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 Betreff des Beitrags: Everytime it rains (Janne Happonen)
BeitragVerfasst: Mo 8. Jun 2009, 21:00 
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B-Kader Trainer

Registriert: So 26. Okt 2008, 23:23
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Ich dachte ich setze vielleicht auch mal eine Fanfic von mir rein. Vielleicht kennst sie der ein oder andere schon.

In dieser Fic und ich weiße ganz deutlich darauf hin, das es eine FF ist, geht es um Finja und Havu. Finja und Julian sind meine Charaktere und Havu und der rest der finnischen Mannschaft gehört sich alleine. Nichts aber auch gar nichts hier entspricht der Wahrheit, es ist alles nur frei erfunden.



Everytime it rains

I see dark clouds out my window.
I know the storm is coming any minute.
And the thunder just confirmes my fears.
And I know that tears are in it.
I´ll be crying only for it to stop, look,
here comes the very first drop.
(Refrain)
Everytime it rains I fall to pieces
so many memories the rain releases.
I feel you, I taste you I can not forget.
Everytime it rains I get wet.

(Ace of Base "Everytime it rains)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 8. Jun 2009, 21:00 


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BeitragVerfasst: Mo 8. Jun 2009, 21:01 
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B-Kader Trainer

Registriert: So 26. Okt 2008, 23:23
Beiträge: 407
1. Neuanfang

Es würde der Beginn eines neuen Lebens werden. Dieser Gedanke kam Finja als sie die kleine Küche ihres neuen Hauses zum ersten mal betrat, sie drehte den Wasserhahn auf und nahm ein Schluck Wasser. Danach trat sie wieder ins freie.

Tief sog sie die frische und klare Luft ein, die ein Gewitter nach sich gezogen hatte. Seit einer halben Stunde war sie hier und fühlte sich doch sofort heimisch.

Finja setzte sich auf die kleine Bank, die vor ihrem Haus stand und besah sich ihren kleinen Garten. Alles stand in einer Blütenpracht. Es duftete herrlich. Ja, es war eine gute Entscheidung gewesen nach Finnland zu kommen.

Nach diesen großen Unglücken die sie in den letzten Monaten erleiden mußte war diese Entscheidung das beste was sie hatte tun können.

"Das Haus ist der Wahnsinn." Julian trat hinaus in den Garten und ließ sich neben seiner Schwester sinken. "Find ich auch, ich glaube hier könnte ich alt werden." Julian prustete los.

"Was ist? Warum lachst du so?" "Du hörst dich an wie unsere Oma, Finja. Dabei bist du grad mal 24 Jahre."

"Ich weiß, aber manchmal glaube ich schon 60 Jahre zu sein, außerdem hat Oma recht. Die finnischen Wälder haben eine beruhigende Wirkung." Sie hatte sich zurückgelehnt und genoss die ruhe um sie herum.

"Dafür hast du dich aber sehr gut gehalten." "Spinner." Finja schlug ihrem drei Jahre jüngeren Bruder sanft auf den Oberarm. "Aber ich weiß was du meinst." "Glaubst du?"

"Ja, glaube ich. Schwesterherz, Tom war auch mein Bruder vergiss das nicht." "Ich weiß." Traurig schaute sie in den Himmel, während Julian sie an sich zog.

"Ihm geht es gut, da wo er jetzt ist." "Ich weiß, aber er fehlt mir so unglaublich." "Das glaube ich, er war immerhin dein Zwillingsbruder und ich weiß was man Zwillingen nachsagt. Aber Finja mir fehlt er auch und du fehlst mir auch, ich meine du hast dich in den letzten Monaten soweit von mir entfernt, es reicht wenn einer nicht mehr da ist, bitte geh du nicht auch noch."

Finja drehte den Kopf zu ihm und sah ihn sanft an. Tränen schimmerten in seinen Augen. "Du wirst mich nicht verlieren."

"Dann hör auf dir die Schuld zu geben. Du kannst nichts dafür, du trägst an seinem Tod keine Schuld." Sie nickte. "Ich weiß, aber ich kann einfach nicht anders. Wenn ich an diesem Tag nicht mit Tim mitgegangen wäre, sondern mit ihm. "

"Nein hör auf. Schluss jetzt, wir wollten doch noch einmal von vorn anfangen." Die junge Frau nickte zögerlich, aber ihr Herz zersprang erneut in tausend kleine Stücke als sie an Tom dachte.


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BeitragVerfasst: Mo 8. Jun 2009, 21:02 
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B-Kader Trainer

Registriert: So 26. Okt 2008, 23:23
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"Finja, wo hast du Tasche mit meinen Laufsachen hingestellt?"

"Schau mal in der Waschküche nach, ich glaube sie da zuletzt gesehen zu haben." Die junge Frau vernahm ein leises Brummen und wandte sich wieder ihrem Buch zu. Inzwischen lebten sie nun schon drei Wochen in Kuopio, während Julian schon einige neue Leute kennen gelernt hatte, war sie kaum aus dem Haus gekommen.

In den letzten beiden Wochen hatte sie sich regelrecht vergraben. "Ich hab sie." Julian erschien in der Tür und riss Finja aus ihren Gedanken. "Willst du mit kommen?" Sie schüttelte den Kopf. Julian ging auf seine Schwester zu und ließ sich neben sie in einem Sessel fallen. Aufmerksam sah Finja an.

