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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:17 
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Und auch diese Geschichte ist frei erfunden. Die Handlungen entsprechen nicht der Wahrheit.

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Melvin und Alice Norquist saßen im Besprechungszimmer des Arztes Dr. Sanders, der einen ganzen Stapel Unterlagen vor sich liegen hatte.
„Wir haben alle Testergebnisse vorliegen.“
„Und, haben Sie etwas herausgefunden?“ Alice sah den Arzt ängstlich an.
„Wir konnten keinerlei Krankheiten oder Ansätze für eine Krankheit finden. Ihre Tochter ist absolut gesund.“
„Aber sie ist doch nicht wie andere Kinder in ihrem Alter.“ Melvin Norquist stand auf und ging zur Glasscheibe um seine Tochter zu beobachten. „In ihrem Alter spielen Kinder im Sand oder mit Puppen.“
Der Arzt fuhr sich müde über die Augen.
„In Fachkreisen spricht man von linguistischer und logisch-mathematischer Intelligenz. Ihre Tochter hat einen enormen IQ den wir gern genauer untersuchen würden.“
„Dann ist das Normal, dass sie im Alter von nicht mal 4 Jahren fließend 3 Sprachen spricht, schreiben und rechnen kann?“
„Ich bin ehrlich zu Ihnen. Ich habe noch nie ein Kind kennen gelernt, dass solch eine hohe Intelligenz besitzt. Mein Team und ich sind der Meinung, dass in Ihrer Tochter ein Genie steckt.“


Emma saß weinend in dem sterilen Raum.
„Ich mag nicht mehr.“ Müde rieb sie sich die Hände über die Augen.
„Nur noch ein einziges Mal.“ Frau Dr. Smilla lächelte sie aufmunternd an und legte ihr Unterlagen vor. „Tu es für deine Eltern. Sie sind sehr stolz auf dich.“
Emma schniefte und griff zum Stift. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie die komplizierte Rechenaufgabe gelöst und aufgeschrieben.
Die Ärztin schüttelte ungläubig den Kopf, als sie die richtige Lösung betrachtete.
„Das ist unglaublich.“
„Bin ich jetzt fertig? Ich bin müde.“
„Ja, natürlich. Du wirst gleich auf dein Zimmer gebracht.“


Als Alice und Melvin Norquist den Konferenzsaal in der Forschungsabteilung betraten, waren bereits viele Leute versammelt. Erst wurden Fragen gestellt, doch dann reichte Dr. Sanders ihnen einen Zettel mit verschiedenen Werten.
„Wir haben viele Tests gemacht und kommen immer wieder zum gleichen Ergebnis.“
Alice griff nach der Hand ihres Mannes.
„Und, was haben Sie herausgefunden?“
„Ihre Tochter kann regelrecht mit Zahlen spielen. Sie hat Fehler in Rechnungen entdeckt, die auf den ersten Blick und ohne Computer oder Taschenrechner nicht zu sehen sind, sie hat Formeln entschlüsselt, Bücher und Abschlüsse auseinander genommen und Ungereimtheiten gelüftet. Dazu die Begabung etwas zu lesen und sofort umzusetzen. Egal ob es um die Programmiersprache geht, Paragraphen und Gesetze oder allgemein um Sprachen. Nach unseren Berechnungen hat Ihre Tochter einen IQ von 168. Ihre Tochter ist der Wahnsinn schlechthin.“





„Die Luftverschmutzung ist immens. Wir müssen etwas dagegen unternehmen!“
Die junge Truppe nickte zustimmend.
„Hat jemand Vorschläge?“ fragte Karl in die Runde.
„Wir könnten Plakate aufhängen!“
„Oder einen Protestmarsch durchziehen.“
„Wir können auch gleich das Geld für die Plakate spenden.“ Emma verdrehte die Augen.
„Und was schlägst du vor?“ Karl sah sie fragend an.
„Wir müssen an die Leute rankommen, die so was auch noch unterstützen.“
„Und wen meinst du? Autohäuser?“
„Autosport.“
„Formel 1?“
„Auch. Es sind die Stinkbomben schlechthin.“ Kyra rümpfte die Nase.
„Das finde ich eine sehr gute Idee.“ Karl sah die Anderen an. „Was haltet ihr davon?“
Einstimmiges nicken.
„Wir sollten uns aufteilen, die Leute beobachten und handeln.“


Kimi sah auf die Uhr. Er war sowieso schon spät dran und fand dazu noch nicht einmal einen Parkplatz. Seufzend fuhr er in die Seitenstraße und stellte seinen Wagen an den Straßenrand. Erneut ein Blick auf die Uhr und er lief schneller. Es war nicht weit bis zum Restaurant, doch er wusste wie sehr man es hasste, wenn er zum Geschäftsessen zu spät kam.

Emma und Kyra waren unauffällig die Straße entlang gekommen.
„Da vorn steht sein Wagen.“ Kyra drehte sich einmal um.
„Siehst du irgendwen?“ fragte Emma und betrachtete den schnittigen Flitzer.
„Die Luft ist sauber.“
„Ja, wenn wir mit ihm fertig sind.“
Emma platzierte vor und hinter den Reifen Nägel. Egal ob er nach vorn oder zurück fahren würde, die Reifen würden ihren Geist aufgeben.
„Gib mir den Aufkleber.“
Kyra zog einen Stapel Aufkleber aus ihrer Tasche.
„Hier.“
Emma runzelte die Stirn.
„Ich bremse auch für Katzen?“ Irritiert sah sie ihre Freundin an. „Kyra, das sind die falschen!“
„Oh.“ Sie wühlte erneut in ihrer Tasche. „Da.“
„Rettet den Regenwald.“ Emma ließ seufzend die Hand sinken. „Könnte es sein, dass du die falschen mitgenommen hast?“
„Anscheinend.“ Sie nahm einen Aufkleber und klebte ihn direkt auf die Windschutzscheibe. „Also ich finde den Katzenaufkleber auch ganz gut.“
„Oh man.“ Emma schloss die Augen. „Wir sollten langsam verschwinden.“
„Willst du gar nicht wissen wie er reagiert?“
„Weiß ich wie lange er da drinnen bleibt? Bei seinem Durst kann das Stunden dauern!“
„Hast du auch wieder Recht. Komm, lass uns zum Italiener gehen. Ich spendiere heute die Pizza.“


Als Kimi das Restaurant verließ, fing es an zu regnen. Er zog den Jackenkragen hoch und lief über die Straße. Ohne zu zögern sprang er ins Auto und…
„Was soll denn der Scheiß?“ Fluchte er, als er den Runden Aufkleber entdeckte. Kurzerhand stieg er aus und versuchte den Aufkleber abzukratzen.
„War ja klar.“ Maulte er, als er nur kleine Stückchen abziehen konnte. „Warum müssen mir immer wieder Kinder solche blöden Streiche spielen?“ Er gab auf und setzte sich wieder ins Auto. Ohne zu zögern drehte er den Zündschlüssel um und fuhr an. Es ruckte und im nächsten Moment hörte er die Reifen pfeifen.
„Heute ist einfach nicht mein Tag.“ Stöhnend legte er seinen Kopf aufs Lenkrad.
Es dauerte einen Moment, ehe er ausstieg und den Reifen betrachtete.
„Verflucht!“ Er trat gegen den platten Reifen und holte das Reserverad heraus.
„Na junger Mann, mit einem Reifen werden Sie wohl nicht auskommen.“ Lachte ein älterer Herr, der langsam mit Krückstock an ihm vorbei lief.
Kimi kniff die Augen zusammen.
„Was wollen Sie von mir?“
„Na, ein einziger Reifen für 4 kaputte? Wenn Sie das schaffen sind Sie wirklich gut.“
Kimi starrte dem Opa hinterher.
„Das ist kein Spaß.“ Wütend ging er ums Auto herum und musste feststellen, dass in keinem der Reifen mehr Luft war. „Also jetzt bin ich richtig wütend!“


„Wir haben es auf die Titelseite des Sportteils geschafft.“ Kyra hüpfte auf und ab.
„Zeig her.“ Emma schob ihren Tee zur Seite und betrachtete den Zeitungsartikel.
„Kimi Räikkönen – Bevor die Saison begonnen hat, bereits der erste Reifenschaden.“
„Das Bild ist sehr gut getroffen.“ Grinste Emma und las sich den Rest des Textes durch. „Moment mal, die vermuten das waren Kinder?“
„Es wird niemand auf uns kommen.“
„Das ist auch gut so.“ Emma faltete die Zeitung zusammen. „Ich muss dann mal langsam los. Mein Vater will mich heute jemandem vorstellen.“
„Weißt du denn wem?“
„Keine Ahnung. Naja und wenn ich ehrlich bin, es interessiert mich auch nicht sonderlich.“
„Wir sehen uns dann heute Abend.“
„Heute Abend bin ich nicht mit dabei.“
„Nicht?“
„Nein. Heute Abend spiele ich Handball.“
„Na dann viel Spaß. Ich melde mich bei dir.“

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:17 


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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:18 
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„Emma, wo steckst du?“ Melvin stand am Fuß der Treppe und sah nach oben.
„Papa, was willst du von mir?“ Emma schlüpfte in ein Paar Turnschuhe.
„Ich möchte dich jemandem vorstellen.“
„Gleich. Ich ziehe mich nur noch an.“
Langsam ging er zurück ins Wohnzimmer, wo die Haushälterin soeben dem Besucher einen Kaffee servierte.
„Tut mir Leid, meine Tochter hat es nicht so mit der Pünktlichkeit.“
Luca di Montezemolo winkte lächelnd ab.
„So sind sie die jungen Frauen. Wenn ich fragen darf, wie alt ist sie?“
„Emma ist 26.“
Luca hob überrascht eine Augenbraue als er die junge Frau entdeckte.
„Kind, wie siehst du wieder aus?“ Melvin schüttelte den Kopf.
„Was denn, ich gehe gleich zum Handball.“ Sie betrachtete den Herrn im Maßanzug.
„Emma, das ist Luca di Montezemolo.“
Er nahm ihre Hand und deutete einen Handkuss an.
„Es freut mich die Tochter unseres zukünftigen Designers kennen zu lernen.“ Er musterte sie eingehend.
„Ah…“ Sie runzelte die Stirn. „Freut mich auch.“
„Luca ist der Präsident eines Formel 1 Teams.“ Melvin sah stolz auf den Besucher.
„Und jetzt bist du für das Design der Autositze zuständig oder was?“ fragte sie und ging in die Hocke um ihren Dackel Ernesto zu kraulen.
Melvin riss die Augen auf, während Luca lachte.
„Nein, Ihr Vater ist für die Ausstattung unseres Teams zuständig. Er wird die perfekte Garderobe für uns entwerfen.“
„Verstehe.“
Luca betrachtete wieder ihre Garderobe. Sie trug alles von Nike und sah nicht aus wie die Tochter eines bekannten und erfolgreichen Designers.
„Was halten Sie von Formel 1?“ fragte Luca.
Melvin sah seine Tochter warnend an.
„Formel 1… Hmmm, ist das diese komische Sportart wo man immer nur langweilig im Kreis herumfährt?“
Luca hüstelte.
„Genau die.“
Sie wusste ganz genau wer der Besucher war und versuchte ihn zu provozieren.
„Ich finde es nur ganz lustig wenn die Roten beim Reifenwechsel nur 3 Reifen zur Stelle haben oder wenn die Autos glucksend am Straßenrand landen. Ansonsten wäre es doch ziemlich öde.“
Lucas Mundwinkel zuckten.
„Welche Fahrer mögen Sie denn? Vielleicht könnte ich ein Treffen arrangieren?“
„Damon Hill und Jacques Villeneuve sind voll cool.”
Luca schluckte. Die junge Dame litt eindeutig unter Geschmacksverirrung.
„Tut mir leid, mit denen kann ich nicht dienen.“ Er lächelte sie entschuldigend an.
„Wie wäre es mit Hamilton? Mit dem würde ich gern mal Essen gehen.“
Melvin räusperte sich.
„Wolltest du nicht zum Sport?“
„Du hast mich gebeten zu dir zu kommen.“ Sie lächelte ihn an und richtete sich wieder auf.
„Und wie wäre es mit Kimi Räikkönen?“ fragte Luca.
„Ist das Ihr Testfahrer oder einer der Mechaniker?“
„Das ist der amtierende Weltmeister.“
„Da habe ich wohl etwas verpasst.“ Sie reichte ihm lächelnd die Hand. „Es freut mich den Chef von McLaren Mercedes kennen gelernt zu haben.“ Melvin lief vor Wut rot an, während Luca der jungen Frau ohne Regung hinterher sah. „Komm mit Ernesto. Wir gehen zum Sport.“
Sofort tapste der Dackel über die Marmorfliesen hinter ihr her.
„Nette Tochter hast du.“
„Äh… hmmm. Ja.“ Melvin fuhr sich verlegen durch die Haare. „Sie ist… Wie soll ich sagen… manchmal etwas wahnsinnig.“
„Was macht sie beruflich?“
„Übersetzungen.“
„Ist sie gut?“
„Ja, das ist sie.“
„Vielleicht könnte sie unser Team verstärken? Du könntest sie mal fragen ob sie Lust dazu hätte.“


