten Tage noch oft genug sehen.

Als Mia bei Malin ankam, erwartete sie ihre Freundin schon. So machten es sich die beiden Frauen in Malins Zimmer bei einer Tasse Kaffee bequem.
„So raus mit der Sprache. Was bedrückt dich?“.
Mia schaute ihr Freundin etwas abschätzend an. Hatten heute irgendwie alle ihren direkten Tag?
„Du weißt ja, dass ich mit Sverre im Bett war...“.
„Ja, dass weiß ich du hast es mir schließlich erzählt...“.
Nickend aber mit nachdenklichem Gesicht schaute Mia ihre Freundin an. Diese bekam bei Mias Anblick ein ungutes Gefühl.
„Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du schwanger von dem Kerl bist oder?“.
„Nein! Spinnst du?“.
„Ich meine ja nur. Du schaust so komisch...“.
„Na ja... Man Malin es ist alles scheiße...“.
Da Mia Tränen in den Augen standen, nahm ihre Freundin sie in den Arm.
„Was ist los Mia?“.
„Ich... ich fange am besten ganz vorne an. In Ordnung?“.
„Mmh, scheint das beste zu sein...“.
„Dass mit dem Kuss zwischen Tom und mir und dem Onenightstand mit Sverre weißt du ja. Ich bin Sverre dann erst einmal aus dem Weg gegangen, aber mittlerweile kommen wir wieder prima miteinander klar. Das ist ja auch gut so. Und du meintest ja damals, dass Tom mich den einen Abend am liebsten angesprungen hätte...“.
Malin nickte nur. Sie konnte sich denken was Mia ihr erzählen wollte, aber sie wollte es aus ihrem Mund hören.
„Na ja. Es hat weiter zwischen uns geknistert. So haben wir immer wieder miteinander gekuschelt, uns geküsst und halt all die Dinge. Letzte Woche dann, sind Tom und ich dann im Bett gelandet...“.
Während Mia ihre Augen senkte und auf den Boden schaute, sah Malin sie triumphierend an.
„Und was ist jetzt dein Problem Mia? Du schienst mir, als wärst du bis über beide Ohren in Tom verknallt...“.
„Nein, dass bin ich nicht. Ich... scheiße Malin ich habe am Wochenende wieder mit Sverre geschlafen. Nicht nur einmal. Wir sind den kompletten Sonntag nicht von einander los gekommen und ich glaube ich habe mich in ihn verliebt...“.
Ihren Ohren nicht trauend schaute Malin ihre Freundin an.
„Du und Sverre? Aber er ist doch gar nicht dein Typ...“.
„Ja, ich weiß. Aber er ist so... so anders als die anderen bisher. Vor allem er ist weit älter wie ich und... und das gefällt mir. Ich weiß bloß nicht wie es bei ihm aussieht und... und Tom ist auch so ein Problem...“.
Ihre Beine anziehend, sprach Mia weiter.
„Ich weiß auch nicht. Aber Tom strahlt auch irgendetwas aus, was mich anzieht. Aber ich liebe ihn nicht...“.
Malin merkte an ihrer Stimme, dass sich Mia selbst nicht sicher war bei dem was sie sagte. Sie verstand es, dass ihr Freundin verwirrt war, deswegen fragte sie Mia auch. „Kribbelt es? Denkst du die ganze Zeit an ihn? Hast du ihn gerne um dir? Vermisst du ihn?“.
Bei jeder Frage nickte Mia.
„Aber das ist alles auf freundschaftlicher Ebene bei mir. Vorhin als ich bei Tom war, haben wir gekuschelt aber ich war die ganze Zeit mit den Gedanken bei Sverre...“.
„Vielleicht ja auch nur, weil es so frisch ist. Schau mal, heute ist gerade mal Montag also habt ihr euch gestern die ganze Zeit gesehen und da ist doch klar, dass du noch daran denkst...“.
„Ja, vielleicht. Aber...“.
„Kein aber. Schlaf erst nochmal eine Nacht darüber und dann sehen wir weiter ja?“.
Mia nickte zwar, aber so überzeugt war sie nicht davon. Schließlich kannte sie sich und damals bevor sie mit Petter zusammen gekommen war, ging es ihr ähnlich. Nur damals hatte sie wenigstens mit Tom reden können. Tom. Tom und sie als Paar konnte sich Mia selbst gerade nicht vorstellen. Er war nun einmal schon ihr Leben lang ihr bester Freund. Sie waren durch dick und dünn gegangen und hatten sich immer unterstützt. Mia war es gewesen, die als erstes von seinem Weltcupdebüt erfahren hatte, oder von seiner Aufnahme in den A-Kader. Aber sie hatte mit Tom auch seinen großen Liebeskummer wegen Hedda und ihren wegen Petter durchgemacht. Und nun? Nun hatte sie mit ihren besten Freund Sex gehabt und sie war es gewesen die die Initiative ergriffen hatte. Von ihr selbst unbemerkt liefen Mia Tränen die Wange hinab, als Malin diese bemerkte schloss sie ihre Freundin in die Arme.

Am nächsten Tag tauchte Tom nachmittags bei ihr auf. Er hatte vor Mia zu fragen, ob sie mit zu den Meisterschaften wollte, denn selbst hatte er beschlossen wenigstens zu zuschauen, wenn eine Teilnahme schon nicht möglich war.
Mia hatte Malins Ratschlag in die tat umsetzen wollen und eine Nacht drüber zuschlafen, aber das war einfacher gesagt als getan, denn sie war in der Nacht mehr wach als alles andere.
Dies sah Tom seiner besten Freundin auch an, als er bei ihr auftauchte. Aber als er sie fragte was los sei, schaute Mia ihn eine Weile ohne etwas zusagen an. Bis sie ihn schließlich fragte, ob er sie in den Arm nehmen könnte. Tom tat dies nur zu gerne, auch hätte er sie gerne geküsst aber er riss sich zusammen. Mia schien es nicht gut zugehen und da sollte er dass was er wollte zurückstellen.
Nach einiger Zeit löste sie sich aus seiner Umarmung und schaute ihn an. Es hatte sich gut und richtig angefühlt von Tom im Arm genommen zu werden, aber trotzdem war es anders als sonst gewesen.
„Tom, ich brauche Abstand. Ich brauche Zeit zum nachdenken und...“.
„Du bereust die Nacht oder?“.
Mia schaute ihren besten Freund an und schüttelte langsam den Kopf.
„Nein, es war schön. Aber ich...“.
Ohne seiner Freundin weiter zu zuhören, sprach Tom weiter.
„Wieso willst du Abstand Mia? Die letzte Zeit die wir zusammen verbracht haben war doch schön. Wir hatten wieder das selbe Verhältnis zueinander, wie bevor du nach Oslo bist. Und... und eben halt auch mehr. Sag bitte das dir das ganze nicht nix bedeutet hat...“.
Tom blickte Mia direkt in die Augen, die sehen konnte das er Tränen in ihnen hatte. Daher hielt sie seinen Blick nicht lange stand und schaute auf den Boden. Irgendwann hörte sie sich selbst – mehr flüsternd als alles andere – Tom fragen. „Hast du dich in mich verliebt Tom?“.
Trotz der geringen Lautstärke hatte Tom sie verstanden, aber traute sich nicht ihr zu antworten. Er ahnte, dass sie sich nicht in ihn verliebt hatte. Oder vielleicht doch und hatte nun angst, dass es bei ihm nicht so wäre? Da Tom ihr keine Antwort gab, dachte Mia er hätte sie nicht verstanden und wiederholte ihre Frage. Sie wollte nun eine Antwort von ihm haben.
„Tom schau mich an!“.
Als dieser das tat, konnte Mia in seinen Augen Unsicherheit und Angst erkennen.
„Hast du dich in mich verliebt?“.
Augenblicklich schloss er seine Augen und sprach dann, er konnte dabei Mia einfach nicht ansehen.
„Ja, Mia. Ich habe mich in dich verliebt...“.
Beide Freunde schauten sich direkt in die Augen. Während sich in Mias Augen Tränen sammelten und sie sich auf die Unterlippe biss, musste Tom gegen den Drang ankämpfen sie in den Arm nehmen zu wollen. Als Mia ansetzte zu sprechen, liefen ihr die Tränen die Wange hinab. Das war Tom Antwort genug, dass es Mia nicht so ging wie ihm. Als er schließlich aufstand um zugehen, hielt Mia seine Hand fest.
„Es tut mir Leid!“.
Ohne etwas zu erwidern machte er sich los und verschwand.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Sa 24. Jan 2009, 11:21 
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Wachser

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Die nächsten Tage sahen sich die Freunde nicht. Mia hing die meiste Zeit in ihrem Zimmer auf dem Bett und starrte an die Decke. Ihr ging es dreckig, weil sie wusste dass sie Tom weh getan hatte. Aber sie war und ist sich sicher das sie für Tom nicht mehr als Freundschaft empfand. Da musste er nun einmal durch. Sie konnte doch auch nichts dafür, dass er mehr für sie empfand. Aber was ihr viel mehr Kummer bereitete war, dass sie angst um ihre Freundschaft hatte.

Tom hingegen hatte sich so gut es ging in übertriebenen Aktionismus gestürzt. Er war die meiste Zeit mit Rune und so unterwegs nur damit er nicht ins nachdenken kam. Aber abends im Bett holte es ihn doch immer wieder ein. Deswegen hoffte Tom, wenn er aus seiner gewohnten Umgebung wo ihn eigentlich alles an Mia erinnerte weg war, er auf andere Gedanken kam. Um so mehr `freute´ er sich, als er sich Donnerstag Vormittag mit Terje zusammen auf den Weg zu den Meisterschaften machte.

Auch Mia hatte einen Entschluss gefasst und war bereits am Mittwoch wieder nach Oslo gefahren. Sie wollte dem auf den Grund gehen was sie für Sverre empfand.
Dieser war natürlich überrascht, als Mia urplötzlich vor seiner Tür stand. Sie hatten seit ihrem Telefonat nichts mehr von einander gehört.
„Mia! Was machst du denn hier? Ich denke du bist in Asker...“.
„Nein, da habe ich es nicht ausgehalten...“.
„Wieso nicht? Ist etwas passiert?“.
Einen kurzen Augenblick überlegte Mia ihm die gesamte Geschichte zu erzählen, aber entschied sich für eine Zwischenlösung.
„Ich habe Stress mit Tom und es scheint das unsere Freundschaft auf der Kippe steht...“.
„Oh! Das ist hart...“. Während Sverre sprach, zog er Mia in seine Arme. „... aber das wird schon wieder werden. Da bin ich mir ganz sicher...“.
Nickend schaute sie zu ihm auf, da Sverre doch ein ganzes Stück größer war. Vorsichtig stellte sich Mia auf die Zehenspitzen um Sverre zu küssen. Dieser wusste zwar nicht was er davon halten sollte, aber ließ sich dennoch auf den Kuss ein.
Er fand seine Nachbarin nun einmal ziemlich heiß und vielleicht würde er so noch ein bisschen Spaß mit ihr haben können. Mehr wollte er schließlich nicht. Er liebte sein ungebundenes Leben und seine Liebschaften, da würde er bei Mia sicher keine Ausnahme machen. Auf Gefühlsduseleien konnte er verzichten und was mit ihr war, war ihm egal so lange er auf seine kosten käme.
Das Sverre nur das eine wollte, daraus machte er keinen großen Hehl, auch wenn er es nicht aussprach. Aber während er den Kuss vertiefte, begann er gleichzeitig Mia an die Wäsche zugehen. Diese war im ersten Moment etwas überrascht, aber ließ sich von ihm mit reißen. So kam es, dass beide regelrecht im Flur von Sverres Wohnung übereinander her fielen.

Während der Meisterschaften konnte Tom nur froh sein, dass er nicht dran teilnehmen durfte. Er hätte sich bis auf die Knochen nur blamiert. Sein Ablenkungsversuch war absolut fehl geschlagen, denn alle fragten ihn warum Mia nicht mit sei. Außerdem lief er die meiste Zeit durch die Gegend wie Falschgeld.
Während des Einzelwettkampfes am Samstag saß Tom in der Nähe des Schanzentisches auf einem Gitter. Es sah so aus, als würde er sich die Sprünge anschauen, aber dem war nicht so. Er saß nur da, hörte Musik und starrte löcher in die Luft.

Um sich herum bekam Tom nichts mit und umso überraschter war, als er Terje neben sich wahrnahm. Dieser hatte ihm ein Ohrstöpsel aus dem Ohr gezogen und schaute ihn fragend an.
„Was willst du?“.
„Wissen was mit dir los ist? Du bist schon die ganze Woche so komisch drauf. Daran das du nicht teilnehmen kannst, wird es nicht liegen, also?“.
Tom schaute seinen großen Bruder an. Er wusste nicht, ob Terje ihm helfen könnte, aber drüber zusprechen würde vielleicht auch schon helfen.
„Hast du Zeit? Es könnte nämlich länger dauern...“.
„Ja, ich habe Zeit...“.
Anstatt anzufangen zu reden, schaute Tom dem nächsten Springer hinter her.
„Hat es etwas mit Mia zu tun?“.
Wieso konnte sein Bruder nur immer so gut raten?
„Ja, wir haben Streit. Obwohl nein, so kann man es auch nicht nennen...“.
Einige male holte Tom tief Luft, bevor es dann schließlich aus ihm heraus brach.
„Mia und ich waren gemeinsam im Bett. Ich habe gedacht ihr bedeutet es genauso viel wie mir, aber dem ist nicht so. Das hat sie mir Montag klar gemacht und Mittwoch ist sie wieder nach Oslo...“.
Tom sprang von dem Gitter herunter und ging von seinem Bruder weg. Den Schmerz in seiner Hüfte ignorierte er vollkommen, aber er wollte kein Kommentar von ihm hören. Er wollte mit seinen Gedanken alleine sein.
Oslo hieß für ihn Sverre. Sverre war es mit dem Mia auch schon etwas hatte oder immer noch. Das wusste er nicht. Aber Sverre war im Gegensatz zu ihm immer irgendwie in Mias Nähe. Er hingegen war in Asker oder sonst wo unterwegs. Sie hatten sich in den letzten Monaten wenn es hoch kam vielleicht drei Tage am Stück gesehen. Das war es auch gewesen. Wütend trat Tom gegen den nächst besten Baum, wobei er schmerzverzerrt das Gesicht verzog.
Terje war seinem Bruder gefolgt und hatte ihn nun eingeholt.
„Tom, kämpfe um Mia...“.
Erschrocken fuhr Tom herum. Er hatte weder damit gerechnet das Terje ihm gefolgt war, noch dass ausgerechnet Terje ihm so einen Ratschlag gab.
„Ich weiß, ich bin nicht das perfekte Paradebeispiel dafür, aber ich meine Mia auch zu kennen, zwar nicht so gut wie du, aber trotzdem. Sie war doch nie das Mädchen die einfach mit einem Kerl ins Bett gehüpft ist, also wird da auch irgendetwas bei ihr sein warum sie das getan hat...“.
Terje hielt inne. Es war paradox, dass ausgerechnet er ihm dies sagte. Tom sollte um seine Liebe kämpfen und so etwas aus seinem Mund. So etwas von dem jenigen, der nicht um seine Freundin gekämpft hatte.
„Außerdem weiß ich wie man leidet, wenn man nicht um seine Liebe kämpft und das würde ich dir gerne ersparen wollen...“.
Tom sah seinen großen Bruder an. Sicher er wusste wie Terje gelitten hatte, als sich Silje von ihm getrennt hatte. Aber er hatte auch keine Bemühungen gezeigt, dass er um sie gekämpft hätte. Er hatte es einfach so hingenommen.
Langsam nickte Tom. Terje hatte recht, er sollte wenigstens versuchen um Mia zu kämpfen, auch wenn es nur bewirkte dass sie ihr Freundschaft aufrecht erhalten konnten. Dies wäre ihm schon extrem wichtig.

Während Sverre am Freitag zu sich nach Hause gefahren war, war Mia in ihrer Wohnung geblieben. Sie wollte nicht Gefahrlaufen Tom in Asker zu begegnen. Dies würde noch früh genug geschehen. Spätestens am nächsten Wochenende, wo sie alle Skifahren wollten. Absagen wollte Mia dies auch nicht. Dazu hatte sie sich darauf schon zu sehr gefreut.

Aber es kam an dem Wochenende auf kein zusammentreffen zwischen Tom und ihr bis auf dem kurzen vor der Abfahrt. Tom war lieber zu Hause geblieben, da ihm seine Hüfte vom Sturz doch noch mehr Probleme machte als angenommen und er damit kein Skifahren konnte. Und alleine den ganzen Tag auf der Hütte zu hocken hatte er auch keine Lust. Terje hatte zwar versucht ihn um zustimmen, aber Tom hatte ihm klar gemacht, dass er noch nicht die Kraft hatte um Mia zu kämpfen. Außerdem wollte er den anderen nicht das Wochenende vermiesen, nur weil Mia und er Zoff hätten. Während sich Tom eigentlich das gesamte Wochenende in seinem Zimmer verbarrikadierte, hatte Mia ihren Spaß auf der Piste mit den anderen. Sie verschwand weder einen Gedanken an Tom noch an Sverre, wobei sie sich mit ihm einige Nachrichten austauschte.

Bis Ostern gingen sich die beiden Freunde völlig aus dem Weg. Mia war die meiste Zeit in Oslo, auch wenn Ferien waren. Sie hatte sich eine Ausrede einfallen lassen, so dass ihr Eltern nichts dagegen hatten. Eigentlich war sie auch mit der Hoffnung nach Oslo gefahren, dass sie einige Zeit mit Sverre verbringen konnte, aber dieser war nur einige wenige Tage in Oslo. In diesen wenigen Tagen trafen sie sich natürlich. Sverre wollte seinen Spaß haben und Mia war blind vor `Liebe´. Um so härter traf es sie schließlich, als Sverre ihr sagte dass er keine Lust mehr auf sie hatte.
„Aber ich dachte...“.
„Was? Denkst du etwa ich will eine Beziehung? Ganz sicher nicht! Ich wollte die ganze Zeit nur meinen Spaß. Den hatte ich jetzt oft genug mit dir und nun kannst du wieder abhauen. Ich brauche keine Freundin die an mir klebt. Ich will meine Freiheit, meinen Spaß und sonst nichts...“.
Mia schaute Sverre entgeistert an. Die ganze Zeit über hatte er nur mit ihr gespielt und ihr war es nicht aufgefallen?
„Och, Süße jetzt schau nicht so. Wenn ich wieder Bock auf dich habe, melde ich mich bei dir ja?“.
Im Anschluss an diesen Satz, küsste er Mia und verschwand aus ihrer Wohnung. Dort stand Mia einige Zeit und konnte sich nicht rühren. Mit zittrigen Händen schloss sie die Tür und ließ sich an der Tür hinunter rutschen. Wie ein Häufchen Elend saß Mia vor ihrer Tür und wusste nicht wie ihr geschehen war. Wie konnte sie nur auf so ein Arschloch rein fallen? Ihr nächster Gedanke war, dass sie nach Hause wollte. Nach Hause, weg von alle dem hier, aber dass ging nicht. Sie hatte am nächsten Tag einen Termin beim Frauenarzt, den musste sie wahrnehmen.

Als Mia am Morgen aufwachte, hatte sie das Gefühl als hätte sie noch nicht lange geschlafen. Es hatte gedauert bis sie sich in den Schlaf geweint hatte.
Beim Frauenarzt war Mia auch nicht wirklich bei der Sache. Die gesamte Zeit war sie mit ihren Gedanken woanders. Dies bekam der Arzt natürlich auch mit.
„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“.
„Ja, ja. Es ist alles okay...“.
„Gut, ich würde dann gerne ein Ultraschall bei Ihnen machen...“.
Mia nickte nur abwesend. Ihr war es egal, sie wollte nur noch nach Hause. Der Arzt sprach während der weiteren Untersuchung nicht mit Mia. Schließlich war es nicht ab zu streiten das sie gedanklich nicht anwesend war. Nachdem Ultraschal bat er Mia an seinen Schreibtisch.
„Können sie mir dann ein neues Rezept für die Pille geben?“.
„Ähm, Frau Pettersen das brauchen sie momentan nicht...“.
Damit schob er ihr ein Bild herüber. Man konnte zwar nichts erkennen, aber der Arzt war der Meinung gewesen Mia trotzdem eins aus zudrucken.
„Sie sind etwa in der 7. Schwangerschaftswoche...“.

Mia hatte es gar nicht wirklich realisiert was ihr Frauenarzt ihr mitgeteilt hatte. Er hatte dies bereits bei der Untersuchung geahnt und ihr deswegen das Bild ausgedruckt und mitgegeben. Mit eben diesem saß sie nun in Asker in ihrem Zimmer auf dem Bett und starrte es an. Schwanger. Mit zwanzig. Schlagartig wurde Mia bewusst, dass sie keine Ahnung hatte wer der Vater war. Es konnte Tom genauso sein wie Sverre. Der Gedanke an Sverre machte Mia wieder wütend. Sie schnappte sich das erst beste was sie in ihre Hand bekam und warf es quer durch ihr Zimmer. Dabei traf sie ihren großen Spiegel, der in tausend Teile zersprang.
„Scheiße!“.
Mia stand auf und suchte die Scherben zusammen und die Fotos, welche am Spiegel gehangen hatten. Als sie eins von Tom in den Händen hielt, hielt Mia inne. Augenblicklich kamen ihr die Tränen. Tom. Sie hatten die letzten Wochen kein Wort miteinander gesprochen, sich nicht gesehen. Nichts. Jetzt, sollte sie schwanger sein – vielleicht von ihm?
Bis zum Wochenende zog sich Mia vollkommen zurück. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben und mit niemanden sehen oder reden.

Ostersonntag war das unvermeidbare wirklich nicht weiter vermeidbar, denn Familie Hilde hatte zum Brunch geladen. Den ließ sich Tone auch nicht von dem Streit der beiden vermiesen. Sie hatte mit ihrem Sohn gesprochen, dass er sich gefälligst zusammen zu reißen hätte wenn er schon nicht in der Lage war ihr zusagen, was vorgefallen sei. Aber Tom sah es gar nicht ein noch jemanden aus seiner Familie in alles ein zu weihen.
Auch Marte hatte mir Mia gesprochen. Diese hatte eingewilligt mit zu gehen, aber nur wenn sie gehen konnte, wenn sie wollte. Da Marte natürlich mitbekommen hatte, dass es ihrer Tochter nicht so gut ging, willigte sie ein. Zwar hätte sie gerne gewusst was los war, aber Mia blockte jeden Versuch ab.