"Was ist los, mit dir?" Finja legte ihr Buch beiseite und atmete hörbar ein. "Was soll sein? Mir geht es gut und ich genieß die Zeit bis ich nächste Woche mit studieren anfange."

"Hör auf mich für blöd zu verkaufen Finja. In den letzten beiden Wochen hast du kaum etwas gegessen, du hast das Haus auch nicht verlassen, bereust du das wir hier her gekommen sind?" Finja schüttelte den Kopf.

"Nein, nein, aber es ist einfach ich weiß auch nicht. Julian ich habe Angst, verdammt nochmal und ich weiß noch nicht einmal genau vor was oder warum."

Er legte ihr den Arm um die Schulter. "Aber es wird auch nicht besser wenn du nicht raus gehst. " "Ich weiß." "Und wenn du wenigstens in die Eishalle gehst. Das Eislaufen hat dich doch immer auf andere Gedanken gebracht." "Du hast ja recht, ich verspreche dir, das ich morgen.."

"Nein nicht morgen, los hol deine Sachen, ich fahr dich hin." "Aber wolltest du nicht Joggen gehen?" "Das kann ich von da aus auch machen. Ich ruf einfach Janne an, das wir uns da treffen und nachher nehm ich dich wieder mit zurück."

Finja zögerte doch letzendlich siegte ihre Lust wieder auf dem Eis zu stehen. "Ok ich komm mit."


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BeitragVerfasst: Mo 8. Jun 2009, 21:03 
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B-Kader Trainer

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Sie sass am Rand und beobachtete die Leute die auf dem Eis entweder ihre ersten Laufversuche machten oder sich total sicher darauf bewegten.
Sie hatte ihre Schlittschuhe gerade zugeschnürt und stand auf.

Als sie das erste mal nach Toms Tod das Eis wieder betrat strömte ein warmes Gefühl durch ihren Körper. Wie sehr hatte sie es vermisst zu laufen. Mit Tom hatte sie gemeinsam auf dem Eis viel Zeit verbracht.
Er hatte mit ihr Trainiert und nur durch ihn und da machte sie sich nichts vor, hatte sie den ersten Platz bei den Schwedischen Meisterschaften errungen, das war vor vier Jahren, die Verletzung die sie ein Jahr später erlitten hatte machte eine Fortführung ihrer Karierre unmöglich. Doch Tom überredete sie damals weiter zulaufen und eine kleine Kindergruppe zu trainieren. Sie hatte lange gebraucht um sich damit abzufinden, aber letztendlich hatte sie es durch ihre Familie und durch die kleinen Stepkes geschafft. Finja schloss die Augen und genoss dieses knirschende Gefühl, welches ihre Kufen von sich gaben. Sie hatte das Gefühl das Tom ihr hier auf dem Eis, noch näher war.


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BeitragVerfasst: Mo 8. Jun 2009, 21:04 
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B-Kader Trainer

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Kaisa konnte die Augen nicht von der jungen Frau lassen, die wie ein Engel über das Eis glitt. Jede ihrer Bewegungen waren so einfach, so geschmeidig.

"Hei Schatz bist du fertig?" Sie drehte sich um und sah ihren Mann an. Kaisa stand vor Jussi, die Schlittschuhe in der einen Hand und ihre Tasche in der anderen.

"Gib schon die Sachen her. Das ist doch viel zu schwer für dich. "

"Jussi ich bin Schwanger und nicht Todkrank."

"Ich weiß, sorry. Und wie war deine letzte Stunde mit den Kleinen?" "Ich vermisse sie jetzt schon, aber ich habe es dir versprochen. Schade nur das wir die Gruppe auflösen müssen."

"Habt ihr denn immer noch niemanden gefunden, der sie trainieren kann?" Kaisa schüttelte traurig den Kopf. "Nein und weißt du was das schlimmste ist, für viele war es eine Abwechslung zu ihrem tristen Alltagsleben, ich meine sie waren für zwei Stunden mal raus aus ihrer herkömmlichen Umgebung."

Der junge Finne strich seiner Frau tröstend über ihren Arm. Ihre Augen wanderten wieder zur Eisfläche hin und suchten nach der unbekannten Frau. Sie verfolgte ihre Bewegungen, sie sahen so weich und so flüssig aus. Sie war fasziniert und konnte den Blick einfach nicht von ihr lassen. .


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BeitragVerfasst: Di 9. Jun 2009, 16:00 
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B-Kader Trainer

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Finja spürte ihren Blick, sie war ihr vorhin schon aufgefallen, bevor dieser junge Mann sich an ihre Seite gesellte. Sie hatte sie beobachtet, wie sie mit einigen Kindern über das Eis lief und sie viel gelacht und gescherzt hatten.

Finja fühlte Nervosität in sich aufsteigen. Warum verfolgte sie, sie mit ihren Blicken? Erkannte die Fremde sie womöglich? Schnell wischte sie diesen Gedanken beiseite, sie hatte sich in den letzten vier Jahren enorm verändert. Das also konnte es nicht sein und warum starrten die beiden sie jetzt an?