„Vergiss es, Vater.“ Emma zeigte ihm einem Vogel und hockte sich auf den Fußboden, damit sie Ernesto mit einem Handtuch abtrocknen konnte.
„Warum nicht? Du hast immer mal wieder zwischendurch eine Flaute, da könntest du auch in der Formel 1 Erfahrungen sammeln.“
„Ich interessiere mich nicht für Motorsport.“ Sie streichelte den Hund und stand wieder auf. „Außerdem verschmutzen sie viel zu sehr die Umwelt.“
„Jetzt geht das wieder los.“ Seufzte Melvin.
„Du hast mit dem Thema angefangen!“
„Schon gut. Aber ich möchte dich um etwas bitten.“
„Jetzt kommts.“ Murmelte sie und verdrehte die Augen.
„Emma!“
„Was?“
„Ich bitte dich um etwas professionelleres Verhalten, wenn ich einen Kunden zu Besuch habe.“
„Ich habe nicht darum gebeten vorgestellt zu werden.“ Abwehrend hob sie die Hände. „Aber gut, dann werde ich mich ab sofort zurückziehen, wenn dieser Luca Toni da ist.“
„Du weißt ganz genau, dass er so nicht heißt.“
„Ach, dann war Luca Toni der Fußballer.“ Sie fasste sich an den Kopf. „Tut mir leid, ich vergaß.“
„Emma Norquist, du bist unmöglich!“


Kyra saß bei Emma im Zimmer und surfte durchs Internet.
„Also ich finde es eigentlich gar nicht schlecht, dass dein Vater Kontakte zur Formel 1 hat.“
„Du vielleicht schon. Ich nicht.“ Emma sah sich die Ausdrucke an.
„Karl meinte, wir könnten bei nächster Gelegenheit den Lack zerkratzen oder Spiegel abtreten.“
„Ich habe ganz andere Probleme.“ Murmelte Emma und sah zum Fenster hinaus.
„Erzähl.“
„Am Wochenende ist irgendeine große Teamparty in Maranello. Mein Vater besteht darauf, dass ich ihn begleite.“
„Das ist doch toll.“
„Ich habe mir schon etwas besorgt.“ Grinsend zog sie eine Schublade auf und nahm etwas Papierähnliches heraus.
„Was ist das?“
Emma drehte es in ihren Händen.
„Ein Tattoo in Form eines Mercedes Sterns für einen Abend.“
Kyra fing an zu lachen.
„Du willst deinen Vater wirklich ärgern, oder?“
„Das habe ich vor.“
„Was wirst du anziehen?“
„Noch ein Problem.“ Sie krauste die Nase. „Ich habe kaum Abendkleider im Schrank.“
„Dein Vater ist Designer!“
„Das schon, aber von ihm lasse ich mir doch keine Klamotten zusammennähen.“
„Dann solltest du einen Einkauf in Erwägung ziehen.“
„Und dann ein halbes Vermögen für so einen blöden Fummel ausgeben den ich nur einmal tragen werde?“
„Ganz genau. Aber glaube mir, deinem Vater wäre der Preis egal. Hauptsache du wirst dich gut präsentieren.“


Luca hatte Melvin und seine Tochter zu sich ins Haus eingeladen. Sie bewohnten zwei prächtige Zimmer in der ersten Etage die einen Balkon besaßen. Die Aussicht ging hinaus auf das parkähnliche Gut mit dem großen einladenden Schwimmbad.
Emma hatte sich ein heißes Bad gegönnt und saß anschließend noch auf dem Bett und telefonierte mit einem ihrer Kunden. Gerade als es klopfte, legte sie ihr Handy auf den Tisch. Langsam öffnete sie die Tür.
„Fräulein Emma, in einer halben Stunde wird das Abendessen serviert.“
Die Hausdame hatte genügend Anstand um sie nicht näher zu mustern, doch Emma konnte eindeutig sehen, wie die linke Augenbraue etwas hochgezogen wurde.
„Vielen Dank.“ Emma nickte und schloss die Tür. „Und wie viel Spaß ich doch habe.“

Kimi Räikkönen saß mit einem Glas Wein auf dem Sofa und ging mit Melvin eine Art Katalog durch, den er für ihn erstellt hatte.
Luca sah immer wieder auf die Uhr. Mittlerweile war Emma 15 Minuten zu spät. Einen Moment später tauchte Ernesto in der Tür auf, steuerte den großen Teppich an und machte es sich bequem.
„Luca, bist du auf den Hund gekommen?“ Kimi bückte sich und kraulte ihn.
„Nein, das ist meiner.“ Emma kam durch die Tür.
Melvin riss die Augen auf, als er seine Tochter sah.
Luca musterte sie genauso wie Kimi und Felipe, die beide zum Essen geladen waren.
Emma wusste ganz genau, dass sie mit ihrer Kleidung provozieren würde. Sie trug eine schwarze Jogginghose mit weißen Adidas-Streifen, ein schwarzes T-Shirt mit silbernen Aufdruck „I Love Mercedes“ sowie silberne Turnschuhe.
Luca trat auf sie zu. Sie hatte ihm regelrecht die Sprache verschlagen.
„Emma, ich habe dir ein Essen mit Kimi versprochen.“
„Danke Luca, aber ich habe dir bereits gesagt, dass ich lieber mit Hamilton essen gehen würde.“ Emma zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Kimi sah sie einfach nur an. Keine Regung. Ohne jeglichen Ausdruck.
„Gut, dann… dann stelle ich dir nun unsere Top-Fahrer vor.“ Luca räusperte sich. „Kimi Räikkönen und Felipe Massa.“
Sie sah die beiden jungen Männer lustlos an.
„Hi.“
„Hallo.“ Felipe lächelte, während Kimi eisern schwieg und nur kurz nickte.
„Gut, dann können wir essen.“

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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:18 
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Während des Essens saß Emma zwischen Luca und Melvin.
„Und Emma, wie gefällt es dir hier in Italien?“ fragte Felipe freundlich.
„Ich habe bisher nur den Flughafen kennen gelernt.“ Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Bisher haut es mich nicht um.“
„Du wirst sehen, wenn du morgen erstmal an der Strecke bist und die ganze Atmosphäre mitbekommst…“
„Ich hoffe ich werde nicht an den Abgasen ersticken.“ Murmelte sie und nippte an ihrem Glas Wasser.
„Bitte? Ich habe dich nicht verstanden.“ Felipe sah sie zweifelnd an.
Melvin presste die Lippen aufeinander. Am liebsten hätte er seine Tochter in zwei Teile zerrissen.
„Was fährst du denn für ein Auto?“ fragte Luca ahnungslos.
„Auto? Ich habe kein Auto.“
„Nicht?“ Erstaunt sah er sie an.
„Nein. Ich komme eigentlich überall mit dem Fahrrad hin.“
„Fahrrad? Aber wieso mit dem Fahrrad?“
„Ich liebe die Natur. Außerdem würde es unserer Umwelt wesentlich besser gehen, wenn viel mehr Leute mit dem Fahrrad fahren würden.“
„Wir produzieren schon Autos die sehr wenige Schadstoffe ausstoßen.“ Luca lächelte sie an. „Wenn du möchtest, dann bekommst du auch einen Dienstwagen.“
„Was bekomme ich?“ Sie runzelte die Stirn.
„Alle meine Mitarbeiter bekommen einen Fiat oder Ferrari.“
Emma legte ihre Serviette auf den Tisch.
„Damit eins klar ist, ich bin nicht Ihre Angestellte.“
„Tut mir Leid, ich habe mich falsch ausgedrückt. Als Tochter unseres Designers bekommst du einen Wagen.“
„Kein Interesse, Danke.“
„Was machst du sonst so?“ fragte Felipe und legte den Kopf schief. „Gehst du auch so gern einkaufen?“
Melvin verzog sein Gesicht und senkte den Blick. Das war das falsche Thema.
„Wie wer?“ Sie sah ihn gelangweilt an.
„Wie ich.“ Er strahlte. „Macht doch Spaß durch die Geschäfte zu streifen und hier und da etwas zu kaufen.“
„Tut mir Leid, aber ich bin kein Modepüppchen.“
„Frauen gehen immer gern einkaufen. Schuhe und so.“
„Das trifft nicht auf alle Frauen zu.“
Kimi hatte die ganze Zeit geschwiegen und ließ sich von der Hausdame ein Glas Wodka bringen. Langsam ließ er die Flüssigkeit seinen Hals hinunter laufen.
„Aber auf die meisten.“
„Scheinst dich ja bestens bei Frauen auszukennen.“
Kimi verschluckte sich und fing an zu husten.
Ernesto kam gemächlich angelaufen und stellte sich vor den Tisch. Sein süßer Blick ließ Emma lächeln.
„Na mein Schatz, möchtest du kuscheln?“ Sie schob ihren Stuhl zurück und hob den Dackel auf ihren Schoß.
Neugierig fing Ernesto an zu schnüffeln.
Kimi hatte sich wieder gefangen und sah den Hund an.
Ernesto spitzte die Ohren und flitzte im nächsten Moment über Lucas Schoß, runter auf den Boden und hinaus in den Garten.
„Was ist denn jetzt los?“ fragte Luca und sah sich seine Hose an, in der Hoffnung, dass der Hund sie nicht dreckig gemacht hatte.
„Ich glaube er hat eine Katze gesehen.“ Emma zuckte mit den Schultern. „Er mag keine Katzen.“
Es dauerte nicht lange und Ernesto kam wieder zurück. Er blieb vor Kimi stehen und ließ etwas aus seinem Maul rutschen.
„Scheint als wenn er dir ein Geschenk mitgebracht hat.“ War sein Kommentar und bückte sich.
„Was soll er mir denn für ein Geschenk gemacht haben?“
Kimi griff nach seiner Serviette und hob die tote Maus hoch.
„Die hier.“
Felipe, Luca und Melvin verzogen angewidert ihr Gesicht, während Emma aufstand.
„Ernesto, wie oft habe ich dir gesagt, du sollst den Katzen die Mäuse überlassen?“
Ernesto ließ sich vorm Tisch nieder und sah zu, wie Emma Kimi die Maus abnahm.
„Wo kann ich die hinbringen?“ fragte sie und drehte sich um.
Im nächsten Moment kreischte die Hausdame, die unbemerkt hinter sie getreten war.
„Aaaaahhhhh.“
„Die Maus ist schon tot.“ Meinte Emma trocken. „Na gut, wenn mir niemand sagt wo ich mit ihr hin soll, dann lege ich sie in den Garten.“