So trafen Tom und Mia am Sonntag wieder aufeinander, aber sie sprachen kein Wort miteinander. Die Stimmung war aber dennoch nicht gedrückt, denn die anderen unterhielten sich alle. Eva, Sofie und Lea waren auch anwesend. Aber der Sonntag war eh nicht Mias Tag. Bereits seit dem sie wach war, war ihr übel. Jetzt wo sie aß, wurde der Brechreiz noch schlimmer und so sprang Mia irgendwann regelrecht auf.
Sie hatte sich gerade Wasser ins Gesicht gemacht, als Tom im Badezimmer auftauchte. Er hatte eine Zeit lang mit sich gehadert, aber schließlich wollte er um Mia kämpfen und zweitens war sie immer noch seine beste Freundin.
„Geht es wieder?“.
Mia schaute überrascht auf, aber nahm dankend das Handtuch was Tom ihr reichte entgegen. Eigentlich hatte sie vorgehabt sein Frage zu bejahen, aber ihr wurde schon wieder schlecht. Während sich Mia erneut übergab, hielt Tom ihre Haare im Nacken zusammen. Als alles wieder in Ordnung schien, standen sich die beiden unsicher gegenüber.
„Ich gehe rüber mich hinlegen...“.
„Du kannst dich auch auf meine Couch legen. Dann ist jemand in deiner Nähe wenn es dir doch nicht besser geht...“.
Mia schüttelte mit den Kopf. Tom wusste schließlich nichts von der Schwangerschaft und somit auch nichts davon, dass sie sich die letzten Vormittage auch schon übergeben hatte. „Danke, dass du meine Haare festgehalten hast...“.
Mia versuchte ein Lächeln, was ihr aber misslang. Tom schaute seine beste Freundin an und fragte sie schließlich doch.
„Mia, können wir beide mit einander reden?“.
„Muss das sein? Ich meine jetzt... ich mag schon mit dir reden, aber nicht jetzt...“.
Tom nickte, er verstand sie schließlich, aber dennoch war er froh, dass Mia mit ihm reden wollte.
„Gut, ich gehe dann...“.

Zu Hause lag Mia mit dem Ultraschallbild auf dem Bett. Nebenbei hörte sie Musik. Eine CD die Tom für sie gebrannt hatte. Die gesamte Zeit hörte sie ein und das selbe Lied auf Wiederholung.

So close no matter how far
couldn't be much more from the heart
forever trusting who we are
and nothing else matters
never opened myself this way
life is ours, we live it our way
all these words I don't just say
and nothing else matters
trust I seek and I find in you
every day for us something new
open mind for a different view
and nothing else matters
...

Je öfter sich Mia das Lied anhörte, desto mehr Tränen hatte sie in den Augen. Sie hatte das Bild die letzten Tage so oft angeschaut, aber noch niemanden etwas davon erzählt. Im Normalfall wäre es sicher Tom gewesen, den sie als erstes davon erzählt hätte, aber jetzt? Mia holte sich ihren Kalender vor. Noch einmal wollte sie nach rechnen, wann sie schwanger geworden sein könnte. Der Arzt hatte siebte Woche gesagt. Sieben Wochen, dass hieß das eigentlich nur einer in Frage kam.

Am nächsten Tag hatte sich Mia dazu durch gerungen Tom zu besuchen. In ihrer Hosentasche hatte sie das Ultraschallbild gesteckt. Da sie ihm vorher eine SMS geschrieben hatte, machte Tom ihr auch die Haustür auf. Es war sonst niemand bei ihm zu Hause, darüber waren beide irgendwie froh. So würde sie keiner bei ihrer Aussprache stören.
Der Anfang war recht holperig. Keiner von beiden wusste wirklich wie sie das Gespräch in Gang bringen sollten. Jetzt wo Mia hier vor ihm saß, hatte Tom irgendwie eine Blockade. Er wollte nur noch eins wissen und das war, ob Mia mit Sverre wieder im Bett gewesen war. Ob sie mit ihm zusammen war oder nicht. Wenn nicht, dann hätte er wenigstens eine kleine Chance noch bei ihr.
Für Mia hingegen war Sverre gerade das kleinere Problem. Das er sie nur benutzt hatte und sie sich benutzen lassen hat, hatte sie verdrängt. Die Schwangerschaft war das Thema was sie momentan am meisten beschäftigte. Zu Mal für sie eine Abtreibung eigentlich nicht in Frage kam.
Irgendwann brach es aus Tom heraus.
„Bist du mit Sverre zusammen?“.
Mia schaute ihn entsetzt an. Über Sverre wollte sie nun echt nicht nachdenken und auch nicht reden. Mit ziemlich unsicherer Stimme verneinte Mia Toms Frage. Dieser merkte dies natürlich.
„Ist etwas passiert? Hat er dir weh getan?“.
Augenblicklich konnte Mia ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Sie fand es zu süß, wie Tom sich Sorgen um sie machte. Um sie, die ihm so weh getan hatte. Ohne zu überlegen oder zu zögern, nahm Tom Mia in den Arm. Diese weinte nun noch mehr. Als sie sich schließlich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sah sie Tom an.
„Danke! Du weißt gar nicht was mir dies bedeutet...“.
„Magst du mir sagen, was passiert ist?“.
„Willst du dir das wirklich anhören? Ich mag dir nicht noch mehr weh tun...“.
Während Mia sprach, versagte ihr beinahe die Stimme. Wo draufhin Tom sie erneut in seine Arme schloss.
„Wenn du reden magst, dann rede. Ich möchte das wir unsere Freundschaft nicht aufgeben Mia. Und ich kann doch davon ausgehen, dass du irgendwann wieder einen Freund hast...“.
Mia stoppte Tom und machte sich von ihm los.
„Wer will mich denn schon noch? Sverre hat nur mit gespielt und dich habe ich vor den Kopf gestoßen. Und... und...“.
Tom musste schlucken, als er das mit Sverre erfuhr. Mia zog während sie sprach das Ultraschallbild aus der Hosentasche und schaute drauf. Als Tom realisierte was sie dort in den Händen hielt, wurde ihm gleichzeitig heiß und kalt.
„Bist du... ist das...“.
Das Nicken von Mia reichte ihm als Antwort.
„Willst du es behalten?“.
„Ich weiß es nicht. Eigentlich bin ich ja gegen Abtreibung, aber jetzt... Willst du jetzt schon ein Kind Tom?“.
Schweigen bis es Tom realisierte, was Mia ihn gefragt hatte.
„Ich? - scheiße, sag nicht dass...“.
„Doch, genau das. Wir beide haben vergessen ein Kondom zu benutzen und ich habe irgendwann eine Pille verloren oder so. Jedenfalls kannst nur du der Vater sein...“.
„Dann, dann bist du jetzt schon wie weit?“.
„Ende siebte Woche. Das heißt wir haben noch knapp fünf Wochen Zeit um uns zu entscheiden“.
„Seit wann weißt du es?“.
„Letzten Montag. Du bist auch der erster der es erfährt. Ich möchte es auch gerne mit dir zusammen entscheiden...“.
„Mmh, aber...“.
Tom schaute Mia unsicher an.
„Hast du dich deswegen gestern auch übergeben?“.
„Mmh, die scheiß Morgenübelkeit reicht bei mir leider auch bis in den Mittag hinein...“.
„Das klingt nicht lustig“.
„Na ja, ich habe die erst seit einigen Tagen...“.
Mia suchte sich irgendeinen Punkt an Toms Wand zu dem sie die nächste Zeit schaute, während Tom immer wieder auf das Ultraschallbild blickte. Ziemlich unvermittelt, legte er eine Hand auf Mias Bauch. Diese musste grinsen.
„Du kannst noch nichts spüren. Das Ding, ist jetzt vielleicht einige Zentimeter groß und das war es...“.
„Hm, hätte ja sein können...“.
Enttäuscht nahm Tom sein Hand wieder weg.
„Du, könntest du dir das vorstellen ein Kind mit mir zu haben?“.
„Die Frage müsste wohl eher ich dir stellen Mia! Meine Gefühle sind immer noch die selben für dich und auch wenn es wahrscheinlich recht früh ist, aber ja ich könnte es mir vorstellen“.
Ein auflachen konnte sich Tom nicht verkneifen. Die Situation war irgendwie schon komisch. Da war er in Mia verliebt, sie nicht in ihn aber war trotzdem schwanger von ihm.
„Bist du dir sicher?“.
„Mmh, ganz sicher...“.
„Dann sollten wir mit unseren Eltern reden. Gemeinsam. Dann kracht es wenigstens nur einmal...“.
„Du hast angst davor oder?“.
„Sicher! Wobei ich denke, dass unsere Eltern sich ins geheim immer gewünscht oder gedacht haben, dass wir irgendwann eine Beziehung führen würden. Na ja nun werden wir beide Eltern, aber ohne Beziehung...“.
Gedanklich fügte Tom zu Mias Satz hinzu: `Aber was nicht ist, kann noch werden´.
„Lass uns das morgen machen ja? Dann kannst du dich auch noch an den Gedanken gewöhnen und wir unsere Eltern auf das Gespräch vorbereiten...“.
„Mmh, wo wollen wir es führen? Bei euch oder hier bei uns?“.
„Hm, mir egal. Es wird so oder so einen großen Knall geben...“.
„So lange wir beide die selbe Meinung vertreten ist es nicht weiter schlimm. Wir müssen nur zusammen halten...“.
„Mmh...“.

Die Freunde schoben das Gespräch mit ihren Eltern um eine gesamte Woche heraus. Beide waren sich nicht sicher, wie sie es den Eltern bei bringen sollten. Aber über ihre Entscheidung waren sich beide mehr als sicher. Mia hatte Tom das Ultraschallbild dort gelassen und er hatte es immer wieder und wieder angeschaut. Auch hatten die beiden Freunde die gesamte Woche über immer wieder Zeit miteinander verbracht. Zeit um ihre Probleme zu klären. So hatte Mia Tom auch die gesamte Geschichte mit Sverre erzählt, wonach Tom ihm am liebsten jeden Knochen einzeln gebrochen hätte. Auch hatte Tom ihr erzählt, dass er ab Mai ebenfalls in Oslo wohnen würde.

Am Montag Abend hatte Tom dafür gesorgt das seine Brüder unterwegs waren und so fand das Gespräch im Hildeschen Wohnzimmer statt. Mia war absolut mulmig zu mute und sie hätte am liebsten alles abgebrochen, aber dazu war es nun zu spät. So saßen sie und Tom vor ihren Eltern. Beide hatten sich einige Einstiege überlegt, aber diese waren wie weg geblasen. So begann Mia schließlich einfach zu reden.
„Wie ihr vier mitbekommen habt, hatten Tom und ich ja eine Meinungsverschiedenheit, aber wir sind dabei dies alles zu klären. Wobei der Auslöser der Grund ist, warum wir mit euch reden müssen...“.
Während Mia sprach suchte sie nach Toms Hand. Als sie diese gefunden hatte, drückte er ihre, als Zeichen das er hier war und ihr beistand. Da Mia eine Pause machte, übernahm Tom das Sprechen.
„Bitte lasst uns erst aussprechen, bevor ihr irgendetwas sagt. Wir haben uns unsere Gedanken gemacht und wir beide sind der selben Meinung...“.
„Was ist mit euch los? Ihr tut beide, als müsstet ihr uns beichten das Mia schwanger wäre“.
Erschrocken sah Mia ihren Vater an. Dieser sah den Blick seiner Tochter und schüttelte den Kopf. Seine Aussage war eigentlich als Scherz gemeint.
„Nein, sagt nicht das ich recht habe...“.
„Doch, ich bin schwanger und das von Tom. Es war eine einmalige Sache zwischen uns und wir haben nicht aufgepasst...“.
Das restliche Gespräch glich mehr einem Wortgemetzel als alles andere. Mia und Tom kamen so gut wie gar nicht mehr zu Wort und so flüchtete Mia irgendwann als die Worte Abtreibung fielen. Sie hielt es einfach nicht mehr aus zwischen den Fronten zu stehen. Beide Väter hatten sich auf eine Seite geschlagen und beide Mütter. Während Marte und Tone Partei für ihre Kinder ergriffen, waren beide Männer gegen die Schwangerschaft. Tom hatte nur kurz gezögert und folgte ihr schließlich. Von den Eltern bekam dies eh niemand mit.

Mia war in Toms Zimmer geflüchtet und lag dort weinend auf seinem Bett. Ihr ganzer Körper schüttelte sich und Tom hatte Probleme das sie sich wieder beruhigte. Beide Freunde lagen irgendwann auf dem Bett. Mia hatte sich an Tom gekuschelt und war immer noch am schniefen, als es an der Tür klopfte. Gerade wollte Tom `herein´ sagen, als die Tür schon geöffnet wurde und ihre Mütter rein kamen. Sofort löste sich Mia von ihm und haute wieder ab. Tom wollte ihr erst folgen, aber Marte hielt ihn auf.
„Lass sie. Wir würden gerne mit dir reden...“.
„Ähm, okay. Dann setzt euch am besten auf die Couch...“.
So durfte Tom den beiden Frauen alles erklären, was er und Mia sich bisher gedacht hatten.
„Aber euch beiden ist schon klar, dass ein Kind Verantwortung bedeutet. Das ihr es nicht einfach in einer Ecke abstellen könnt, wenn ihr keine Lust mehr habt...“.
„Ja, dass ist uns schon klar...“.
„Und wie habt ihr euch das mit dem Wohnen gedacht, Mias Studium und dein Sport...“.
„Mia würde ein Semester aussetzen und ich springe ganz normal weiter. Und das mit dem Wohnen... darüber haben wir noch nicht nachgedacht. Wir wollten euch erst einmal sagen was los ist...“.

Am nächsten Tag tauchte Mia wieder bei Tom auf. Sie hatte am Mittag noch ein Gespräch mit ihren Eltern gehabt. Schließlich waren beide damals auch unerwartet Eltern geworden und so hatte Marte ihrem Mann ins Gewissen geredet. Von diesem Gespräch erzählte Mia ihrem besten Freund natürlich.
„Hm, meine Eltern habe ich noch nicht weiter gesehen. Aber eigentlich müssten sie das alles auch nachvollziehen können. Meine Mutter war doch auch gerade mal 24 als sie mit Terje schwanger war. Das sind doch auch gerade einmal drei Jahre mehr, als wir dann...“.
„Mmh, das hat Marte Magnus auch gesagt. Aber er meinte auch, dass er nur erschrocken war, daher seien Reaktion gestern. Ihm tat das auch Leid...“.
„Hm, ich kann ihn ja auch irgendwie verstehen. Du bist schließlich seine einzige Tochter und kommst dann mit so etwas...“.
„Da muss er durch. Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen was er meistens noch gerne hätte. Du kennst ja die Auseinandersetzungen vom letztes Jahr, als ich nach Oslo ziehen wollte. Da ist er auch irgendwann drüber weg gekommen und das wird auch diesmal der Fall sein. Aber bei Tore...“.
„Der wird es auch überstehen...“.
Mia ließ ihre Blicke durch Toms Zimmer schweifen und blieb an seinem Laptop hängen. Als sie erkannte was für eine Seite Tom dort aufgerufen hatte, musste sich lächeln. Als er registrierte, dass Mia seinen Laptop ansah, wurde er leicht rot.
„Oh süß! Das muss dir nicht peinlich sein Tom! Ich finde es süß von dir, dass du dich informierst...“.
„Hm, ich wollte nicht ganz so planlos sein...“.
Mia nahm ihren Freund in den Arm, der im ersten Moment noch recht steif war, aber schließlich locker wurde.
„Wollen wir uns das gemeinsam anschauen?“.
Die Frage war eigentlich überflüssig, denn sie zog Tom bereits zum Laptop. Beide Freunde lasen einige Zeit die Berichte, schauten sich Bilder an. So fragte Tom schließlich recht unvermittelt.
„Wann musst du wieder zum Frauenarzt?“.
„In zwei Wochen. Wieso fragst du?“.
„Kann ich da mit?“.
Die Frage war Tom erneut peinlich, aber er wollte dabei sein. Es war schließlich auch sein Kind und wenn er schon nicht alles mit bekommen würde, dann wenigstens die Dinge in der Zeit, wo er Urlaub hatte. Mia merkte ihrem Freund die Unsicherheit an, aber nickte natürlich. Sie freute sich, dass er mitkommen wollte. Anteil an ihrer Schwangerschaft haben wollte.
„Schön!“.
„Ich finde es auch schön, dass du mitkommen möchtest...“.
Es war ein Moment in dem die alte Vertrautheit zwischen ihnen wieder herrschte.
„Aber was anderes, dass ist mir vorhin eingefallen...“.
„Was denn?“.
„Wie weit bist du mit deiner Wohnung? Mehr als das du in Oslo wohnst hast du mir ja noch nicht erzählt...“.
„Hm, ich wollte morgen Möbel kaufen fahren...“.
„Hast du denn schon eine Idee wie es aussehen soll?“.
„Nein, deswegen kommt Ma ja mit!“.
Mia konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Lach nicht, oder willst du mit kommen?“.
„Sicher, ich weiß ja nicht mal wie deine Wohnung aussieht aber kaufe mit dir Möbel dafür...“.
„Das lässt sich ja ändern. Wir fahren heute noch nach Oslo, du schaust dir die Wohnung an, wir schlafen dann bei dir und morgen machen wir dann die Läden unsicher...“.
„Aber es ist doch deine Wohnung. Die solltest du nach deinem Geschmack einrichten und nicht nach meinem...“.
„Hm, aber du siehst doch hier wie es dann enden wird. Ich brauche wen, der ein Auge dafür hat ob die Dinge zusammen passen oder nicht...“.
Tom sah Mia bittend an.
„Hm, und du magst lieber mit mir einkaufen fahren als mit deiner Mutter oder?“.
„Mmh, mit dir macht es einfach mehr Spaß...“.
Einige Zeit überlegte Mia bevor sie schließlich in Toms Vorschlag einwilligte, auch wenn sie ein ungutes Gefühl hatte.

Als sie nachmittags in Oslo ankamen, wollte Tom direkt zu seiner Wohnung fahren. Er wollte wissen was Mia davon hielt. Allerdings hatte diese eine andere Idee.
„Stopp! Ich habe Hunger!“.
„Wo drauf denn?“
„Pizza... mit ganz viel Käse, Pilzen, Schicken, Salami und Peperoni...“.
An Mias grinsen konnte Tom erkennen, dass es noch nicht alles war.
„...und die von dir gemacht!“.
„War ja klar! Also müssen wir noch einkaufen...“.
„Mmh, dann machst du die bei mir in der Wohnung! Einverstanden?“.
So fuhren die beiden erst noch einkaufen, wo Mia spontan noch Lust auf Schokoladenpudding und Waffeln hatte, kaufte sie dies auch noch.
In Toms Wohnung schließlich kam Mia nicht mehr aus dem Staunen raus. Er hatte eine Dachgeschosswohnung mit Balkon, ein großen Koch-Wohnraum und noch zwei weitere Zimmer auf der Etage, dazu kam eine Galerie die prima als Schlafzimmer genutzt werden konnte.
„Boah, wie bist du denn an die Wohnung gekommen? Die kostet doch ein Vermögen?“.
„Na ja, Mikko – mein Cousin – ist wegen seinem Beruf und seiner Freundin nach Trondheim gezogen und da er die Wohnung nicht einfach irgendwem überlassen wollte und wusste das ich eine Wohnung suche, hat er mich eben gefragt. Deswegen ist die Miete recht wenig und ich muss eben nur noch die Nebenkosten zahlen, aber da meinte Mikko das die auch nicht so viel sind“.
„Cool! Die Wohnung ist geil! Zum verlieben...“.
Nachdem Tom ihr Stift und Zettel gegeben hatte, waren Mia und ihre Ideen nicht mehr zu stoppen. Diese stimmte sie immer wieder mit Tom ab, der schon einige eigene Ideen gehabt hatte und die Wände dementsprechend gestrichen hatte.

Später bei Mia in der Wohnung saß sie am Küchentisch und schrieb eine Liste was sie am nächsten Tag alles kaufen mussten, während Tom die Pizza machte.
„Dein Bett lässt du in Asker oder?“.
„Mmh, ich brauche zu Hause schließlich auch ein Bett...“.
„Gut, Betten gucken macht nämlich unheimlich viel Spaß!“.
Einige Zeit später schaute Tom ihr über die Schulter und auf die Liste.
„Boah, dafür werden wir ja Stunden brauchen bis wir das zusammen haben. Und ich werde arm sein...“.
„Och, armer kleiner Tom!“.
Mia hatte nicht damit gerechnet, dass Tom ihr so nah war und so drehte sie sich während sie sprach. Bevor beide es realisierten, hatten sich ihre Lippen berührt. Kurz und flüchtig.
Beide schauten sich erstaunt an.

Am morgen ging es Mia nicht gut, sie musste sich mal wieder übergeben. Als sie aus dem Badezimmer kam, stand Tom in der Wohnzimmertür. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass Tom hier geschlafen hatte. Freiwillig auf der Couch.
„Geht es?“.
„Mmh, geht schon. Morgen übrigens...“.
„Dir auch `guten Morgen´. Willst du auch Kaffee?“.
„Nein, ich trinke lieber Pfefferminztee, bei Kaffee muss ich mich nur wieder übergeben...“.
„Oh!“.
So machte Tom ihr Tee und sich Kaffee. Währenddessen hatte sich Mia eine kaltes Stück Pizza geschnappt und es gegessen.
„Das geht? Ich meine ohne das du...“.
„Mmh, dass passt schon. Und wenn nicht, dann landet es eben auch im Klo. Ich habe aber gerade Hunger drauf, also was solls. Wollen wir dann nach dem Frühstück los?“.
„Mmh, wenn ich mich an deine Liste erinnere wird es lange genug dauern...“.

