„Ja.“ Erwiderte sie ungerührt. „Deines und meines.“ „Oh, man!“ Er schüttelte den Kopf. „Und ich dacht schon.“ „Nein…das reicht mir völlig.“ Sie wechselten einen langen, liebevollen Blick über den Tisch hinweg. „Magst du noch was?“ Wechselte er nach einer ganze Weile das Thema. „Nein, danke. Ich bin satt.“ „Schön. Ich nehme aber noch was.“ Er tat sich auf. „Und was hast du heute gemacht?“ Drehte sie nun den Spieß um. „Aufgeräumt, gejoggt, eingekauft, gekocht…Bis jetzt war es also auch eher unspektakulär. Aber das können wir ja noch verändern.“ „Soso…“ Martta lächelte. „Können wir das?“ „Wenn wir das wollen, ja.“ „Und tun wir das?“ Setzte sie das Frage-Geplänkel fort. „Ich möchte schon, ja.“ Er warf ihr fast etwas schüchtern einen Blick von unten heraus zu. „Ich auch.“ Ihre Blicke hatten sich gefunden und sie sahen sich schweigend in die Augen. „Räumen wir ab?“ Wandte sich Martta anderen Dingen zu. „Ja.“ Matti erhob sich und stellte den Topf zurück auf den Herd, damit er abkühlen konnte, während Martta die Teller zusammen stellte und Geschirr und Besteck in die Spülmaschine räumte. „Und jetzt?“ Wandte sie sich an Matti, als sie fertig waren. „Ich hätte da einen süßen Nachtisch anzubieten…“ Sie schmiegte sich an ihn und er schloss sie sofort in seine Arme. „…Einen mit Schokolade…“ „Einen süßen und einen mit Schokolade? Wo ist denn da der Unterschied?“ Matti lächelte und wickelte sich eine ihrer Locken um den Zeigefinger. „Der süße, hat ganz bezaubernde Locken, während der andere…tja, aus Schokolade ist.“ „Locken, ja?“ „Mhm…“ Er zuppelte vorsichtig an der Strähne in seinen Fingern. „Aber ich war noch nicht fertig.“ „Was kommt denn noch?“ „Sonst hab ich noch was zum Anstoßen, nachdem das gestern ja nicht geklappt hat.“ „Mhm…“ Sie legte den Kopf schief. „Ich glaube, das machen wir später, erst mal Nachtisch.“ „Und welcher?“ Sein Daumen strich hauchzart über ihre Lippe und brachte diese zum zittern. „Mhm…“ Überlegte sie mit schief gelegtem Kopf. „Du musst schon wissen, was du willst.“ „Ich würde ja jetzt sagen: dich, aber du hast starke Konkurrenz.“ Gab sie zu bedenken, während sie die Arme um seinen Hals schlang. „Soso, du naschst also lieber Schokolade?!“ „Das habe ich nicht gesagt.“ Ihre Hand kraulte ihn liebevoll im Nacken. Doch Matti reichte es jetzt, ohne Vorwarnung hob er sie auf seine Hüften. „Was?!“ Kreischte Martta überrascht auf und klammerte sich um seinen Hals fest. Matti grinste. „Tja. Im Gegensatz zu der Schokolade kann ich etwas gegen die Konkurrenz tun.“ Er trug sie aus der Küche und direkt in sein Schlafzimmer. „Achtung, Süße.“ Vorsichtig legte er sie auf dem Bett ab. Dann ließ er sich neben ihr nieder. „Weißt du was…?“ Sein Finger fuhr neckend über ihren Hals, hoch zum Ohr und dann einmal um die Ohrmuschel herum. Zu Beginn war die Haut noch weich gewesen, doch schnell kräuselte sich eine Gänsehaut unter seinen Fingerkuppen. „Was?“ Murmelte sie eher abgelenkt. „Ich bin verrückt nach dir, Martta.“ Langsam wandte sie den Kopf, um ihn ansehen zu können. Sein Blick war so voller Leidenschaft, aber auch Liebe, dass sie schlucken musste. „Matti…“ Sie musste sich räuspern. „Ich auch…nach dir.“ Sie streckte die Hand nach ihm aus und leitete ihn, mit der Hand in Seinem Nacken, zu sich. Er beugte sich über sie und legte seine Lippen auf ihre. Der Kuss war leidenschaftlich und sehr schnell atemlos, doch keiner von Beiden war bereit ihn zu unterbrechen, so dass sie keuchten, als sie sich schließlich doch voneinander lösten. Martta legte ihre Hand an Mattis Wange, der sich weiterhin über sie beugte, und lächelte ihn liebevoll an. Er atmete, genau wie sie, immer noch schwer. Mit den Augen studierte sie sein Gesicht. Es war schon verrückt. Sie kannte dieses Gesicht schon seit Ewigkeiten. Sicher, er hatte sich verändert, war erwachsen geworden, aber es war dennoch dasselbe Gesicht. Und jetzt, nach so vielen Jahren in denen sie erst Freunde und dann sich nicht wirklich grün gewesen waren, schafft er es auf einmal ihr Herz rasen zu lassen, Schmetterlinge in ihren Bauch zu zaubern und sie völlig abheben zu lassen. Hätte ihr das jemand vor einem halben Jahr gesagt, hätte sie es sicher nicht geglaubt. „Na?“ Matti, der Martta eine Weile beobachtete hatte, beugte sich herunter und küsste ihren Mundwinkel. „Hast du alle Probleme dieser Welt gelöst?“ „Was meinst du?“ Sie tauchte wieder aus ihrer Versunkenheit auf. „Genau das. Du bist total in deinen Gedanken gefangen.“ „Tut mir leid.“ Sie folgte mit ihrem Daumen der Kontur seiner Unterlippe. „Ich habe über dich nachgedacht.“ „Über mich?“ „Mhm. Und bin zum Schluss gekommen, dass ich es nicht geglaubt hätte, wenn mir einer erzählt hätte, dass wir heute hier liegen.“ „Ich habe nicht vor, hier heute nur zu liegen.“ Grinste er. „Echt, Mann!“ Martta knuffte ihn. „Denk doch mal an was anderes.“ „Das geht schlecht, wenn du halb unter mir liegst.“ „Soso?“ „Mhm. Aber vielleicht sollte ich meinen Vorteil noch mal ausspielen, bevor es hier zu philosophisch wird.“ „Welchen Vorteil?“ War Martta im Moment verwirrt. „Dass ich dich verführen kann, während die Schokolade im Kühlschrank darauf warten muss, bis du sie vernaschst.“
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