Melvin kam in Emmas Zimmer.
„Ganz ehrlich, Emma, dein Verhalten lässt sehr zu wünschen übrig.“
„Mir ist es egal was du davon hältst. Ich werde mich für diese Leute nicht verstellen.“
„Dann verhalte dich bitte etwas… freundlicher. Felipe hat versucht nett zu sein und du…?“
„Ich habe keine Lust auf ein Gespräch mit ihm.“
„Und Kimi?“
„Was soll mit dem sein?“
„Wie findest du ihn?“
„Er ist genauso wie Felipe.“
Melvin seufzte.
„Bitte sei etwas freundlicher. Dieser Auftrag bringt mir richtig viel Geld ein.“
„Sag mal, geht es eigentlich immer und überall immer nur um dieses beschissene Geld?“
„Emma Norquist!“ Ihr Vater sah sie säuerlich an.
„Lass mich in Ruhe.“ Emma schnappte sich die Leine, legte sie Ernesto an, nahm ihn auf den Arm und verließ ihr Zimmer.
„Emma!“ Melvin folgte ihr, doch Emma war wesentlich schneller und hatte bereits das Haus verlassen, als er unten ankam.


Sie hatte eine große Runde mit ihrem Hund gedreht und setzte sich anschließend auf die Bank am Teich. Lange hielt sie es nicht aus, da es doch sehr frisch war.
„Komm mit Ernesto.“ Sie sah sich um, konnte ihren Hund aber nirgends entdecken. „Ernesto?“
„Er ist hier bei mir.“ Kam Kimis Stimme von der Terrasse.
Emma stieg die Stufen zur Treppe hinauf und sah wie ihr Hund auf dem Boden lag und sich von Kimi kraulen ließ.
„Da bist du ja wieder.“ Melvin trat zu ihnen. „Wir wollen morgen früh um 8 Uhr los.“
„Viel Spaß.“
„Du wirst mitkommen.“
„Wozu?“ murmelte sie.
„Vielleicht gefällt es dir doch?“ Er legte einen Arm um ihre Schulter.
„Glaube ich nicht.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich muss Kyra noch anrufen.“
„Jetzt noch?“ Er legte den Kopf schief. „Na dann geh hoch.“
Sie drückte ihrem Vater einen leichten Kuss auf die Wange und betrat das Haus. Ernesto rappelte sich auf und flitzte hinterher.
„Der Hund hängt sehr an ihr.“ Murmelte Kimi und streckte die Beine von sich.
„Ja, das tut er. Emma hat ihn damals nach Hause mitgebracht. Sie hat ihn im Wald gefunden. Nur noch Haut und Knochen. Armes Kerlchen.“


Emma drehte sich in ihrem großen Bett um. Irgendwer hörte verdammt laut Eminem.
„Nicht mal ausschlafen kann man in diesem Nest.“ Murmelte sie und drehte sich um.
Sofort schleckte Ernesto über ihre Wange.
„Guten Morgen Ernesto.“ Sie kraulte ihn kurz und stand auf. Ihr Blick fiel auf jemanden im Pool, der dort seine Runden drehte. „Darauf könnte ich jetzt auch, aber ich glaube ich gehe doch lieber wieder ins Bett.“


Lediglich Kimi Räikkönen saß am Tisch und frühstückte. Emma betrachtete die große Auswahl. Was für eine Verschwendung!
Ohne ein Wort rutschte sie auf ihren Stuhl und schnappte sich ein Brötchen, welches sie leicht mit Butter und Marmelade bestrich.
„Fräulein Emma, möchten Sie auch einen Kaffee trinken?“
„Nein Danke. Mir würde ein Glas Orangensaft reichen.“
„Sehr gern.“
Ohne ihr Gegenüber zu beachten schnappte sie sich eine Erdbeere und ließ sie in ihrem Mund verschwinden.
Die Hausdame stellte ihr ein kleines Glas Orangensaft auf den Tisch.
„Gibt’s das auch in Groß?“ fragte sie und starrte das Glas an. „Obwohl… Bringen Sie mir bitte gleich die Flasche.“
„Der ist frisch gepresst.“ Empörte sie sich.
„Gut, dann bringen Sie mir bitte noch eine heiße Schokolade. Sie können gar nicht so viele Orangen auspressen wie ich Saft trinke.“
Die Hausdame atmete einmal tief durch, drehte sich um und verschwand.
Kimi trank seinen Kaffee aus und legte die Zeitung beiseite als sein Handy klingelte.
Wenn er gesprochen hatte, dann auf englisch. Nun sprach er finnisch und war wahrscheinlich der Meinung, Emma würde ihn nicht verstehen.
„Ich glaube nicht, dass wir uns noch länger darüber unterhalten müssen.“ Murmelte er. „Mir ist es egal was du dazu sagst. Dich hat es sonst auch nicht interessiert.“
Emma gab Ernesto ein Stück Gurke, die er abgöttisch liebte.
„Wenn ich nach Hause komme, hast du deine Sachen aus meinem Haus geholt und der Schlüssel liegt auf dem Sideboard. Ich hoffe du hast mich verstanden.“ Er ließ sein Handy über den Tisch schliddern.
Emma fing es auf, als es auf ihrem Schoß landete und legte es zurück auf den Tisch. Sofort griff sie nach einer weiteren Gurke und schnitt sie durch. Ein Stück nahm sie, das andere bekam Ernesto.
Die Hausdame brachte ihr die heiße Schokolade.
„Danke.“
Emma rührte in der Tasse herum und ließ etwas Zucker hineinrieseln.
„Wie lange brauchst du noch?“ fragte Kimi in grimmigen Ton.
„Wozu?“
„Frühstück und dich anzuziehen.“
„Wofür soll ich mich anziehen?“ Stirn runzelnd sah sie ihn an. „Ich bin angezogen.“
„Ich soll dich zur Teststrecke mitbringen.“
„Wer hat das gesagt?“
„Luca und dein Vater.“
„Ich habe keine Lust.“
„Ich habe für deinen Hund extra einen Korb organisiert.“
„Er hat Beine und ist noch gut zu Fuß unterwegs.“
„Aber nicht, wenn wir mit dem Fahrrad unterwegs sind!“
„Du fährst mit dem Fahrrad?“
„Sicher, ich muss mich schließlich fit halten.“
„Wozu muss man als Mechaniker fit sein?“ Schnell trank sie ihre Schokolade aus.
Kimi sah sie fragend an, konnte aber nichts erwidern, weil sein Handy klingelte.
Erneut sprach er finnisch.
„Nein, ich werde heute Abend allein gehen. Meine Begleitung habe ich soeben… Was? Nein, ich bin nüchtern. Danke der Nachfrage!“ Sauer schmiss er sein Handy auf den Tisch. „Also, wie weit bist du?“
„Nicht mal in Ruhe frühstücken kann man hier.“ Fauchte sie, knallte die Tasse auf den Tisch und stand auf.
„So war das nicht gemeint.“
„Schon klar.“ Murmelte sie und lief auf ihr Zimmer.

Kimi setzte Ernesto in den Fahrradkorb vor sich.
Argwöhnisch beobachtete sie ihn dabei.
Er sah sie nur kurz an, schwang sich auf den Sattel und fuhr los.
Emma zögerte nur einen Moment und folgte ihm.

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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:19 
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„Ich frage mich wo die beiden bleiben.“ Luca sah auf seine Uhr.
„Mich würde es wundern, wenn er Emma dazu bringt mitzukommen.“
„War sie eigentlich schon immer so umweltbewusst?“
„Ich kann mich nicht daran erinnern. Emma hat lange Zeit bei ihrer Mutter gelebt. Wir sind geschieden.“
Luca nickte.
„Sie ist sehr eigen.“
„Emma ist manchmal… gut, nennen wir es eigenwillig. Du hast es erkannt.“
„Da hinten kommen sie ja.“ Luca sah in Richtung Eingang, wo Kimi und dahinter Emma mit ihrem Hund auftauchte.
Es dauerte einen Moment bis sie bei ihnen ankamen.
„Guten Morgen.“ Luca lächelte sie beide an. „Ich hoffe du hast gut geschlafen, Emma.“
„Ja habe ich. Aber ich hatte einen Albtraum.“
„Wieso?“
„Ich weiß nicht warum, aber ich glaube ich habe heute Morgen Eminem in einer extrem hässlichen Lautstärke gehört.“
Luca sah Kimi an, doch der zuckte nur mit den Schultern.
„Ich gehe mich umziehen.“ Weg war er.
„Wie wäre es, wenn wir dir das Gelände zeigen?“ fragte Luca freundlich und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Felipe hat auch schon nach dir gefragt.“
„Der ist auch hier?“ fragte sie wenig begeistert.
„Er absolviert gerade sein Training. Aber komm, ich zeige dir erstmal alles.“


Zum Schluss fand sie sich in der Werkstatt wieder. Felipe stand neben seinem Auto und diskutierte mit einem der Mechaniker.
„Hallo Emma.“ Er lächelte sie an.
„Hi.“ Sie nickte ihm kurz zu.
„Weißt du was das ist?“ fragte Luca.
„Ein Rennauto. Davon hab ich hier schon mehrere gesehen.“
„Wir befinden uns in der Werkstatt. Hier werden sämtliche Feinabstimmungen erledigt.“
Felipe zog seinen Anzug bis zur Hüfte herunter und knotete die Ärmel vorm Bauch.
„Nomex.“ Meinte Emma mit einem kurzen Blick auf Felipe.
„Ja, das stimmt. Woher weißt du das?“
„Keine Ahnung. Habe ich wohl irgendwann mal aufgeschnappt.“ Sie ging langsam um den Wagen herum. „Wäre es zu viel verlangt wenn ich mir mal die Telemetriedaten ansehen dürfte?“
Es wurde ruhig in der Box. Alle starrten Emma an.
„Mädchen, du überrascht mich.“ Luca lachte. „Natürlich darfst du das.“