Mia und Tom waren gerade im zweiten Möbelgeschäft in der Bettenabteilung Betten testen, als ihr Handy klingelte.
„Hey Terje! Was gibt es?“.
„Ist mein Bruder bei dir in der Nähe?“.
„Ja, der liegt hier gerade neben mir im Bett...“.
Wie zweideutig dies klang war Mia egal, sie reichte ihr Handy bereits an Tom weiter.
„Ja, was denn?“.
„Du liegst mit Mia im Bett? Habt ihr euch wieder vertragen und seid doch zusammen?“.
„Ja, ja und nein! Wir sind Möbel kaufen und liegen gerade auf einem Bett probe...“.
„Ach so... aber sonst versteht ihr euch wieder?“.
„Mmh...“. Tom fiel ein, dass seine Brüder noch nicht wussten, dass sie Onkel werden würden. „...lass uns das klären, wenn ich wieder zu Hause bin okay?“.
Da Terje einwilligte legten beide auf, ohne dass der große Bruder Tom seinen eigentlich Grund für den Anruf mitteilen konnte.
„Was wollte er?“.
„Brüderdinge...“.
„Okay, was hältst du von dem Bett hier?“.
„Hm, ich hätte gerne eins das so ein Kopfteil hat, aber ansonsten offen ist und ein Stück größer kann es ruhig auch sein...“.
„Du willst dich doch nur besser drin verstecken können, wenn du mal wieder zu faul zum aufstehen bist...“.
„Ertappt! Nein, weiß nicht dass da drüben gefällt mir von der Größe her...“.
„Das? Das hat ein Eisengestell. Das sieht aus wie ein Ding aus einem SM-Studio...“.
„Ach, hat da jemand Erfahrung?“.
Da sprang Mia auf und funkelte Tom an.
„Was? Du spinnst doch! Auf so was stehe ich nicht...“.
„Hm, das Thema will ich hier jetzt auch nicht vertiefen...“.
„Öhm ja...“.
Knall rot war Mia angelaufen, da ihr augenblicklich bewusst wurde dass sie sich in einem Geschäft befanden und nicht zu Hause, da einige anderen Kunden sie anstarrten.
„Ähm, wollen wir weiter schauen?“.
„Mmh...“.
So kamen sie in die Abteilung mit der Wohnzimmereinrichtungen. Sofort war Mias Augenmerk auf eine weiße Couchgarnitur gefallen.
„Was hältst du von der?“.
„Hm, schaut nicht schlecht aus aber in weiß? Ich weiß nicht...“.
„Wieso nicht?“.
„Na ja, du kennst mich...“.
„Stimmt, bei dir hat die Couch nach spätestens drei Tagen einen großen Fleck der nicht mehr raus geht...“.
„Ja eben, außerdem wenn das Kind da ist und laufen kann, ist eine weiße Couch auch nicht gerade praktisch...“.
Betreten sah Mia auf den Boden. Ihr war es unangenehm, dass Tom sich mehr Gedanken um das Kind zu machen schien als sie sich.
„Was los?“.
„Du machst dir jetzt schon so viele Gedanken um das Kind...“.
„Na ja, du wirst doch sicherlich öfters mit dem Kind bei mir in der Wohnung sein oder?“.
„Mmh, wahrscheinlich. Wobei ich wahrscheinlich wieder nach Asker ziehen werde, wenn dass Kind da ist. Die Wohnung kann ich mir dann sicher nicht mehr leisten...“.
„Hm, und wenn du mit in meine Wohnung ziehst? So WG technisch, wie wir es früher immer gewollt hatten?“.
„Wir beide zusammen? Trotz den Vorfällen zwischen uns?“.
„Hm, wir sollten das vielleicht wirklich nicht hier klären ja?“.
„Mmh, da hast du recht. Aber lass uns trotzdem weiter schauen ja?“.
„Klar!“.
So ging Tom zu der Couch hinüber.
„Komm mal her? Die gibt es auch in schwarz!“.
„Echt? Schwarz würde auch ins Wohnzimmer passen...“.
Damit war es für Tom eigentlich schon beschlossen, dass er genau diese Couchgarnitur in schwarz haben wollte.
„Gut, dann nehme ich die, mir gefällt die auch am besten und das Bett in dem wir zu Letzt gelegen haben auch...“.
Mia nickte nur. Sie wollte sich nicht weiter einmischen, schließlich war es Toms Wohnung und nicht ihre. Nachdem Tom mit einem Verkäufer alles geklärt hatten – wegen Lieferung – liefen beide weiter durch das Geschäft. So kam schlussendlich noch einiges zusammen, denn neben Geschirr brauchte Tom auch Vorhänge, Besteck, Kochtöpfe und all so ein Kram. Mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck hatte Tom seine EC-Karte an der Kasse wieder weg gesteckt.
„Was los?“.
„Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass Ausziehen so teuer sein kann...“.
„Doch, dass ist es. Ich kann da ein Lied von singen...“.
„Hm, wollen wir noch etwas essen und dann zu mir?“.
„Mmh, wir können ja etwas zum Essen mitnehmen...“.
„Einverstanden, auf was hast du Hunger?“.
„Hamburger und Pommes wären jetzt genial... obwohl, darfst du überhaupt essen?“.
„Klaro!“.
Also besorgten sich die beiden Hamburger und Pommes und machten sich dann auf den Weg zu Toms Wohnung. Dort angekommen schnappte sich Mia das Essen, während Tom einen Teil des anderen Krams schleppen durfte. Schließlich hockten die Freunde auf dem Fußboden und aßen gemeinsam.
„Du Mia, dass mit der WG meinte ich ernst...“.
„Hm, ich weiß nicht. Wir werden zwar ein Kind zusammen haben, aber...“.
Mia hielt inne und schaute ihren Freund an. Was hielt sie zurück, dass sie nicht mit Tom zusammen wohnen wollte? Die Tatsache, dass er in sie verliebt war? Vielleicht. Augenblicklich kam ihr der Kuss von gestern Abend ins Gedächtnis. Obwohl Kuss konnte man es auch nicht nennen.
„Lässt du mich noch drüber nachdenken Tom?“.
„Klar, ich kann dich eh zu nichts zwingen...“.
Mit einem leichten nicken nahm Mia dies zur Kenntnis. Während des restlichen Essens schwiegen beide Freunde. Mit ihren Gedanken bei dem Vorschlag von Tom, bekam Mia nicht mal mit, dass Tom erneut zum Auto gegangen war, die restlichen Dinge hoch holen. Als dieser wieder in der Wohnung war, stand Mia in einem der Räume, wo Tom bisher nicht wusste was er damit machen sollte. Es war groß und hell das Zimmer. Eigentlich wie die gesamte Wohnung. Nichts im Vergleich zu der Wohnung in der Mia zur Zeit wohnte. Diese hätte hier zwei wenn nicht sogar dreimal rein gepasst. Als sich Tom bemerkbar machte, zuckte Mia kaum merklich zusammen.
„Wie viel Quadratmeter hat die Wohnung eigentlich?“.
„270 waren es glaube. Eigentlich viel zu viel für mich...“.
„Hm, aber hier kannst du dein Chaos dann ausleben...“.
„Ja toll und es dann alleine beseitigen...“.
„Tja, dann darfst du dich nicht ausziehen...“.
„Nee, dass ist auch blöd...“.
„Stimmt, dann stinkst du irgendwann vor dich hin und deine Fans mögen dich nicht mehr...“.
Den Satz den Tom augenblicklich im Kopf hatte, unterdrückte er lieber. Seine Fans waren ihm gerade egal. Er wollte nur Mia, auch wenn es momentan unmöglich schien.

Die nächste Zeit versuchten Tom und Mia so gut es ging normal miteinander um zugehen. So saß Tom den einen Abend vor seinem Laptop und schaute sich wieder einmal Seiten über Schwangerschaft an, als Terje rein kam. Da der jüngere von den Brüdern nicht schnell genug reagierte, sah Terje natürlich die Seite die Tom aufgeschlagen hatte.
„Wieso schaust du dir so was an? Wirst du etwa Vater?“.
Während Terje sich ein Lachen da schon nicht verkneifen konnte, schaute Tom seinen Bruder ernst an. Als dieser dessen Blick sah, stockte er.
„Sag nicht, dass ich recht habe...“.
„Ähm, doch...“.
Erschrocken sah ihn sein großer Bruder an.
„Nee, jetzt oder? Aber sag mir jetzt bitte nicht, dass es auch noch Mia ist...“.
„Doch!“.
„Ach du scheiße! Wenn schon denn schon, was?“.
„Man, ich habe es mir doch auch nicht ausgesucht. Es ist dumm gelaufen...“.
„Wahrlich! Und ihr wollt das Kind behalten?“.
„Mmh, dass haben wir vor...“.
„Habt ihr euch das gut überlegt? Ihr seid doch beide gerade einmal Zwanzig!“.
„Ja, aber trotzdem. Wir haben es uns gut überlegt...“.
„Und was sagen die Eltern?“.
„Hm, Tone und Marte waren gleich auf unserer Seite und die beiden anderen scheinen sich damit abgefunden zu haben...“.
„Na dann, aber trotzdem ich kann es nicht glauben. Du bist doch manchmal selbst noch wie ein Kind...“.
„Danke! Genau das wollte ich hören...“.
Beide Brüder unterhielten sich noch eine Weile, als es an Toms Zimmertür klopfte und Mia schließlich ihren Kopf rein steckte.
„Hoffe ich störe euch nicht?“.
„Nein, komm ruhig rein. Ich bin sowieso weg...“. Sprach Terje und verschwand auch schon.
So ließ sich Mia ohne umschweife auf Toms Bett nieder und kam auch gleich auf den Punkt.
„Kommst du morgen mit nach Oslo?“.
„Ich muss eh nach Oslo. Die liefern morgen die Möbel, wieso?“.
„Na ja, du wolltest doch eigentlich mit zum Frauenarzt...“.
„Ach scheiße. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Wann hast du denn den Termin?“.
„Um zwei...“.
„Shit, die haben gesagt, dass sie zwischen eins und sechs kommen wollen. Aber du kannst mein Auto haben, wenn du möchtest...“.
„Mmh, mal schauen... Aber noch etwas Tom...“.
„Was denn?“.
„Du hattest doch den Vorschlag wegen WG gemacht. Ich habe mit meinen Eltern drüber gesprochen und die meinten halt auch, wenn das Kind da ist, dass die Wohnung dann zu teuer ist und so. Dass man das Geld besser anders nutzen kann und na ja ich habe meinen Eltern halt auch von deiner Idee mit der WG erzählt und sie fanden es gut. Und ich habe mich auch schon mit Gedanken angefreundet mit dir zusammen zu wohnen, also wenn du auch noch willst...“.
Im ersten Moment wusste Tom nicht was er sagen sollte, schließlich hatte er damit nun gerade nicht gerechnet. Aber er fing dann an zu nicken.
„Sicher, ansonsten hätte ich dir den Vorschlag doch nie gemacht...“.
Mia freute sich und schloss Tom in ihre Arme.

Am Mittag des nächsten Tages waren die beide Freunde in Toms Wohnung.
„Welches Zimmer willst du denn haben?“.
„Mir egal. Welches wolltest du denn haben?“.
„Das neben dem Bad, denn ich habe mir gedacht, dass es vielleicht besser wäre, die Galerie in meinem Fall nicht als Schlafzimmer zu nutzen. In dem Zimmer habe ich wenigstens eine Tür, wo ich mein Chaos verstecken kann...“.
Mia musste grinsen, was Tom natürlich nicht verborgen blieb.
„Lach nur! Also, welches Zimmer willst du haben?“.
„Das andere! Das gefällt mir nämlich besser...“.
„Okay, dann ist das geklärt und oben in die Galerie...“.
„Die können wir als Arbeitsraum nutzen ja?“.
„Mmh, dass wollte ich auch gerade vorschlagen...“.
Mia lachte Tom an, der ebenfalls zurück lachte. Er war froh, dass sie sich wieder zusammen gerauft hatten und nun wieder miteinander klar kamen. Mit seinen Gefühlen kam er zwar noch nicht klar, aber dies würde sich schon regeln davon war Tom überzeugt.
„Soll ich später noch irgendetwas mit bringen?“.
„Hm, was zu trinken und etwas zu essen wäre nicht schlecht...“.
„Okay, irgendwelche wünsche?“.
„Nein, mir egal. Wir können dann ja unsere Küche einweihen...“.
„Au ja...“.
„Aber ich koche nicht alleine...“.
„Nein, ich helfe dir schon!“.
„Gut, wann musst du los?“.
„In einer halben Stunde etwa... wer weiß ob ich einen Parkplatz finde...“.

So machte sich Mia eine halbe Stunde später auf den Weg zu ihrem Frauenarzt. Dort angekommen fand sie sofort einen Parkplatz und musste so nun doch länger als gedacht im Wartezimmer platz nehmen. Irgendwie fühlte sie sich diesmal recht unwohl. Außer ihr saßen noch zwei andere schwangere Frauen dort. Bei dem Gedanken, dass auch sie demnächst so einen großen Bauch habe, wurde ihr noch mulmiger. Völlig in ihren Gedanken versunken, hatte Mia eine Hand auf ihren Bauch gelegt. Diese lag dort auch noch, als sie später von der Arzthelferin aufgerufen wurde.
Während des Ultraschals zeigte der Arzt ihr, wo die Wirbelsäule des Kindes entlang lief.
„Soll ich Ihnen wieder ein Ultraschallbild ausdrucken?“.
„Mmh, könnte ich vielleicht auch eins für den Vater haben?“.
„Ja, sicher“.
So verließ Mia schließlich die Praxis mit zwei neuen Fotos von dem Kind. Sie war überglücklich und hätte die ganze Welt umarmen können. Auch nach dem Einkaufen war sie immer noch gut drauf und fiel Tom so mehr oder wenig um den Hals. Er wusste natürlich nicht wie ihm geschah, zu mal Mia ihn auch küsste. Diese hatte das einfach so aus Reflex gemacht ohne nachzudenken. Daher tat es ihr auch sofort Leid, als sie sich von ihm löste.
„Entschuldigung ich wollte...“.
„Ist schon gut Mia. Wie war es beim Arzt?“.
„Lustig! Warte mal ich habe irgendwo ein neues Ultraschallbild für dich. Da kann ich dir dann zeigen, wo das Gesicht sein soll und die Wirbelsäule...“.
Wie Mia ihm dies alles sagte, merkte er wie euphorisch sie war und ihm war klar, dass der Kuss nur von der Euphorie her kam. Er hatte absolut keine Bedeutung – leider. Inzwischen hatte Mia die Bilder in ihrer Handtasche gefunden und hielt sie ihm vor dir Augen. Aber bevor sie ihm irgendetwas zu den Bildern sagen konnte, wurden sie von der Türklingel unterbrochen. Die Möbellieferung.

Später als Tom, unter Mias Fachanleitung, die Möbel an die richtige Stelle gerückt hatte, ließ er sich auf die Couch fallen.
„So, jetzt zeig mir die Bilder noch einmal...“.
„Okay!“.
Nachdem Mia sie geholt hatte, setzte sie sich zu Tom auf die Couch, der ganz nah an sie heran gerückt kam.
„Also, da oben soll das Gesicht sein und hier dann die Wirbelsäule...“.
Während Mia ihm dies erzählte und ihr Vermutungen wo Hände, Füße und so sein müssten, bekam sie nicht mit dass Tom seine Hände auf ihren Bauch gelegt hatte. Als sie es schließlich realisierte, fand sie es süß von ihm und ließ sich so gegen ihn fallen. So saßen die beiden Freunde Arm in Arm auf der Couch und hingen ihren Gedanken nach. Beide hatten die Zeit völlig vergessen und erschraken so aus ihren Gedanken auf, als Toms Bauch anfing zu knurren.
„Oh, der Supersportler hat Hunger...“.
„Darf der das nicht?“.
„Klar, aber wir haben noch gar nicht gekocht...“.
„Hm, was hast du überhaupt mitgebracht?“.
„Back-Camembert! Da hatte ich nämlich vorhin Hunger drauf...“.
„Gut, dass dauert ja nicht zu lange...“.
„Nein, aber um den in den Ofen zu schieben, müssen wir aufstehen und dass möchte ich eigentlich gerade nicht...“.
„Hm, dass ist natürlich blöd, aber ich verhungere glaube sonst...“.
„Okay, dann lass uns die Dinger rein schieben...“.
Nur widerwillig ließ Tom sie los, aber schließlich hatte er Hunger.

Später nachdem sie gegessen hatten, waren sie bei Mia in der Wohnung. Sie hatte am Nachmittag mit der Hausverwaltung telefoniert und so erfahren, dass wenn sie so schnell wie möglich ausziehen würde, sie sofort einen Nachmieter hätte und würde somit eine gesamte Monatsmiete sparen. Also, waren die beiden Freunde dabei die Umzugskartons zupacken. Diese hatte Mia noch von ihrem Umzug von Asker hier her gehabt.
„Du, deine Couch können wir ja auch noch mit ins Wohnzimmer stellen oder?“.
„Mmh, farblich passt es ja und Platz genug ist auch. Die Regale können oben in die Galerie und der Schreibtisch auch. Der Küchentisch und die Stühle können an die eine Seite...“.
„Mmh, da könntest du recht haben. Bleiben wir eigentlich hier, oder fahren wir noch nach Asker?“.
„Hm, ich würde gerne hier bleiben. Dann können wir morgen weiter packen und dann können wir unsere Brüder dazu verdonnern am Wochenende Möbel zu schleppen...“.

So geschah es schließlich auch. Da sie am Wochenende nun schon einmal einen Transporter gemietet hatten, wurden auch gleich die Dinge die Tom aus Asker nach Oslo haben wollte geholt. Dies geschah alles ohne Mia, denn diese war mit Tone in der Wohnung dabei Gardinen, Rollos und so an zubringen. Als sie zwischendurch eine Pause einlegten, nutzte Tone dies um mit Mia zu reden.
„Wie geht es dir?“.
„Ach, ganz gut soweit. Die Morgenübelkeit hält sich Momentan in grenzen...“.
„Und sonst? Auch alles okay?“.
„Mmh, warte ich kann dir ein Ultraschallbild zeigen...“.
So stand Mia auf und ging hinüber zum Kühlschrank, wo Tom das Bild mit einem Magneten befestigt hatte.
„Hier!“.
Tone schaute sich das Bild an und gab es schließlich Mia zurück.
„Darf ich dich etwas fragen?“.
„Sicher, was denn?“.
„Ihr meintet ja, dass es eine einmalige Geschichte zwischen euch war. Ehrlich gesagt kann ich das nicht so ganz glauben. Nicht, wenn ich bedenke wie sich Tom in den letzten Monaten verhalten hat...“.
„Hm, ich weiß was du meinst. Aber es ist schwer zu erklären. Von Toms Seite aus ist da auch mehr, aber bei mir nicht...“.
„Absolut gar nichts?“.
Einige Zeit schwieg Mia, bevor sie den Kopf schüttelte.
„Ich bin mir nicht sicher. Aber momentan möchte ich mich nach dem Reinfall mit Sverre auf keinen Mann ein lassen, auch nicht auf Tom. Ich weiß nur eins, dass irgendetwas da sein muss bei mir, ansonsten hätte ich nie mit Tom geschlafen...“.
Eigentlich wollte Tone Mia noch etwas fragen, aber in dem Augenblick wurde die Tür geöffnet und zwei Kartons kamen rein.
„Wo sollen die hin?“.
„Stellt sie einfach in das nächst beste Zimmer...“.
Mia und Tone machten sich mit den zwei Jungs auf den Weg zum Transporter, wo Mia sich erst ebenfalls einen Karton nehmen wollte, sich aber nach einem Blick von Tom für eine ihrer Zimmerpflanzen entschied. Anschließend blieb Mia in der Wohnung und dirigierte die Jungs mit den Kisten und den Möbel durch die Gegend.

Am Abend waren Tom und Mia mit nach Asker gefahren, da sich die Freunde dazu entschlossen hatten mal wieder ins `Macao´ zugehen. Dort angekommen fanden Mia und die Jungs recht schnell den Rest von ihnen und so verschwanden die Mädels gesammelt auf der Tanzfläche. Als sie nach einiger Zeit zu den Jungs zurück kamen, wollte Marius gerade etwas zutrinken holen.
„Soll ich euch etwas mitbringen?“.
„Au ja!“.
Während die anderen Mädels alle irgendetwas mit Alkohol haben wollte, wollte Mia nur eine Cola. Marius schaute zwar etwas komisch, da seien Schwester eigentlich Cocktails liebte, aber sagte nichts weiter dazu. Den Blick ihres Bruder registrierend, nahm sich Mia vor den beiden von der Schwangerschaft zu erzählen. Gleichzeitig dachte sich auch an Terje und Truls, sie war sich nicht sicher ob Tom ihnen schon etwas gesagt hatte. Sie hatten bisher nicht drüber gesprochen.
Als die anderen später tanzen gingen, hatte Mia keine Lust und blieb sitzen. Zu ihrer Ermunterung, tauchte Terje auf, der vorher auf der Toilette gewesen war.
„Wo sind die anderen?“.
„Tanzen...“.
„Wie und du nicht?“.
„Nein keine Lust...“.
„Kann ich verstehen...“.
„Faule Socke!“.
„Was heißt hier faule Socke? Los komm!“.
Damit zog Terje Mia einfach hinter sich her auf die Tanzfläche.
„Man lass mich los! Ich habe keine Lust...“.
„Keine Widerrede!“.
Terje hatte kein erbarmen mit ihr und Mia war schlussendlich noch nicht mal sauer. Denn sie hatte ihren Spaß, unter anderem auch weil sie mit Tom tanzte. Ganz unverfänglich. Allerdings als ein langsames Lied irgendwann kam, schaute Mia ihren Kumpel unsicher an. Sie würde gerne weiter tanzen, aber war sich nicht sicher, ob Tom etwas dagegen haben würde. Schließlich war er es, der Mia zu sich zog und seine Hände auf ihren Hüften platzierte. Während sie ihre Hände hinter seinem Nacken verschränke, grinste sie.
„Was grinst du?“.
„Na ja noch geht es so. Demnächst wird ein überdimensionaler Bauch zwischen uns sein...“.
„Hm, aber der wird sicher süß sein. So süß wie du...“.
Augenblicklich hätte sich Tom für den Spruch selbst ohrfeigen können. Er hatte gesprochen ohne nachzudenken und wartete nun auf die Standpauke von Mia. Aber diese kam nicht. Sie fand es viel zu süß wie Tom verlegen weg schaute. Irgendwie überkam sie das Verlangen ihn jetzt küssen zu müssen, aber gleichzeitig wusste sie auch, dass es falsch wäre. Es wäre nur ein Spiel mit seinen Gefühlen und das wollte Mia nicht. Dazu war ihr die Freundschaft doch zu wichtig und ihm weh tun wollte sie ebenfalls nicht.

Als sie in der Nacht zu Hause waren, lag Mia einige Zeit im Bett. Sie konnte nicht schlafen, sie wollte viel lieber jetzt kuscheln – mit Tom. Aber es wäre falsch. Es wäre nur ein Hoffnungsschimmer für Tom, den sie ihm nicht geben wollte, weil es keinen gab. Die halbe Nacht lag Mia noch wach und dachte nach. Dachte über sich, das Baby und Tom nach.