Finja lief zur Bande und verließ das Eis. Sie zog ihre Schlittschuh aus und kroch in ihre Turnschuhe, ihr war unbehaglich zumute und sie wollte nur noch weg. Finja nahm ihr Handy und rief Julian an. Danach nahm sie ihre Tasche und verließ die Eishalle. Sie merkte das ihr zwei Augenpaare folgten.


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BeitragVerfasst: Di 9. Jun 2009, 16:01 
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B-Kader Trainer

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"Meinst du wir haben sie erschreckt?" Kaisa wandte sich zu Jussi. "Ich geh mal stark davon aus."

"Frag mich nicht woher, aber irgendwie kommt mir ihr Gesicht bekannt vor. Ich weiß nur noch nicht wo ich es zuordnen soll." "Nimms mir nicht übel Schatz, aber dir kommt jedes zweite Gesicht bekannt vor." "Was du nicht sagst und jetzt lass uns gehen, Matti wartet bestimmt schon."

Die beiden verließen das Gebäude. "Sie mal, da vorne ist sie. Ob ich mal rüber gehen soll."

"Kaisa ich glaube fast wir haben sie für einen Tag genug erschreckt. Oh da ist Janne kannst du einen Augenblick warten, ich muss was mit ihm besprechen, dauert nur eine Minute."

"Geh nur." Jussi lief quer über den Parkplatz auf Janne zu, der gerade mit einem anderen Kerl angelaufen kam.


+++++++++++

Finja merkte wie die blonde Frau auf sie zukam. Sie überlegte ob sie einfach gehen sollte, aber da sah sie schon Julian um die Ecke biegen.

"Hallo?" Finja drehte sich um und sah in ihr freundliches Gesicht. "Hallo, kann ich dir helfen?"

Kaisa kratzte verlegen an ihrem Hinterkopf. Ihre gute Idee schien gerade doch, nicht so gut gewesen zu sein. Sie sah in ängstliche Augen.

"Ähm, also es ist so, ich habe da ein anliegen, ich meine das lässt sich nicht so gut hier auf den Parkplatz besprechen, meinst du wir könnte mal ein Kaffee zusammen trinken, ich meine dann könnte ich dir davon näher erzählen. "

Finja sah Kaisa verwirrt an. "Ich verstehe nicht was du meinst?"

"Das habe ich befürchtet. Also es ist so, ich bin schwanger."
"Das sehe ich."

"Also ich habe bis heute eine kleine Gruppe mit Kindern betreut, die aus armen Verhältnissen stammen, nur haben wir keine Nachfolgerin gefunden und jetzt muss die Gruppe wohl aufgelöst werden, es sei denn wir finden eine neue Trainerin."

"Und wie kommst du da auf mich?"
"Ich habe dich vorhin auf dem Eis gesehen. " Finja nickte.
Natürlich.

"Hör mal ich laufe nicht professionell. Es ist nichts mehr als ein Hobby, ich glaube nicht das dass reicht um eine Gruppe Kinder, zu trainieren. Ich bin sicher nicht die richtige für euch."

"Unsinn Schwesterherz und das weißt du." Finja hatte weder bemerkt das ihr Bruder zu ihnen beiden getreten war, noch das die beiden anderen dazu gestossen waren.


+++++++++

Alle sahen sie aufmerksam an.Sie fuhr sich nervös durch die Haare. Doch Julian übernahm erneut das Wort.

"Also Janne, das ist meine ältere Schwester Finja Berggren."

Kaisa verschluckte sich. "Ich wußte das mir das Gesicht bekannt vorkam, habe ich es dir nicht gesagt Jussi."

Der angesprochene starrte Kaisa fragend an, während Janne Finja die Hand reichte. "Hallo ich bin Janne, du kannst aber auch Havu zu mir sagen und das neben mir sind Jussi und Kaisa, sie gehören zusammen." Havu zwinkerte ihr zu.

"Also das meinte dein Bruder vorhin mit Unsinn. Aber wie gesagt vielleicht überlegst du es dir noch einmal. Die Mädels sind alle zwischen sechs und sieben Jahre und es wäre schade wenn wir die Gruppe auflösen müßten." Finja sah Kaisa skeptisch an, nickte dann aber doch.


+++++++++++

"Warum mußtest du das sagen Julian?" "Warum denn nicht, was ist denn so schlimm daran das du unter Menschen kommst?"

Die beiden liefen zu ihrem Auto. "Nichts, nur würde ich den Zeitpunkt gerne selber bestimmen." "Zu spät Schwesterherz, zu spät."

"Was meinst du damit?" Finja sah ihren Bruder skeptisch an.
"Nur das wir heute Abend weggehen und du kommst mit."
"Wieso, warum und wohin?"

Julian schloss das Auto auf und setzte sich hinters Steuer, während Finja auf der Beifahrerseite einstieg.

"Nun, du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet."
"Wir sind auf einer Party bei Janne eingeladen."
"Was heißt hier wir, du, ich werde da nicht hingehen. Ich kenne da ja nicht einmal jemanden.

"Oh man Finja, red keinen Quatsch, du kennst mich und Janne hast du heute auch kennen gelernt und Jussi und Kaisa. Ich bitte dich, komm doch endlich einmal aus deinem Schneckenhaus heraus."