Während Emma vor den ganzen Bildschirmen saß, drehte Kimi seine Runden.
„Und, wie findest du es?“ fragte Felipe.
Emma sah noch immer auf die Bildschirme.
„Langweilig.“
„Und wieso starrst du dann die Bildschirme an?“
„Weil ich keine Lust habe draußen zuzuschauen, wie da jemand immer im Kreis rum fährt.“
„Du scheinst kein großer Formel 1 Fan zu sein.“
„Richtig erkannt.“ Sie sah auf die Uhr. „Bekomme ich hier irgendwo etwas zu essen?“
„Hast du nicht gefrühstückt?“
„Der Eisklotz hat mir das Frühstück nicht gegönnt.“
„Lass dich von ihm nicht verunsichern.“ Felipe lächelte sie an. „Ich zeige dir wo du etwas zu Essen bekommst und leiste dir etwas Gesellschaft.“


Ernesto saß auf dem Stuhl neben ihr, während Felipe ihr gegenüber saß.
„Du kommst heute Abend doch mit, oder?“
„Mein Vater besteht auf meine Anwesenheit.“ Sie hielt ihrem Hund ein Stück Gurke entgegen und streichelte ihn.
„Das heißt, du hast keinen offiziellen Begleiter?“
Emma schob sich den restlichen Salat in den Mund.
„Muss man immer einen Begleiter haben? Ich kann mich auch allein beschäftigen.“
„Den Hund wirst du ja wohl nicht mitnehmen.“
Langsam hob sie den Kopf.
„Warum sollte ich ihn nicht mitnehmen?“
Felipe starrte sie an. War das wirklich ihr ernst?
„Hunde haben dort nichts zu suchen.“
„Ich hätte viel zu sehr Angst, dass ihm jemand auf die Pfötchen tritt.“ Liebevoll knuddelte sie ihren Hund.
„Du siehst in einem Kleid bestimmt umwerfend aus.“
„Wer sagt, dass ich ein Kleid tragen werde?“
„Nicht? Das ist doch so üblich!“
„Vergleich mich bitte niemals mit anderen Frauen!“


Kimi stieg aus seinem Wagen und übergab der Assistentin seinen Helm und Handschuhe. Müde fuhr er sich durch die feuchten Haare.
„Und, bist du zufrieden?“
„Ja, das Auto war heute wirklich super.“
Mark Arnall kam zu ihm.
„Wir müssen noch den Plan für nächste Woche abstimmen.“
„Ich gehe kurz duschen und danach reden wir.“


Ernesto hatte sich aus dem Staub gemacht und tauchte erst wieder auf, als Emma nach ihm rief.
„Iiihh, wie siehst du denn aus?“
Der Hund sah sie unschuldig an.
„Nee, also so kann ich dich unmöglich rumlaufen lassen.“ Sie sah sich um. Wie gut dass Felipe sie mittlerweile allein gelassen hatte.
„Komm mit Ernesto, wir suchen jetzt einen Platz wo wir dich waschen können.“


Emma sah sich überall um. Sie hatte keine Ahnung wo sie war, doch sie hörte eine Dusche rauschen. Schnell sah sie sich um und betrat den Raum. Ohne zu zögern nahm sie ihren Hund auf den Arm und setzte ihn in das große Waschbecken.
„Ernesto, verhalt dich ruhig!“ fluchte sie, als er versuchte aus dem Waschbecken zu flüchten.
Der Hund schüttelte sich, als sie ihn mit Seife einschmierte.
„Ferkel!“
Sie versuchte sich die Seife aus den Augen zu wischen. Ernesto nutzte die Chance, sprang aus dem Waschbecken und flitzte um die Ecke.
Emma wollte hinterher und rutschte auf dem nassen Boden aus.
„Aua…“ jammerte sie.
„Na, wo kommst du denn her?“ hörte sie eine männliche finnische Stimme.
„Oh nein. Nicht der!“ murmelte sie und schloss die Augen.
Das Wasser wurde abgestellt. Einen Moment später öffnete sich der Duschvorhang und Kimi kam mit einem Handtuch um die Hüften heraus. Ernesto trottete neben ihm her.
Sein Blick fiel auf die junge Frau, die am Boden lag.
„Was hast du hier zu suchen?“ fragte er sie kalt.
„Das ist jetzt nicht wonach es aussieht.“
„Auf die Erklärung bin ich gespannt.“ Er lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor seiner nackten Brust.
„Würdest du…“ Sie räusperte sich und legte sich die Hände über die Augen. „Scheiße ist das Peinlich.“
„Ja, das ist es.“ Er nahm ein kleines Handtuch vom Stapel und trocknete sich die Haare ab. „Wie wäre es, wenn du einfach aufstehen und verschwinden würdest.“
„Gute Idee.“ Seufzte sie und versuchte sich aufzurappeln. Mit einem Stöhnen hielt sie sich den Rücken. „Aua.“
„Das kommt davon, wenn man mir nachspioniert.“
„Woher sollte ich wissen, dass du hier bist? Mechaniker arbeiten um diese Zeit.“ Ernesto kam zu ihr und sah sie schuldbewusst an. „Du bist Schuld, dass ich hier sitze.“ Murmelte sie und kraulte ihren Hund.
„Jetzt sieh zu, dass du verschwindest.“ Maulte Kimi und ging zu einem Schrank.
Stöhnend stand sie auf und schnappte sich eins der Handtücher.
„Aber erst muss ich Ernesto abtrocknen.“
„Das kannst du auch draußen machen.“
„Komm mit, Ernesto.“ Sie öffnete die Tür und war einen Moment später verschwunden.


„Du hast ganz schön lange gebraucht.“ Mark sah auf seine Uhr.
„Es hatte sich jemand verlaufen und ich habe ihm den Weg erklärt.“ Kimi nahm sich ein Glas Wasser.
„Gut, dann können wir den Plan für die nächste Woche durchgehen.“
Mark und Kimi waren so sehr ins Gespräch vertieft, dass sie beide zusammen zuckten, als die Tür aufging und Luca herein kam.
„Mark hättest du kurz Zeit?“
„Sicher. Was gibt’s?“
„Du sollst dir mal kurz jemanden angucken.“
Mark stand auf und folgte Luca in den Nachbarraum.
„Was gibt’s?“
„Emma ist ausgerutscht und hat sich wohl einen Wirbel ausgerenkt. Würdest du bitte einmal…?“
„Natürlich.“
„Emma, du bist in den besten Händen.“
Luca zog sich zurück und ließ die beiden allein.
„Wie hast du das geschafft?“ fragte Mark und trat hinter sie um ihren Rücken abzutasten.
„Aua.“ Jaulte sie, als er gleich die richtige Stelle traf. „Ich bin auf einer nassen Stelle ausgerutscht und dabei auf dem Hintern gelandet.“
„Zieh mal dein T-Shirt aus und leg dich auf den Bauch. Das haben wir gleich.“
„Ich hoffe das tut nicht so weh.“ Sie warf ihr T-Shirt auf den Stuhl und legte sich auf die Liege.
Mark fing langsam an ihren Rücken zu massieren.
„Nicht erschrecken. Wenn du gleich ausatmest, dann drücke ich dir den Wirbel wieder rein.“
„Okay.“
Einen Moment später ging ein Ruck durch ihren Körper.
„So, das sollte es gewesen sein. Beweg dich mal ein bisschen.“
Emma richtete sich auf und bewegte sich.
„Fühlt sich gut an. Danke.“ Sie lächelte ihn an, schnappte sich ihr feuchtes T-Shirt und zog es wieder an.
„Du solltest dir etwas trockenes anziehen. Sonst erkältest du dich noch.“
„Ich habe nichts anderes dabei.“ Gab sie zu und sah an sich herunter.
„Warte einen Moment.“ Mark verließ den Raum und kam 2 Minuten später zurück. „Hier.“
Er reichte ihr ein rotes T-Shirt.
„Oh… hmm. Danke.“ Wenig begeistert nahm sie das Ferrari T-Shirt mit Kimi-Aufdruck. „Ihr könnt es morgen wieder haben.“
„Du darfst es auch behalten.“ Lachte Mark. „Kimi hat davon noch einige.“
„Die gehören ihm?“ Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Na, dann vielen Dank.“
„Und wenn es morgen nicht besser ist, dann kommst du noch mal vorbei. Ich gehe davon aus, dass ihr noch ein paar Tage bleibt.“
„Ich hoffe nicht.“
„Das kam von Herzen.“ Mark legte den Kopf schief. „Gefällt es dir nicht?“
„Wenn ich mal etwas nettes sehen würde, dann würde es mir vielleicht auch gefallen.“
„Ist dir langweilig?“
„Sehe ich so aus?“
„Ja.“
„Und warum fragst du dann noch?“
„Sehen wir uns heute Abend?“ fragte Mark und hielt die Tür auf.
„Wenn mich mein Vater wirklich zwingt mitzugehen, dann ja.“

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Ein Jockey schlug sein Pferd. Da drehte sich das Pferd zu ihm um und sagte: "Warum schlägst du mich denn, hinter uns ist doch gar keiner!" Henny Youngman


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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:20 
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Emma betrachtete sich vor dem Spiegel.
„Wie ich Abendkleider doch hasse.“ Murmelte sie und runzelte die Stirn.
„Emma, wie weit bist du?“ kam die Stimme ihres Vaters aus dem Flur.
„Gleich fertig.“
„Wir warten unten auf dich.“
Sie hörte die Schritte auf der Treppe.
„Tja Ernesto, nun muss ich dich allein lassen.“ Sie ging in die Hocke und streichelte ihren Hund. „Ich wünschte ich könnte hier bleiben.“ Langsam stand sie wieder auf und ging zur Tür.
„Emma?“
„Ich bin schon unterwegs.“ Langsam schritt sie die lange Treppe mit dem roten Teppich hinunter.
Kimi saß im Wohnzimmer und starrte auf den Fernseher, Felipe und Melvin standen in der großen Eingangshalle und schienen auf sie zu warten.
„Emma, das ist jetzt ein Scherz, oder?“ Melvin wurde sauer, als er seine Tochter sah.
„Wieso?“ Sie blieb mitten auf der Treppe stehen.
„Dein Kleid!“
„Was soll damit sein?“ fragte sie unschuldig.
„Musste es unbedingt schwarz-silber sein?“
„Also mir gefällt es.“ Log sie und ging weiter.
„Du siehst wunderschön aus.“ Felipe strahlte sie an.
Kimi rollte mit den Augen und stand auf. Sein Kollege hatte es anscheinend auf sie abgesehen.
Emma warf einen Blick auf Kimis und Felipes Anzug.
„Ihr tragt ja den gleichen Anzug!“ Sie sah ihren Vater an. „Hattest du nur eine Idee oder zu wenig Zeit?“
„Emma Norquist!“ knurrte er.
„Vergiss es einfach.“ Lächelte sie und schob sich an ihnen vorbei.
Melvin schüttelte den Kopf und sah ihr nach.
„STOP!“ rief er und kam hinter ihr her. „Emma, was soll der mist?“
„Was?“ Sie musste innerlich grinsen.
„Wo hast du den Mercedes-Stern her?“
„Es ist ein Tattoo.“
Melvin legte ihr eine Hand auf den Rücken und rieb mit der Hand über den Stern.
„Den gehen wir jetzt abwaschen.“
„Das kann man nicht so einfach abwaschen, Vater.“
„Emma, so können wir nicht gehen.“
„Warum nicht?“
„Du kannst auf einer Ferrari-Veranstaltung nicht mit einem Mercedes-Stern auf dem Rücken auftauchen. Was sollen die Leute von dir denken?“
„Das ist mit so ziemlich egal.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin kein Teammitglied und kann tun und lassen was ich will.“
„Können wir jetzt endlich?“ Seufzte Kimi und kontrollierte den Sitz seiner roten Fliege.
„Von mir aus schon.“ Sie sah ihren Vater an. „Aber wenn du möchtest, dann kann ich auch gern hier bleiben.“
„Das hättest du wohl gern.“