Die nächste Woche verbrachten die Freunde damit die Wohnung einzurichten – wenn Mia nicht gerade in der Uni war oder Tom beim Krafttraining. Im großen und ganzen kamen beide Freunde prima miteinander klar und alberten die meiste Zeit miteinander. So kam Mia irgendwann mit einem Kissen unter ihrem T-Shirt ins Wohnzimmer spaziert.
„Na, wie gefällt dir das?“.
Im ersten Moment wusste Tom nicht was er sagen sollte.
„Sprachlos? Oder sieht es so grässlich aus?“.
„Nein, eher sprachlos weil es so ungewohnt aussieht. Aber an den Anblick könnte ich mich gewöhnen...“.
„Hm, du vielleicht. Ich glaube nicht. Das ist mir irgendwie doch zu viel Bauch...“.
„Das ist aber süß!“.
„Dann hier, mach dir selbst so ein Bauch...“.
Damit schmiss Mia ihm das Kissen zu und wartete bis er es sich unter sein T-Shirt gesteckt hatte.
„So nun mitkommen!“.
Mia zog ihn in ihr Zimmer vor den Spiegel. Beide Freunde standen dort Bauch an Bauch und grinsten sich an.
„Boah, nimm nie so viel zu, ja Tom?“.
„Wieso?“.
„Weil dir dein Waschbrettbauch besser steht, als so ein Bierbauch...“.
Während Mia dies sagte, umspielte ein lächeln ihre Lippen.
„Ich habe eine Idee!“.
Damit machte sie sich auf die Suche nach ihrer Digitalkamera. Tom schaute skeptisch, als sie schließlich damit zurück zum Spiegel kam.
„Rollentausch! Wir machen jetzt Babybauch Fotos!“.
Die Idee fand Tom lustig und so schossen sie mehrere Schnappschüsse. Ihm gefiel die Idee so gut, dass er schließlich einen Tausch vorschlug.
„Was hältst du davon, wenn wir vom echten Babybauch auch Fotos machen?“.
„Hm, da gibt es doch noch gar nichts zusehen...“.
„Dann halten wir die Entwicklung des Bauches fest...“.
„Nein, ich mag aber nicht, dass es für immer fest gehalten wird, wie fett ich werde...“.
Da Mia kurz vorm weinen war, fiel Tom nichts besseres ein als sie in den Arm zunehmen. Beide Freunde standen so Bauch an Bauch da, als Mia plötzlich einen Lachanfall bekam.
„Was ist denn nun los?“.
„Na ja, bald habe ich so einen Bauch und ich frage mich, ob meiner dann auch so schön weich ist wie deiner...“.
„Glaube eher weniger. Der muss schließlich das Baby schützen und wenn der so weich wie das Kissen wäre, wäre das nicht gut...“.
„Mmh, stimmt auch wieder. Du, wissen deine Brüder schon Bescheid?“.
„Nur Terje. Aber das war auch ein dummer Zufall. Ich hatte mir gerade Seiten über Schwangerschaft angeschaut, als er in mein Zimmer kam. Wieso fragst du?“.
„Na ja ich frage mich gerade eher ob du Anders und so etwas davon erzählen wirst oder nicht. Und na ja... es wäre angebracht, dass dann unsere Geschwister schon Bescheid wissen. Ich fände es besser...“.
„Stopp! Erst einmal will ich niemanden aus dem Team etwas sagen. Es ist meine Privatsache und es muss ja nicht jeder wissen. Schließlich wird es früh genug noch raus kommen und das reicht dann. Aber du hast recht, wie sollten unseren Brüdern etwas sagen...“.
„Hm, und damit verbunden ja auch Eva, Sofie und Lea, wodurch die anderen es dann auch erfahren werden...“.
„Hm, mir egal. Hauptsache es gelangt nicht an die Presse. Also, verstehe das nicht falsch Mia. Ich stehe hinter dir und dem Baby, aber irgendwie habe ich angst, wenn es an die Presse geraten sollte...“.
„Ich verstehe dich ja. Es war ja schon genug aufsehen, als wir shoppen waren...“.
„Erinnere mich bloß nicht daran...“.
„Och, wieso denn nicht? Du Casanova!“.
„Ich bin kein Casanova!“.
„Ich weiß! Aber man kann dich damit so schön ärgern!“.
„Ach so schaut das aus! Mich ärgern wollen...“.
Bevor Mia reagieren konnte, hatte Tom begonnen sie zu kitzeln. Wie immer hatte Mia keine Chance gegen ihn und lag schließlich mit Lachtränen auf ihrem Bett – er neben ihr.
„Du bist blöd Tom!“.
„Wieso? Außerdem werde hier mal nicht frech, sonst mache ich weiter...“.
„Dann kannst du gleich einen Krankenwagen anrufe, weil ich dann nämlich ersticken werde...“.
„Hm, nein das wäre nicht gut...“.
„Ach ja? Wieso war mir das nur wieder klar?“.
Darauf sagte Tom lieber nichts. Ihm war nicht klar, auf was Mia nun anspielte.
„Schau nicht so verwirrt!“.
„Hm?“.
„Und schau nicht so fragend. Dabei siehst du zu süß aus...“.
Augenblicklich verdrehte Tom seine Augen, aber holte gleich zum Konter aus.
„Wenn hier wer süß ist, dann bist du es!“.
„Nein, ich bin bald ein Nilpferd!“.
„Auch Nilpferde sind süß!“.
„Außerdem sollst du mich nicht süß finden...“.
„Hm, okay eigentlich finde ich dich auch etwas anderes, aber wenn ich das sage dann...“.
Schon als Tom begonnen hatte zu reden, hatte Mia ihre Augen nieder geschlagen. Er hatte es registriert und stoppte so. Ziemlich unvermittelt legte Tom zunächst seine Hand auf Mias Bauch und küsste sie auf die Wange. Erstaunt drehte Mia ihren Kopf zu ihm. Sie fand es angenehm seine Hand auf ihrem Bauch zu haben und wollte ihm dies eigentlich auch sagen, aber als sie ihn nun ansah verlor sie den Mut dazu. Augenblicklich hatte sie das unbändige verlangen ihn küssen zu müssen, aber gleichzeitig wusste Mia auch, dass es nicht gut wäre. Tom liebte sie und wenn sie ihn küssen würde, würde sie nur mit seinen Gefühlen spielen.
„Tom! Lass mich los!“.
Dies kam energischer rüber als sie es beabsichtigt hatte. Ohne etwas dazu zusagen stand Tom auf und verließ Mias Zimmer. Er war ziemlich geknickt, denn er hatte seine Hand ohne Hintergedanken auf ihren Bauch gelegt und der Kuss... es war ein harmloser Kuss auf die Wange. Manchmal konnte sich Mia aber auch anstellen. Enttäuscht ließ sich Tom in seinem Zimmer auf das Bett fallen. Aber sprang im gleichen Moment wieder auf. Er brauchte Bewegung. So zog er sich seine Laufsachen an und wollte gerade aus seinem Zimmer, als er in Mia lief, die direkt vor seiner Tür stand.
„Oh sorry!“.
„Tom können wir reden?“.
„Später ja? Ich wollte laufen gehen...“.
„Warte, ich komme mit!“.
„Nein, tut mir Leid Mia. Ein anderes mal gerne, aber ich brauche Zeit um nachzudenken...“.
„Hm, okay. Aber das eben... es war nicht so gemeint wie es bei dir ankam... ich fand es schön deine Hand auf dem Bauch liegen zu haben...“.
Ein wenig erstaunt schaute Tom seine beste Freundin an, aber verschwand dann ohne etwas zusagen.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Sa 31. Jan 2009, 13:41 
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Als Tom später vom Laufen wieder kam, sah er Mia auf der Couch liegen. Nachdem er näher gekommen war, sah er Tränenspuren auf ihrer Wange. Mia hatte geweint. Ob es wegen ihm war, wusste er nicht, aber es wäre logisch gewesen. Schließlich hatten sie den Streit gehabt, bevor er weg war. Nachdenklich verschwand er so duschen. Wenig später, als er umgezogen aus seinem Zimmer kam, hatte sich Mia gerade aufgerichtet. Noch ziemlich verschlafen schaute sie zu ihm.
„Wie spät?“.
„Halb acht...“.
„Morgens oder abends?“.
Mit einem grinsen im Gesicht antwortete er ihr, dass es noch abends war. Am liebsten hätte Mia ihren Freund angepault, aber sie ließ es lieber bleiben.
„Hast du auch Hunger?“.
„Mmh, machst du mir etwas mit?“.
„Kann ich machen. Irgendwelche wünsche?“.
„Nein, hauptsache lecker!“.
„Okay, dass könnte ich hinbekommen...“.
„Schön...“.
Wie Mia nun aufstand, stahl sich ein erneutes grinsen auf Toms Lippen.
„Warum grinst du schon wieder?“.
„Deine Hosenknopf ist offen...“.
„Ich weiß! Der hat vorhin so gedrückt, aber ich war zu faul mir eine andere Hose anzuziehen, was ich aber nun mache“.
Damit verschwand sie in ihrem Zimmer und Tom fing immer noch grinsend an etwas zu essen zumachen. Aber da Mia irgendwie nicht wieder auftauchte, klopfte er schließlich an ihre Tür. Ein stumpfes `nein´ ließ Tom erst zurück schrecken, aber er ging dann trotzdem in Mias Zimmer. Dort lag sie nur mit einem Pullover und Höschen bekleidet auf dem Bett und ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen versteckt. Ohne lange zu zögern setzte sich Tom auf die Bettkante und strich Mia den Rücken entlang.
„Hau ab!“.
„Nein, was ist denn los? Du hattest vorhin schon geweint, bevor du geschlafen hast...“.
„Ich will nicht reden!“.
„Auch nicht über vorhin?“.
„Nein! Lass mich in ruhe... außerdem da gibt es nicht viel mehr zu reden. Mir hat es gefallen deine Hand auf dem Bauch zu haben und ich wollte dich nicht so anfahren. Das tut mir echt Leid...“.
Während Mia sprach drehte sie sich und ihr Pulli rutschte hoch. Ihr war es egal. Tom bekam dies auch nicht wirklich mit.
„... ich habe momentan nur so ein Gefühlschaos. Den einen Moment könnte ich dir um den Hals fallen und dich nieder knutschen und im anderen Moment kann ich mich in mein Zimmer verziehen und weinen. Vorhin da... da hätte ich dich am liebsten geküsst, aber ich weiß auch das ich dann nur mit deinen Gefühlen spielen würde und das will ich nicht...“.
„Deswegen sollte ich dich los lassen?“.
„Mmh, nur deswegen. Und es kam halt schroffer rüber, als es sollte. Aber das habe ich dir ja jetzt schon zweimal gesagt...“.
Tom nickte nur. Er war einfach irgendwie glücklich. Mia hätte ihn küssen wollen. Also, musste auch irgendetwas bei ihr sein, und dieses etwas machte ihm gerade Hoffnung.
Während er schließlich fragte, wieso sie gerade geweint hatte, wischte er ganz vorsichtig die Tränen von ihren Wangen.
„Weil alles scheiße ist. Die Hose die ich eben an hatte, die habe ich mir erst gekauft... also, bevor ich wusste das ich schwanger bin. Und nun drückt die und ist schon zu eng. Ich bin doch erst in der 11. Woche... wie soll das denn noch werden? Ich will kein Nilpferd werden...“.
Am liebsten hätte Tom gelacht, aber er merkte dass dies Thema für Mia ernst war. So schloss er sie in seine Arme.
„Oder magst du mich auch als Nilpferd?“.
„Klar! Ich mag dich immer...“.
„Hm, was hast du denn zu Essen gemacht?“.
„Überbackender Toast...“.
„Lecker! Dann lass uns gehen, nicht dass es noch kälter wird...“.
„Okay!“.
Als Mia nun ihr Zimmer verließ, stellte Tom fest, dass sie keine Hose trug.
„Willst du dir nichts überziehen?“.
„Ähm, wenn es dich nicht stört – nein. Okay?“.
„Sicher!“.

In der Küche brauchte sich Mia nur noch hinsetzen, denn der Tisch war schon gedeckt und Tom machte sich bereits am Backofen zu schaffen. Nachdem Essen hockten sich beide Freunde auf das Sofa – jeder auf eins für sich. Allerdings war Mia gerade nach kuscheln zu mute, aber sie war sich nicht sicher ob sie Tom fragen sollte. Schließlich tat sie es doch und Tom hatte nichts dagegen. So schnappte sich Mia die Decke und kam zu Tom hinüber.
„Ab wann hast du wieder Sprungtraining?“.
„Gute Frage. Morgen haben wir auf jeden Fall Krafttetst und den anderen Trainingsplan habe ich verschlammt...“.
„Och du Chaot. Hänge den doch das nächste Mal einfach an den Kühlschrank. Hast du schließlich mit dem Ultraschallbild auch gemacht und es ist immer noch da...“.
„Das ist auch etwas ganz anderes. Das ist mir wichtig...“.
„Echt?“.
„Klar! Es ist unser Kind, da ist es doch klar dass es mir wichtig ist...“.
In ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt, was Tom nicht verborgen blieb.
„Hey, nicht weinen...“.
„Tue ich doch gar nicht...“.
Aber ihre Tränen konnte sie nicht mehr aufhalten.
„Und was ist das?“.
„Nichts! Du bist süß! Weißt du das?“.
„Hm, du auch...“.
Mia musste schlucken. Sie hatte erneut das verlangen Tom küssen zu wollen, aber sie kämpfte dagegen an. Tom bekam dies mit, denn Mia biss sich wieder einmal auf die Lippe.
„Hey, über was denkst du nach?“.
„Ob ich dich küssen kann...“.
Bevor sie überhaupt nachdachte, hatte es Mia schon ausgesprochen. Sie sah ihn leicht unsicher an, aber als sie schließlich Toms Lippen auf ihren spürte war diese Unsicherheit verschwunden. Es war ein kurzer vorsichtiger Kuss, der Mia `hunger´ auf mehr gemacht hatte.
„Mehr?“.
Mia hauchte dies mehr als alles andere, aber Tom kam dieser Aufforderung gerne nach.

Am morgen hörte man irgendwo aus der Ferne ein Wecker klingeln. Als Mia realisierte das dies ihrer war und sie aufstehen wollte, hielt sie etwas fest. So drehte sie sich und fand sich in Toms Armen wieder. Nach einigen vergeblichen Versuchen aufzustehen, musste Mia Tom nun doch wecken.
„Tom, lass mich los!“.
„Nein, nicht weglaufen Mia!“.
„Ich muss aber zur Uni...“.
„Nein! Bleib hier...“.
Sie wäre gerne bei ihrem besten Freund liegen geblieben, sie fand es zu süß, aber sie musste zur Uni.
„Lass mich los! Ich muss echt zur Uni...“.
„Ein Kuss als Entschädigung?“.
Dazu konnte Mia nicht nein sagen. Dazu waren die Küsse von gestern Abend zu schön gewesen. Zu präsent. Nur widerwillig löste sie sich anschließend von Tom, aber dieser ließ sie nun gehen.

Den gesamten Tag über hatte Tom prima Laune. Damit ging er den anderen sogar wieder einmal tierisch auf die Nerven.
„Boah, hast du irgendwelche Drogen genommen?“, wollte Björn schließlich wissen.
„Nein, ist gute Laune mittlerweile verboten?“.
„Wenn man Tom Hilde heißt ja. Weil dann nervt man die anderen Menschen in seiner Umgebung mal wieder zu Tode...“.
„Dafür bist du aber noch recht lebendig Björn...“.
„Das ist seine Immunität gegen dich. Björn du sollst rein...“.
Anders setzte sich zu Tom draußen auf die Bank.
„Wie du bleibst freiwillig hier?“.
„Sicher, mich nervst du nicht. Aber was ist mit dir los? Habe ich irgendetwas verpasst?“.
Sofort dachte Tom an das Gespräch mit Mia. Sie hatten noch nicht mit ihren Geschwistern gesprochen, aber irgendwie hatte er gerade jetzt das Bedürfnis Anders alles zu erzählen.
„Na ja schon. Aber das ist eine etwas längere Geschichte...“.
„Will ich sie hören?“.
„Weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich glücklich bin...“.
„Hm, dann erzähl mal. Du scheinst wie aufgezogen...“.
„Ha, ha“.
„Nein, du machst für mich echt den Eindruck als... als wenn du verliebt wärst...“.
Tom fühlte sich ertappt. Anders hatte schließlich recht. Er war in Mia verliebt, aber sie nicht in ihn, wobei er sich nach gestern Abend nicht mehr so sicher war, ob sich das nicht noch ändern könnte.
„Habe ich recht?“.
„Ja, schon. Aber es ist nicht so einfach...“.
„Kenne ich sie?“.
„Mmh, es ist Mia...“.
„Oh, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Aber was daran nicht so einfach?“.
„Ähm, willst du die Kurzfassung hören oder alles?“.
„Kurzfassung. Wenn ich was nicht verstehe, kann ich ja noch nachfragen...“.
„Okay, also. Ich bin in sie verliebt, sie nicht in mich aber wie bekommen dennoch ein Kind zusammen...“.
„Ein Kind? Ihr beide? Aber wie geht das?“.
„Och jetzt sag nicht, dass dich keiner aufgeklärt hat!“.
„Man, dass meine ich nicht. Aber wenn ihr ein Kind bekommt, dann müsst ihr ja irgendwann mal...“.
„Ja, als sie euch aus ihrer Wohnung raus geworfen hat...“.
„So genau wollte ich das nicht wissen, aber wieso seid ihr im Bett gelandet wenn sie dich gar nicht liebt? Das Mia einfach so mit wem in die Kiste steigt hätte ich nicht gedacht...“.
„Na ja, dass ist es eben. Zu dem Zeitpunkt hat es heftig zwischen uns geknistert und dann hat eins das andere ergeben...“.
„Und jetzt wohnt ihr trotzdem zusammen?“.
„Mmh, es läuft auch prima“.
„Glaubst du, du hast Chancen bei Mia?“.
„Mmh, die habe ich. Ich glaube sie hat einfach nur angst vor ihren Gefühlen, weil sie zwischenzeitlich etwas mit wem anders hatte und na ja das lief nicht so pralle...“.
Tom war froh mal mit jemanden über alles sprechen zu können, auch wenn er momentan der festen Überzeugung war, dass sich alles noch ins positive für ihn wenden würde.
„Na dann, wäre cool wenn aus euch doch was werden würde. Ihr seid eh schon wie ein altes Ehepaar zusammen...“.
„Na danke!“.

Am Nachmittag nach der Uni war Mia fix und fertig. Sie wollte nur noch schlafen. Dies tat sie auch als Tom nach hause kam. Im ersten Moment dachte er sei alleine, aber dann konnte er aus Mias Zimmer Musik hören, welche sie sich noch angemacht hatte bevor sie eingeschlafen war.

He broke your heart
He took your soul
You're hurt inside
'Cause there's a hole
You need some time
to be alone
then you will find
what you've always known

I'm the one who really love ya, baby
I've been knockin' at your door

and as long as I'm livin'
I'll be waitin'
as long as I'm breathin'
I'll be there
whenever you call me
I'll be waitin'
whenever you need me
I'll be there

I've seen ya cry
into the night
I feel your pain
can I make it right?
I realize
there's no end in sight
yet still I wait
for you to see the light

I'm the one who really loves ya, baby
I can't take it anymore
and as long as I'm livin'
I'll be waitin'
as long as I'm breathin'
I'll be there
whenever you call me
I'll be waitin'
whenever you need me
I'll be there

You are the only one I've ever known
that makes me feel this way, couldn't on my own
I wanna be with you until we're old
you've got the love you need right in front of you, please come home

as long as I'm livin'
I'll be waitin'
as long as I'm breathin'
I'll be there
whenever you call me
I'll be waitin'
whenever you need me
I'll be there
...

Als das Lied zu Ende war, war in der gesamten Wohnung ruhe. Tom saß auf der Couch. Irgendwie war er wie gelähmt, da das Lied dass aussagte was er momentan fühlte. Schließlich hatte sich Mia erst in den Falschen verliebt und nun... Nun hoffte er, dass sie endlich zu ihren Gefühlen stehen würde. Ihren Gefühlen zu ihm, denn davon war er wirklich überzeugt, dass sie etwas für ihn empfinden musste.

Als Mia irgendwann wach wurde knurrte ihre Bauch. So stand sie auf und tapste aus ihrem Zimmer direkt in Richtung Kühlschrank. Tom der Fernseh schaute, bemerkte sie und folgte ihr mit den Augen. Aber sie nahm ihn gar nicht wahr. Im Blindflug ging es für Mia schließlich zurück in ihr Zimmer, zumindest wollte sie dies, aber ihre Tür stand ihr im Weg. Tom konnte sich da ein lachen nicht mehr verkneifen als Mia dagegen gelaufen war.
„Lach nicht! Das tut weh!“.
„Sorry, aber das sah zu geil aus wie du aus deinem Zimmer raus und alles...“.
„Hm...“.
Mia sammelte ihr Essen zusammen und ging zu Tom hinüber.
„Wie war dein Tag?“.
„Lustig. Und deiner?“.
„Anstrengend! Ich hätte schon in der Uni einschlafen können...“.
„Hm, was hast du da zu essen?“.
„Gurken!“.
Mit einem Blick auf Tom, hielt sie ihm eine hin.
„Hier! Wir haben ja noch zwei Gläser!“.
„Zwei?“.
„Ja, ich hatte vorhin da Hunger drauf, also habe ich mir welche unterwegs besorgt...“.
„Na dann kann ich mir ja noch welche stibitzen...“.
Damit rückte Tom ihr auf die Pelle und klaute sich eine Gurke nach der nächsten. Als sie schließlich alle waren.
„So jetzt bewege dich und hol mir neue Gurken!“.
„Ich fliege ja schon!“.
Damit schnappte sich Tom das Schälchen, kam aber mit dem Gurkenglas zurück.
„Lass es dir schmecken!“.
„Spinner!“.

Die nächsten Tage verliefen völlig harmonisch zwischen ihnen. Am übernächsten Wochenende ließen sie sich wieder einmal in Asker sehen. Sie wollten ihren Geschwistern von der Schwangerschaft erzählen. Mia hatte mit allen möglichen Reaktionen von den Brüdern gerechnet, aber war dennoch überrascht.
„Das war doch klar!“.
„Wieso Mats?“.
„Na ja ihr beiden seid doch eh schon wie ein altes Ehepaar...“.
Nach diesem Spruch musste Tom automatisch an Anders denken, er hatte dies schließlich auch gesagt.
„Wie weit bist du denn schon?“, wollte Truls schließlich wissen.
„In der 14. Woche...“.
„Hast du auch ein Bild?“, wollte Marius dann wissen.
Bevor Mia auch nur ein Ton von sich geben konnte, tat dies Tom.
„Klar!“.
Tom holte sein Portemonnaie raus und suchte das Ultraschallbild heraus. Mia hatte sich schon die ganze Zeit gewundert, wo das zweite Bild hin war und fand die Aktion von Tom gerade wieder zu süß. Aber den Brüdern durfte dann doch Mia erklären, wo was auf dem Bild zu erkennen sein sollte. Sie taten auch alle sehr interessiert, aber so wirklich erkannten sie doch nichts. Terje fragte schließlich die Frage, die die anderen auch interessierte.
„Und ihr beiden seid jetzt zusammen?“.
„Nein! Wir sind nicht zusammen...“.
Damit stand Mia auf und verschwand in ihrem Zimmer. Sie wollte jetzt ihre ruhe haben. So durfte Tom die fragende Gesichter der anderen alleine ertragen.
„Fragt nicht! Ihr werdet es eh nicht verstehen. Fakt ist wir sind nicht zusammen und das war es...“.
„Und was für ein Abgang war das eben?“.
„Hm, die Hormone?“.