Die junge Schwedin starrte aus ihrem Fenster, sie wußte ja das er recht hatte. Sie mußte endlich raus, aber sie hatte angst, wie konnte sie denn glücklich sein, wenn Tom Tod war. Sie durfte sich nicht amüsieren und Spass haben, Tom konnte es ja auch nie wieder haben. Stumm liefen Tränen über ihre Wangen.

Sie hielt den Blick starr geradeaus gerichtet und als Julian den Wagen in ihre Auffahrt lenkte und hielt, sprang sie ohne ein Wort zu sagen aus dem Auto und lief ins Haus.

"Scheiße. Super Julian, das hast du mal wieder ganz toll gemacht." Er stieg aus dem Auto und folgte ihr ins Haus.


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BeitragVerfasst: Di 9. Jun 2009, 16:21 
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B-Kader Trainer

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2. Charly....


Finja sass mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und starrte gerade aus. Julian hockte sich neben sie und zog sie in seine Arme.

"Es tut mir Leid, natürlich mußt du nicht mit, wenn du nicht willst." Sie nickte nur und Tränen liefen ihr über die Wange. "Hey Schwesterherz, nicht weinen." Julian strich mit der Hand über ihre Wange und wischte die Tränen fort.

"Es tut mir Leid Julian, ich weiß das ich etwas ändern muss, aber ich kann noch nicht. "
"In Ordnung, ich bleib dann auch hier."

"Nein du gehst, Julian du tust schon genug für mich. Du gehst." Er nickte nur. Es tat ihm weh sie so zu sehen. Sie war einmal ein so lebensfroher Mensch gewesen. "Du ich habe noch eine Überraschung für dich." Finja sah ihn überrascht an.

"Wirklich, wieso?" "Sieh mal, wenn du schon nicht unter Menschen willst, dann kümmere dich wenigstens um jemand anderen." Julian stand auf und lief in sein Zimmer.

"Kümmere dich um ihn." Er reichte ihr ein kleines Bündel und als sie es öffnete schauten sie zwei treue braune Augen an. "Julian du bist verrückt. Ist der süss." Finja fiel ihren Bruder um den Hals.

"Danke, danke, danke, aber warum?"
"Um dich einmal wieder so glücklich zusehen wie eben. Ich weiß das du dir seit unserer Kindheit einen Hund wünschst." Finja lächelte ihren Bruder an und sie hatte das erste mal das Gefühl, seit langen, nicht mehr an ihrer Trauer und Schuldgefühlen zu zerbrechen.

"Na, wie willst du ihn nennen?" Finja überlegte eine Weile, während sie den kleinen Retriver beobachtete. "Wie findest du Charly ?" "Perfekt würde ich sagen." "Okay, du kleiner Racker, dann heißt du ab heute Charly ." Finja hockte sich hin und kraulte das kleine Bündel hinter den Ohren.


+++++++++++++++++

Julian war seit einer halben Stunde schon fort. Finja lag zusammengerollt auf der Couch und zu ihren Füßen lag Charly. Sie hatte die Augen geschlossen, doch ihre Gedanken waren bei Tom und ihren gemeinsamen letzten Minuten.


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BeitragVerfasst: Mi 10. Jun 2009, 17:42 
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B-Kader Trainer

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Flashback

"Finja, ich bitte dich, geh nicht mit ihm mit. Er will dich doch nur ausnutzen."
"Ach quatsch Tom, du phantasierst. Wir wollen doch nur ins Kino, wenn du willst komm doch einfach mit."

"Und euch beim Knutschen zu sehen, vergiss es."
"Bist du etwa eifersüchtig, weil Kathi dich verlassen hat?"

"Oh das war jetzt fieß, mach doch was du willst." Tom drehte sich um und verließ ihr Zimmer, er stieg auf sein Motorrad und fuhr davon. Finja zuckte mit den Schultern und dachte sich nichts dabei. Sie lief zu Magnus und ging dann mit ihm ins Kino.
Doch so recht abschalten konnte sie nicht. Immer wieder rutschte sie nervös auf ihren Platz hin und her. Seufzte hin und wieder und schien recht abwesend zu sein.

"Danke Magnus das war ein sehr schöner Abend, aber bitte sei mir nicht böse, ich muss jetzt erst einmal meinen Streit mit Tom beilegen." Sie saßen im Auto und sahen sich einander an.

Finja hatte seit einigen Minuten ein seltsames Gefühl, so als ob man ahnte das etwas passiert war.

"Ok, aber ruf mich an." Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie zum Abschied. Mit einem mulmigen Gefühl ging sie auf ihr Elternhaus zu, als sie das Wohnzimmer betrat, standen gerade zwei Polizisten in jenem und überbrachten die schreckliche Nachricht.

Tom hatte sich Todgefahren.

Er war mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve gefahren und hatte dabei die Kontrolle über sein Motorrad verloren. Es war als verschwamm alles vor ihr. Sie wollte es nicht glauben, schloss die Augen und öffnete sie Minuten später.

Finja konnte die beiden Polizisten nur anstarren, eine ganze Weile, irgendwann schrie sie das es nicht sein könne, das sie sich irren mussten, aber tief in ihrem inneren wusste sie dennoch, das die Polizisten recht hatten. Sie streubte sich dieses Gefühl zuzulassen.