Einige der Gäste hatten Emma gemustert und entsetzt die Augen aufgerissen. Die meisten Frauen trugen rot oder gelb. Wenn sie an ihnen vorbei ging und den Stern auf ihrem Rücken entdeckten, sogen sie scharf die Luft ein.
Ein Kellner kam mit einem Tablett auf sie zu. Ohne zu zögern griff sie zwei Gläser Champagner, wobei sie gleich eins auf Ex hinunter kippte.
„Tut mir Leid, ansonsten überstehe ich wohl kaum den Abend.“
„Wir sitzen da drüben.“ Felipe nahm sie an die Hand und führte sie zum Tisch, an dem Kimi, Mark sowie ihr Vater bereits saßen.
„Was gibt es eigentlich zu Essen?“ fragte sie ihn leise.
„Ein 5 Gänge-Menü. Alles ausgewählte Köstlichkeiten.“
„Ausgewählte Köstlichkeiten. Aha.“ Sie stellte ihr Glas ab und setzte sich zu ihrem Vater.


Der Salat war ja ganz lecker gewesen, aber nun lagen Muscheln auf ihrem Teller. Sie hatte das Gefühl ihre Fußnägel würden sich aufrollen.
„Köstlich.“ Felipe saß zu ihrer linken Seite und lächelte sie an.
„Wenn du möchtest, kannst du meine auch haben.“
„Probier es doch einfach mal.“
„Danke, kein Bedarf.“ Sie schob ihren Teller auf den Tisch.
„Emma, das ist unhöflich.“ Raunte ihr Vater ihr ins Ohr.
„Mir doch egal. Ich mag keine Muscheln.“ Sie tippte auf eine, die kurz darauf über den ganzen Tisch rutschte und gegen Kimis Teller knallte. „Ups.“


Nach dem Essen wurde der Tanz eröffnet.
„Würdest du mir diesen Tanz gewähren?“ Felipe sah sie freundlich an, doch Emma hatte das Gefühl, er hatte an diesem Abend mehr vor.
„Wenn es sein muss.“ Brummte sie, stand auf und folgte ihm auf die Tanzfläche.
Während sie langsam tanzten, zog Felipe sie immer mehr zu sich heran.
„Du bist unheimlich hübsch.“
„Danke.“ Sie runzelte die Stirn.
„Was hältst du davon, wenn wir beide irgendwann mal zusammen Essen gehen?“
„Ich glaube kaum, dass wir uns so schnell wieder sehen werden.“
„Warum nicht?“
„Weil ich nicht vorhabe öfters bei euch aufzuschlagen.“
„Das ist schade.“ In seiner Stimme klang aufrichtiges Bedauern mit.
„Was hältst du davon, wenn wir etwas trinken gehen? Ich glaube dein Kollege könnte auch etwas vertragen.“ Sie hatte Kimi mit einer etwas älteren Dame zusammen gesehen.
Felipe verdrehte die Augen. Warum wollte sie sich nicht mit ihm allein beschäftigen? Mochte sie Kimi etwa mehr als ihn?
„Gute Idee.“ Murmelte er.
„Ich gehe etwas zu trinken organisieren.“
„Aber bitte ohne Alkohol oder nur mit sehr wenig. Wir haben morgen früh einen wichtigen Test mit anschließender Pressekonferenz.“
Felipe ging zurück an den Tisch und setzte sich. Es dauerte nicht lange und Emma kam zurück. Entspannt setzte sie sich hin und lauschte.
„Ach Kimi, als ich in Ihrem Alter war, da war ich schon verheiratet.“ Sie sprach finnisch und war nur am lachen. „Aber jetzt bin ich eine Witwe und einem Abenteuer nicht abgeneigt.“
Kimi schluckte und wurde rot. Er starrte Emma an und seine Brauen zogen sich zusammen. Wie gut, dass sie nicht verstand was die Alte laberte.
„Danke, aber ich glaube meine Freundin fände das nicht so toll.“
„Sie haben eine Freundin?“
„Ja.“
„Und wo ist sie?“
„Äh… im Urlaub.“
„Ohne Sie?“
„Ja, warum nicht?“
„Da würde ich mir an Ihrer Stelle Gedanken machen.“
„Ich habe… Vertrauen zu ihr.“
„Schade. Aber wenn Sie mal Zeit hätten, würde ich mich über einen Besuch sehr freuen. Meinen Namen kennen Sie ja.“
„Äh… ja.“ Er lächelte sie an und atmete erleichtert auf, als sie ging.
Im nächsten Moment wurden 3 Cocktails an den Tisch gebracht.
Kimi zog eine Augenbraue hoch, als er die grüne cremige Flüssigkeit vor sich stehen sah.
„Was ist das?“ fragte er argwöhnisch.
„Ein Cocktail.“ Emma saugte an ihrem Strohhalm. „Ich habe gedacht, der Abend ist nur mit Cocktails zu ertragen.“
„Wir dürfen nicht so viel. Wir haben morgen früh Training.“
„Keine Angst, da ist nur sehr wenig Alkohol drin.“ Emma grinste innerlich. Wenn ihr wüsstet.


Kimi hatte genauso wie sein Kollege drei weitere Cocktails getrunken und kämpfte nun mit dem vierten. Beide Fahrer konnten sich kaum noch auf den Beinen halten. Lediglich Emma ging es gut, denn sie hatte ihren Cocktail ohne Alkohol mixen lassen.
„So Jungs, es tut mir Leid, aber ich haue jetzt ab.“ Emma stand auf.
„Du willscht unsch allein laschen?“ lallte Felipe und bekam einen Schluckauf.
„So leid es mir tut, ich brauche meinen Schlaf.“ Sie legte Felipe eine Hand auf die Schulter. „Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend.“
Sie verließ den Saal und ging zur Küche.
„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte ein junger Mann im Kochoutfit.
„Ich wollte Sie noch mal loben. Der Fisch war einfach ein Traum.“
Sofort hellte sich das Gesicht des jungen Mannes auf.
„Wirklich? Das freut uns. Vielen Dank für das Lob. Wir bekommen so etwas nur sehr selten zu hören.“
„Ganz ehrlich, es war ein Gedicht.“ Sie verdrehte genießerisch die Augen. „Wenn ich so unhöflich sein dürfte. Ist noch welcher da?“
„Ich glaube schon.“ Er lächelte, als sie sich auf die Unterlippe biss. „Möchten Sie gern welchen mitnehmen?“
„Das ist hier bestimmt nicht üblich, aber wenn möglich, gern.“


Emma hatte sich schwarze Klamotten angezogen und war mit dem Fisch in die Tiefgarage gegangen. Anscheinend rechnete man nicht mit Diebstahl, denn sämtliche Autos waren nicht verschlossen. Sie sah sich um und öffnete die Tür zu Felipes Ferrari. Ohne zu zögern stopfte sie etwas Fisch direkt unter den Beifahrersitz und vorn in das Handschuhfach in die Verpackung der Sicherheitsweste.
„Denen wird das hoffentlich die gute Laune verhageln.“ Grinste sie und ging zu Kimis Ferrari.


Gut gelaunt hatte Emma eine Runde mit Ernesto gedreht und sich anschließend an den Frühstückstisch gesetzt. Lediglich ihr Vater und Luca saßen am Tisch.
„Guten Morgen.“
Ihr Vater sah sie an.
„Guten Morgen.“ Luca lächelte sie an. „Und, wie hat es dir gestern gefallen?“ fragte er sofort.
„Naja…“
„Hättest du Lust heute nochmal mit zum Training zu kommen?”
„Tut mir Leid, aber ich glaube wir fliegen schon bald wieder.“
„Das stimmt.“ Bestätigte Melvin.
„Wo ist Felipe?“ fragte Emma unschuldig.
„Die sind beim Training.“ Luca runzelte die Stirn. „Sie sahen heute Morgen nicht gut aus.“
„Schade, ich hätte mich gern bei ihm verabschiedet.“ Log sie. Eigentlich wollte sie nur sehen wie elendig es ihm ging.


Kimi lag in der Werkstatt und hatte sich ein feuchtes Handtuch übers Gesicht gelegt.
„Was ist mit dir nur los?“ Fragte Mark und setzte sich zu ihm.
„Mir geht es echt beschissen.“ Murmelte er.
„Was hast du gestern getrunken?“
„Cocktails.“
„Dann ist es kein Wunder, dass es dir so beschissen geht.“
„Die waren alkoholfrei.“
„Glaubst du das wirklich?“
„Emma war doch auch nicht betrunken.“
„Felipe sieht im Übrigen auch nicht besser aus als du.“
„Ich weiß. Er hat mir heute Morgen vor die Füße gekotzt.“


Melvin saß neben seiner Tochter im Flugzeug.
„Ich habe heute Morgen Felipe und Kimi gesehen.“
„Und?“ Sie spielte an ihrem MP3-Player herum.
„Sie sahen schlimm aus.“
„Wie, sie sahen schlimm aus?“ Sie sah ihren Vater verständnislos an.
„Was hast du ihnen verabreicht?“
„Gar nichts.“
„Emma, ich kenne dich und deinen Gesichtsausdruck. Also, was hast du gemacht?“
„Wir haben Cocktails getrunken. Mehr nicht.“
„Und wieso geht es dir gut?“
„Ich habe genauso viel getrunken wie die beiden Herren.“
„Du hast für dich alkoholfrei mixen lassen. Was war es dieses Mal?“
Emma grinste.
„A.M.B.A.“
Melvin riss die Augen auf.
„Du wusstest ganz genau, dass die Beiden heute ein wichtiges Training mit anschließender Pressekonferenz anstehen haben!“ Er schloss kurz die Augen. „Emma, wie konntest du nur?“
„Getrunken haben sie schon allein.“
„Was ist da alles drin?“
„Old Smuggler Whisky, Estelar Pampero Rum, Cinzano Vermouth Rosso und Apricot Brandy.“
„Emma!“
Sie lachte und stopfte sich die Kopfhörer in die Ohren.
„Und wenn schon Vater, es ist zu spät. Sie haben es bereits getrunken.“

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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:29 
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Fünf Tage später war Kimi noch immer in Italien unterwegs. Immer wieder schnüffelte er.
„Was stinkt hier eigentlich so?“ fragte er zu sich selbst und sah unter die Schuhe, falls er in Hundekot getreten war. Nichts. „Was kann das nur sein?“