Am Abend hatten Malin, Nora, Sofie und Mia beschlossen mal wieder einen Mädelsabend zumachen. Das die anderen auch beschlossen hatten einen Cocktailabend zu machen, wusste Mia nicht.
Bei Sofie angekommen, begrüßte sie Mia auch gleich.
„Hey, was für ein Cocktail willst du?“.
„Cocktail? Ähm, Kiba...“.
„Kiba? Haben wir nicht. Ich mache dir ein Tequilla – Sunrise!“.
„Nein, ich... ähm, ich will was ohne Alkohol...“.
Augenbrauen hochziehend verschwand Sofie in der Küche und Mia ging weiter in ihr Zimmer. Sie hatte schon ein mulmiges Gefühl, denn sie war sich sicher das die Mädels wissen wollten was mit ihr los war. Aber erst einmal wurde Mia auf den neusten stand der Dinge gebracht. Aber irgendwann kamen sie dann doch auf das Thema Männer zusprechen.
„Ich habe ja letztes Wochenende ein ganz Süßen kennen gelernt!“.
„Ach ja? Dann erzähl mal Nora!“.
So kamen dann einige Dinge auf den Tisch. Bei Sofie schritt Mia schließlich ein.
„Stopp! Ich will nichts von dem Liebesleben meines Bruders wissen...“.
„Wieso nicht?“.
„Nee! Das ist... das ist ein Tabubereich!“.
„Okay, dann erzähl mal was bei dir so los war oder ist...“.
„Hm, nicht viel. Ich hatte eine Affäre mit meinem Nachbar aber das ist aus. Und ja das war es...“.
„Ach ja?“.
Malin grinste Mia an.
„Na ja nicht ganz. Aber ich wollte euch nicht schocken...“.
„Och uns schockt nichts...“.
„Stimmt! Wir sind schon so vieles gewöhnt, also schieß los Mia!“.
„Also, ich war mit Tom im Bett. Und...“.
„Was? Oh geil seid ihr jetzt auch zusammen?“.
„Nein, es war eine einmalige Sache. Aber Tom und ich haben ein `Andenken´ daran...“.
„Andenken?“.
„Mmh, ich bin schwanger...“.
Alle drei Mädels schaute Mia erstaunt an. Malin war die erste die sich aus dieser Starre löste.
„Geiler Scherz Mia! Ich hätte es dir auch fast abgekauft...“.
„Das ist kein Scherz. Ich bin in der 14. Woche...“.
„Cool, und was sagt Tom?“.
„Tom? Der ist stolz wie Oskar! Er hat sogar ein Ultraschallbild in seinem Portemonnaie...“.
„Süß! Aber wieso seid ihr nicht zusammen?“.
„Ähm, ja. Das ist kompliziert und ich habe keine Lust euch das zu erklären...“.
„Okay...“.

Sonntagabend war Mia froh wieder in Oslo zu sein. Ihr war zu Hause alles auf die Nerven gegangen. Hier hatte sie wenigstens ihre Ruhe und keine nervigen Geschwister. Sie wollte ihr Ruhe haben. Sie wollte Tom bei sich haben. Dieser stand aber gerade unter der Dusche. Auf die Rückenlehne der Couch gelehnt, starrte Mia in den Raum. Sie dachte nach. Über sich, Tom und das Baby. Wie so oft.
Als Tom aus dem Badezimmer kam, fühlte er sich von ihr beobachtet und kam zu ihr herüber. Tom hockte sich vor Mia, die immer noch nicht reagierte. Erst als Tom ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht strich, kam Mia wieder in die Realität zurück.
„Was ist los?“.
„Nichts, ich habe nur nachgedacht...“.
„Okay, ich gehe mir mal etwas anziehen...“.
Während Tom in sein Zimmer ging beobachtete Mia ihn nun wirklich. Er sah gut aus. Verdammt gut. Sexy und heiß würde es auch treffen. Über ihre eigenen Gedanken musste Mia grinsen. Als Tom in Jogginghose und T-Shirt wieder zurück kam, war Mia immer noch am grinsen.
„Du machst mir angst Mia!“.
„Wieso? Ich mache doch gar nichts...“.
„Doch, du grinst wie ein Honigkuchenpferd...“.
„Hm, ich bin in Gedanken. Lass mich doch...“.
„Ich lasse dich ja auch...“.
„Hm, wollen wir kuscheln?“.
„Mmh, von mir aus. Aber vorher hole ich mir noch etwas zu trinken. Willst du auch etwas?“.
„Ja, Wasser!“.
Den restlichen Abend lagen die beiden Freunde gemeinsam auf der Couch und schauten fern. Mit der Zeit war Toms Hand unter Mias Pullover gewandert und hatte sich auf ihren Bauch gelegt. Dies hatte sie mit einem grinsen registriert und ihn machen lassen. Auch als er damit begann kleine Kreise auf ihre Haut zu malen. Als Mia irgendwann ins Bett wollte, ließ Tom sie nur ungern gehen, aber ihr ging es ähnlich.
„Willst du mit kommen? Ich mag noch weiter kuscheln, aber ich bin auch müde...“.
Dies ließ sich Tom nicht zweimal sagen und willigte ein.

Am morgen ging es Mia gar nicht gut. Sie musste sich wieder einmal Übergeben und hatte Kreislauf Probleme. So lag Mia eigentlich den gesamten Vormittag auf der Couch und ließ sich von Tom bedienen. Dieser machte dies aber auch gerne. Am Nachmittag fuhr er mit einem unwohlem Gefühl zum Training, aber er musste ja.
Während Tom beim Training war, hatte sich Mia dazu entschlossen wenigstens etwas zu lernen, wenn sie schon nicht in der Uni gewesen war. Zwischendurch bekam sie großen Appetit auf Eis und Schokostreusel. Natürlich hatten sie dies nicht im Haus. Also, schrieb Mia Tom eine SMS.
`Kannst du mir Eis und Schokostreusel mitbringen? Wäre voll lieb!´.
Als Tom die SMS nach dem Training las, konnte er sich ein grinsen nicht verkneifen. Also, machte er einen stopp beim Supermarkt, besorgte die Dinge und fuhr nach Hause. Dort erwartete Mia ihn schon sehnsüchtig. Diese sprang regelrecht auf, als sie den Schlüssel im Türschloss hörte.
„Hast du meine SMS bekommen?“.
„Welche SMS?“.
„Nein, sage nicht du hast mir kein Eis mitgebracht...“.
Da Tom sich ein grinsen nicht verkneifen konnte, schlug Mia ihm gegen die Schulter.
„Du bist fies!“.
„Dann kann ich das Eis ja auch behalten...“.
„Nein! Gib mir das sofort her!“.
Als Mia schließlich das Eis und die Schokostreusel hatte, war sie glücklich.
„Willst du auch etwas ab haben?“.
„Hm, ja!“.
So saßen beide in Eintracht am Küchentisch und löffelten ihr Eis.

Die nächste Zeit verliefen friedlich. Tom hatte Training und Mia Uni. Beide Freunde sahen sich meistens nur abends. Wenn Mia abends nicht am lernen war, lagen die Freunde oft gemeinsam auf der Couch. So auch diesen Abend.
„Du Tom, magst du morgen mit zum Frauenarzt kommen?“.
„Wann hast du denn den Termin?“.
„Am Nachmittag...“.
„Nein, da kann ich nicht. Wir fahren morgen Mittag nach Lillehammer...“.
„Hm, schade. Aber ich kann dir ja dann morgen Abend ein neues Bild zeigen...“.
„Nee, ich komme erst Sonntag wieder. Ist Trainingscamp...“.
„Okay, aber habt ihr nicht erst jetzt wieder mit dem Sprungtraining angefangen?“.
„Schon vor zwei Wochen...“.
„Oh, und wie läuft es?“.
„Gut, ich bin zu Frieden“.
„Warum hast du bisher nichts erzählt?“.
„Hm, ich fand es nicht weiter interessant. Es ist schließlich nur Training...“.
„Stimmt auch wieder. Also, lassen wir das Thema sein. Ich mag jetzt sowieso lieber mit dir kuscheln und...“.
Mia stoppte und schaute ihren Kumpel an. Dieser grinste und küsste sie auf die Stirn.
„Warum machst du das?“.
„Was denn?“.
„Mich auf die Stirn küssen. Das tust du schon seit einigen Tagen...“.
„Hm, weil ich mich das hier nicht traue...“.
Dies mal küsste Tom Mia auf die Lippen. Nur ganz kurz. Beide schauten sich nach dem Kuss an.
„Wieso nicht?“.
„Weiß nicht, wahrscheinlich weil...“.
„Ich weiß schon. Aber du darfst mich ruhig küssen Tom. Ich mag es...“.
Wieder einmal biss sie sich auf die Lippe, denn ohne nachzudenken hatte Mia gesprochen. Was tat sie gerade? Tom erlauben sie zu küssen, wo sie doch wusste dass er sie liebte. Sie wollte doch nicht mit seinen Gefühlen spielen. Tom hingegen schöpfte ein wenig Hoffnung, aber merkte auch dass es Mia gerade nicht so angenehm war.
„Hey, lass deine Lippe in ruhe...“.
„Nein, ich rede hier scheiße. Ich mache dir Hoffnung auf etwas, wo ich momentan doch selbst nicht weiß was ich will...“.
Während Mia sprach sammelten sich Tränen in ihren Augen.
„Nicht weinen Mia!“.
„Doch! Du bist so lieb zu mir und ich? Ich mache nur scheiße. Ich spiele doch nur mit deinen Gefühlen und ich weiß selbst nicht was ich will. Die scheiß Hormone machen mich noch kirre...“.
Sie hatte sich von Tom los gemacht und verschwand in ihrem Zimmer. Aber er folgte ihr.
„Lauf nicht weg! Ich verstehe zwar nicht ganz was mit dir los ist, aber ich weiß dass bei dir auch irgendetwas sein muss. Du wärst doch sonst nie mit mir ins Bett gegangen. So bist du nicht Mia und das weißt du auch. Und das war alles vor der Schwangerschaft, also kannst du es auch nicht darauf schieben...“.
„Lässt du mich bitte alleine?“.
Ohne ein Kommentar verließ Tom ihr Zimmer.

Am morgen sahen sich die Freunde zwar, aber sprachen kaum mit einander. Bevor Mia sich auf den Weg zur Uni machte, wünschte sie Tom noch viel Spaß in Lillehammer. In der Uni konnte Mia sich die meiste Zeit kaum konzentrieren. Sie war mit Gedanken bei dem Gespräch – denn Streit wollte sie es nicht nennen – von gestern Abend mit Tom. Sicher war sie sich nicht, aber irgendwie hatte Tom doch recht mit dem was er gesagt hatte. Aber wäre sie damals in Tom verliebt gewesen, dann wäre sie doch nicht mit Sverre ins Bett gegangen und hätte sich vor allem nicht in ihn verliebt. Aber was war das dann? Zwischen Uni und dem Termin beim Frauenarzt hatte Mia noch einige Zeit. Nach Hause zu fahren hätte es sich nicht gelohnt und so lief sie ein wenig durch die Stadt. So fand sie auch den Weg in eine Buchhandlung. Eigentlich wollte sie sich mal wieder einen spannenden Roman kaufen, aber sie blieb in der Abteilung hängen, wo es Bücher über Schwangerschaft, Kindernamen und ähnliches gab. Während sie sich dort einige Bücher anschaute, vergaß sie fast die Zeit und musste sich dann beeilen noch pünktlich beim Arzt anzukommen. Die Untersuchung dauerte nicht all zu lange und es war alles in Ordnung. Da Mia erneut ein Ultraschallbild für Tom haben wollte, bekam sie auch dies mal ein Bild ausgedruckt.

Zu Hause kam ihr die Wohnung zum ersten mal viel zu groß vor. Es war auch das erste mal, dass sie alleine dort war. In der Zeit, wo Mia ihre Uni Dinge nacharbeitete, kam ihr eine Idee.
Am Abend hockte Tom vor seinem Laptop. Er wollte seine Emails nach schauen. Als er dies tat fand er auch eine von Mia vor.
`Hey Tom!
Habe dir etwas mit geschickt!
Mia! HDL´
Erst jetzt bemerkte Tom den Anhang – ein Bild. Als er es geöffnet hatte, starrte er wie gebannt auf den Bildschirm. Mia hatte ihm das Ultraschallbild eingescannt und geschickt. Während er sich das Bild anschaute kamen ihm zwei Ideen. Zu einem ICQ. So schaltete er sein ICQ an und hoffte das Mia ebenfalls online war. Dies war der Fall, zwar wurde sie als Abwesend angezeigt, aber das hieß nichts.
`Mia?´.
Es dauerte eine Weile, aber Tom bekam eine Antwort. In der Zeit führte er seien zweite Idee aus, in dem er das Ultraschallbild als Hintergrund einrichtete.
`Ja! Hast du deine E-Mails schon nach geschaut?´.
`Hm, habe ich. Danke, dass du das Bild eingescannt hast. Was hat der Arzt gesagt?´.
`Nichts weiter! Ist alles in Ordnung...´.
Die beiden Freunde schrieben sich einige Zeit, bis Tom weg musste zum Essen.
`Bis später dann vielleicht!´.
`Eher nicht! Ich will baden und dann entspannen...´.
`Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei...´.
`Danke! Lass es dir schmecken!´.
Nachdem der Chat beendet war, ließ sich Tom nach hinten fallen und schaute sich das Ultraschallbild an. Er war mit seinen Gedanken völlig wo anders, als Anders ihn ansprach. Da dieser Toms Blick auf den Bildschirm wahr nahm, schaute er auch drauf.
„Was ist das?“.
„Das neuste Ultraschallbild...“.
„Ah ja! Und du erkennst da etwas drauf?“.
„Na ja, Mia hat mir eben beschrieben, wo was sein soll, aber irgendwie...“.
„Hm, ist aber eine nette Geste von ihr, dir das zu schicken...“.
„Mmh, ich freue mich auch...“.

Am Sonntag freute sich Mia den ganzen Tag darauf, dass Tom zurück kam. Als er am Abend schließlich endlich kam, hatte sie gerade gekocht.
„Ha, du kommst perfekt! Essen ist fertig!“.
„Cool, ich habe auch Hunger. Was gibt es denn?“.
„Blumenkohl, Kartoffelbrei und Fischstäbchen...“.
„Toll...“.
„Mmh, ich freue mich auch schon den ganzen Tag drauf...“.
Während des Essens unterhielten sie sich. Während Mia sich anschließend um Toms Klamotten kümmerte – denn selbst waschen war immer noch zu gefährlich für ihn – räumte er den Tisch ab.
Später hockten sie jeweils auf einem Sofa und schauten fern. Irgendwann hörte Mia neben sich von der anderen Couch ein leichtes schnarchen. Sie musste grinsen, aber entschloss sich nach einem Blick auf die Uhr Tom zu zudecken und selbst ins Bett zugehen.

Am morgen als Mia wegen der Uni aufstand, lag Tom immer noch auf der Couch. Es war schon ein Wunder das er nicht runter fiel, denn er lag ganz auf der Kante und je ein Bein und ein Arm hing herunter.
Als Mia aus dem Badezimmer kam, hörte sie ein plumps Geräusch. Tom war nun doch von der Couch gefallen und schaute sie nun recht verpeilt an.
„Was los?“.
„Nichts du bist vom Sofa gefallen...“.
„Hm... ich gehe ins Bett...“.
Damit schlurfte Tom in Richtung seines Zimmers. Bei seinem Anblick konnte sich Mia ein glucksen nicht verkneifen.
„Was lachst du?“.
„Du schaust zu geil aus. Deine Haare stehen in alle Richtungen ab und du schaust einfach knuffig aus...“.
„Hm, ich bin müde. Lass mich...“.

Den gesamten Tag hatte Mia immer das Bild vom verschlafen Tom vor Augen. Dies behielt sie auch, als sie nach Hause kam, denn Tom schlurfte immer noch recht verschlafen durch die Wohnung.
„Sag nicht du hast den ganzen Tag geschlafen...“.
„Doch! Ich war faul und das ist auch gut so. Hast du Hunger?“.
„Mmh ein wenig. Willst du etwa kochen?“.
„Mmh, irgendetwas sinnvolles sollte ich heute ja doch mal tun oder?“.
„Stimmt, da hast du auch wieder recht...“.
„Irgendwelche Wünsche?“.
„Nein, obwohl doch. Ich hätte Lust auf Pellkartoffeln und Butter!“.
„Okay, dass dürfte ich auch in meinem Zustand hin bekommen...“.
„Fein, ich bin am PC...“.
Nachdem Tom das Wasser aufgesetzt hatte, kam er zu Mia in die Galerie. In seiner Hand hatte er das neue Ultraschallbild.
„Magst du mir noch mal zeigen, wo was ist?“.
„Mmh, komm her!“.
Tom trat näher, wo Mia ihn schließlich auf ihren Schoss zog. Im ersten Moment schaute er überrascht, aber Mia grinste ihn nur an.
„Wir können auch Positionen tauschen, wenn es dir lieber ist...“.
„Nee, nee geht schon, wenn es für dich auch okay ist...“.
„Sicher, sonst hätte ich das nicht gemacht Tom. Also, zeig mal her...“.
Tom hielt ihr das Ultraschallbild hin und sie zeigte ihm nochmal alles, was sie beim Chatten versucht hatte zu erklären. Während sie ihm alles sagte, fing sie immer mehr an zu strahlen, da Tom es ebenfalls tat.
„Du freust dich echt oder?“.
„Mmh, tue ich wirklich...“.
Beide Freunde schauten sich an, kaum merklich kamen sie sich immer näher. Tom war es schließlich der die letzten Zentimeter zwischen ihnen überwand und Mia küsste. Diese vertiefte den Kuss sofort, so dass sich beide in dem Kuss verloren. Allerdings als sie etwas zischen hörten, schraken sie aus einander.
„Das Wasser!“.
„Scheiße!“.
Tom eilte so hinunter in die Küche, während Mia sie auf die Treppe setzte und ihn beobachtete. Als er die Kartoffeln ins Wasser getan hatte, stellte sich Tom vor die Treppe und streckte Mia seine Hände entgegen.
„Komm mal her!“.
Dieser Aufforderung folgte Mia nur zu gerne. Er zog sie in seine Arme, so dass Mia mit ihrem Rücken gegen seinen Bauch stand und er seine Hände auf Mias Bauch platzierte, welche ihre auf seine legte.
„Ab wann kann man eigentlich was sehen?“.
„Ich sehe schon was! Und wenn du genau hinschaust, wirst du auch was sehen...“.
„Hm, stimmt ein bisschen sieht man...“.
„Mmh, ich war letzten in einer Buchhandlung und habe mir Bücher über Schwangerschaft angeschaut...“.
„Und?“.
„Na ja, da stand drin, dass das Baby jetzt anfängt zu hören...“.
„Ha, dass hättest du mir jetzt nicht sagen sollen...“.
Noch während er sprach, drehte Tom Mia und ging vor ihr in die Knie und schob das Oberteil hoch.
„Na Baby hier ist dein Papa...“.
Während Tom mit ihrem Bauch sprach konnte Mia nicht mehr vor lachen. Sie fand es einfach zu süß von ihm. Als Tom schließlich einen Kuss direkt über ihren Bauchnabel platzierte, bekam Mia eine Gänsehaut.

Die nächsten Tage war Mia recht anhänglich und kuschel bedürftig. Tom freute dies und genoss genauso wie sie die Nähe. Beide schliefen die gesamte Woche in einem Bett. Tom war zwar jeden morgen wenn Mia los musste zur Uni am murren, aber er fand es einfach zu angenehm mit Mia in einem Bett zu schlafen.
Am Samstag war er es schließlich der als erstes wach war. Erst versuchte er erneut zu schlafen, aber es gelang ihm nicht. Aufstehen wollte und konnte er ebenfalls nicht, da Mia sich an ihn festhielt. So begann er in Gedanken versunken in ihren Haaren zu spielen und ihren Nacken zu kraulen. Irgendwann nahm Mia dies im Halbschlaf wahr und gab wohlige Geräusche von sich. Darüber musste Tom grinsen, aber hörte nicht auf damit. Auch nicht als Mia ihre Hand unter sein T-Shirt wandern ließ und begann seinen Bauch zu kraulen. Nach einiger Zeit reckte sich Mia ein Stück und küsste Tom.
„Morgen! So kannst du mich ruhig öfters wecken...“.
„Ach ja? Dann musst du aber öfters bei mir oder ich bei dir schlafen...“.
„Hm, ich bei dir. Dein Bett ist größer und bequemer. Haben wir gut ausgesucht...“.
„Ich mag dein Bett aber auch...“.
„Hm, ich mag gerade etwas anderes...“.
Damit richtete sich Mia ein Stück auf und küsste Tom erneut. Natürlich ließ sich dieser nur zu gerne auf den Kuss ein.
„Weißt du was Mia?“.
„Hm, was denn?“.
„Du machst mich glücklich...“.
„Mmh, du mich ja auch. Und du Tom...“.
„Hm, was denn?“.
„Du wirst bestimmt ein ganz toller Papa werden...“.
„Das werden wir dann ja sehen. Aber, weißt du schon was es wird?“.
„Nein, ich will es auch nicht wissen. Ich will mich überraschen lassen...“.
„Oh nein! Mia das ist doch blöd...“.
„Nein, dass ist ganz toll. Ich schleppe mich doch nicht neun Monate mit so einem dicken Bauch herum und weiß dann schon was raus kommt. Nein ist nicht! Ich will mich überraschen lassen, egal was du sagst...“.
„Hm, wann hast du denn den nächsten Termin? Wenn ich es früh genug weiß, kann ich es vielleicht regeln, dass ich mit kann...“.
„Ähm, weiß ich gerade nicht. Muss ich im Mutterpass nach schauen, aber ich will nicht aufstehen...“.
„Hm, es läuft ja nicht weg...“.
„Nein, dass tut es wahrlich nicht. Aber wir sollten uns vielleicht mal Gedanken über Namen machen...“.
„Du hast doch bestimmt schon Ideen oder?“.
„Na ja, entweder wir wählen einen Doppelnamen aus mit unseren Anfangsbuchstaben oder wir suchen uns einen Namen mit `P´ aus, denn der Buchstabe liegt genau zwischen unseren Anfangsbuchstaben oder aber wir nehmen einen ganz anderen Namen...“.
„Hm, lass uns doch erst einmal schauen welche Namen uns gefallen und dann schauen wir weiter...“.
„Okay, aber ich habe noch keine Ideen. Es sollte auf jeden Fall etwas kurzes sein...“.
„Dann lass es uns doch Tom II. oder Mia II. nennen...“.
„Du bist blöd Tom!“.
„Ach ja?“.
„Mmh, ganz blöd...“.
Mia grinste genauso wie ihr bester Freund, der sie schließlich küsste.
„Aber ich weiß, wie wir das Baby erst einmal nennen können bis es da ist...“.
„Und wie?“.
„Na Fridolin!“.
Mia grinste ihn an, der nur grinsend nickte.
„Du bist verrückt!“.
„Mmh, dann bin ich das eben...“.
„Aber Tom, es ist gut dass du so bist wie du bist... sonst wärst du nämlich nicht mein Tom!“.
„Ach, ich bin dein Tom?“.
„Sicher!“.