Flashback Ende


++++++++++


Finja öffnete die Augen. Sie hatte wieder einmal geweint. Sie musste raus, jetzt sofort.

"Komm Charly wir gehen ne Runde spazieren." Sie klopfte auf ihren Oberschenkel und schon stand der kleine zu ihrer Seite.

Finja lief durch den großen Park Kuopios bis sie zu einer kleinen Abzweigung kam. Der Weg war etwas steinig, aber dafür war die Aussicht nachher um so schöner.

Hinter diesem Weg lag ein großer See. Sie liebte dieses Fleckchen Erde, sie hatte es bei einem Ausflug in den ersten Tagen, die sie hier verbracht hatte entdeckt. Charlie trottete neben ihr her und erkundete seine Umgebung mit neugierigen Hundeaugen.

"Hey Charly komm, wir gehen da lang." Sie betrat einen kleinen Steg und setzte sich ganz vorne hin. Finja zog ihre Schuhe aus und tauchte ihre Füße ins Wasser. Charly streckte sich aus und bettete seinen Kopf auf ihren Oberschenkel. Finja genoss die Ruhe.


++++++++++++


Janne langweilte sich tödlich auf der Party, er hatte gerade sein erstes Bier ausgetrunken als seine Gedanken zu dem abgelaufenen Nachmittag wanderten.

Als er Julian den Raum betreten sah, schlenderte er hinüber. Er drückte ihm eine Flasche Bier in die Hand. "Doch alleine?"

Julian nickte bedrückt. "Ja, ich war da wohl etwas voreilig."

"Stimmt irgendetwas nicht?" Janne hatte durchaus bemerkt das ihm sein Gegenüber etwas verschwieg.
"Wie mans nimmt. Ich habe Finja wohl ein bisschen überfordert."

Die beiden setzten sich in eine ruhigen Ecke und Julian erzählte Havu die Geschichte. Er wusste einfach nicht mehr wie er mit ihr umgehen sollte.

"Die Idee mit dem Hund finde ich gut, so kommt sie wenigstens etwas raus, aber was ist denn mit ihr los das sie sich so zurückzieht? "
Bisher hatte Julian zwar immer mal von sich gesprochen, aber was seiner Schwester fehlte hatte er nie erzählt.

"Ist eine lange Geschichte und sicher nicht für eine Party geeignet." Janne verstand den Wink und bohrte nicht weiter nach.

"Wenn du lieber nach Hause willst, ist das in Ordnung."
"Mh, ich denke das wäre das beste, amüsieren kann ich mich wohl eh nicht." Julian stellte seine halb leere Flasche auf dem Tisch und verabschiedete sich von Janne.

"Nun spring doch schon an." Wütend schlug er auf das Lenkrad.

"Streikt die Karre?" Julian drehte den Kopf und sah in Havus lachendes Gesicht. "Mal wieder, wird Zeit das ich mir was anderes zulege." Janne nickte und sah den Freund fragend an.

"Soll ich dich fahren?"
"Wäre toll, aber nur wenns dich nicht stört."

"Hätte ich sonst gefragt?"
"Vermutlich nicht."

"Na siehste und jetzt komm bevor meine Gäste merken das ich fehle."
Julian verschloss die Tür seines Wagens und ließ sich neben Janne auf den zweiten Sitz sinken.

Schweigend fuhren sie den kurzen Weg bis zu dem Haus der Berggrens.
"Wir sehen uns dann morgen, wenn ich mein Auto abhole."
"Geht klar, ach und Julian. Das wird schon."
Der angesprochene nickte, wusste er doch genau das Janne nicht auf das Problem mit seinem Wagen gezielt hatte.

Nachdenklich fuhr der junge Finne den Weg zurück, ein ganzes Stück vor seiner Wohnung bog er in eine kleine Seitenstrasse und stieg aus.

Er machte sich Sorgen. Er kannte Julian zwar noch nicht lange, aber er mochte ihn. Sie waren sich an der Uni über den Weg gelaufen, als Julian sich gerade einschreiben lassen wollte. Von da an sind sie die letzten Wochen mehrmals Joggen gegangen und auch abends hatten sie sich mit seinem Freundeskreis desöfteren getroffen.

Ihm war schnell aufgefallen das Julian etwas bedrückte, aber er war bisher nicht mit der Sprache herausgerückt. Das es etwas mit seiner Schwester zutun hatte, war ihm heute Mittag aufgefallen.

Sie hatte den selben traurigen Ausdruck in den Augen gehabt, wie anfangs auch Julian. Janne lief den kurzen Weg bis zum See und kickte dabei immer wieder kleine Steinchen vor sich her. Die Hände hatte er in seinen Taschen tief vergraben und den Kopf hielt er gesenkt.

Er bog um die Ecke und trat hinter den Bäumen vor. Vor seinen Augen erstreckte sich ein riesiger See. Sein Lieblingsplatz. Hierher kam er oft wenn er seine Ruhe brauchte und wenn er einfach nur nachdenken wollte.

Sein Blick fiel auf den kleinen Steg, sein Platz, der auf einmal besetzt war. Er erkannte sie sofort, an der Art wie sie sass, wie ihr Körper sich verhielt.

Langsam ging er auf sie zu und setzte sich neben sie. Sie war total versunken in ihren Gedanken.