„Also wir können nichts finden.“ Der Mechaniker sah Kimi an.
„Hören Sie, in meinem Auto stinkt es verwest. Da muss irgendwo was drin sein.“
„Wir finden aber nichts.“
„Dann nehmen Sie den Wagen auseinander. Ich kann nur noch mit geöffnetem Fenster fahren, weil ich sonst kotzen muss.“

Kimi saß nun schon seit 2 Stunden in der Werkstatt und beobachtete wie man seinen Wagen auseinander nahm.
„Geben Sie mir einen Leihwagen und rufen mich an, wenn ich mein Auto abholen kann. Ich habe nicht ewig Zeit.“


Der Anruf kam abends kurz vor 18 Uhr. Kimi setzte sich in den kleinen Fiat und düste zur Werkstatt. Kaum betrat er die große Halle, kam ihm der Chefmechaniker mit einer durchsichtigen Tüte in der Hand entgegen.
„Wir haben die Übeltäter gefunden.“ Er hielt die Tüte hoch.
„Was ist das?“ fragte Kimi angeekelt. Selbst durch die Tüte stank es.
„Es sieht aus wie Fischreste.“
„Wo haben Sie das gefunden?“
„Einmal unterm Sitz und einmal im Handschuhfach in Ihrem Brillenetui.“
Kimi krauste die Nase.
„Und wie kommt das da rein?“
„DAS dürfen Sie uns nicht fragen.“


Felipe hielt sich eine Hand vor den Mund und suchte sein Auto ab.
„Hab ich hier irgendwo eine Maus liegen?“ Er öffnete das Handschuhfach, schloss die Augen und drehte den Kopf weg. „Ist das eklig.“
„Was ist los?“ Kimi stellte seinen Ferrari in die Parklücke und stieg aus.
„In meinem Auto stinkt es.“
„Ach, bei dir auch?“ Lässig schob er seine Sonnenbrille auf den Kopf.
„Wieso, hattest du auch das Problem?“
„Ja, das hatte ich. Ich kann dir auch verraten wo es in meinem Auto versteckt war.“
„Na da bin ich gespannt.“
„Guck mal unter den Sitz und ins Handschuhfach.“ Kimi lehnte sich entspannt ans Auto und grinste, als Felipe im nächsten Moment aufschrie.
„Wer war das?“ fluchte er wütend.
Eine Plastiktüte mit gelber Sicherheitsweste und Fischresten kam durchs Fenster geflogen.
„Keine Ahnung, ansonsten hätte ich mir denjenigen schon gegriffen.“
„Meine Unterstützung hättest du.“
„Und jetzt guck noch mal unter den Beifahrersitz. Bei mir hing da auch noch was.“
Vorsichtig tastete er unter den Sitz, kreischte und beförderte weitere Fischreste hervor.
Kimi lachte leise vor sich hin.
„Wenn du damit auch nur ein bisschen zu tun hast…!“
„Meinst du, ich stecke mir Gammel-Fisch ins Auto?“
„Nein, eher weniger.“
Kimi sah auf die Uhr.
„Ich drehe noch eine Runde im Pool. Wir sehen uns.“


Karl, Kyra und Emma saßen beim Italiener. Emma hatte von ihrem Auftritt in Italien berichtet.
„Ob die beiden sich über den Gestank gefreut haben?“ lachte Karl.
„Wo hast du den Fisch versteckt?“
„Unter dem Beifahrersitz. Außerdem im Brillenetui bei Kimi und in der Sicherheitsweste bei Felipe.“
„Du bist ja eine ganz böse.“ Lachte Kyra.
„Wir haben zwischenzeitlich mehrere Sportwagen lahm gelegt.“
„Und wie soll es weitergehen?“ fragte Emma und trank einen Schluck Cola.
„Ich habe gedacht, du könntest den Räikkönen etwas aufheizen.“
„Und wie soll ich das anstellen? Ich mag ihn nicht.“ Sie biss in ihre Pizza.
„Er hat Montag einen Termin beim Zahnarzt.“
„Woher weißt du das?“
„Meine Nachbarin arbeitet beim Zahnarzt und konnte ihre Klappe nicht halten.“ Karl bestellte sich noch ein Bier. „Es wäre eine gute Gelegenheit um seinem Wagen ein neues Aussehen zu verpassen.“


Emma trug schwarze Kleidung und hatte ihre langen Haare unter einem Käppi versteckt. Sie hatte im Gebüsch gehockt und beobachtet, wie er in dem roten Fiat vorgefahren kam und direkt vorm Eingang parkte. Sie wartete bis er im Haus verschwunden war und kam aus dem Gebüsch.
„Ich fange jetzt an, Kyra. Halt mir für den Notfall das Fahrrad bereit.“
„Geht klar.“
Emma steckte ihr Handy wieder in die Tasche. Ein Blick nach links und rechts. Niemand zu sehen. Schnell zog sie mit dem kleinen Schraubenzieher über den Lack und hinterließ hässliche Spuren.
„HEY!“ schrie eine männliche Stimme die ziemlich sauer klang.
„Shit!“ Emma hob den Kopf und sah wie Kimi den Weg entlang gelaufen kam.
So schnell sie konnte, drehte sie ab und rannte die Straße entlang. Kimi folgte ihr, doch bei ihrem Tempo konnte er kaum mithalten. Er war zwar sportlich, doch wirklich rennen konnte er noch nie.
Kyra sah Emma angerannt kommen und verzog sich schnell in die Seitenstraße. Sie hatte das Fahrrad wie vereinbart an die Straßenlaterne gelehnt.
Emma griff sich das Fahrrad, sprang auf und raste davon.
„So eine Scheiße!“ fluchte Kimi und blieb schwer atmend stehen.
Kyra hörte ihn fluchen und musste grinsen.
„Scheint, als wenn du den Auftrag erledigt hast, Emma.“


Emma hatte das alte Fahrrad eine Straße von ihrem Haus entfernt wieder abgestellt. Es gehörte einer alten Dame, die gerade im Urlaub war. Schwer atmend lief sie zurück zum Haus. Sie presste die Hand auf die Brust und hechelte.
„Wo ist mein Spray.“ Murmelte sie und zog sich die Treppe hoch zu ihrem Zimmer.
Auf dem Nachtschrank lag es. Sofort nahm sie einen Sprühstoß und setzte sich aufs Bett.
Im nächsten Moment klingelte es an der Tür. Erschrocken zuckte sie zusammen. Schnell stand sie auf und sah aus dem Fenster. Da stand ein zerkratzter roter Fiat.
„Nein, bitte nicht.“
Sie hörte wie ihre Haushälterin zur Tür ging.
Emma sah an sich herunter. Es dauerte nur einen Moment, ehe sie zum Schrank lief und sich einen Trainingsanzug anzog. Ihre schwarzen Klamotten stopfte sie unten rein. Noch schnell die Haare gebürstet, schon war sie auf dem Weg nach unten.
„Emma, könntest du bitte kurz runter kommen?“ rief die Haushälterin.
Kimi stand noch immer mit grimmigem Gesicht in der großen Eingangshalle.
„Was gibt’s?“ Ihr Blick fiel auf Kimi. „Oh, was machst du denn hier?“
„Eigentlich wollte ich gerade beim Zahnarzt sein.“
„Ich bin kein Zahnarzt.“
„Der war krank. Ich bin gleich wieder aus der Praxis raus und sehe gerade noch wie mir irgendjemand den Lack zerkratzt.“
„Oh.“ Emma spürte den stärker werdenden Druck und legte sich eine Hand auf die Brust.
„Alles in Ordnung? Du bist ganz schön blass.“ Er machte einen Schritt auf sie zu.
„Geht schon.“ Sie versuchte sich zu beruhigen, doch solange er so wütend vor ihr stand, würde sie sich nicht beruhigen können.
„Emma?“
„Ich brauche mein Spray.“ Hauchte sie und setzte sich auf die Treppe.
„Wo ist das?“
„Das Zimmer am Ende des Flures. Es liegt auf meinem Schreibtisch.“
Kimi lief die Treppe hoch, öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, sah sich kurz um, schnappte sich das Spray und kam wieder zu ihr zurück.
„Hier.“
„Danke.“ Sie nahm einen Sprühstoß und wenige Momente später einen zweiten.
„Hast du Asthma?“
Emma nickte und setzte sich auf die Treppe.
„Ich habe mich vorhin über jemanden aufgeregt und war dann joggen. Stress und Belastung lösen bei mir meistens diese Anfälle aus.“
„Aber jetzt geht es wieder?“
Sie nickte.
„Was wolltest du denn?“
„Dein Vater hat mich angerufen und meinte, er hätte einen Anzug für mich fertig. Ich brauche ihn heute Abend.“
„Ich glaube der hängt in seinem Arbeitszimmer.“ Sie stand auf und öffnete eine Tür. „Welche Farbe soll der haben?“
„Weiß ich nicht.“ Kimi tauchte hinter ihr auf. „Aber dieser sieht gut aus.“
Emma sah auf das kleine Schild.
„Der scheint auch für dich zu sein.“ Sie zog eine Folie über den Anzug und gab ihn Kimi.
„Danke.“
Sie brachte ihn zur Tür.
„Geht es dir wieder gut?“
„Ja. Danke.“
Er warf einen Blick auf sein Auto.
„Naja, dann werde ich mal zur Polizei fahren und Anzeige erstatten.
Emma schnappte nach Luft.
„Na dann viel Glück.“ Murmelte sie.
„Schönen Gruß an deinen Vater. Richte ihm meinen Dank aus.“
„Werde ich tun. Er ist im Moment in Italien.“
„Stimmt, das hatte er gesagt.“ Kimi verließ das Haus, drehte sich aber noch mal um. „Da fällt mir ein, deine Cocktails waren wirklich gut.“
„Oh.“
„Und zwar so gut, dass Felipe und ich eine saftige Strafe an die Teamkasse zahlen durften, weil wir betrunken bei der Pressekonferenz aufgetaucht sind.“
„Äh…“
„Verlass dich drauf, das werde ich dir heimzahlen.“

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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:29 
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Kimi hatte so langsam die Nase voll. Erst die platten Reifen durch Nägel, dann den Fisch im Ferrari, den zerkratzten Lack beim Fiat, zwischenzeitlich abgetretene Außenspiegel, Bananen im Auspuff, Zucker im Tank, Fettcreme auf den Fensterschreiben...
„Ich verstehe das einfach nicht. Ich habe doch niemandem etwas getan.“
„Ach Kimi, vielleicht ist jemand einfach nur neidisch auf deinen Erfolg.“ Versuchte seine Mutter Paula ihn am Telefon zu trösten.
„Ja, vielleicht.“ Kimi setzte sich aufs Sofa und kraulte seinen Hund Ajax. „Wie geht es Papa und Raimi?“
„Die beiden sind beim Kart.“ Seufzte sie. „Ich soll dich ganz lieb von deiner Tante Lissy grüßen. Sie war vorhin hier und nach dir gefragt.“
„Grüß bei nächster Gelegenheit zurück.“
„Mache ich.“
Kimi sah auf die Uhr.
„Mama, es tut mir Leid. Ich muss Schluss machen. In einer Stunde muss ich schon wieder los.“
„Wie geht es eigentlich Nicole?“ fragte sie beiläufig. „Du hast schon lange nichts mehr von ihr erzählt.“
„Äh… es gibt keine Nicole mehr. Ich bin wieder Single.“