Am Nachmittag hatten die beiden Freunde beschlossen mal wieder nach Asker zu fahren. Da Mias Familie nicht anwesend war, beschloss sie zu Tom zu gehen. Dort öffnete ihr Tone die Tür.
„Oh Mia, wenn du zu Tom möchtest, der ist eben mit Truls weggefahren...“.
„Hm, eigentlich wollte ich zu ihm. Meine komplette Familie ist ausgeflogen...“.
„Wenn das so ist, du kannst mir auch Gesellschaft leisten. Meine Männer sind nämlich auch alle weg...“.
So saß Mia schließlich mit Tone in der Küche, tranken Tee und unterhielten sich.
„Und wie läuft es bei euch?“.
„Gut, Toms Training läuft gut und bei mir in der Uni ist auch alles in Ordnung...“.
„Und sonst? Ihr beiden kommt auch prima mit einander klar?“.
„Mmh, alles okay. Tom kann jetzt dank mir sogar Wäsche waschen ohne sie zu verfärben...“.
„Na ja so schwer ist es eigentlich auch nicht...“.
„Ja, eigentlich, aber du kennst ja deinen Sohn. Der hätte es glaube sogar hin bekommen aus schwarzer Wäsche gelbe zu machen...“.
„Hm, vielleicht. Wie geht es dir und dem Baby?“.
„Och ja, die Wärme ist scheiße aber sonst geht es mir prima. Und wenn es mir prima geht kann es dem Baby auch nur gut gehen. Und so groß ist es ja noch nicht...“.
„Wie weit bist du?“.
„Zwischen der 19. und 20. Woche bin ich...“.
„Aber dafür hast du echt noch nicht viel zugenommen...“.
„Hm, doch habe ich. Ich merke es ja...“.
Mia streckte gerade demonstrativ den Bauch heraus, als Truls und Tom in der Küche auftauchten.
„Was wird das?“.
„Nichts!“.
Mia zog ihr Oberteil wieder runter.
„Was machst du hier?“.
„Bei mir zu Hause ist niemand und bevor ich mich da langweile...“.
„Ah, okay. Ich haue ab...“
Damit verschwand Truls und Tom blieb mit den beiden Frauen alleine in der Küche.
„Du Mia, Rune und so haben mich gefragt ob wir heute Abend nicht bei uns in Oslo grillen und dann später durch die Clubs ziehen wollen. Vili und Jon haben sich dazu auch schon angemeldet...“.
„Also, ist es doch schon längst beschlossen oder?“.
„Na ja von den anderen schon, aber wir müssen es ja auch noch absegnen...“.
„Hm, bringen dir alles mit?“.
„Jepp, wir müssen nur unseren Balkon opfern...“.
„Okay, dann ja...“.
Tone hatte das Gespräch beobachtet und schloss nun ihre eigenen Schlüsse daraus – aus dem Gesagten und den Gesten.

Wegen dem Grillabend machten sich Tom und Mia schon bald wieder auf den Weg nach Oslo. Bei sich in der Wohnung angekommen, fiel Mia etwas ein.
„Tom, die schleppen aber nicht nur Bier an oder?“.
„Nein, Terje kümmert sich um die Getränke und er weiß ja Bescheid...“.
„Dann bin ich ja beruhigt. Haben die gesagt, wann sie kommen wollen?“.
„Hm, Rune hat was von sieben gesagt, aber wann Jon und Vili hier auftauchen keine Ahnung. Die haben auch irgendetwas von Björn gefaselt...“.
„Okay, ich gehe duschen...“.
Damit verschwand Mia zunächst in ihrem Zimmer und dann im Bad. In der Zeit, wo sie duschte, tauchten bereits die ersten auf. Jon, Vili und Terje. Mia hatte es natürlich nicht mitbekommen und war um so überraschter, als sie nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer kam und ihnen über den Weg lief.
„Was macht ihr denn schon hier?“.
„Dir zu schauen wie du halbnackt durch eure Wohnung läufst...“.
„Du bist blöd Vili!“.
„Danke! Ich weiß...“.
Mia knuffte ihn gegen die Schulter und verschwand dann in ihrem Zimmer sich etwas anziehen. Als sie schließlich angezogen war, ging sie zu den Jungs auf den Balkon.
„Wissen meine Brüder eigentlich auch Bescheid?“.
„Ja, eigentlich schon...“.
„Gut!“.
Damit verschwand Mia nach drinnen um sich etwas zu trinken zu holen, als es klingelte. So füllte sich die Wohnung nach und nach immer mehr und es wurde ein lustiger Grillabend.

Als sie sich schließlich dazu entschlossen durch die Clubs ziehen zu wollen, gab es erst einmal gespaltene Lager. Während der eine Teil ins `Exit´ wollte, wollte der andere Teil lieber ins `Express´. Nach einer schier endlosen Diskussion entschlossen sie sich, dass man zunächst ins `Exit´ wollte und dann weiter ins `Express´. Mia passte diese Lösung zwar nicht so, aber ändern konnte sie es auch nicht. Tom bemerkte dies natürlich und fragte sie auf dem Weg dorthin was los sei.
„Hm, ich habe einfach nicht das Bedürfnis Sverre dort über den Weg zu laufen. Der ist doch dort fast jedes Wochenende und bei meinem Glück...“.
„Du musst ja nicht mit ihm sprechen, falls ihr euch über den Weg laufen solltet. Außerdem im Notfall bin ich auch noch da und werde dich retten...“.
Ein grinsen konnten sich beide nicht verkneifen.
„Hm, wahrscheinlich werde ich ihn nicht mal sehen. So klein ist es da ja nicht...“.
„Siehst du. Und nun lass dir den Spaß nicht verderben...“.
„Okay, du hast ja recht...“.

Im `Exit´ angekommen, verschwanden die Mädels alle gemeinsam gleich auf der Tanzfläche. Nach kurzer Zeit entdeckte Mia Caro, Tuva und Marie. So gesellte sie sich zu ihnen.
„Hey, lange nicht gesehen...“.
„Tja, solltest du vielleicht mal wieder öfters in die Vorlesung kommen Tuva...“.
„Ich bin immer dann da, wenn du nicht da bist...“.
„Mmh, und ihr beiden wie schaut es aus?“.
„Na ja geht so. Irgendwie ist es heute langweilig hier...“.
„Hm, dann kommt nachher mit uns noch ins `Express´“.
„Ja, mal sehen! Vielleicht tauchen die Jungs ja auch noch auf...“.
Die vier Mädels unterhielten sich noch eine Weile, bis Tuva und Marie Richtung Toiletten verschwanden. So richtete sich Mia an Caro.
„Kommst du mit? Ich will was trinken!“.
„Ja, okay bevor ich hier alleine herum stehe...“.
Die beiden standen gerade an der Theke, als Terje hinter Mia auftauchte und um sie herum griff.
„Hast du schon bestellt?“.
„Nein, und erschrecke mich nicht so. Soll ich mit bestellen für dich?“.
„Mmh, sechs Bier...“.
„Okay, und was willst du Caro?“.
„Auch!“.
„Okay...“.
So bestellte Mia schließlich sieben Bier und für sich eine Cola. Die beiden Frauen halfen Terje dann beim tragen. Am Tisch angekommen, grinste Mia die Jungs an.
„Ihr seid solche Saufköpfe, wisst ihr das?“.
Damit ließ sich Mia neben Tom auf den Stuhl nieder und nahm erst einmal einen Schluck von ihrer Cola.
„Was trinkst du da?“.
„Nach was schaut es denn aus Vili?“.
„Nach Cola, aber du willst mir nicht erzählen das du nur Cola trinkst...“.
„Doch tue ich aber. Wenn du mir nicht glaubst, probier doch...“.
„Nee, wenn du mir schon so kommst lügst du sicherlich nicht...“.
Mia war es eigentlich egal was Vili dachte, denn sie hatte gerade etwas interessanteres entdeckt – Caro und Terje. Beide unterhielten sich und da Mia Caro gut genug kannte, wusste sie sofort, dass Terje ihr gefiel. Tom bekam irgendwann ihre Blicke mit und sah auch zu den beiden.
„Ich möchte gar nicht wissen was du dir schon wieder denkst Mia...“.
„Hm, ich mir gerade gar nichts. Aber ich glaube ich werde Caro später mal fragen...“.
Mia grinste Tom an, als sie die ersten Takte von `Glamorous´ hörte.
„Ah, kommst du mit tanzen!“.
Ohne zu zögern willigte Tom ein und wurde von Mia hinter her gezogen.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Di 10. Feb 2009, 18:16 
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Da Mia die Lieder danach nicht mehr gefielen, standen die Freunde am Rand und unterhielten sich.
„Du, was meinst du gefällt Caro deinem Bruder?“.
„Hm, weiß nicht. Ich kenne Caro doch kaum...“.
„Und so vom äußeren?“.
„Weiß nicht. Du weißt doch selbst wie Silje aussah...“.
„Hm, stimmt. Ich gebe Caro einfach später Terjes Nummer und Terje Caros Nummer. Dann sollen die das selbst hinbekommen...“.
„Boah, du machst dir einen Kopf um Dinge...“.
„Hm, lass mich doch. Dein Bruder kann eine Freundin gebrauchen...“.
„Ach?“.
„Ja! Und Caro kann auch einen Kerl gebrauchen. Und die beiden schauen doch nicht schlecht zusammen aus...“.
Mia schaute ihren besten Freund an. Dieser wollte sie gerade zu gerne küssen, aber traute sich nicht. Diese grinste ihn an, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab und sein Cappy klaute.
„Hey, was wird das?“.
„Ein Pfand...“.
„Wofür?“.
„Das überlege ich mir noch. Aber erst einmal gehe auf die Toilette:..“.
„Und wann bekomme ich mein Cap dann wieder?“.
„Ähm, später. Wenn ich weiß, was ich dafür haben will...“.
Damit verschwand Mia in Richtung Toiletten und Tom wieder zurück zu den anderen. Dort unterhielten sich Terje und Caro immer noch.
„Wo hast du Mia gelassen?“.
„Die ist aufs Klo...“.
„Und dein Cap?“.
„Hat sie mir weg genommen...“.
„Ja, ja. Du lässt dir von Mia auch alles gefallen...“.
„Nein, tue ich gar nicht Jon...“.
Der Verteidigungsversuch von Tom war mehr als halbherzig. Wobei Jon es auch nicht ernst meinte was er gesagt hatte.

Als Mia nach einiger Zeit die Toilette verließ, lief sie geradewegs in Sverre.
„Ach nein. Wie geht es dir so?“.
„Weiß nicht was es dich angeht!“.
„Oh, auf müpfig heute. Das gefällt mir...“.
„Schön für dich. Lass mich durch...“.
„Och wieso denn Mia? Wie wäre es mit uns? Hier auf dem Klo?“.
Mia starrte Sverre an. Ihr war schleierhaft, was sie an ihm gefunden hatte und dafür die Freundschaft mit Tom aufs Spiel gesetzt hatte.
„Nein danke! Du bist so erbärmlich Sverre. Such dir eine andere dumme...“.
„Ach dann geh doch zu deinem Klappergestell von Freund. Vielleicht besorgt er es dir ja mal wieder richtig... Oops nein, dass kann er ja sicherlich nicht, sonst wärst du ja nicht zu mir gekommen...“.
Bevor Mia nachdachte, hatte sie ausgeholt und Sverre eine Ohrfeige verpasst.
„Tom, weiß wenigstens wie man mit Frauen um geht im Gegensatz zu dir...“.
Damit verschwand Mia. Sie wollte nur noch nach Hause, aber da sie ihre Tasche bei den Jungs am Tisch liegen lassen hatte, musste sie dort noch einmal hin. Ohne ein Wort zu sagen schnappte sich Mia ihre Tasche und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Als Tom von der Theke wieder an Tisch kam, erzählte Jon ihm von Mias Aktion eben. Kurz entschlossen machte sich Tom auf den Weg Mia hinter her.

Diese saß draußen in einigem Abstand auf einer Mauer. Nachdem Tom sie dort entdeckt hatte, setzte er sich neben sie.
„Was ist los?“.
„Nichts...“.
„Dann komm wieder mit rein. Ich möchte nochmal mit dir tanzen...“.
„Keine Lust...“.
„Was ist passiert Mia?“.
Einige Male atmete Mia durch, bevor sie zwischen den Zähnen heraus presste `Sverre´.
„Oh, und?“.
„Das ist ein Arsch! Wegen dem habe ich dir so weh getan... Wegen dem ist unsere Freundschaft fast den Bach hinunter gegangen...“.
Während Mia gesprochen hatte, war sie von der Mauer gesprungen. Sie wollte nicht, dass Tom ihre Tränen sah, die sie mittlerweile nicht mehr zurück halten konnte.
„Alles nur weil ich selbst angst vor meinen Gefühlen hatte... habe...“.
Den letzten Satz hatte Tom trotz der geringen Lautstärke verstanden. Aber irgendetwas hielt ihn zunächst zurück ihr zu folgen. Das Mia Gefühle für ihn hatte, hatte er die letzten Tage schon gemerkt. Aber wieso hatte sie angst?

Nach kurzem zögern setzte sich Tom schließlich doch noch in Bewegung und lief Mia hinter her.
„Mia warte!“.
Diese tat es nicht. Sie wollte alleine sein. Sie wollte nach hause und sich in ihrem Bett verkriechen. Als Tom Mia eingeholt hatte, hielt er sie fest.
„Lauf nicht weg Mia...“.
„Lass mich!“.
„Nein, dir geht es nicht gut und ich will dich nicht alleine lassen...“.
Während er sprach, hatte Tom sein Cappy von Mias Kopf genommen, welches sie sich weit ins Gesicht gezogen hatte. Augenblicklich schlug sie ihre Augen nieder, aber Tom hob ihren Kopf mit seinen Fingern unter ihrem Kinn an. Als Mia ihre Augen doch wieder öffnete schaute sie geradewegs in die von Tom.
„Warum hast du angst wegen deinen Gefühlen?“.
„Weiß nicht. Es ist eben so...“.
„Aber du brauchst doch keine Angst haben...“.
„Ich weiß... ich finde es auch schön, wenn wir kuscheln und so, aber... ich weiß doch nicht...“.
Mia drehte sich und ging erneut einige Schritte von Tom weg.
„Lass es uns versuchen Mia! Es geht uns beiden doch gut, wenn wir zusammen sind. Entweder es klappt mit uns, oder aber nicht...“.
„Aber du sagst es nicht nur wegen dem Kind oder?“.
„Nein! Es geht mir gerade wirklich nur um uns beide. Dich und mich... Uns!“.
Mia schaute Tom einige Zeit an, bis sie die einige Schritte wieder auf ihn zu ging. Sie nahm seine Hand in ihre und verschränkte ihre Finger mit seinen. Tom hatte recht. Sie hatte die letzten Tage immer ein Kribbeln im Bauch und die meiste Zeit dachte sie sowieso nur an ihn. Außerdem war sie sicher, dass Tom nicht mit ihr spielte. Nicht nach dem wie er sich im März verhalten hatte. Wie er sich nun ihr gegenüber verhielt.
Beide Freunden schauten sich in die Augen. Vorsichtig hob Tom seine freie Hand und wischte Mia die Tränen von der Wange.
„Kommst du mit zurück?“.
„Mmh, aber nur wenn ich dein Cappy haben kann, bis ich auf dem Klo war...“.
Tom willigte ein und Mia zog sich das Cap erneut recht tief ins Gesicht.
Erst als sie schließlich vor der Toilette angekommen waren, lösten sie ihre Finger von einander. Während Mia auf dem Klo verschwand, wartete Tom davor. Es dauerte auch nicht lange und ein strahlende Mia kam ihm entgegen, setzte ihm das Cap auf und verschränkte ihre Finger neuerlich mit seinen.
„Ich weiß jetzt, was ich als Pfandeinlösung haben will...“.
„Und?“.
„Mindestens ein langsames Lied zu tanzen und eine Cola...“.
„Okay, dass könnte ich gerade so ertragen...“.
„Spinner!“.
„Doch immer! Los lass uns tanzen!“.
Tom zog Mia somit auf die Tanzfläche, wo aber lange kein langsames Lied kam. Nach einiger Zeit wollte Mia nicht mehr tanzen.
„Pause! Ich kann nicht mehr...“.
„Okay, dann lass uns zurück zu den anderen...“.

Gegen vier Uhr kamen Tom und Mia wieder zu Hause an. Während sich Tom gleich auf die Couch fallen ließ, machte sich Mia auf den Weg zum Kühlschrank. Dort holte sie sich die Schüssel mit Nudelsalat heraus und eine Gabel dazu. Danach setzte sie sich zu Tom.
„Willst du auch etwas ab haben?“.
„Mmh...“.
So fütterte Mia ihn, aber das meiste aß sie lieber selbst. Nachdem sie den `Mitternachtssnack´ vernichtet hatten, wollte Mia ins Bett.
„Zu dir oder zu mir?“.
„Hä? Was willst du?“.
„Ob wir bei dir im Bett schlafen oder in meinem...“.
„Mir egal. Hauptsache ich liege gleiche in einem Bett, sonst schlafe ich hier noch ein...“.
„Dann steh auf! Ich gehe mich umziehen...“.
Mia hatte gerade ihr Schlafshirt über gezogen, als sie erst etwas krachen und Tom dann fluchen hörte. Als sie schließlich sah, was passiert war musste sie lachen. Tom stand - Oberkörper frei – beschmiert von Kartoffelsalat vor dem Kühlschrank.
„Ach, hattest du noch Hunger?“.
„Eigentlich nicht. Wollte Wasser haben...“.
„Hm, du schaust aber lecker aus...“. Damit ging Mia auf ihn zu und wischte ihm ein wenig Kartoffelsalat von seinem Bauch. „Lecker!“.
Während Tom im Badezimmer verschwand, verschwand Mia in seinem Zimmer. Als er schließlich ebenfalls in Bett gekrochen kam, kuschelte sich Mia gleich an ihn.
„Gute Nacht Tom!“.
„Nacht Mia!“.

Den gesamten Sonntag ließen es sich Mia und Tom auf dem Balkon gut gehen. Sie genossen das Sommerwetter und während Tom auf dem Liegestuhl lag, lag Mia bäuchlings auf einer Decke. Schließlich wollte sie auch einen braunen Rücken bekommen.
„Hast du jetzt eigentlich mal nachgeschaut, wann du den nächsten Termin hast?“.
„Mmh, Dienstag Vormittag vor der Uni. Hast du da auch Zeit?“.
„Glaube schon. Wir fliegen ja frühen Nachmittag nach Deutschland...“.
„Wieso?“.
„Sommergrandprix...“.
„Wann kommst du dann wieder?“.
„Erst in knapp drei Wochen...“.
„Oh, so lange?“.
„Mmh, so lange...“.
„Hm, dann müssen wir die Zeit heute und morgen genießen...“.
„Dafür bin ich auch...“.
Tom verschwand kurz nach drinnen und kam schließlich mit etwas zu trinken zu Mia auf die Decke.
„Oh du bist ein Schatz!“.
Mia drehte sich, nahm die Wasserflasche von Tom und trank etwas, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab.
„Cremst du mir den Rücken ein?“.
„Mmh, kann ich machen. Aber...“.
Anstatt weiter zu sprechen, zog er sie zu sich und küsste Mia.
„Ich hole mir jetzt einen Kussvorrat für die nächsten Wochen...“.
„Hm, ist auch blöd das wir uns jetzt zusammen gerauft haben und du nun weg musst. Aber ich werde es überleben hier alleine in der großen Wohnung zu sein...“.
„Ach und was ist mit mir?“.
„Och, du kannst dich ja mit Anders oder so trösten...“.
„Ha, ha echt lustig Mia...“.
„Bist du jetzt beleidigt?“.
„Nein...“.
Beide Freunde legten sich seitlich hin und schauten sich an.
„Was ist mit deinem Kussvorrat? Holst du dir den nun?“.
Beide Freunde kamen sich näher, so dass sie sich problemlos küssen konnten. Damit verbrachten sie die nächste Zeit.

Irgendwann lagen beide träge nebeneinander, Tom seine Hand auf ihrem Bauch liegend.
„Hast du das auch gerade gemerkt?“.
„Hm, was denn?“.
„Ich glaube das Baby hat sich bewegt...“.
„Wie Fridolin?“.
„Mmh, aber jetzt ist es weg...“.
„Hm, soll ich ein bisschen pieken, vielleicht wird es dann wieder wach...“.
„Nein, dass tut mir weh. Außerdem es wird sich bestimmt noch oft genug melden...“.
„Hm, okay. Ha, ich habe eine Idee...“.
Damit stand er auf, verschwand kurz in der Wohnung und kam grinsend mit seinem I-Pod wieder.
„Was hast du vor?“.
„Ich will Fridolin nur zeigen was richtige Musik ist...“.
Ungläubig schüttelte Mia ihren Kopf und als Tom ihr die Kopfhörer versuchte auf den Bauch zusetzen, konnte sie nicht mehr vor lachen.
„Hör doch mal auf zulachen...“.
„Ich versuche es ja, aber die Aktion ist gerade mal wieder zu typisch für dich...“.
„Ach ja?“.
„Mmh...“.

Am Abend war Tom noch mal laufen gewesen und kam schließlich lachend aus dem Badezimmer.
„Was lachst du?“.
„Schau doch mal!
Tom hatte einen schicken Sonnenbrand, der erst jetzt auf fiel.
„Ah du siehst zu geil aus! Trag die nächsten Tage nur lange Shorts...“.
„Lach nicht, dass brennt...“.
„Soll ich dir Aprés Sun Creme geben?“.
„Wenn du welche hast ja...“.
„Im Badezimmer die grüne Flasche...“.
Damit verschwand Tom wieder und Mia widmete ihre Aufmerksamkeit ihrem Kartoffelsalat.
Allerdings tauchte Tom recht bald wieder auf.
„Kannst du mir den Rücken damit eincremen?“.
„Klar, aber warum hast du einen Sonnenbrand und ich nicht?“.
„Ähm, weil du dich eingecremt hattest und ich es vergessen hatte...“.
„Och, du bist so einer...“.
Nachdem sie ihm den Rücken eingecremt hatte, malte Mia auf seinem Rücken herum.
„Los, du räts jetzt was ich male...“.
Während Mia ihren Spaß dabei hatte, hatte Tom nicht die geringste Ahnung was sie malte und riet die meiste Zeit einfach ins blaue. Irgendwann schloss Mia Tom von hinten in ihre arme und küsste ihn auf die Schulter.
„Wollen wir ins Bett?“.
„Wann musst du denn aufstehen?“.
„Ich habe um neun die erste Vorlesung...“.
„Und bis wann?“.
„Nachmittags... halb fünf...“.
„Hm, okay dann solltest du wirklich ins Bett gehen und ich komme mit...“.
„Schön!“.
Im Bett zog Tom sie gleich in seine Arme, aber dort hielt es Mia nicht lange aus.
„Boah, du bist echt ein heißer Typ...“.
„Hä?“.
„Du glühst fast wegen dem Sonnenbrand...“.
„Ach so meinst du das...“.
„Mmh, lässt du mich los. Mir ist es zu warm so...“.
„Ungern, aber ich mache es trotzdem...“.