"Stört es dich, wenn ich mich eine Weile zu dir setze?"
Finja schrack aus ihren Gedanken als sie seine Stimme vernahm. Nickte aber dann doch.


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BeitragVerfasst: Mi 10. Jun 2009, 17:43 
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BeitragVerfasst: Do 11. Jun 2009, 17:12 
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B-Kader Trainer

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Schweigend saßen sie nebeneinander und sahen in die klare Nacht.

Nur Charlys Winzeln störte die ruhe ab und an.

Finja vergrub die Hände in ihrem Pullover. So langsam wurde es frisch und sie begann leicht zu frösteln.

"Ist dir kalt?"
Janne durchbrach das Schweigen und sie nickte langsam.

"Etwas."
Er grinste sie leicht an.
"Ich würde dir ja gerne meine Jacke anbieten, wenn ich eine dabei hätte, aber vielleicht nimmst du erst einmal die Füße aus dem Wasser."

Überrascht sah sie ihn an. Ihre Lippen zuckten, als wollte sie Lächeln, doch entschied sie sich dann doch anders.

"Wahrscheinlich hast du recht."
Finja zog ihre Füße aus dem Wasser und versuchte sie mit den Händen etwas trocken zu rubbeln. Danach zog sie Strümpfe und Schuhe an.

"Besser?"
"Viel besser."
Bestätigte sie. Wieder trat Schweigen zwischen ihnen. Kein unangenehmes.

------------------------------


"Wie alt ist er denn?"

Janne suchte krampfhaft nach einem Gesprächsthema, mit dem er die Stille durchbrechen konnte. Das war ihm ja noch nie passiert. Das erste mal wusste er nicht was er sagen sollte.

"Weiß nicht so genau." Sie sah weiterhin auf die See.
"Ist es denn nicht deiner?"

"Doch, aber Julian hat ihn mir heute erst geschenkt."
Sie sah ihn an und Janne nickte wissend.
"Er hat so etwas erwähnt."

"Wer?"
"Julian."
"Julian hat gesagt er hätte mir einen Hund geschenkt? Wann?"
Staunen breitete sich auf ihr Gesicht aus.

"Hm, vorhin auf der Party."
Sie nickte stumm und er hätte zugerne gewusst was ihr jetzt durch den Kopf ging.

"Wie kommts, das du hier bist und nicht auf deiner eigenen Party?" Sie hatte beschlossen das Thema zu wechseln. Er zuckte mit den Schultern.

"Ich habe mich gelangweilt."
"Das ist nicht dein ernst?"

"Doch, ist es. Sie ist zum gähnen langweilig."
Er verzog seine Lippen und Finja kicherte dann doch kurz.

Erschrocken über sich selbst schlug sie sich die Hände vor den Mund.

"Stimmt etwas nicht?"
Janne sah sie nachdenklich an.
"Nein, nein alles in Ordnung." Murmelte sie leise und stand auf.

"Ich werde dann mal gehen."
Finja rief nach Charly, der auch gleich angetrottet kam.

"Finja, warte mal."
Havu hatte sich ebenfalls erhoben und stand nun dicht vor ihr. Viel zu dicht wie Finja fand. Sie wiech einen Schritt zurück.

"Ich muss jetzt wirklich gehen."
Die junge Frau wandte sich um und lief schnellen Schrittes den Weg zurück, nach Hause.


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BeitragVerfasst: Do 11. Jun 2009, 17:16 
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"Wo warst du denn?"
Julian sah seine Schwester fragend an.

"Ich brauchte frische Luft, aber warum bist du denn schon da?" Sie setzte sich auf das Sofa und warf ihrem Bruder einen fragenden Blick zu.

"Ich habe mir sorgen um dich gemacht."
Finja wiech seinen forschenden Blicken aus.

"Brauchst du nicht. Charly musste raus und ich brauchte auch frische Luft. Das war es doch was du wolltest, das ich raus komme." Sie konnte nicht verhindern das ihre Stimme leicht aggressiv klang.

Er setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter.
"Ach Finja, du kannst mir nichts vormachen, du hast wieder geweint und es nicht mehr ausgehalten."
Sanft sah er sie an.

"Wenn du es weisst, warum fragst du dann?"
Finja versteifte sich etwas.

"Weil ich will, dass du mit mir redest. Sprich mit mir."
Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und stand auf.

"Ich geh schlafen, gute Nacht."
"Du rennst schon wieder davon."
"Ich weiß, das ist das beste was ich kann." Murmelte sie leise und ging in ihr Zimmer.

-----------------------


Flashback


Sie wählte Magnus Nummer und hoffte er würde abnehmen. Mehrmals ließ sie es klingeln, doch er ging nicht heran.

Verdammt sie brauchte doch jetzt jemanden zum reden. Verzweifelt schnappte sie ihre Jacke und machte sich auf den Weg zu ihm.

Tom war seit einer Woche tot. Die Beerdigung war heute mittag gewesen und es hatte sie geschlaucht. Finja hatte es kaum geschafft zuzusehen und als der Sarg in die Erde gelassen wurde, war sie fast zusammengebrochen.

Es war so entgültig gewesen. Ihr Zwillingsbruder wurde in ein Erdloch gesenkt und sie sah dabei zu. Die Schuldgefühle und die Trauer drohten sie zu übermahnen.