Linda Steward saß wütend in ihrem Büro. Immer wieder sah sie auf die Uhr. Grummelnd nahm sie ihr Telefon und wählte seine Nummer.
„Was?“ blaffte er ins Handy.
„Räikkönen, ich warte auf dich.“
„Wieso?“
„Wir hatten vor über einer Stunde einen Termin. Es sollte ein Interview geben.“
„Davon weiß ich nichts.“
„Kimi, hör auf mit dem Mist. Ich habe es dir vorhin gesagt. Also sieh zu, dass du hier her kommst.“
„Ich bin mitten im Training.“
„Wie lange brauchst du noch?“
„Keine Ahnung.“
„Gib es zu, du willst gar kein Interview.“
„Was interessieren mich Interviews?“
„Das gehört auch zu deinen Pflichten!“ fauchte sie.
„Und es ist dein Job irgendwas zu erzählen.“ Er drückte das Gespräch weg.
Wütend knallte sie den Hörer auf ihr Telefon.
„Langsam reicht es mir mit dir.“


Lucy schmiegte sich an Kimi. Neben ihr saß noch Marie, die in seinen Armen lag und wild mit ihm knutschte.
Kimi hob die Hand und orderte eine weitere Flasche Champagner. So fühlte er sich wohl. Vergessen war jeglicher Stress und alle Probleme. Er war kurz bei einem Sponsorenessen gewesen und anschließend mit den Geschwistern Lucy und Marie in einer Nobeldiskothek gelandet. Nun saßen sie in der hintersten Ecke und waren abwechselnd wild am knutschen und trinken.
Der Reporter grinste in sich hinein. Das würde tolle Fotos geben!


Linda stand in Jean Todts Büro und starrte aus dem Fenster.
„Ich bin es langsam Leid. Er macht was er will.“
„Das ist keine tolle Presse, besonders wenn man bedenkt, dass Marie noch nicht Volljährig ist.“
„Und, wie soll es jetzt weitergehen?“
„Linda, da bist du gefragt.“
„Es ist immer das Gleiche. Ich will nicht mehr. Ständig versäumt er seine Termine, landet in Schlägereien, ist betrunken oder leistet sich sonst was. Es geht hier schon lange nicht mehr um Sport. Jean, ich habe keine Lust mehr!“
„Ich werde mit ihm reden.“


Kimi war wütend. Wütend auf den Reporter, der ihn erwischt hatte. Wüten über sich selbst. Warum musste er ständig in solche Fettnäpfchen treten? Warum er? Warum passierte so was nicht Felipe? Anscheinend zog er es an. Bei Mercedes hatte er auch immer solche Probleme.
„Ich muss hier raus.“ Er griff sich die Hundeleine. „Ajax, komm. Wir gehen raus.“
Sofort war sein Hund zur Stelle und wedelte fröhlich mit dem Schwanz.


Ernesto lag auf der Zuschauertribüne, während sein Frauchen mit ihrer Mannschaft an einem Wettkampf teilnahm.
Emma wischte sich mit einem Handtuch über die Stirn und trocknete sich die Hände ab.
„Das ist ein gutes Spiel. Ihr werdet gewinnen.“ Theo klatschte seine Mädels ab. „Emma, du gehst auf Angriff über. Zeig was du drauf hast.“
Sie nickte ihrem Coach zu, warf ihr Handtuch zur Seite und lief zurück aufs Feld. Nur einen kurzen Moment später beförderte sie den Ball ins Tor.
„YEAH!“ Emma ballte eine Faust und lief zurück auf ihre Position. Wie lange schon spielte sie Handball? Waren es bereits 20 Jahre? Müsste hinkommen.
„Emma, geh nach vorn.“ Rief Karen und schickte den Ball auf die Reise.
Emma rannte los, drehte sich nach hinten um, fing den Ball, drehte sich nach vorn und lag im nächsten Moment auf dem Boden.
„Was war das denn?“ stöhnte sie und hielt sich ihren Kopf.
„Du bist mir gegen den Ellenbogen gelaufen.“ Lachte ihre Gegnerin.
Nils kniete sich zu ihr. Er war der Physio des Teams.
„Alles klar?“
„Nichts ist klar. Erst recht nicht mein Blick.“
„Nimm mal deine Hand vom Gesicht.“
Emma ließ ihre Hand zur Seite rutschen.
„Ist etwas zu sehen?“ fragte sie vorsichtig nach.
„Damit ist das Spiel für dich beendet.“ Er drückte ein Tuch auf ihr Auge. „Lass das Auge erstmal zu.“
„Okay.“
Er half ihr aufzustehen und brachte sie in die Umkleidekabine.
„Man, das hätte so ein tolles Tor gegeben.“ Murmelte Emma.
„Den Treffer hat jemand anderes gemacht. Leg dich mal hin.“
„Wie sehe ich überhaupt aus?“ Sie drehte sich zum Spiegel und nahm das Tuch zur Seite. „Oh!“
„Da wirst du länger etwas von haben.“
„Muss das genäht werden?“
„Nein, das ist Gott sei Dank nur ein Kratzer. Aber du wirst ganz bestimmt ein schillerndes Auge bekommen.“


Emma achtete nicht darauf wo sie lang lief. Sie hatte viel zu sehr damit zu kämpfen auf den Beinen zu bleiben. Ernesto lief brav neben ihr her.
„Alles in Ordnung?“ fragte eine bekannte Stimme.
„Was?“ murmelte sie und drehte sich um.
„Emma?“ Kimi starrte sie mit aufgerissenen Augen an. „Was ist mit dir passiert?“
„Ich... äh...“
Er machte einen Schritt auf sie zu.
„Das sieht übel aus. Sieht wie ein Schlag aus.“
„Kennst dich wohl aus, was?“ seufzte sie.
„Ist dein Vater da?“
„Nein, ist in London. Schon wieder eine Modemesse.“
„Eure Haushälterin?“
„Hat heute ihren freien Tag.“
„Gut, dann kommst du mit zu mir.“
„Nein.“ Entsetzt sah sie ihn an. „Das… das geht nicht. Wirklich nicht.“ Ängstlich sah sie ihn an.
„Ich beiße schon nicht.“ Kimi legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Gib mir deinen Rucksack.“
„Was machst du hier eigentlich?“ fragte sie und überließ ihm den Rucksack.
„Ich war joggen.“
„Aha.“ Sie legte sich eine Hand an die Schläfe.
„Willst du mir nicht sagen, wie das passiert ist?“
„Nein, lieber nicht.“
„Warum nicht?“
„Du würdest mich nur auslachen.“
„Also?“
„Hmmm, ich hab Handball gespielt.“
Er blieb stehen und sah sie an.
„DU spielst Handball?“
„Ist das so ungewöhnlich? Find ich nicht.“ Brummte sie.
„Ungewöhnlich nicht. Überrascht trifft es. Ich dachte immer…“
„Was?“
„Ich weiß nicht… Irgendwie hab ich immer gedacht du würdest malen oder so.“
„Malen? ICH?“ Sie riss ihr linkes Auge auf.
„Nicht? Von wem sind die tollen Bilder? Die sind doch selbst gemalt.“
„Bestimmt nicht von mir. Das ist von meiner Mutter.“
„Deine Mutter malt?“
„Ja. Die ganze Zeit.“
„Deine Eltern sind geschieden, stimmts?“
„Ja.“
„Der Rest meiner Familie lebt in Finnland.“
„Und warum lebst du in so einem Nest wie Wollerau?“
„Wieso wohnst du hier?“
Emma sah Ernesto hinterher, der mit Ajax um die Wette lief.
„Ich… ich hatte zu Hause Probleme.“
„Tja, ich bin hier weil es günstiger ist.“
„Du meinst wohl, der Alkohol ist günstiger.“
„Das auch.“ Er räusperte sich. „Du hast wohl die Zeitung gelesen, was?“
„Schön blöd, wenn man sich mit einer 16-jährigen ablichten lässt.“
„Willst du mir einen Vortrag halten?“
„Nein, dazu bin ich nicht die Richtige.“ Murmelte Emma. „Ich kenne dich gar nicht weiter, also lasse ich es.“
„Du bist die Erste, die mir keinen Vortrag hält.“ Er sah sie von der Seite an. „Und du bist sicher, dass du Handball gespielt hast?“


Emma fühlte sich unwohl. Sie hatte keine Ahnung wo er wohnt und war umso geschockter, als er vor dieser großen weißen Villa stehen geblieben war.
„Du willst mir doch nicht erzählen, dass du in so einem Kasten wohnst, oder?“ Sie sah ihn zweifelnd an.
„Doch, das ist mein Haus.“
„Warum müssen Formel 1 Fahrer immer so protzen?“
„Schon mal was von Geldanlage gehört?“
„Schon mal was von Spenden gehört?“ hielt Emma dagegen.
Kimi runzelte die Stirn.
„Ich spende genug.“
„Du könntest auch etwas an Umweltschutzorganisationen spenden.“
„Vergiss es. Mit denen habe ich Stress genug.“ Brummte er, öffnete das große Eisentor und betrat sein Grundstück.
Unsicher starrte sie die große Haustür an, die Kimi soeben aufschloss.
Ernesto schoss hinter Ajax her und war einen Moment später verschwunden.
„Also was ist, kommst du mit rein?“
Emma seufzte und folgte ihm. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sich hinter ihr das Tor verschloss.
„Bin ich jetzt gefangen?“ fragte sie unsicher.
Kimi lachte.
„Glaube ich weniger.“
Neugierig sah sie sich um. Der Fußboden bestand aus grauem Marmor. Die Wände waren alle weiß. Genauso die Polstermöbel. Die Schränke waren grau. Ebenso die Küche.
„Genau so stelle ich mir ne Protzhütte vor.“ Murmelte sie.
„Bitte?“
„Du hast mich schon verstanden.“
„Du scheinst nicht viel von mir zu halten.“ Er lehnte sich gegen einen Küchenschrank.
„Sollte ich?“
Kimi wandte sich ab und gab den Hunden frisches Wasser.
Ernesto knurrte Ajax an, der sofort zurückwich und ihn als erstes an seinen Wassernapf ließ.
„Dein Hund scheint ein einnehmendes Wesen zu haben. Hat er das von dir?“
„Als wenn ich ein einnehmendes Wesen hätte.“ Schnaubte Emma und ging zum Spiegel.
Kimi wühlte im Eisschrank und beförderte einige Eiswürfel in ein Handtuch.
„Hier. Halt das auf dein Auge.“
Emma setzte sich auf das große weiße Sofa und nahm das Handtuch entgegen.
„Danke.“
Kimi drehte sich wieder zur Küche um.
„Willst du einen Kaffee?“
„Nein, Danke.“
„Irgendetwas anderes?“
„Wenn du hast Wasser.“
„Pur?“
Emma drehte den Kopf und sah ihn an.
„Natürlich pur. Wie trinkst du denn dein Wasser?“
„Wasser pur trinke ich höchst selten. Da kommt immer noch ein kleiner Tropfen Alk rein.“
„Schon klar, dass du ständig in den Schlagzeilen landest.“ Sie lehnte den Kopf zurück und drückte das Eis auf ihr Auge.
„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“
„Wieso fragst du?“ fragte sie genervt.
„Ich bin nun mal nett.“
„Aha.“ Sie positionierte das Eis an einer anderen Stelle.
„Also, was machst du?“
„Ich spiele Handball.“
„Aber nicht den ganzen Tag. Was machst du sonst?“
„Nichts.“
„Beruflich?“
„Übersetzungen.“
„Welche Sprachen?“
„Deutsch und Englisch.“ Log sie und richtete sich auf.
„Damit kann man aber nicht viel verdienen, oder?“
Langsam nahm sie das Eis von ihrem Gesicht, stand auf und schmiss es in die Spüle.
„Wieso muss man eigentlich immer massenhaft Geld verdienen? Es gibt auch Leute, die ohne viel Geld glücklich sind.“ Fauchte sie ihn an.
Kimi sah sie entgeistert an. Wieso sprang sie so sauer darauf an?
„Habe ich was Falsches gesagt?“
„Mit so einem wie dir brauche ich mich wohl nicht über meine finanziellen Verhältnisse unterhalten, oder?“ Sie drückte ihm das nasse Handtuch in die Hand. „Danke für das Eis, aber ich glaube ich sollte nun besser gehen.“ Sie sah sich um. „Ernesto, komm. Wir gehen nach Hause.“
Sofort kam der Hund hinter ihr hergelaufen.
„Emma…“
„Vergiss es einfach.“
Kimi zuckte zusammen, als die Tür hinter ihr ins Schloss krachte.