Am morgen als der Wecker klingelte lag Mia dennoch in Toms Armen. Dieser ließ sich vom Wecker nicht weiter beim Schlafen stören, aber Mia musste wohl oder über aufstehen. Die letzten Vorlesungen vor den Klausuren konnte sie schlecht schwänzen.
Außerdem konnte sie so auch in der Mittagspause Caro auf dem Zahn fühlen wegen Terje. So überstand sie den Vormittag. Beim Essen schließlich, erfuhr Mia, dass Caro ihn tatsächlich nicht schlecht fand.
„Willst du seine Handynummer haben?“.
„Hast du sie?“.
„Nein, deswegen will ich sie dir ja auch geben. Klar habe ich Terjes Handynummer...“.
„Okay, es war eine scheiß Frage. Aber bringt das was, wenn du sie mir gibst?“.
„Sicher, und wenn ihr nur Freunde werdet...“.
„Was du aber nicht glaubst wie du schaust...“.
„Na ja, ich finde ihr beiden passt zusammen...“.
„Hm, was ist jetzt eigentlich zwischen dir und Tom?“.
Augenblicklich konnte sie Mia ein grinsen nicht verkneifen.
„Los sag schon!“.
„Na ja, du kennst ja die gesamte Geschichte und wir sind seit Samstag zusammen...“.
„Endlich! Es wurde auch mal Zeit. Das du auch so hartnäckig sein kannst... das sieht man dir gar nicht an...“.
„Ich hatte aber meine Gründe...“.
„Ja, die aber nicht wirklich vernünftig sind...“.
„Für mich sind sie vernünftig gewesen. Aber es ist jetzt egal..“.

Nach ihrer letzten Vorlesung am Nachmittag traf Mia draußen vor der Uni auf Tom.
„Was willst du denn hier?“.
„Hm, lass mich überlegen...“.
„Du bist blöd...“.
„Dann stell du doch nicht solche Fragen...“.
„Okay, aber hast du nicht eigentlich Training?“.
„Ja, hatte ich. Deswegen habe ich mir gedacht, ich kann dich abholen...“.
„Schöne Idee!“.
Während sie gesprochen hatten, waren sie schon Hand in Hand in Richtung Auto gegangen. Als sie dort ankamen, hatte Mia eine Idee.
„Wann fliegt ihr morgen genau?“.
„Ähm, wir treffen uns um eins am Flughafen wieso?“.
„Ich kann dich hinbringen. Dann steht das Auto die drei Wochen nicht am Flughafen und ich habe es einfacher wenn ich einkaufe und so...“.
„Okay, aber hast du keine Vorlesungen?“.
„Nein, die fallen aus... Habe nur die um halb zwei!“.
„Dann können wir ja ausschlafen...“.
„Nein, ich habe doch um zehn Uhr den Termin beim Frauenarzt...“.
„Ach ja, daran habe ich gar nicht gedacht. Und ich kann wirklich mit?“.
„Sicher, wenn du denn willst. Zwingen kann ich dich ja nicht dazu, aber es würde mich freuen wenn du mit kommst...“.
Tom nickte nur. Irgendwie hatte er ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken mit Mia mitzufahren. Aber er freute sich auch darauf das Baby mal `live´ sehen zu können.

Nachdem die beiden Freunde noch einkaufen gewesen waren, hockte Mia in der Galerie am Schreibtisch um zu lernen. Währenddessen kochte Tom mal wieder etwas. Als Mia ihn in der Küche mit den Kochtöpfen hörte, konnte sie sich ein grinsen nicht verkneifen. Wenn man Tom so sah, würde man nie auf die Idee kommen das er so gerne kochte und vor allem kochen konnte. Immer noch grinsend war Mia zu ihm gegangen. Sie wollte wissen was er kochte.
„Hey, nicht schlunzen! Geh wieder lernen! Ich will dich überraschen...“.
„Hm, ich will aber wissen was du machst...“.
„Was leckeres!“.
„Das ist es eh. Du kannst einfach zu gut kochen...“.
„Danke!“.
„Ja, und irgendwann gehen wir beide auseinander wie Hefeklöse...“.
„Nein, da passe ich schon auf. Außerdem...“.
„Hm, was außerdem?“.
„Hefe ist da gar nicht mit im Spiel...“.
„Ha, ha du bist blöd! Aber was zu trinken darf ich mir noch nehmen oder?“.
„Sicher und dann verschwindest du wieder...“.

Als Mia wieder am Schreibtisch saß, musste sie über ihren Freund grinsen. Ja, jetzt war Tom nicht nur ihr bester Freund, sondern ihr Freund. Irgendwie wurde ihr es gerade jetzt erst wirklich bewusst.
Immer noch grinsend saß Mia am Schreibtisch, als Tom zu ihr kam.
„Was grinst du?“.
„Mir ist eben etwas bewusst geworden...“.
„Und was?“.
„Du bist mein Freund, mein Freund – Freund...“.
„Und als dein Freund – Freund werde ich dich jetzt küssen...“.
Beide lösten sich nur unwillig von einander, aber Tom musste nach dem Essen schauen, wenn sie kein verkohltes haben wollten.

Als Tom Mia schließlich zum Essen rief, roch es extrem lecker.
„Was gibt es denn nun?“.
„Rate doch!“.
„Hm, nach dem Geruch könnte es irgendetwas mit Käse sein...“.
„Mmh, habe überbackene Champions gemacht...“.
„Oh geil! Und ich habe mich schon gefragt was du mit den vor hast...“.
„Nun weißt du es...“.
„Ja, und es freut mich. Du bist einfach genial...“.
Nachdem sie gegessen hatten, lungerten sie beide auf der Couch zusammen herum. Die nächsten Wochen hatten sie schließlich keine Chance dazu.
„Wir beide sind schon komische Vögel?“.
„Hä? Wie kommst du denn nun dadrauf?“.
„Och, nur so...“.
„Nur so? Mia rücke mit der Sprache raus, los!“.
„Man, es ist echt nichts. Ich habe nur nachgedacht und wir beide sind echt komische Vögel. Da muss ich erst weg ziehen, damit wir merken was wir beide an einander haben und dann... dann habe ich auch noch so ein schiss auf meine Gefühle zu hören und renne in mein `Unglück´ mit Sverre...“.
„Hey, aber jetzt haben wir es ja wieder alles in rechte bahnen gerückt und...“.
„Mmh, darüber bin ich auch echt froh. Vor allem was ich auch sehr geil finde, ist dass wir beide unsere Kinderträume in die Tat umsetzen...“.
„Stimmt! Wir wohnen zusammen und bekommen ein Kind...“.
„Ja, wobei das ruhig noch ein bisschen hätte warten können...“.
„Hm, okay es ist wie immer chaotisch bei uns“.
„Bei uns? Bei dir ist es chaotisch!“.
„Okay, bei mir. Aber trotzdem jetzt ist ein `unser´ Chaos!“.
„Hm, das überlege ich mir noch! Ich hoffe nur das Fridolin nicht so chaotisch wird wie du...“.
„Und wenn doch?“.
„Dann werde ich es ihm austreiben! Ein Chaot reicht völlig! Was mir gerade einfällt, hast du deine Klamotten schon gepackt?“.
Tom grinste Mia nur an, die ihre Augen verdrehte.
„Dann mach das jetzt! Morgen schaffst du es sowieso nicht...“.
„Ich habe doch schon längst gepackt...“.
„Und warum hast du dann so dumm gegrinst?“.
„Weil ich dich verarschen wollte...“.
„Ach, wolltest du das? Das ist aber nicht fair. Ich verarsche dich doch auch nicht...“.
„Hm, okay hast du auch wieder recht, dann bekommst du jetzt ein `Ich-verarsche-meine-Freundin-Freundin-nie-wieder´-Kuss...“.
Tom ließ Mia gar nicht zu Wort kommen und küsste sie gleich.

Am morgen war Tom aufgedreht, sodass Mia ihn zwischen zeitlich am liebsten zum Mond geschossen hätte.
„Boah, du nervst! Du bist schlimmer als ein Kleinkind...“.
„Darf ich nicht nervös sein? Ich war schließlich noch nie bei einem Frauenarzt...“.
„Das ist aber nichts anderes, als wenn du zum Zahnarzt gehst. Außerdem du schaust doch nur zu... ich muss wenn aufgeregt sein...“.
„Und bist du es?“.
„Nein, obwohl... es ist halt doch irgendwie anders das du jetzt mitkommst... aber ich freue mich, dass du mit willst...“.
„Hm, aber irgendwie habe ich ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken daran... also nicht, dass ich mit dir dahin gehe, sondern eher die ganzen anderen Frauen die dort sind...“.
„Ich weiß glaube, was du meinst. Das letzte mal habe ich auch nur gedacht: `Boah, so dick wirst du auch noch werden´. Das ist ein komisches Gefühl, aber ich freue mich drauf...“.
Mia schaute ihre Freund an und streckte ihre Hand zu ihm aus, der sie in seine nahm.
„Wenn du nicht willst, dann musst du nicht mitkommen. Ich bin dir auch nicht böse...“.
„Nein, ich will mit. Ich will Fridolin schließlich auch mal sehen...“.
Während er sprach, zog Tom sie zu sich und küsste sie schließlich.
„Hm, ich weiß gar nicht wie ich die nächste Zeit ohne dich aushalten soll...“.
„Du kannst ja mit Anders kuscheln...“.
„Boah, nein ich mag nur mit dir kuscheln... und ganz andere Dinge...“.
„Ach ja?“.
„Mmh...“.

Beim Frauenarzt schließlich war Tom froh, als er mit Mia die Praxis wieder verlassen konnte. Es war zwar nicht schlimm gewesen oder so, aber irgendwie hatte sich Tom doch nicht wohl gefühlt dort. Mia hatte das natürlich mit bekommen und zog ihn nun vor dem Gebäude in ihre Arme und küsste ihn.
„So, was machen wir beide jetzt noch?“.
„Ähm, meine Klamotten holen und dann zum Flughafen...“.
„Okay, stimmt daran habe ich gerade nicht gedacht...“.
„Ha, wer von uns beiden ist hier vergesslich?“.
Mia streckte Tom nur die Zunge heraus.
„Vergesslich sind wir beide und du bist dazu noch extrem chaotisch!“.
„Nur wer das Chaos beherrscht ist ein Genie!“.
„Ha, denn bin ich ja das größte Genie der Welt!“.
„Wieso du? Ich durchblicke doch mein Chaos...“.
„Ja und? Ich durchblicke dich und dein Chaos, also bin ich das größere Genie!“.
„Hm, das werden wir ja noch sehen...“.

Nachdem die beiden Toms gesamten Kram geholt hatten und schließlich am Flughafen ankamen, war es gerade einmal zwölf Uhr. Die Freunde blieben noch auf dem Parkplatz in Toms Auto sitzen.
„Hm, und was mache ich jetzt noch eine ganze Stunde?“.
„Weiß nicht. Wir können ja noch irgendwo einen Kaffee trinken gehen und ich muss ja sowieso früh genug hier weg, damit ich pünktlich in der Uni bin...“.
„Hm, Kaffee trinken lohnt sich aber auch nicht. Ich muss ja mein ganzes Gepäck schon aufgeben und bis das durch ist musst du auch schon los...“.
„Okay...“.
„Lass uns `Tschüss´ sagen. Dann kommst du auch stressfrei in die Uni und...“.
„Willst du mich los werden?“.
„Nein, ganz sicher nicht. Aber... aber ich mag halt nicht wieder solche Berichte in der Zeitung lesen müssen wie nach unserer Shoppingtour und hier weiß man nie...“.
„Hm, okay ich verstehe dich schon. Ich will das ja auch nicht... außerdem wäre es doch ein bisschen blöd, wenn unsere Familien von unserer Beziehung aus der Zeitung erfahren würden...“.
„Mmh, da hast du recht...“.
So verabschiedeten sich die beiden im Auto und jeder von ihnen machte sich schlussendlich schweren Herzens auf den Weg.

Die nächsten Tage hörten Tom und Mia kaum etwas von einander. Sie war die meiste Zeit damit beschäftigt zu lernen und Tom hatte auch genug um die Ohren. Aber an Sonntagabend hatte Tom schließlich doch das Verlangen mit Mia telefonieren zu müssen.
„Boah, welcher Depp wagt es mich zu stören? Wehe es ist nichts wichtiges, dann bringe ich dich um...“.
„Wenn ich dich vorher noch einmal küssen darf, dann kannst du mich gerne umbringen...“.
„Tom!“.
„Ja, so heiße ich...“.
„Spinner! Dich bringe ich nicht um, keine Angst...“.
„Na, dann. Wie geht es euch beiden?“.
„Hm, mir geht es prima und Fridolin dann ja wohl auch...“.
„Schön!“.
„Mmh, und wie geht es dir? Wie ist es gelaufen?“.
„Hm, geht so. Der Wettkampf heute war auch in Ordnung. Ist halt Sommer...“.
„Du klingst nicht begeistert...“.
„Doch bin ich aber...“.
„Aber was?“.
„Ich vermisse dich...“.
Am anderen Ende des Telefons musste Mia lächeln. Ihr ging es genauso wie ihm, nur hatte sie ein `Mittel´ gefunden, was ihr ein bisschen half.
„Mia?“.
„Hm, ich bin noch da. Ich habe nur nachgedacht...“.
„Worüber?“.
„Das es mir auch so geht wie dir, aber ich habe ein Mittel dagegen...“.
„Ach ja? Welches?“.
„Ich schlafe in deinem Bett! Bloß ohne dich ist es verdammt leer...“.
Beide Freunde telefonierten eine Zeit lang, aber schließlich mussten sie ihr Gespräch doch beenden. Mia hatte am nächsten Tag eine Klausur und die sollte sie nicht vermasseln.
„Ich drücke dir morgen dir Daumen!“.
„Danke, kann ich gebrauchen! Ich schreibe dir morgen dann, wie es war. Einverstanden?“.
„Mmh, immer doch!“.
„Gut, dann `gute Nacht´ Tom!“.
„Dir auch `gute Nacht´ und träume was schönes!“.
„Werde ich tun. Versprochen!“.

Am morgen als Mia zufällig einen Blick auf ihr Handy warf, war eine Nachricht eingegangen.
`Guten Morgen! Wünsche dir viel Glück! Denk dran du bist nicht alleine und Fridolin wird dich unterstützen. Kuss. Tom´.
Unbewusst hatte Mia ihre Hand schon beim öffnen der Nachricht auf ihren Bauch gelegt. Diese verweilte dort noch eine Weile, aber schließlich musste Mia los zur Uni. Nachdem sie alle ihre Dinge zusammen hatte, entschloss sich Mia noch dazu ein Cappy von Tom mit zunehmen. Als Glücksbringer.

Am Mittag nach der Klausur, war Mia mit Caro etwas Essen. Als diese auf die Toilette ging, klingelte ihr Handy, welches Caro auf dem Tisch hatte liegen lassen. Nachdem Mia einen Blick auf das Display geworfen hatte, ging sie nahm sie das Gespräch an.
„Nicht wundern Caro ist auf der Toilette...“.
„Und wer ist da?“.
„Boah, Terje erkennst du jetzt noch nicht mal meine Stimme am Telefon?“.
„Mia?“.
„Ja! Was willst du denn von Caro? Kann es ihr ja ausrichten...“.
„Ähm, dass sage ich ihr lieber doch persönlich. Aber du...“.
„Hm, was denn?“.
„Danke!“.
„Wofür?“.
„Das du ihr meine Nummer gegeben hast...“.
„Ach? Läuft etwas zwischen euch?“.
„Nein, noch nicht. Aber es könnte etwas werden...“.
„Schön! Ah, warte mal Caro kommt gerade wieder...“.
Während Caro kurz mit Terje schließlich sprach, wurde Mias grinsen immer breiter. Als sie endlich aufgelegt hatte.
„Was grinst du so?“.
„Lass mich doch! Also, ihr beiden habt also ein Date?“.
„Ja, am Freitag...“.
„Und?“,
„Was und?“.
„Hat Terje Chancen bei dir?“.
„Hm, ich denke mal ja...“.
„Cool! Das freut mich sogar doppelt...“.
„Wieso?“.
„Na ja für dich und für ihn...“.

Am Nachmittag hatte sich Mia dazu entschlossen auf dem Balkon zu lernen. Sie lag dort gerade in der sonne, als ihr Handy eine Nachricht bekannt gab.
`Und wie war es?´.
Augenblicklich verzog sie das Gesicht. Sie hatte es vollkommen vergessen Tom zu schreiben wie es gelaufen war.
`Entschuldigung ich hatte dich ganz vergessen. Es lief prima. Hatte mir ja auch ein Glücksbringer von dir mitgenommen und mit Fridolins Hilfe konnte es nur prima laufen... liege jetzt auf dem Balkon in der Sonne´.
Es dauerte eine Weile bis Mia eine Antwort von ihm bekam, aber als sie sie schließlich bekam freute sie sich um so mehr.
`Mich vergessen? Wie konntest du nur? Hm, dann tust du wenigstens etwas sinnvolles. Würde jetzt auch gerne in der Sonne liegen können, aber nein Mika quält uns lieber in der Sporthalle...´.
`Armer Tom! Ich werde an dich denken, während ich lerne... Kuss´.
Mit den Gedanken an Tom lernte Mia gleich viel besser.

Die Woche über schrieben sie sich nur SMS, denn Tom hatte beschlossen Mia nicht beim Lernen zu stören und sie hatte nie eine Ahnung ob er Zeit zum telefonieren hatte. Am Wochenende war Mia mal wieder in Asker. Ihr war es in Oslo zu langweilig und lernen konnte sie auch in Asker. Außerdem wollte sie am Abend etwas mit ihren Mädels unternehmen. So waren sie am Samstagabend zu viert im `Macao´ unterwegs.
„Was machen die Jungs heute Abend eigentlich?“.
„Die Pokern bei Lars!“.
„Na ja, wir können ja auch ohne die unseren Spaß haben...“.
Und den hatten die Mädels.
Daher kam es auch, dass Mia am Sonntagmittag noch schlief und von ihrem Handy aus dem Schlaf gerissen wurde.
„Hm? Wer stört?“.
„Ich bin es!“.
„Tom?“.
„Ja, schläfst du noch?“.
„Mmh...“.
„Kannst du auch gleich weiter. Aber kannst du mich heute Abend um sechs vom Flughafen abholen?“.
„Mmh, kann ich. Aber wieso? Ich denke du kommst erst nächste Woche wieder...“.
„Na ja, ich bin gestern gestürzt...“.
„Was?“. Augenblicklich war Mia völlig wach.
„Ja, aber es ist nicht weiter...“.
„Und warum kommst du dann schon eher zurück? Los rücke mit der Sprache raus Hilde!“.
„Okay, die haben den Verdacht auf Kreuzbandriss...“.
„Was? Scheiße und da sagst du es ist nichts weiter? Du spinnst doch!“.
„Genau deswegen wollte ich dir das nicht sagen. Du regst dich nur unnötig auf! Weißt du was, du brauchst mich nicht abholen, ich rufe Terje an...“.
„Nein, das tust du nicht. Ich hole dich ab...“.
„Hm, aber mach dir nicht den ganzen Tag Gedanken...“.
„Ich versuche es! Bis später dann!“.
„Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen Mia. Bis später dann...“.

Nachdem Mia Tom am nächsten Vormittag im Krankenhaus abgeliefert hatte, machte sie sich auf den Weg einzukaufen. Dabei kam ihr schließlich die Idee, ein Namensbuch zu kaufen. Nachdem sie die Einkäufe nach Hause gebracht hatte, machte sie sich wieder auf den Weg ins Krankenhaus zu Tom, denn sie hatten aus gemacht, dass sie ihn abholen wollte. In der Wartezone sah Mia Tom draußen sitzen.
„Wartest du immer noch, oder bist du schon fertig?“.
„Fertig! Aber der Arzt holt mich bestimmt gleich rein zu Besprechung...“.
„Ah, okay. Schau mal was ich mitgebracht habe!“.
Mia hielt ihm das Buch hin, woraufhin Toms Blick von dort automatisch zu Mias Bauch wanderte.
„Das können wir uns ja später zu Hause gemeinsam anschauen...“.
„Mmh, aber vorher müssen wir ja noch nach Asker. Ach so, was mir gerade einfällt, Marte hat gesagt, dass wir die Wiege von uns haben können...“.
„Cool...“.
Tom schaute seine Freundin unsicher an, bis er sich dazu entschloss sie etwas zu fragen.
„Kommst du mit zur Besprechung rein?“.
„Wenn du das willst und ich darf, klar...“.
„Schön...“.
Mia ließ sich neben Tom auf den Stuhl nieder und verschränkte ihre Finger mit seinen.
„Ich bin froh, dass du wieder da bist...“.
Damit küsste Mia ihn auf die Wange. Tom nahm dies alles mit einem lächeln hin.
„Sagen wir unseren Familien, was mit uns nun ist?“.
„Mmh, obwohl die werden das eh schneller merken als wir denken, wenn sie es nicht eh schon ahnen...“.
„Stimmt auch wieder. Ah, der Arzt kommt!“.
Somit löste Tom seine Finger von Mias, nahm seine Krücken und stand auf. Mia folgte ihm und dem Arzt in das Behandlungszimmer.

Als beide schließlich in Asker waren, hockten sie in der Küche bei Familie Hilde. Tom durfte seine Mutter erst einmal die gesamte Geschichte erzählen wie das mit seinem Knie passiert war.
„Und, was ist nun?“.
„Es ist nur eine Kreuzbanddehnung!“.
„Da hast du aber Glück gehabt...“.
„Ich weiß! So heißt es nun, vier Wochen schonen und in zwei Wochen leichte Krankengymnastik...“.
„Ja, und bis dahin hängen wir beide auf der Terrasse in Oslo und lassen es uns gut gehen!“.
Tone sah natürlich den Blick, den Mia Tom dabei zuwarf und dachte sich ihren Teil dabei.
„Bleibt ihr zum Essen hier?“.
„Hm, ich wollte eigentlich rüber...“.
„Ich bleibe aber zum Essen!“.
„Warum war mir das nur klar?“.
„Tja, weil es zu Hause immer noch am besten schmeckt...“, grinste Tom seine Mutter an.