Ihre Eltern und Julian hatten sie nach Hause geschafft. Erst vor einer Stunde war sie wach geworden, hatte sich umgesehen, aber niemand war da.

Finja stand vor Magnus.Haus. Hier hatten sie einige schöne Stunden verbracht. Sie kannten sich noch nicht lange, aber er war der erste Mann dem sie wieder vertraute.

Das Tom ihn nicht leiden konnte, hatte ihr wehgetan, denn auf seine Meinung hatte sie immer sehr viel Wert gelegt. Sie ging um das Haus herum, zur Hintertür und klopfte leise. So wie sie es immer tat.

Sie wusste er war da, oben in seinem Zimmer hatte Licht gebrannt. Er wohnte in so einer Art WG mit mehreren Studenten zusammen.

Eine kleine Weile wartete sie, ohne das sich etwas tat, dann drückte sie die Klinke und verschwand im Haus.

Zögernd ging sie die Treppe rauf. Ein bisschen war ihr mulmig gewesen, aber sie musste ihn jetzt sehen, sie brauchte ihn, seine nähe, seine Wärme. Sie wollte spüren das sie noch lebte.

Sie klopfte vorsichtig an die Tür zu seinem Zimmer und sah auf den Boden. Finja hoffte inständig das er nicht sauer sein würde, das sie einfach so hier stand.

Sie hörte Schritte und als die Tür geöffnet wurde, wäre sie am liebsten woanders gewesen.

"Kann ich dir helfen?"
Sie sah in ein Gesicht, das nicht Magnus gehörte.

"Schatz wer ist den da?"
Finja schluckte und stieß die Tür auf. Sie sah in sein schockiertes Gesicht und schüttelte nur mit dem Kopf.

"Tom hatte also doch recht, du bist so ein Schwein."
Mühsam hielt sie seinem Blick stand.

"Ich will dich nie wieder sehen."
Finja machte kehrt und lief aus dem Haus.
Tom hatte recht gehabt, die ganze Zeit über. Heiße Tränen liefen ihr über die Wange, während sie einfach nur rannte.


Flashback Ende

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"Verdammt, warum hört denn das nicht auf? Warum tut es immer noch so weh?"

Leise vor sich hin murmelnd sass sie in ihrem Bett. Sie hatte wieder von früher geträumt, hatte geweint und es hatte erneut ihre Gefühlswelt in ein Chaos gestürzt.


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BeitragVerfasst: Sa 13. Jun 2009, 14:23 
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B-Kader Trainer

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3. Tom hat mich immer so genannt...


Die Tage plätscherten nur so dahin. Finja ging mit Charly spazieren und ansonsten bereitete sie sich für den ersten Unitag vor. Der dann auch immer näher rückte.

"Morgen Finja."

" Morgen Julian."

Sie setzte sich an den gedeckten Tisch und griff sich ein Toast.

"Nervös?"
Julian beobachtete sie, während sich Finja das Brot mit einer dicken Nutellaschicht bestrich und herzhaft hinein biss.

"Schon." Meinte sie kauend.

"Du wirst das schon schaffen."

"Ich weiß, ich gehe ja nicht das erste mal zu einer Uni."

"Stimmt. Bist du fertig, dann können wir los."
Sie nickte und nahm noch einen letzten Schluck ihres Kaffees, bevor sie sich auf den Weg machten.

------------------------------------

Finja kam gerade aus dem Büro einer ihrer Professoren, als sie mit jemanden zusammenstieß. Ihre gesamten Unterlagen glitten zu Boden und verteilten sich darauf.

"Tschuldigung." Murmelte die junge Frau und ließ Finja stehen.
"Na toll, wenigstens beim aufsammeln hätte sie mir helfen können."

"Da gebe ich dir recht."
Finja warf einen Blick nach oben, direkt in Jannes Augen.

"Hei."

"Hei."

Er bückte sich und half ihr beim aufsammeln. Sein Blick fiel auf ihren Lebenslauf.

"Finja Malin Berggren, hm?"

Die junge Frau nickte. "Ja, aber sags keinem weiter."

"Warum nicht?"

"Weil ich..., ich mag eben den zweiten Namen nicht."

"Ich werds versuchen, obwohl ich ihn schön finde."
Janne zwinkerte ihr zu und drückte ihr die restlichen Blätter in die Hand.

"Danke Janne. Kann ich mich irgendwie revanchieren?"

Beide waren inzwischen aufgestanden und standen sich nun ein bisschen hilflos gegenüber.

"Du kannst mich nachher auf einen Kaffee einladen."

Sie nickte. "Okay, das ist das mindeste."

"Gut, dann gegen zwölf." Finja nickte nur und Janne lächelte.

"Dann bis nachher Finja Malin Berggren." Sie konnte nicht umhin ihm ein kleines Lächeln zu schenken.


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BeitragVerfasst: Sa 13. Jun 2009, 14:24 
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B-Kader Trainer

Registriert: So 26. Okt 2008, 23:23
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Die Minuten zogen sich bis ins endlose und sie versuchte krampfhaft dem Proffessor und seinem langen Monolog zu folgen.

Endlich entließ er sie alle . Müde fuhr sie sich über die Augen als sie aus dem Hörsaal trat und Jannes Blick begegnete.