_________________
Ein Jockey schlug sein Pferd. Da drehte sich das Pferd zu ihm um und sagte: "Warum schlägst du mich denn, hinter uns ist doch gar keiner!" Henny Youngman


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BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 17:30 
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Registriert: Mo 14. Jul 2008, 09:15
Beiträge: 101
Emma saß mit Kyra, Karl, Lee und Matthias zusammen in einem Café.
„Also, wie geht es weiter?“ fragte Matthias und stellte seine Tasse auf den Tisch.
„Ganz ehrlich, mir wird es langsam zu riskant.“ Emma lehnte sich zurück. „Er ist zwar tierisch eingebildet, aber leider auch ganz nett.“
Kyra sah sie an.
„Er ist NETT?“
„Er hat mir sogar Eis fürs Auge gegeben.“
„Das nennt man Hilfsbereitschaft.“
„Gut, dann ist er hilfsbereit.“
„Besteht die Möglichkeit, dass du noch mal näher an ihn ran kommst?“
„Wozu?“ Sie trank einen Schluck Wasser.
„Du könntest ihm etwas auf die Pelle rücken.“ Grinste Karl.
„Vergiss es.“
Die Tür ging auf und Marius stürzte auf sie zu.
„Was ist los?“ fragte Kyra, die ihn als erstes gesehen hatte.
„Es gab einen Unfall.“ Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.
„Wo?“
„In Zürich.“
„Was hast du damit zu tun?“ fragte Emma und runzelte die Stirn.
Marius sah Karl an.
„Ich habe nur meinen Auftrag erfüllt.“
Emma und Kyra sahen sich an.
„Moment Mal, es hieß immer es sollen keine Menschen zu Schaden kommen!“
„Manchmal erfordert es ein anderes Vorgehen.“
Es wurde ruhig.
„Wo ist Kai?“ fragte Kyra nichts Gutes ahnend.
Karl sah Kyra ausdruckslos an. Dann fing er an zu grinsen.
„Da ich wusste, dass Emma einen Rückzieher macht, hat er sich Kimi Räikkönen angenommen.“
Emma wurde blass.
„Moment, du lässt Kai… auf Kimi los?“
„Schätzchen.“ Karl streichelte ihr über die Wange. „Es wird Zeit härtere Methoden anzuwenden.“
„Du bist verrückt.“ Sie sprang auf.
„Beruhig dich. Es wird schnell gehen.“
Auch Kyra stand auf.
„Da machen wir nicht mehr mit. Wir steigen aus.“
„Emma, dir ist klar, dass man im und am Ferrari deine Fingerabdrücke finden wird, oder?“
Emma kniff die Augen zusammen.
„Es ist mir egal. Dann gehe ich halt in den Knast. Aber ich werde nicht zulassen, dass ihr irgendjemanden umbringen werdet.“

Emma war auf ihr Fahrrad gesprungen und die Straße in Richtung Räikkönens Residenz hinunter gerast. Sie kam genau in dem Moment an, als Kimi den roten Flitzer aus der Garageneinfahrt rollen ließ. Schnell stoppte sie, lehnte ihr Fahrrad an den Zaun und stellte sich hinter den Wagen.
Kimi hielt an und stieg aus.
„Was willst du denn hier?“
„Du darfst nicht fahren.“
„Emma, zieh leine!“ Er wollte wieder einsteigen.
„NEIN!“
„Ich habe es eilig!“
„Du wist nicht heile ankommen.“
„Du spinnst.“
„Dein Auto wurde manipuliert.“ Sie sah wie er wieder einstieg. „Das ist kein Scherz!“
„Emma, hau einfach ab. Geh zu deiner Umweltorganisation und setz dich meinetwegen gleich noch für den Weltfrieden ein. Aber lass mich in Ruhe.“
Sprachlos sah sie zu, wie er einstieg und den Rückwärtsgang einlegte.
„Es tut mir Leid.“ Murmelte sie und griff nach einem größeren Stein, der die Rabatte eingrenzte. Im nächsten Moment splitterte erst das Bremslicht und anschließend die Heckscheibe.
„Bist du vollkommen wahnsinnig geworden?!“ Schrie er sie an.
„Ich wollte dich nur schützen.“ Sie ließ den Kopf sinken.
„Vor was, Emma?“
„Ist doch egal.“
„Nein, das ist es nicht. Sag mir endlich was hier gespielt wird? Ständig sind meine Autos demoliert oder beschmiert.“ Er fasste sie an die Schultern und schüttelte sie. „Vor wem oder was wolltest du mich schützen?“
Tränen rannten über ihr Gesicht, als sie den Kopf hob und ihn ansah.
„Vor mir.“
Kimi starrte sie mit eiskalter Mine an.
„Los, bevor ich die Polizei rufe wirst du mir einiges erklären müssen.“

Kimi drückte Emma aufs Sofa.
„So und nun raus mit der Sprache. Was hast du mit meinen demolierten Autos zu tun?“
Emma saß wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa.
„Du weißt ich setze mich für die Umwelt ein.“
„Ja, das ist mir mittlerweile bekannt.“
„Wir… wir haben…“
„Ja? Emma, ich warte!“
„Wir haben es auf Sportwagen abgesehen.“
„Sportwagen?“
„Stinkbomben. So nen hässlichen Ferrari oder Fiat eben!“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Sowas wie du eben fährst.“
„Nein, das glaube ich nicht.“ Er musste sich setzen.
„Deine Reifen haben sich nicht von allein Luft raus gelassen. Die Nägel hätten sich in die Reifen gebohrt egal ob du nach vorn oder hinten gefahren wärst!“
„Du weißt davon?“
„Ich bin Schuld. Ich hab die Nägel platziert.“ Emma holte tief Luft. „Der zerkratzte Fiat war auch mein Werk.“
„Aber du warst doch zu Hause?!“
„Nein Kimi, ich bin gerade nach Hause gekommen und noch in den schwarzen Klamotten herum gelaufen, als es an der Tür geklingelt hat und dein Wagen vor der Tür stand. Du hast mich erwischt. Du warst der Auslöser meines Asthmas!“
„Aber…“
„Und wie hat dir der Fisch gefallen? Hä? Wir lange hast du gesucht?“
Kimi schüttelte immer wieder den Kopf.
„Eigentlich kann ich es nicht glauben, aber ich muss es wohl.“ Er sah ziemlich blass und mitgenommen aus. „Warum? Warum ausgerechnet ich?“
„Du verpestest mit deinen Stinkbomben die Luft.“
„Wieso du?“
„Ich wurde dir zugeteilt. Es war ungünstig, dass Vater bei Ferrari engagiert wurde. Das war nicht geplant.“
„Weiß er davon?“
„Deswegen bin ich hier in der Schweiz.“ Murmelte sie leise.
„Ich verstehe nicht.“
„Man hat mich damals erwischt. Meine Mutter hat mich danach an meinen Vater abgeschoben. Wenn es Probleme gab, war keiner für mich zuständig. Also werde ich jetzt in den Knast gehen. Ich bin vorbestraft.“
Kimi schnappte nach Luft.
„Und was war das da draußen?“
„Wir haben uns vorhin getroffen. Ich bin ausgestiegen. Aber da war es schon zu spät. Du bist nicht auf diese Provokation angesprungen. Es hatte nicht den erhofften Erfolg. Daraufhin ist ein anderes Mitglied aktiv geworden.“ Sie hielt sich die Hände vors Gesicht. „Wir haben viel Schaden angerichtet, ja, aber wir wollten nie jemanden verletzen. Das war das höchste Gebot. Niemals Schaden an einem Menschen! Daraufhin bin ich hier her gekommen. Es war noch rechtzeitig.“
Kimi schwieg.
„Ich werde jetzt die Polizei anrufen.“
Emma nickte.
„Um den Schadenersatz brauchst du dir keine Gedanken machen. Dafür werde ich aufkommen.“


Kimi sah zu, wie man Emma in Handschellen zum Einsatzfahrzeug brachte. Sie sah ziemlich fertig aus, doch das war er auch. So wie es aussah, war an seinem Ferrari wirklich manipuliert worden.
„Herr Räikkönen, Sie müssten bitte mit zum Revier kommen.“
„Ja, natürlich. Reicht es wenn ich in einer halben Stunde nachkomme?“
„Das reicht auch.“ Der Polizist wandte sich ab.
Kimi sah aus dem Fenster und musste mit ansehen, wie sein Ferrari auf einen Transporter geladen wurde.


Emma saß nachdenklich in dem kleinen Raum. Sie hatte die Hände auf dem Tisch liegen.
„Wie ist Ihr vollständiger Name?“
„Emma Marit Norquist.“
„Wie alt sind Sie?“
„26.“
„Wo wohnen Sie?“
„Steht in meinem Personalausweis den Sie an sich genommen haben.“
„Sind Sie vorbestraft?“
„Überprüfen Sie auch mal Ihre Unterlagen?“
Der Polizist schnaubte verächtlich.
„Sie sollten sich einen Anwalt suchen. Ansonsten werden Sie lange Zeit hinter Gittern verschwinden.“
„Danke, ich brauche keinen Anwalt. Ich bin in der Lage mich selbst zu verteidigen.“
Der Mann in schwarz lachte.
„Na, was haben wir denn hier sitzen. Eine kleine Intelligenzbestie oder Jurastudentin.“
„Ich bin keine Studentin.“
„Also bleibt nur noch die Intelligenzbestie übrig. Nun gut, wie Sie wollen.“

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