Bei sich zu Hause kam Morten gleich zu Mia gelaufen.
„Na Kleiner! Wie schaut es aus?“.
„Gut! Ich will kuscheln mit dir...“.
„Dann komm mit!“.
So hockte Mia mit ihrem jüngsten Bruder in seinem Zimmer auf dem Bett. Morten war heute wieder einmal extrem anhänglich und das, wo sie sich am Wochenende doch erst gesehen hatten.
„Was los mit dir? Du bist doch sonst nicht so anhänglich...“.
„Hm, ich hab dich lieb Mia!“.
„Ich dich doch auch Morten!“.
Die nächste Zeit verbrachte Mia mit Morten und seiner Autorennbahn, als Mathias dann auftauchte.
„Mia, ich soll dich von Mama fragen, ob du mit isst...“.
„Ja, eigentlich schon. Ist sie in der Küche?“.
„Mmh...“.
„Gut, dann sage ich es ihr selber...“.
Somit machte sich Mia auf den Weg zu ihrer Mutter.
„Na, schon wieder hier. Was ist denn mit Tom?“.
„Er hat zum Glück nur eine Kreuzbanddehnung und nicht wie gedacht einen Kreuzbandriss...“.
„Da hat er ja Glück gehabt. Bleibst du über Nacht?“.
„Ähm, gute Frage. Das haben Tom und ich noch gar nicht geklärt...“.
Damit griff Mia nach dem Telefon und rief bei Tom an.
„Hilde!“.
„Und welcher Hilde?“.
„Truls! Was gibt es denn?“.
„Kannst du mir Tom mal geben?“.
„Wenn ich ihn finde...“.
Während Truls seinen Bruder suchte, hörte Mia es am anderen Ende nur rascheln. Einen Augenblick später hatte sie schließlich Tom dran.
„Truls verschwinde! – so was gibt es denn?“.
„Bleiben wir über Nacht hier oder fahren wir nach Oslo zurück?“.
„Hm, mir egal. Wobei...“.
„Ja? Was wobei?“.
„Nichts, ist schon gut...“.
„Auch in Ordnung. Dann lass uns hier bleiben, aber morgen Nachmittag muss ich zurück nach Oslo...“.
„Klausur?“.
„Mmh, die letzte!“.
„Hm, sollten wir dann nicht lieber doch zurück fahren?“.
„Nein, ich mag hier schlafen...“.
„Okay, sehen wir uns später noch?“.
„Mal sehen. Ich wollte noch ein wenig wiederholen und dann mal sehen was Fridolin treibt...“.
„Okay, bis später dann hoffentlich...“.
„Mmh, wir werden es sehen...“.
Nachdem Mia aufgelegt hatte, schaute Marte sie fragend an.
„Fridolin?“.
„Mmh, Fridolin ist das Baby...“.
„Oh, ich denke du wolltest nicht wissen was es wird...“.
„Weiß ich ja auch nicht. Wir nennen das Baby einfach so Fridolin, ganz ohne zu wissen was es ist. Tom passt es zwar gar nicht, dass ich es nicht wissen will, aber da muss er durch...“.
„Hm, ich kann dich verstehen. Dein Vater hätte es damals bei dir und Marius auch zu gerne gewusst, was ihr werdet aber dann fand er es auch immer gut, dass wir uns überraschen lassen haben...“.
„Tom ist da glaube anders. Der ist doch so neugierig...“.
„Ach, dass wir er auch noch überstehen. Wann hast du eigentlich Termin?“.
„Anfang Dezember. Der Arzt meinte Nikolaus...“.

Am Abend lagen Tom und Mia jeweils in ihren eigenen Betten. Aber beide wollten lieber bei dem anderen sein. Tom war es schließlich, der Mia auf dem Handy anrief.
„Ich kann nicht schlafen...“.
„Ich auch nicht Tom...“.
„Magst du her kommen? Ich mag mit dir kuscheln...“.
„Und wie komme ich rein?“.
„Ich mache dir die Tür auf. Oder frage Terje...“.
„Frag lieber deinen Bruder. Du musst dich nicht extra noch abeseln mit deinen Krücken...“.
„Okay, da hast du recht. Bis gleich dann!“.
„Mmh, ich bin dann in zehn Minuten so was da...“.
Damit legten die Freunde auf und Tom machte sich auf den Weg zu Terje. An dessen Tür angekommen, klopfte Tom an.
„Ja?“.
„Terje, kannst du mir einen Gefallen tun?“.
„Hm, welchen denn?“.
„Mia die Haustür aufmachen...“.
„Wieso?“.
„Weil sie gleich noch her kommt...“.
„Ihr beiden könnt auch nicht mehr alleine oder?“.
„Nein wieso auch?“.
„Habe ich etwas verpasst?“.
„Mmh, wir sind zusammen...“.
„Cool! Wurde ja auch endlich Zeit...“.
„Hm, wie schaut es bei dir und Caro aus?“.
„Och ja, mal abwarten...“.
„Aber es könnte was werden?“.
„Mmh, ja könnte schon etwas werden. Wann wollte Mia denn hier sein?“.
„Gleich!“.
„Gut, ich gehe ihr dann mal die Tür auf machen...“.

Tom war gerade in seinem Zimmer angekommen, als Mia ebenfalls reinkam.
„Na du, mein lahmes Etwas...“.
„Ärger mich nicht...“.
„Habe ich eigentlich auch gar nicht vor. Schau mal was ich mit her gebracht habe...“.
Mia hielt ihm neuerlich das Namensbuch vor die Nase.
„Hast du schon drin gelesen?“.
„Mmh, bis du angerufen hast. Wollen wir beide zusammen weiter schauen?“.
„Gerne!“.
So machten es sich beide auf Toms Bett bequem. Mia hatte sich leicht seitlich an ihn gekuschelt, während Tom das Buch mit der einen Hand hielt, hatte er die andere auf Mias Seite liegen und streichelte so ganz vorsichtig den Bauch. Diese Position gefiel Mia so gut, dass sie schließlich einschlief. Als Tom dies bemerkte musste er grinsen. Vorsichtig löste er sich von Mia, legte das Buch an die Seite und stand schließlich auf um das Licht aus zu machen. Als nur noch seine Nachttischlampe brannte, legte er sich wieder zu Mia die augenblicklich an ihn gerutscht kam. Es war schon komisch wie schnell man sich an etwas gewöhnen konnte.

Am morgen war Mia schon früh wach. Fridolin war der Meinung Morgengymnastik zu machen und hatte Mia damit geweckt. Diese lag erst eine Zeit lang neben Tom, aber entschloss sich dann dazu aufzustehen. In der Hildeschen Küche traf sie auf Terje.
„Du schon wach?“.
„Mmh, bin ich...“.
„Oh, oh. Schlägt Toms Morgenlaune jetzt schon auf dich um?“.
„Nein, Fridolin hat mich geweckt...“.
„Fridolin?“.
„Ja, das Baby...“.
„Ah, und ihr nennt es Fridolin?“.
„Ja, ist besser als wenn wir immer von `das Baby´ oder so reden...“.
„Also, hat es nichts zu bedeuten?“.
„Nein, dass hat echt keine Bedeutung. Warum bist du schon wach?“.
„Training bald...“.
„Ach so...“.
Nachdem sich Mia einen Tee gekocht hatte, machte sie sich wieder auf den Weg in Toms Zimmer. Dieser wurde gerade wach und tastete in seinem Bett nach Mia. Dies entlockte ihr ein grinsen. Als sie sich schließlich auf die Bettkante setzte, schaute Tom auf.
„Warum bist du schon aufgestanden?“.
„Fridolins Morgengymnastik hat mich geweckt und ich wollte einen Tee...“.
„Hm, kommst du wieder ins Bett? Ich will noch kuscheln...“.
„Aber nur ein bisschen. Ich wollte mein Kram für die Klausur noch mal durchschauen...“.
„Okay, aber erst wird gekuschelt...“.
So stellte Mia ihre Tasse auf den Nachtschrank und kroch erneut zu Tom ins Bett. Beide blieben so lange im Bett, bis Toms Bauch schließlich knurrte.
„Hm, wir sollten aufstehen. Ich hab auch Hunger, außerdem sollte ich mir mein Kram noch einmal anschauen...“.
„Du hast recht...“.
In der Küche bedienten sie sich am Kühlschrank. Beide waren gerade dabei zu essen, als Tone auftauchte.
„Ach, nein also esst ihr beide kein Mittag mit?“.
„Nein, obwohl was gibt es denn Ma?“.
„Vielfraß! Du hast jetzt gerade gefrühstückt, dann brauchst du jetzt doch nicht gleich Mittag...“.
„Boah, bevormunde mich nicht Mia!“.
„Doch manchmal muss das sein Tom!“.
„Mach doch was du willst. Ich gehe in mein Zimmer...“.
Damit erhob sich Tom und verschwand langsam in sein Zimmer. Einige Zeit schaute Mia ihm nur nach, bis sie ihm folgte.
„Ich will jetzt keinen Streit mit dir haben. Nicht vor der Klausur...“.
„Hm, ich will gar keinen Stress mit dir haben Mia. Aber ich lasse mir von dir nicht immer alles sagen...“.
„Man, dass war doch eben gar nicht so ernst gemeint. Du kannst doch machen was du willst, es ist mir doch im großen und ganzen egal...“.
„Hm, wann musst du denn in der Uni sein?“.
„Um drei beginnt die Klausur...“.
„Dann sollten wir um halb zwei spätestens los fahren oder?“.
„Mmh, ich bringe dich dann in die Wohnung...“.
„Ja, aber komm erst mal her...“.
Mia nahm Tom nach der Aufforderung in den Arm und küsste ihn schließlich.
„Wir beide sind blöd...“.
„Das kannst du laut sagen! Aber wir sind zu dritt, vergiss Fridolin nicht...“.
„Nein, den vergesse ich bestimmt nicht, dazu bin ich doch viel zu stolz...“.
„Du bist süß Tom!“.


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 Betreff des Beitrags: Re: I´ll be waiting (Tom Hilde)
BeitragVerfasst: Mi 18. Feb 2009, 20:23 
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Wachser

Registriert: Mo 4. Aug 2008, 15:05
Beiträge: 198
Am Nachmittag während Mia ihre Klausur schrieb, lag Tom auf dem Balkon in der Sonne. Ihm war absolut langweilig. Alles was er machen wollte, konnte er wegen seinem Knie nicht und alleine hier liegen fand er öde. Wie sollte das die nächsten vier Wochen werden? Wenn ihm jetzt bereits schon so langweilig war. Aber ein positives hatte es doch irgendwie, denn er hatte vier Wochen mit Mia. Diese hatte schließlich keine Uni mehr. Bei diesem Gedanken kam Tom auf eine Idee. Er wollte kochen. Einmal um seine Langeweile zu bekämpfen und andererseits auch als Wiedergutmachung für `den Streit´ von vorhin.
Als Mia gegen sechs Uhr zu Hause auftauchte, hüpfte Tom gerade einbeinig durch die Küche.
„Spinnst du Tom? Was machst du da?“.
„Ich koche!“.
„Ja, aber warum hüpfst du durch die Gegend? Du sollst an dein Knie denken...“.
„Tue ich doch! Aber ich wollte was gegen meine Langeweile etwas tun und auch etwas so zusagen als `Wiedergutmachung´ wegen vorhin...“.
Augenblicklich war Mia nicht mehr sauer auf Tom, sie fand es süß wie er nun vor ihr stand.
„Was hast du denn gemacht?“.
„Och nur Nudeln und eine Soße dazu...“.
„Lecker! Du bist echt ein Schatz...“.
Noch während sie sprach, ging sie zu ihrem Freund herüber und küsste ihn.
„Wie war die Klausur?“.
„Och an sich nicht schlecht, aber Fridolin war der Meinung mal wieder turnen zu müssen. Aber ich denke, dass es trotzdem gut gelaufen ist...“.
„Dann ist ja gut!“.
„Mmh, und ich habe eine Idee vorhin gehabt, was wir beide heute noch machen...“.
„Und was ist das?“.
„Erst einmal essen wir jetzt und dann gehe ich baden...“.
Mia schaute Tom grinsend an, küsste ihn kurz und sprach dann weiter.
„...mit dir!“.
Als sie nun seinen erstaunten Blick sah, musste sie neuerlich grinsen.
„Du bist so süß Tom! Das müsste eigentlich verboten werden! Aber willst du und kannst du überhaupt mit baden kommen?“.
„Hm, wir können es ja versuchen...“.

Nachdem sie gebadet hatten ließ sich Mia von Tom erneut den Bauch eincremen. Sie war kurz davor einzuschlafen, aber da Tom es mitbekam hielt er sie wach.
„Hey nicht schlafen...“.
„Wieso nicht? Du machst das so schön, dass es mich vollkommen entspannt...“.
„Dann höre ich lieber damit auf...“.
„Nein! Das ist auch blöd...“.
„Aber wenn du schläfst ist es genau so blöd...“.
„Hm, okay. Dann lass uns wieder aufstehen sonst schlafe ich wahrscheinlich wirklich noch ein...“.
„Und dann?“.
„Weiß nicht. Ich hätte Lust auf Eis und das können wir ja auf dem Balkon essen...“.
Gesagt getan. So saßen sie beide in den Liegestühlen und aßen ein Eis.
„Was machen wir die nächsten Tage?“.
„Weiß nicht... Wir müssen ja wegen deinem Knie schauen und ich weiß ja auch nie wie es mir bei dem Wetter geht...“.
„Okay, dass stimmt auch wieder. Also, lass uns die gemeinsame Zeit einfach genießen und in den Tag rein leben. Hm, wie wäre das?“.
„Hört sich nicht schlecht an...“.
Mia schaute zu ihrem Freund herüber und streckte ihre Hand in seine Richtung, welche er entgegen nahm. Beide schauten sich eine Weile an, wobei Mia sich Gedanken über die letzten Monate machte. Es hätte alles schon viel früher so sein können, wie es jetzt war, aber nein sie musste ja angst vor ihren Gefühlen haben und auf ihren Kopf hören. Da sie beim nachdenken wieder einmal auf ihrer Lippe herum biss, bemerkte natürlich auch Tom dass sie nachdachte.
„Hey, an was denkst du denn?“.
„Hm, über uns...“.
Während Mia sprach war sie aufgestanden und hatte sich neben Tom gehockt. Diesen schaute sie nun an, küsste ihn.
„Liebe dich Tom...“.
Nach diesem Satz von Mia waren beide am strahlen. Tom weil es ihm ebenso ging und dies Mia auch sagte und Mia, weil sie sich endlich getraut hatte ihm es zusagen. Zwar war sie sich sicher, dass Tom es gewusst hatte, aber jetzt ausgesprochen war es doch etwas anderes.

Die nächste Zeit war Mia Feuer und Flamme dafür Dinge für das Kind anzuschauen. Am Anfang war Tom gar nicht davon begeistert mit Mia durch die Läden laufen zu sollen, da er die Krücken immer noch hatte, aber als er sie los war begleitete er Mia wenn er nicht gerade Krankengymnastik hatte. Mia wollte ihn den einen Tag von dort abholen und musste noch etwas auf ihn warten und saß so im Wartezimmer und las eine Zeitschrift. Anschließend fuhren beide noch einkaufen. Sie hatten beide am Morgen beschlossen gemeinsam nach Kinderwagen und ähnlichem zuschauen. Bisher hatte Mia dies meistens mit ihrer Mutter getan, aber Tom sollte schließlich auch mit eingebunden werden. So schlenderten beide Hand in Hand durch die Stadt und genossen es gleichermaßen. Sie waren schließlich in einem Geschäft in der Kinderabteilung. Während Mia nach Umstandsmode schaute die dort ebenfalls war, schlenderte Tom durch die Gänge und tauchte schließlich mit zwei Stramplern auf.
„Hier schau mal!“.
Als Mia sich die Strampler anschaute musste sie grinsen.
„Und was machen wir wenn es doch ein Junge wird und kein Mädchen? Dann können wir dem Kind schlecht einen rosafarbenen Strampler anziehen...“.
„Hm, stimmt auch wieder. Aber ich finde die Frösche darauf so niedlich, außerdem wird es mit Sicherheit eine Fridoline. Vertrau mir!“.
„Hm, wir werden es ja sehen...“.
Mia schaute ihren Freund an und küsste ihn schließlich.
„Liebe dich! Und du bist echt süß!“.
„Mmh, du aber auch. Was hast du da?“.
„Eine Bauchbinde...“.
„Aha!“.
„Jepp, und die nehme ich auch und der Rest gefällt mir nicht...“.
„Gut, wohin wollen wir nun noch?“.
„Hm, ins `Lüttenland´, da gibt es Kinderwagen und so...“.
„Gut, und wo ist das?“.
„Da müssen wir mit dem Auto hin und ich sag dir den Weg okay?“.
Nachdem Mia ihre Bauchbinde bezahlt hatte, nahm Tom ihre Hand und sie schlenderten zurück zum Auto.

Im `Lüttenland´ angekommen, zog Mia ihn gleich mit zu den Kinderwagen.
„Hier, der ist voll toll...“.
„In grün?“.
„Nein, den gibt es auch in blau-rot...“.
„Das gefällt mir schon besser...“.
„Wieso habe ich mir das nur gedacht?“.
„Weiß nicht. Und so wie du schaust hast du dich in den Wagen schon verliebt und willst keinen anderen oder?“.
„Na ja, den kann man eben dann auch zur Karre umbauen und so schwer ist der auch nicht...“.
„Hm, okay. Was brauchen wir noch so?“.
„Einiges. Ein Stillkissen, Wasserfestebettunterlage, Spannbetttuch, Wickelkommode. Wobei da Marte meinte das wir die von Morten haben können. Die steht ja noch bei ihm im Zimmer, aber eigentlich sollte sie aus seinem Zimmer raus...“.
„Hm, dann lass sie uns doch nehmen. Wir sparen Geld und haben eine Sorge weniger...“.
„Mmh, außerdem passt die auch zur Wiege und zu dem Kinderbett dann...“.
„Na dann...“.
Während Mia nach einem Spannbetttuch und Bettunterlagen schaute, blickte sich Tom ebenfalls im Laden um. Nach einiger Zeit tauchte er bei Mia auf.
„Komm mal mit, ich habe etwas gefunden was ich niedlich finde...“.
„Mmh, ich komme mit...“.
Tom führte sie zu der Bettwäsche herüber.
„Was hältst du hier von?“.
„Oh geil! Das habe ich ja noch gar nicht gesehen... die Elefanten sind süß!“.
„Mmh, und ich habe auch ein tolles Stillkissen gesehen...“.
Mia schaute ihren Freund ungläubig an. Mit so viel Elan von seiner Seite aus hätte sie nicht gerechnet. Als Tom ihr dies zeigte musste sie grinsen.
„Warum grinst du?“.
„Ich habe mir das auch schon angeschaut als ich mit Marte hier war...“.
„Hm, dann nehmen wir das?“.
„Mmh...“.
„Und den Kinderwagen auch?“.
„Der müsste erst in rot-blau bestellt werden...“.
„Dann machen wir das. Wir brauchen ja so oder so einen und ob wir ihn nun heute schon kaufen oder später...“.
„Stimmt, hast recht...“.
„Ich habe immer recht. Außerdem habe ich gerade eine Idee...“.
„Und welche?“.
„Wir beide bezahlen, fahren dann noch einkaufen, kochen dann gemeinsam und machen uns einen gemütlichen Abend zusammen...“.
Mia schaute Tom an und begann zu nicken.
„Einverstanden!“.
„Schön, nur du, ich und Fridolin!“.
„Ja, den kann ich schlecht abschnallen...“.
„Sollst du ja auch gar nicht... ich mag den Bauch...“.
„Hm, können gerne tauschen...“.
„Magst du ich nicht mehr?“.
„Doch, noch ist er ja nicht zu groß aber ich würde gerne meine normalen Klamotten wieder anziehen können und nicht dieses ganze Umstandszeug...“.
„Hm, bald kannst du es ja wieder...“.
„Bald ist gut... es dauert noch bis Dezember...“.
„Ja, aber das vergeht schneller als du denkst...“.
„Wir werden es ja sehen...“.

Als sie dann zu Hause waren und beide in der Küche zugange waren, fiel Mia noch etwas ein.
„Du Tom, ich habe vorhin noch zwei tolle Namen gefunden...“.
„Und welche?“.
„Lea und Paul!“.
„Hm, wir können die ja mit auf unsere Liste schreiben...“.
„Mmh, gefallen sie dir denn?“.
„Schon...“.
„Aber?“.
„Kein aber...“.
Mia schaute Tom an. Irgendetwas war mit ihm los, da war sie sich sicher, aber was es war wusste sie nicht. Nach einem kurzen zögern ging sie zu Tom herüber und nahm ihn einfach in den Arm.
„Was los mit dir?“.
„Nichts, ich habe nur Hunger...“.
„Hm, okay. Ab wann darfst du eigentlich wieder trainieren?“.
„Krafttraining ab morgen wieder und dann darf ich wohl in zwei Wochen auch wieder springen...“.
„Schön, dir fehlt das doch oder?“.
„Mmh schon. Aber ich bin auch gerne mit dir zusammen...“.
„Ich doch auch mit dir...“.
Beide schauten sich in die Augen bis Mia schließlich den Abstand zwischen ihnen verkürzte und Tom küsste. Nach dem Kuss duckte sich Mia so gut wie es ging an ihn und schob ihre Hände in seine Hosentaschen.
„Wie lange dauert das Essen noch?“.
„Hm, dass muss glaube noch so eine halbe Stunde kochen...“.
„Dann können wir ja schon eine halbe Stunde lang kuscheln...“.
Ohne auf eine Antwort von Tom zu warten zog sie ihn mit zur Couch. Dort lagen beide schließlich Arm in Arm. Tom liebkoste wie so oft Mias Bauch. Eigentlich wurde Fridolin bisher dadurch immer aktiv, aber diesmal nicht. So stupste Tom einfach den Bauch an.
„Hey, lass Fridolins Wohnung in ruhe...“.
„Aber er soll wach werden...“.
„Nein, lass ihn schlafen. Der war vorhin aktiv genug...“.
So ließ Tom von ihrem Bauch ab, denn Mia verärgern wollte er auch nicht.
Nachdem sie schließlich gemeinsam gegessen hatten, lagen sie beide wieder auf der Couch zusammen.
„Duhu Tom...“.
„Hm, was denn?“.
„Fridolin ist wieder wach!“.
Mit einem Lächeln auf den Lippen legte Tom seine Hand wieder auf Mias Bauch. So lagen sie einige Zeit bis Mia auf die Toilette musste.
„Boah, Fridolin soll sich wieder drehen. Der drückt auf die Blase...“.
Damit löste sich Mia von Tom und verschwand auf der Toilette. Als sie wieder kam, stand Tom am Kühlschrank. So trat Mia hinter ihn und schloss ihn in ihre Arme.
„Was suchst du?“.
„Hm, was süßes...“.
„Das habe ich schon gefunden...“.
„Ach ja?“.
„Mmh...“.
Während Mia sprach ließ sie ihre Hände unter Toms Shirt verschwinden und strich ihm über Bauch und Brust. Als sie Anstalten machte es ihm auszuziehen, kam Tom ihr zuvor und zog sich sein Shirt über den Kopf. Seinen freien Rücken vor Augen platzierte Mia einige Küsse dort. Augenblicklich bekam Tom eine Gänsehaut. Als er sich langsam umdrehte, dabei dir Kühlschranktür schloss, strahlte Mia ihn an und verkürzte sofort den Abstand zwischen ihnen. Beide genossen den Kuss, bis Tom schließlich Mia auf die Anrichte hob. Mia schaute ihn da erstaunt an, aber als er sie erneut küsste verlor sie sich in dem Kuss. Mit der Zeit wurden die Küsse immer fordernder und beide vergaßen alles um sich herum.

Später tapste Mia von der Couch, wo sie beide lagen in Richtung Küche. Sie wollte etwas trinken und Tom nicht wecken, da dieser zu schlafen schien. Allerdings öffnete er seine Augen als er bemerkte das Mia nicht mehr bei ihm war. Als er sie am Kühlschrank stehen sah, musste er lächeln. Er war mit den Gedanken bei vorhin und bekam so nicht mit, dass Mia zurück gekommen war und erschrak so ein wenig als sie ihn küsste.
„Kommst du mit ins Bett? Ich mag da weiter kuscheln...“.
„Nur wenn ich noch einen Kuss bekomme...“.
„Och, du kannst auch noch mehr haben...“.
„Ach ja?“.
„Mmh, ich wäre sogar für eine Fortsetzung von vorhin...“.
Ein grinsen konnte sich Mia dabei nicht verkneifen, erst recht nicht bei Toms überraschten Blick. So schnappte sie sich seine Hand und zog ihn mit sich ins Schlafzimmer.


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