Er lehnte lässig gegen eine Wand und wartete.

"Hey."

Sie kam vor ihm zum stehen und legte den Kopf schief. "Schon fertig?"

Er grinste leicht. "Mh, schon eine Weile, ich hatte heute nicht so lange wie du."

"Oh und da hast du die ganze Zeit gewartet?"

"Hat mir nichts ausgemacht." Er stieß sich von der Wand ab und bedeutete ihr ihm zu folgen.

----------------------------------


"Was studierst du eigentlich?"

Janne hielt den warmen Becher in der Hand und sah sie fragend an. Finja hatte sich zurückgelehnt und die Beine übereinander geschlagen.

"Wirtschaft."

Er zog eine Augenbraue in die höhe.

"Hätte ich jetzt nicht gedacht."

"Wieso nicht?"

"Du siehst nicht aus, wie ein typischer Wirtschaftsstudent." Sie konnte nicht verhindern das sich ihr erneut ein lächeln auf die Lippen legte.

"Wie sieht denn der typische Wirtschaftsstudent, deiner Meinung nach aus?"

"Hm, weiß nicht, jedenfalls nicht wie du."

Er grinste sie an, bervor er einen großen Schluck seines Kaffees nahm.

"Okay, muss ich nicht verstehen."

"Nein musst du nicht, ist die Happonische Denkweise."

Jetzt brach sie doch in Gelächter aus. " Die was?"

"Die Happonische Denkweise." Sagte er ernst. "Kennst du die etwa nicht? Dann hast du etwas verpasst."
Ein zucken um seinen Mundwinkel verriet ihn.

"Du spinnst, ehrlich."

"Manchmal, aber sags nicht weiter."
Er streckte sich und sah sie immer noch grinsend an.

"Müde?"

"Nicht wirklich, nur etwas K.O. heute."

"Zuviel gejoggt?"

"Nein, zu spät ins Bett."

"Ah, wieder eine Party?"

"Naja, Party konnte man dazu jetzt nicht sagen."

"Okay, erspar mir die Einzelheiten."

"Hätte ich dir auch nicht erzählt. Hast du noch eine Vorlesung?"


Finja schüttelte den Kopf. "Nein, heute nicht mehr und du?"

"Nein, ich auch nicht mehr."

"Also haben wir jetzt frei."

"Richtig, soll ich dich nach Hause fahren?"

Sie legte den Kopf schief und überlegte. Schlecht wäre es nicht, dann wäre sie schneller zuhause und hätte mehr Zeit. Irgendwie verspürte sie heute die Lust mal wieder aufs Eis zu gehen. "Okay, wenns kein Umweg ist."

------------------------------

"Warum magst du dein Namen eigentlich nicht?" Janne bog in eine kleine Seitenstraße und steuerte den Wagen auf das Haus der Berggrens zu.

Sie überlegte eine weile. "Ich mag ihn nicht mehr hören." Sie blinzelte etwas schneller, weil die Tränen der Erinnerungen sich einen umbahrmherzigen Weg bahnten.

Janne warf einen flüchtigen Blick auf sie. Er entschied sich, einen Schritt weiter zu gehen. "Malin, Linny was ist passiert?"

Ihr Kopf schnellte nach oben und er wusste sofort, das er ins schwarze getroffen hatte.

"Halt an. Halt sofort an." Sie schrie und war im Begriff aus dem fahrendem Auto zu springen.

Er tat wie geheißen und sobald das Auto nur annähernd stand sprang sie heraus.

Er fuhr sich kurz durch die Haare und lief ihr nach. "Finja, warte bitte."

Sie hörte nicht und lief einfach weiter. Janne holte sie recht schnell ein und legte ihr seine Hand auf die Schulter. Sie kam zum stehen und hielt ihren Kopf gesenkt.

"Es tut mir Leid, wenn ich zu weit gegangen bin."

"Woher weißt du...Warum hast du mich...Linny genannt. Woher weißt du das?"

Er nahm die Hand herunter und trat noch einen Schritt auf sie zu.
"Julian hat dich einmal so genannt, als er mir von euch erzählte. Keine Angst er erzählt nicht viel von dir. Es war nur das einzigste mal gewesen, wahrscheinlich war es ihm noch nicht einmal aufgefallen oder es war ihm nur herausgerutscht. Aber mir war es aufgefallen, denn in diesem Moment nahm sein Gesicht einen ganz anderen Ausdruck an. Ich dachte so könnte ich dich aus deiner Defensive locken. Ich dachte es muss einen Grund haben, das du ihn nicht mehr hören willst und das ihn Julian auch nicht mehr in den Mund nimmt."

Sie schluckte hart und versuchte die Tränen wegzublinzeln, es gelang ihr nicht. Stattdessen liefen sie jetzt unaufhörlich. Janne hatte mit keiner Antwort gerechnet, als sie ganz leise doch eine wisperte.

Es rutschte ih,r ohne das sie es wirklich wollte heraus. "Tom hat mich immer so genannt. Wir waren immer Tom und Linny. Unzertrennlich, ein Herz und eine Seele."

Langsam entfernte sie sich von Janne. Er ließ sie gehen, aber nicht, ohne ihr lange und nachdenklich hinterherzusehen.


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